Donnerstag, 3. August 2023

USA - Boston 2 Tage Citytrip

Meine Begeisterung für Boston hält nun schon etwas länger an und beruht auf der Begeisterung für die dort ansässige Eishockey - Mannschaft, den Boston Bruins, der Geschichte der Stadt und dem noch deutlich spürbaren europäischen Einfluss sowie der Freundlichkeit der Menschen.

Boston eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für eine Rundreise durch die Neuenglandstaaten oder auch für einen kurzen Städtetrip von 3 - 4 Tagen. Dreimal war ich bereits vor Ort und möchte kurz meine liebsten Ziele und Beschäftigungen vorstellen:

Freedom Trail

Als Tagestour kann man hervorragend ab dem Visitor Center am Boston Common – dem ältesten Stadtpark der USA – den Freedom Trail durch die Stadt entlang spazieren. Man folgt einem roten Backsteinpfad durch Boston Downtown und kommt an allen Sehenswürdigkeiten vorbei, die man hier gesehen haben sollte. Über die Seite www.thefreedomtrail.org findet man nähere Informationen zu den einzelnen Gebäuden und Stationen. Für den "Spaziergang" kann man sich gut und gerne einen gemütlichen Tag Zeit lassen, da es viel zu entdecken gibt und kleine Läden zum Shoppen und Cafés zum Verweilen einladen. Ich selbst freue mich immer sehr auf einen Cappuccino im "Caffe Lil Italy" direkt gegenüber der Old North Church. Hier kommt man unweigerlich vorbei und bekommt sehr guten Kaffee und tolle Bagels. Die Tour endet am Bunker Hill Monument auf der anderen Seite des Charles River. Den Obelisk kann man kostenlos erklimmen und man hat einen tollen Ausblick über Cambridge, Boston Downtown und auch den Flughafen.

Wenn man danach noch Kraft in den Beinen hat, geht man am besten zurück in Richtung Charles River und folgt dem Flusslauf auf der Cambridge - Seite noch etwas nach Westen. Von hier aus hat man ebenfalls einen schönen Ausblick auf die Skyline von Boston und kann gemütlich am Fluss entlang schlendern.

Havard University & Fenway Park

Für den zweiten Tag kann ich nur einen Abstecher nach Cambridge empfehlen. Rund um die Harvard University, der ältesten Universität der USA, herrscht reges Studententreiben und man findet jede Menge kleine Geschäfte und Restaurants. Die Backsteinarchitektur von Harvard ist es wert, sich dort ein wenig umzuschauen und da das Areal recht weitläufig ist, sollte man etwas Zeit mitbringen.

Im Anschluss daran ist für sportinteressierte Menschen der Fenway Park, das älteste Baseball - Stadion der Major League Baseball und Heimat der Red Sox seit 1912, einen Besuch wert. Hier kann man an Führungen teilnehmen und sich alles über die Geschichte des Stadiums und der Red Sox erzählen lassen.

Weitere Empfehlungen & Tipps für Boston

Wenn man noch Shoppen gehen möchte, lädt Bostons Back Bay zum Einkaufen ein. Dort sollte man auf alle Fälle auch noch einen Blick in die Boston Public Library werfen, welche zu den schönsten Bibliotheken dieser Welt gehört und die zweitgrößte Bibliothek der USA ist (nach der Library of Congress in Washington, D.C.).

Boston selbst lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden und die „größeren“ Strecken kann man einfach per Metro zurücklegen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut ausgebaut und verständlich. Außerdem bringt einen die sogenannte Silver - Line der MBTA (Metro - System) in kurzer Zeit vom Flughafen in die Stadt und zurück.

Als Abschluss noch zwei Tipps für Reisende, die mit Kindern unterwegs sind oder selbst Spaß an Museumsbesuchen haben: das Museum of Science und das New England Aquarium. Beide Museen eignen sich für verregnete Tage oder um auch mal etwas Abstand von der Hektik der Stadt zu bekommen. 

Fazit: Boston bietet für jeden etwas. Wer andere Großstädte in den USA bereits kennt und mal etwas gemütlicher unterwegs sein möchte, hat mit Boston genau die richtige Stadt gefunden. Die europäische Kultur ist geblieben und man findet, für amerikanische Verhältnisse, wirklich historische Bauwerke und schöne Parkanlagen. Außerdem ist die Einreise über den Boston Logan International Airport wohl die einfachste und schnellste in den ganzen USA. Lange Warteschlangen sucht man hier vergebens.

Ein Reisebericht von ?

Mittwoch, 2. August 2023

Kalifornien - Roadtrip - Outdoor - Abenteuer

Wir starteten, früh morgens von Düsseldorf nach Amsterdam, von wo wir unseren Langstreckenflug nach Los Angeles antraten. Die Maschine der KLM, eine Boeing 747 - 400 war schon relativ alt in der Ausstattung der Economy Class, aber das Essen war ausgezeichnet und der Sitzplatzabstand auch in Ordnung.

Nach unserer Ankunft in Los Angeles ging es mit einem Shuttlebus zur Mietwagenstation, wo wir unsere Fullsize SUVs (Ford Expeditions) annahmen. In den Fahrzeugen ist reichlich Platz, auch für große Koffer, da eine Rücksitzbank umgeklappt werden kann, so dass ein großer Kofferraum entsteht. Unser ca. 30 Autominuten entferntes erstes Ziel war das „The Ramada West Hollywood“. Das Hotel liegt am Santa Monica Boulevard und ist ein ordentliches Mittelklassehotel. Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen und aßen am ersten Abend im „Mardi at Palihouse“, ein schönes Restaurant in einem Boutique Hotel, welches ca. zehn Gehminuten vom Ramada entfernt liegt. Der Service in dem Lokal war ausgezeichnet und das Essen ebenso.

Am nächsten Tag starteten wir nach dem Frühstück eine E - Bike Tour. Die zweistündige Tour führte uns durch Beverly Hills und West Hollywood. Wir sahen tolle Villen und machten auch einen Abstecher zum Greystone Mansion, von wo aus wir einen tollen Blick über Beverly Hills hatten. Das Anwesen wird oft als Filmset oder auch für Hochzeiten und diverse Veranstaltungen vermietet. Die Räder waren in einem hervorragenden Zustand und auch der Guide machte einen super Job. Insgeheim war wohl jeder der Gruppe froh, über das E - Bike, denn die Hügel in Los Angeles sind nicht zu unterschätzen. Unser Mittagessen gab es im „V Wine Room“ in Form von einem leckeren Buffet mit Käse, Wurst, Nüssen, Antipasti sowie einer kleinen Weinprobe. Der „V Wine Room“ ist ein tolles, kleines Weinlokal, ebenfalls fußläufig zu unserem Hotel in Los Angeles gelegen.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und meine Gruppe fuhr zuerst zum Los Angeles County Museum of Art, um die vielen Laternen zu bewundern und danach nach Santa Monica. Auf dem Hinweg benötigten wir eine gute halbe Stunde. Santa Monica hat einen sehr schönen breiten Sandstrand sowie einen Pier mit Fahrgeschäften. In dem Stadtteil gibt es auch viele Geschäfte und Restaurants. Wir hatten sogar das Glück, dass wir in einem Parkhaus 90 Minuten kostenlos parken konnten. Dieses liegt neben dem Hotel Carmel auf dem 201 Broadway. Ansonsten ist das Parken ausgesprochen teuer, unter 20 bis 30 USD findet man kaum einen Parkplatz. Für unsere Rückfahrt benötigten wir dann über eine Stunde wegen des hohen Verkehrsaufkommens. Abendessen gab es dann im „Rainbow Bar &Grill“, ein Restaurant, wo wohl keiner auf den ersten Blick vermutet, dass man dort ordentlich essen kann. Es ähnelt eher einer dunklen Musikerkneipe, als einem Lokal. Nach dem Essen ging es dann in den legendären „Viper Room“, dem Club, der einst Johnny Depp gehörte. Hier kann man Live Konzerte genießen.

Am nächsten Morgen teilten sich die Gruppen wieder auf und wir fuhren erstmal zum Walk of Fame. Die Straße ist schon sehr beeindruckend, wenn man noch nie in Los Angeles war. Man wusste gar nicht, nach welchem Stern man zuerst schauen sollte. Wer das Hollywood Sign aus einer guten Position betrachten möchte, kann beim Dolby Theater die Treppen hochgehen, dort gibt es Überführungsbrücken und von dort hat man eine gute Sicht. Nach unserem kurzen Abstecher zum Walk of Fame ging es für uns Richtung Big Bear Lake, ein Skigebiet im San Bernandino Nationalpark, ca. zwei Fahrstunden von Los Angeles entfernt. Die Straße ist relativ kurvig, eine typische Höhenstraße. Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte war das „Marina Resort Lake Front Rooms“, welches direkt am Big Bear Lake liegt. Es ist eine ordentliche Unterkunft und in unmittelbarer Nähe ist das „The Village“, die Hauptstraße von Big Bear, mit vielen Geschäften und Restaurants. Nachmittags haben wir eine E - Bike Tour durch Big Bear gemacht und die Tour führte uns auf dem Alpine Pedal Path entlang des Sees sowie durch die Pinienwälder, wo auch die ganzen schönen Häuser und Unterkünfte versteckt liegen, und zu den zwei Skigebieten Snow Summit und Bear Mountains, letzteres eher für Snowboarder. Abendessen gab es im „Pines Lakefront Restaurant“, ca. zehn Gehminuten vom Hotel entfernt. Das Restaurant ist etwas gehobener und nicht günstig, aber man isst ausgezeichnet. Im „The Cave“, ein Club im The Village hörten wir noch ein Live Konzert der Western Legende Hal Ketchum.

Am nächsten Tag ging es zum Big Bear Alpine Zoo, wo wir von Bob Cisneros, dem Zoo Kurator, auf eine Tour durch die Anlage mitgenommen wurden. Im Big Bear Alpine Zoo werden seit 1959 wildlebende Tiere in Not gerettet und rehabilitiert. Die Tiere, die nicht mehr entlassen werden können, dürfen bleiben. An sich ein schönes Projekt, mir persönlich waren die Gehege für die Tiere, die nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können aber deutlich zu klein. Nachmittags ging es dann mit der Miss Liberty, einem Schaufelraddampfer, eineinhalb Stunden über den See. Hier konnten wir einen guten Eindruck gewinnen, wie die Region rund um den See aussieht, eine Villa neben der anderen kann man hier bestaunen. Gegen halb sechs ging es dann zu einer Off - Road - Tour. Die Tour führte uns über Stock und Stein, das Rockclimbing wollte aber keiner von uns machen, daher beschränkten wir uns auf die Schotterpiste. Die Tour war super witzig und der Guide auch. Die Tour war ein tolles Erlebnis, man sollte aber auf jeden Fall Klamotten tragen, die dreckig werden dürfen. Abend gegessen wurde dann im „Oakside Restaurant“, welches im "The Village" liegt. Das Restaurant ist ebenfalls gehoben, aber nicht so wie das Pines. Das Essen war jedoch ebenfalls hervorragend.

Am nächsten Morgen hieß es auschecken und ab nach Palm Springs. Gut gestärkt ging es nach dem Frühstück erstmal Richtung Joshua Tree Nationalpark, wo wir ungefähr zwei Stunden hin brauchten. Dort fuhren wir eine kurze Strecke hindurch und hielten immer wieder für Fotostopps an. Der Park beeindruckt mit Felsformationen und den Joshua Trees. Es gibt Grillstellen sowie einen Rockclimb. Der Eintritt lag bei 25 USD. Weitere zwei Stunden später waren wir in Palm Springs. Dort bezogen wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, das „Miramonte Resort & Spa“ in Indian Wells. Die Anlage verfügt über mehrere Feuerplätze, wo man abends gemütlich sitzen kann.

Wir wurden am nächsten Morgen zu einer Tour durch die Indian Canyons abgeholt. Hier wanderten wir den Andreas Canyon Trail. Die Landschaft war super beeindruckend, von Palmen, über Felsformationen, Wasser, alles vorhanden. Wir lernten auch einiges über die Pflanzenwelt in der Wüste – entweder es  sticht, stinkt, beißt oder ist giftig. Ebenso sollte man nur mit geschlossenen Schuhen unterwegs sein und nichts anfassen, aufgrund der in diesem Gebiet beheimateten Klapperschlangen. Wir haben zwar keine gesehen, sie sind aber vorhanden. Von dort ging es dann zur Palm Springs Aerial Tramway, die größte rotierende Seilbahn der Welt. Leider war das Wetter nicht so optimal und wir hatten keinen guten Blick über das Land. Es war aber trotzdem eine interessante Erfahrung, in die Gondel passen bis zu 80 Menschen und es dauert nur gut zehn Minuten bis man auf 2.600 Metern Höhe ist. Oben ist es auch deutlich kälter als unten, man sollte also auf jeden Fall etwas zum Drüberziehen dabeihaben. „Oben“ gibt es zwei Restaurants, eines mit Selbstbedienung und eines mit Service. Auf der Fahrt nach unten klarte es dann stellenweise etwas auf und wir konnten doch noch einen Blick über die ganze Region Palm Springs erhaschen.

Auf dem Weg nach Huntington Beach am nächsten Tag machten wir einen Abstecher in die Desert Hill Premium Outlets, wo wir ein bisschen shoppen konnten. Das Outlet ist ca. 30 Minuten von Palm Springs entfernt und von dort geht es dann nochmal gute eineinhalb Stunden nach Huntington Beach, wo wir für unsere letzte Nacht das „Shorebreak Hotel“ bezogen. Nach dem Abendessen ging es noch auf einem kurzen Spaziergang an einen Feuerplatz, wo wir den Sonnenuntergang mit Marshmallows in Schokolade und Keksen genießen konnten - interessante Kombi, eins reicht definitiv für den ultimativen Zuckerschock.

Am nächsten Morgen durften wir das beste Frühstück der Woche im „Shorebreak Hotel“ genießen. Dieses war à - la - Carte und ließ keine Wünsche offen. Nach dem Frühstück hatten wir eine Yogastunde am Strand. Das war eine tolle Erfahrung. Es hat uns allen viel Spaß gemacht und wenn die Sonne scheint und man aufs Meer schauen kann, macht es doch gleich nochmal viel mehr Spaß sich sportlich zu betätigen. Gegen halb eins machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen, die Fahrzeit wäre zwar in der Regel nur um die 40 Minuten, aber man kann den Verkehr nie einschätzen und wir wollten auch noch bei dem In - N - Out Burger vorbei, dem, wenn man den Leuten glauben darf, der beste Burgerladen sein soll. Da gibt es tatsächlich gute Burger, alles frisch gemacht und für die Figurbewussten, mit Salat statt Brötchen. Die Mietwagenabgabe war völlig problemlos und ging sehr schnell. Wagen hinstellen, Schlüssel stecken lassen und in den Shuttlebus zum Flughafen einsteigen.

Fazit: Zusammenfassend kann ich sagen, dass es die perfekte Tour für Reisende ist, die wenig Zeit haben, nicht länger als zwei Stunden pro Tag im Auto sitzen möchten und die gerne Berge mit Strand kombinieren. Wer mehr als sieben Nächte Zeit hat, dem wird es auf der Strecke sicherlich auch nicht langweilig. 

Ein Reisebericht von Sybille Duering

Dienstag, 1. August 2023

Hawaii - Inselparadies Hawaii

Extrem entspannt und voller Freude trafen wir uns am Flughafen Frankfurt, um unseren Trip nach Hawaii zu starten. Am Gate unserer United Airlines Maschine für das erste Teilstück nach San Francisco angekommen, merkten wir aber relativ schnell, dass hier ein ungewöhnlich hektisches Treiben des Personals herrschte. Wie sich eine Stunde später leider herausstellte, hatte uns unser Eindruck nicht getäuscht und die Maschine konnte aufgrund technischer Probleme nicht pünktlich starten. Mit einer Verspätung von fünf Stunden und einer zusätzlichen Zwischenlandung in Chicago zum Crew - Wechsel sind wir dann endlich in San Francisco gelandet. Unser Anschlussflieger nach Honolulu war natürlich auch weg und da es der letzte an diesem Tag war, hatten wir eine sehr kurze Nacht in einem Flughafenhotel bevor es am nächsten Morgen weiter ging.

Mein Tipp: Von Anfang an ein paar Nächte auf dem Festland einplanen, je nachdem über welche Stadt man nach Hawaii fliegt. Somit spart man sich auch die Hektik bei der Einreise und die erneute Sicherheitskontrolle beim Umsteigen. Zudem sollte Sie sich bei Flügen mit United Airlines die United Airline App downloaden, da nicht alle Maschinen In - Seat Entertainment haben und man so auf seinem Smartphone oder Tablet das Entertainment - Programm nutzen kann. Ladegerät natürlich nicht vergessen.

Oahu – The Heart of Hawaii

Nachdem wir nun etwas gerädert vom langen Flug angekommen waren, ging es in unser Hotel, dem Hilton Hawaiian Village, welches im Süden von Waikiki liegt. Hier wurden wir dann ganz typisch für Hawaii freundlich begrüßt und haben unsere erste Lei (Blumenkette) erhalten. Diese bekommt man übrigens in fast jedem Hotel, mitnehmen lohnt sich daher nicht. Vielmehr sollte man diese an eine Statue oder ähnlichem im/am Hotel aufhängen als Zeichen, dass man wieder kommen wird. Anschließend sind wir erstmal in unsere wunderschönen geräumigen, hellen Zimmer im Rainbow Tower gegangen, um das Gepäck los zu werden, kurz durchzuatmen und vom Balkon einen traumhaften Blick auf Waikiki Beach zu genießen. Am Nachmittag erkundeten wir dann die Stadt sowie die diversen Shoppingmöglichkeiten. Hier ist man in Waikiki sehr gut aufgehoben. Jedoch stellten wir auch sehr schnell fest, dass Waikiki extrem asiatisch ist und ein richtiges Hawaii - Feeling noch nicht so recht aufkommen wollte.

Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg in den Norden der Insel, zum North Shore. Dabei kamen wir auch am Waimea Beach vorbei und machten einen kurzen Stopp. Hier findet man zahlreiche Surfer & Surferinnen, die wir bei einem kleinen Picknick beobachteten und der lange Sandstrand lud nur so zum Sonnenbaden ein. Am Waimea Beach liegen auch die Anfänge des berühmten „Big Wave Surfing“ und von November bis Februar finden hier auch zahlreiche Surfcontests statt. Die Wellen können dann auch bis zu acht Meter hoch werden. Trotz des schönen Wetters und der Aussicht machten wir uns schweren Herzens weiter auf unseren Weg den Norden der Insel zu erkunden. Am Polynesien Culture Center machten wir dann unseren nächsten Halt. Hier kann man alles Mögliche über die Kultur der verschiedenen Völker im Pazifik erfahren und viele Eindrücke sammeln. Das Center hat auch ein kleines Ukulele Museum und an den diversen Stationen werden auch zu bestimmten Zeiten kleine Shows zu den bestimmten Völkern gezeigt. Alles in allem ist diese Anlage mit sehr viel Liebe angelegt, man erfährt viel über die Geschichte Hawaiis und es ist auch mit Kindern sehr empfehlenswert. Souvenirs findet man auch zu genüge und ich fand es auch authentischer als in Waikiki. Gegen Abend machten wir uns dann zurück auf den Weg nach Honolulu, um unseren Flieger nach Big Island zubekommen.

Big Island – Island of Hawaii

Nach unseren ersten Eindrücken auf Oahu war die erste Sicht auf Big Island vom Flugzeug aus ein kleiner Schock.
Wir landeten im Westen der Insel in Kailua - Kona und uns erwartete eine schwarze Lavalandschaft. Ich dachte zunächst wir sind auf dem Mond gelandet, da weit und breit kaum etwas Grünes zu sehen war. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass dieser erste Eindruck nicht das wiederspiegelt was Big Island wirklich ist. Die Insel hat mich in jeder Hinsicht beeindruckt. Angefangen beim kleinen „Open Air“ Flughafen von Kailua - Kona, welcher so cool ist, dass man gleich voll entspannt ist und Urlaubsgefühle aufkommen. Vom Flughafen fuhren wir dann ca. 15 Minuten nach Kona rein zu unserem Hotel King Kamehameha. Das Hotel liegt direkt am Pier wo auch die Wechselzone des Ironman Triathlon ist. Zudem findet man hier auch einen sehr kleinen Strand direkt am Hotel was einmalig ist für Hotels auf Big Island. Zudem liegt das Hotel auch direkt an dem Ort wo Hawaiis erste Regierung gegründet wurde und man kann im und um das Hotel sehr viel über Hawaii erfahren.

Kona selbst ist ein wirklich kleiner, beschaulicher Ort mit einer kleinen Einkaufspromenade und der perfekte Ausgangsort für alle Arten von Aktivitäten, wie z. B. Kanu fahren, Radtouren, Hiking u. s. w.. Die Insel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Eldorado für Aktivurlauber. Nach einer kurzen Nacht starteten wir am nächsten Tag eine geführte Tour über die Insel, welche uns bis in den Osten nach Hilo führte. Hierbei passierten wir auch den Fuß des Mauna Loa und des Mauna Kea, einem stillen Vulkan, welcher der höchste Berg auf ganz Hawaii ist und auch als höchster Berg der Erde angesehen wird, gemessen vom Meeresgrund. Der Temperaturunterschied zur Stadt Kona war hier auch schon deutlich zu spüren. Ich empfehle daher auf jeden Fall eine etwas dickere Jacke dabei zu haben. Auf dem Mauna Kea findet man auch eine Sternenwarte, welche aufgrund der klaren Sicht besonders abends einen tollen Blick ermöglicht. Am Nachmittag erreichten wir dann den Volcanoes Nationalpark und konnten den aktivsten Vulkan der Welt, den Kilauea, bestaunen. Von der Aussichtsplattform in sicherer Entfernung sah man das Magma nur so blubbern. In diesem Moment bekam ich ein unbeschreibliches Gefühl dafür, was eigentlich unter unseren Füßen so vor sich geht.

Nach einer kleinen Wanderung durch den Nationalpark mit unserem Guide und zahlreichen Erklärungen zum Vulkan selbst, dem Wetter auf Big Island („Foggy“) und noch mehr Geschichte, kamen unsere zwei Highlights des Tages. Zunächst gingen wir bei voller Dunkelheit und nur mit einer kleinen Taschenlampe bewaffnet durch eine erloschene Lavaröhre und anschließend nochmals zurück zur Aussichtsplattform. Nun hatten wir auch richtiges Glück und die Magma brodelte richtig und durch die Dunkelheit kamen die Orange - Rot - Gelbe Farbe der Magma voll zur Geltung. Dieses beeindruckende Bild hat sich förmlich in meinen Kopf gebrannt und ich werde es so schnell nicht vergessen. Da aber jeder Tag mal vorbei gehen muss, machten wir uns dann auf nach Hilo wo unser Guide uns in unserm Hotel absetzte. Mit all diesen Eindrücken fiel das Einschlafen zwar schwer, aber die Vorfreude auf den nächsten Tag war auch riesen groß. Am nächsten Morgen machten wir nämlich eine Wasserfall - Tour rund um Hilo, was die regenreichste Stadt in den ganzen USA ist und daher alles extrem Grün. Somit ist der Osten von Big Island auch das krasse Gegenteil zum Westen der Insel. Über diverse kleine, geschlängelte Straßen kamen wir von Wasserfall zu Wasserfall. An einem dieser Wasserfälle konnten wir dank unserer Tour auch exklusiv baden, da dieser auf einem Privatgelände liegt. Nun war ich endgültig im Hawaii - Gefühl angekommen.

Tropisches Paradies Maui

Diese letzte Station unser Hawaii Reise war dann die Insel Maui. Die Insel ist ein Inbegriff eines tropischen Paradieses. Unser Hotel lag im Westen der Insel am Kaanapali Beach. Hier findet man auch die meisten Hotels an traumhaften Stränden und hat gute Anbindung nach Lahaina, wo man diverse Restaurants, Bars und Geschäfte findet. Da wir diesmal mittags auf der Insel angekommen sind und der Transfer vom Flughafen zum Hotel ca. 40 Minuten dauerte, nutzten wir erst mal die Möglichkeit den Strand ausgiebig zu genießen und zu entspannen. Abends fuhren wir dann mit einem Taxi nach Lahaina. Die Auswahl an Restaurants und Bars war so gut, dass es uns nicht leicht viel uns zu entscheiden. Schließlich machten wir dann aber eine Art „Bar-Hopping“, was auch sehr spannend sein kann. Der Vorteil ist dabei, dass in Lahaina alles fußläufig zu erreichen ist. Am nächsten Morgen ging es dann mal wieder zu einer kleinen Insel - Erkundungstour. Hierbei kamen wir an diversen Zuckerrohrfeldern vorbei, waren auf einer Lavendelfarm, einer Ziegenmilchmolkerei und einer Vodkafarm. Trotz unseres recht kurzen Aufenthaltes auf Maui möchte ich sagen, dass diese Inseln eine der vielfältigsten Inseln ist. Von wunderschönen Sandstränden mit Palmen in Kaanapli, üppiger Vegetation mit tropischen Regenwäldern im Südosten, einer der berühmtesten Küstenstraßen der Welt "Road to Hana" bis hin zu Lavalandschaften und dem mächtigen Vulkankrater Haleakala, bietet die Insel alles was das Herz begehrt.

Auf dem Rückflug mit United Airlines über Denver und Chicago lief dann im Vergleich zum Hinflug alles reibungslos und bei kleinen Nickerchen habe ich von den vielen tollen Eindrücken träumen können.
Tipp: Ich kann nur empfehlen sich für Hawaii genügend Zeit zunehmen, mindestens drei Wochen, damit man alle vier Hauptinseln (Oahu, Kauai, Big Island, Maui) in ihrer Vielfalt erleben kann, da diese trotz ihrer Nähe zu einander grundverschieden sind.

Ein Reisebericht von ?

Montag, 31. Juli 2023

Kalifornien - Von San Francisco bis San Diego

Unsere Reise begann mit einer circa dreistündigen Autofahrt zum Frankfurter Flughafen. Von dort ging unser Flug mit American Airlines zuerst einmal nach Charlotte. Für die Einreise haben wir extra ein wenig mehr Zeit eingeplant, es ging jedoch alles ziemlich schnell, sodass wir noch reichlich Zeit hatten, uns den Flughafen anzusehen. Weiter ging es nach etwa vier Stunden Richtung San Francisco, wo wir abends im strömenden Regen ankamen.

San Francisco

Den nächsten Morgen haben wir mit leckeren Pancakes im Café Mason begonnen. Das Café ist ein echter Tipp in der Gegend am Union Square! An unserem ersten Tag wollten wir uns zunächst einen Überblick über die Stadt verschaffen und sind an der nächsten Station in den Hop - on - Hop - off Bus gestiegen. Ausgestiegen sind wir auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge, von wo man einen schönen Blick auf San Francisco hat. Dort haben sich die Touristen gesammelt, um ein Erinnerungsfoto vor der berühmten Brücke zu machen, und wir stellten uns selbstverständlich dazu, um diesen Moment festzuhalten. Mit dem nächsten Bus ging es dann wieder zurück über die Brücke und wir sind in der Nähe der Lombard Street ausgestiegen. „In der Nähe“ hieß in diesem Fall, dass wir einmal den Hügel hoch mussten, um auf der anderen Seite an der kurvigen Straße hinunter gehen zu können. 

Einen schönen Ausblick auf die Golden Gate Bridge hat man nochmal von einem kleinen Park am Fuße des Hügels, zu dem man ein paar Stufen hoch gehen muss. Angekommen an der Lombard Street, war es doch ziemlich beeindruckend, wie diese Straße angelegt ist. Von dort aus sind wir zu Fuß bis zum Fisherman's Wharf gelaufen und haben uns die unzähligen Souvenir Shops angesehen und auch das ein oder andere Andenken mitgenommen. Das schönste ist am Hafen eindeutig der
Pier 39, welcher mit einem Karussell und vielen weiteren Shops ausgestattet ist. Nach unserem Rückweg mit dem Bus zum Hotel und einer kleinen Pause sind wir am frühen Abend zu der nahegelegenen Market Street gegangen. Dort findet man zahlreiche Geschäfte für jeden Geschmack, wir sind jedoch in das eher unscheinbare Einkaufszentrum "Westfield San Francisco" gegangen, wo wir den Abend verbracht haben, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hotel gemacht haben.

Unser zweiter Tag bestand aus meinen Highlights in San Francisco und eins davon begann schon am Morgen. Cable Car fahren ist ein Muss, wenn man in dieser Stadt ist. Mit unserer Tageskarte sind wir von der Market Street bis zum Fisherman's Wharf gefahren, wo mein zweites Highlight wartete. Ein paar Minuten Fußweg entfernt legten wir mit der Fähre nach Alcatraz ab, wo die Audio Tour uns mit den Geschichten der Insel durch das Gefängnis geführt und in den Bann gezogen hat. Diesen Ausflug würde ich auch jedem empfehlen, denn die Tour ist fantastisch gemacht und gibt einen super Einblick! Wieder am Festland angekommen sind wir mit dem Cable Car wieder zurück zur Market Street gefahren um uns die Gegend um den Union Square anzusehen. Am Abend sind wir nochmal mit dem Cable Car zurück zum Fisherman's Wharf gefahren und haben den letzten Tag in San Francisco ausklingen lassen.

Santa Cruz & Monterey

Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter Richtung Süden, zuerst einmal raus aus der Stadt und zur Küste. Es lohnt sich einfach mal anzuhalten und die Natur auf sich wirken zu lassen, denn die Küste mit Ihren Felsen und Klippen ist im Gegensatz zu der Stadt etwas ganz anderes. Der Highway Nr. 1 führte uns stets an der Küste entlang bis zu unserem ersten größeren Halt in Santa Cruz. Dort haben wir direkt am Beach Boardwalk, ein Freizeitpark direkt am Strand, geparkt und ein paar Stunden verbracht. Unser letzter Halt Monterey ist einerseits bekannt für die Cannery Road und andererseits für das große Meeresaquarium. Das haben wir nicht besucht, da wir bei unserer letzten USA - Reise bereits in Long Beach im Aquarium waren.

Pacific Grove, 17 - Mile - Drive & Morro Bay

Von Monterey aus sind wir am Pacific Grove entlang gefahren und haben unzählige Male angehalten, denn für mich war dieser Teil der Küste der beeindruckendste! Mit den vielen Felsen, an denen die Wellen brechen, ist es ein echtes Naturschauspiel und ein sehr schönes Fotomotiv. Am Ende des Pacific Groves befindet sich Pebble Beach mit dem 17 - Mile - Drive (10$ Eintritt), wo man die bekannte "Lone Cypress" findet und weitere schöne Stellen der Küste sieht. Am Ende des Rundweges kommt man in Carmel, einer kleine Stadt mit alten Boutiquen und Cafés, an. Der Highway Nr. 1 führt eigentlich weiter an der Küste entlang, jedoch war der Teil am Big Sur gesperrt, sodass wir im Landesinneren über den Highway 101 fahren mussten und uns von der Küste entfernt haben. Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir nicht die historische Küstenstraße fahren konnten, aber die Abwechslung, die uns erwartete, war auf keinen Fall schlecht! Unseren Weg zum Meer fanden wir in der Nähe von Cayacus wieder, wo wir über Nacht in einem schön angelegten Motel bleiben wollten. Am Abend sind wir noch ein Stück weiter gefahren bis Morro Bay, jedoch hat dieser Ort bis auf den Morro Rock (sehr schön im Sonnenuntergang) und ein paar Restaurants nicht viel zu bieten.

Santa Barbara, Santa Monica & San Diego

Der folgende Tag lief etwas anders als geplant und so war es der letzte Tag, den wir im Auto verbracht haben. Wieder auf dem Highway Nr. 1 fuhren wir an der jetzt schon flacheren Küste weiter Richtung Süden. Wir hielten, neben unseren üblichen Stopps am Meer, zuerst in Santa Barbara um einen Spaziergang über den Pier zu machen und endlich etwas zu frühstücken, da unsere Hoffnung, etwas auf dem Weg zu finden, nicht ausgegangen ist. Weiter ging es nach Malibu und schließlich nach Los Angeles, wo wir den Nachmittag in Santa Monica verbracht haben. Der Pier mit den Fahrgeschäften ist sehr bekannt und dementsprechend gut besucht, aber auch die Einkaufsstraße auf der gegenüberliegenden Straße ist einen Besuch wert. Da wir Los Angeles und auch die Strecke bis San Diego bei unserer letzten Reise schon von allen Seiten kennengelernt haben, haben wir uns entschieden, dass wir noch an demselben Abend zu unseren Verwandten nach San Diego fahren. Dort kamen wir dann spät abends und ziemlich erschöpft an.

San Diego

San Diego – ich kann ohne Zweifel sagen, das ist meine Lieblingsstadt! Es ist eine Großstadt, dennoch hat man nie das Gefühl, in einer zu sein, und sie hat so viel zu bieten. Die nächsten Tage haben wir sowohl als Erholung genutzt, als auch die Stadt ein weiteres Mal erkundet. Besonders gerne sind wir zur Bay gegangen, da man dort in den kleinen Geschäften im Seaport Village oder in den Cafés verweilen kann. Nach unseren Verwandten ist Asaggio Pizza Pasta Plus „the hole in the wall“ und das können wir nur bestätigen! In dieser Woche war dort außerdem das Red Bull Air Race, was nochmal mehr Menschen dorthin zog. Außerdem waren wir auf dem Midway, einem Flugzeugträger, und sind dort von der Audio Tour durch das Schiff geleitet worden, was ebenfalls sehr interessant war. Zum Shoppen sind wir einen Nachmittag nach Fashion Valley gefahren, das in der Umgebung beste Einkaufszentrum und gut mit der Bahn zu erreichen. Abends ist es sehr schön ins Gaslampen Viertel zu gehen, wo man viele Läden mit Souvenirs und Lokale findet. Einen guten Ausblick über die Bucht bekommt man, wenn man auf das Convention Center geht oder auch vom Point Loma auf der anderen Seite der Bucht. An unserem letzten Tag sind wir nach Old Town gefahren, einem kleinen mexikanischen Viertel, und haben dort unser kleines Highlight erlebt, denn in dem „Magic Shop“ hat uns der liebe Micah zaubern beigebracht, was uns sehr viel Spaß am letzten Abend versprach.

Früh am nächsten Morgen wurden wir dann zum Flughafen gebracht und der Abschied rückte näher. Mit vielen Wünschen für die Zukunft, vor allem auf ein baldiges Wiedersehen, und ein paar Tränen ging unsere Zeit in Amerika und für meinen Opa auch die letzte Fernreise zu Ende.

Ein Reisebericht von Jasmin Semp

Sonntag, 30. Juli 2023

Erlebnis Alaska & Yukon mit dem Mietwagen

Alaska und der Yukon waren schon lange Zeit ein Traum von mir, welchen ich mir dann endlich zusammen mit einer Freundin verwirklichen konnte. Wir haben uns zwar erst in Fairbanks getroffen, aber die ersten drei Nächte waren auch alleine ein Erlebnis.

Die beste Verbindung, welche ich auch genutzt habe, ist in den Sommermonaten der Direktflug ab Frankfurt mit Condor. Man bekommt ganz günstig ein Rail&Fly - Ticket dazu und ist z. B. von München aus mit der Bahn in nur 3,5 Stunden in Frankfurt. Die Flugdauer beträgt noch nicht einmal 10 Stunden und man kommt früher in Anchorage an als man in Frankfurt abgeflogen ist (die Zeitverschiebung macht es möglich). Die Einreise dauert nicht lange, da der Flughafen übersichtlich ist und die internationalen Ankünfte sich auf ein Flugzeug beschränken. Je nach Ankunftszeit kann man sich noch das ANHC (Alaska Native Heritage Center) anschauen, ein Freilichtmuseum mit jeder Menge Informationen über die Ureinwohner Alaskas damals und heute. Ansonsten ist Anchorage eher eine Kleinstadt im Vergleich zu anderen Hauptstädten US - amerikanischer Bundesstaaten und man hat nicht sonderlich viel verpasst, wenn man nur mal kurz durch die Innenstadt schlendert.

Nach der ersten Übernachtung in Alaska habe ich mich aufgrund des Jetlags bereits um 04.30 Uhr auf den Weg Richtung Denali National Park gemacht. Wer so früh aus den Federn kommt (oder auch später), dem kann ich einen kurzen Abstecher nach Talkeetna nur empfehlen. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick zum Mount Denali (wenn er sich mal aus seiner Wolkendecke erhebt). Einen recht guten Kaffee bekommt man in Nagley's Store (was eher eine Seltenheit ist in den USA) und kann dann mit diesem in aller Ruhe dem Talkeetna River (bei uns wäre das ein reißender Fluss) zuschauen, wie er seinen Lauf nimmt. Um 8 Uhr am Sonntag Morgen war hier alles noch ein bisschen verschlafen, wobei diese Ruhe auch sehr angenehm ist und mich schon einmal auf den Rest des Urlaubes eingestimmt hat. Auf dem Weg zum Denali National Park begegneten mir am Straßenrand Schwarzbär und Elchfamilie, welche nicht die letzten Tiersichtungen bleiben sollten. Die nächsten zwei Nächte habe ich im Denali Grizzly Bear Resort verbracht, welches verkehrsgünstig an der Hauptstraße gelegen ist, man aber vom Verkehr überhaupt nichts mitbekommt. Man hat einen tollen Blick auf Fluss und Bahnstrecke, welche Anchorage und Fairbanks verbindet. Vom Resort sind es ca. 10 Kilometer (6 Meilen) bis nach Denali, wo es ein paar Bars und Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Am dritten Tag hatte ich eine Tagestour per Bus in den Denali National Park gebucht und wurde um 6.35 Uhr abgeholt. Aufgrund des vielen Regens hatte ich etwas Bedenken, dass wir kaum Tiere sehen würden, aber glücklicherweise hat sich dies nicht bewahrheitet, denn denen ist das Wetter eher egal. Am Ende des Tages konnten wir mit Elchen, Caribous, Dall - Schafen und acht Grizzlies (darunter zweimal Nachwuchs) aufwarten. Ein wirklich schöner Tag mit weiter Sicht, trotz tief hängender Wolken.

Endlich war der Tag gekommen, als ich meine Freundin in Fairbanks treffen würde. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns auf zu den Chena Hot Springs (heiße natürliche Quellen in ein „Schwimmbad“ verpackt) gemacht, welche extrem entspannend und wunderschön gelegen sind. Die Fahrzeit betrug ca. 1,5 Stunden in nordöstliche Richtung (60 Meilen von Fairbanks) und mit 15 Dollar war der Eintritt auch bezahlbar. Am Abend verschafften wir uns im Howling Dog (nördlich von Fairbanks) einen kleinen Einblick in die örtliche Pub - Szene und haben jede Menge kuriose, aber extrem nette Gestalten kennen gelernt. Übernachtet haben wir im River’s Edge Resort, welches wunderschön am Fluss gelegen ist und aus vielen einzelnen Bungalows besteht.

Am nächsten Tag machten wir auf dem Weg nach Tok einen kurzen Stopp in North Pole, ein Must - See für amerikanische Kitsch - Fans auch im Sommer. Natürlich kauften wir ein, denn dort findet man an 365 Tagen im Jahr alles für das Weihnachtsfest, sogar lebende Rentiere. 

Von Tok ging es am sechsten Tag über den Taylor Highway (Top of the World Highway) nach Dawson City. Eine atemberaubende Route, für die man gute sechs Stunden Fahrt einplanen muss, da ein Großteil nicht geteert ist und man auch alle naselang für Fotos oder Stopps anhalten muss. Auf der Hälfte der Strecke gönnten wir uns in Chicken einen Kaffee und haben zum ersten Mal ein Dredge (sog. Schwimmbagger) gesehen. Große "Ungeheuer“, die zur Zeit des Goldrausches nach einiger Zeit die manuelle Goldsuche abgelöst und die Flüsse umgegraben haben. Die Grenzkontrolle nach Kanada war sehr freundlich und unkompliziert, allerdings darf man nicht vergessen, die Uhr eine Stunde vor zu stellen. Dawson City ist ein kleines Städtchen, welches seine Glanzzeit mit einst ca. 40.000 Einwohnern längst hinter sich gelassen hat. Allerdings kann man z. B. im Casino von Diamond Tooth Gertie jeden Abend noch an den Black - Jack - Tischen „zocken“ oder sich eine von drei Shows anschauen, in welchen gesungen und getanzt wird. Beim Abendessen im Klondike Kate’s wird man von der regionalen Küche begeistert sein und hat bei der charmanten Einrichtung tatsächlich das Gefühl als wäre man um 1900 im Yukon.

Unseren freien Tag in Dawson nutzten wir aus und machten uns um 9 Uhr zu einer River Rafting Tour auf, welche uns vom Flughafen (Klondike River) in zwei Stunden über den Yukon wieder zurück nach Dawson geführt hat. Es war entspannend und sehr informativ, wir haben jede Menge Wissenswertes über Dawsons Geschichte und die Natur erfahren. Danach haben wir uns mit einer kleinen Self - Guiding Tour (bekommt man im Visitor’s Center) die ganzen „alten“ Häuser angeschaut und zu Fuß noch einen Abstecher zum Friedhof gemacht, welcher am Berg gelegen und in verschiedene Bereiche (katholisch, jüdisch etc.) aufgeteilt ist. Am späten Nachmittag sind wir mit dem Auto die 12 Kilometer zum noch vorhandenen Dredge No. 4 gefahren, welcher so groß ist wie ein ganzer Apartment - Block. Zum Abschluss des Tages sind wir noch zum Midnight Dome hochgefahren und haben den tollen Ausblick auf die Umgebung und Dawson, Yukon und Klondike genossen. Die Abendgestaltung begann mit dem berühmt - berüchtigtsten Drink Dawson Citys im Downtown Hotel, dem sogenannten Sour Toe. Das muss man mitgemacht haben, man bekommt sogar einen eigenen Mitgliedsausweis und im Pit (Westminster Hotel) konnte man feiern bis die Sonne wieder aufgeht (oh Entschuldigung, die geht im Sommer ja gar nicht richtig unter).

Der darauffolgende Tag führte uns in sechs Stunden durch eine spektakuläre Landschaft bis nach Whitehorse, welche auch für Wanderfreunde so einige Möglichkeiten bietet. Whitehorse, als Hauptstadt des Yukon, ist allerdings nur ein eher kleiner Ort in dem man alles kaufen kann, was man seit Fairbanks nicht mehr gesehen hat. Dort findet man außerdem die längste Fischleiter der Welt, welche die Lachse bei ihrer Wanderung vor den Turbinen des Wasserkraftwerkes beschützen soll. Sehr interessant, wenn man noch ein bisschen Zeit hat.

Die Fahrt nach Skagway ist nicht weit, man sollte aber mindestens drei Stunden einplanen, weil die Umgebung wirklich grandios ist. Skagway ist „nur“ ein typischer kleiner Touristenort, in welchem die großen Kreuzfahrtschiffe auf ihrem Weg von Vancouver nach Alaska anlegen (oder anders herum). Deshalb würde ich grundsätzlich immer empfehlen die Nacht in Haines zu verbringen (vorausgesetzt die Fährzeiten lassen es zu), da es noch ein ursprünglicher kleiner Fischerort und das Hotel Halsingland ein relativ alter Gebäudekomplex ist, welcher einst zum Fort Seward gehörte. Das Hotel ist einfach ausgestattet, aber dafür der Service und das Abendessen eine Übernachtung wert.

Tipp am Rande: Wenn man nach der Fähre nach rechts abbiegt, ist die Chance auf Bären zu treffen (falls man noch keine gesehen hat) extrem hoch. Dies ist der Tipp eines Anglers, der hier an einem Flusslauf immer mit Grizzlies um die Lachse konkurrieren muss.

Nach einer entspannten Nacht machten wir uns auf den Haines Highway zu erkunden, welcher zu den schönsten Panoramastraßen der Welt gehört. Die „Million Dollar Falls“ sollte man nicht verpassen und am Rande des Kluane National Parks sind Tiersichtungen keine Seltenheit, so sind uns mehrere Grizzlies, Schwarzbären und Elche über den Weg gelaufen. Unser bisheriges absolutes Highlight war allerdings ein 60 - minütiger Rundflug über den Kluane National Park. Am Haines Junction Airport war es eher ungemütlich, aber als wir endlich in der Luft waren, sahen wir auch, dass man sich vom Wetter am Boden nicht abhalten lassen darf, da es im National Park einfach traumhaft war! Atemberaubende Ausblicke auf das größte nicht polare Eisfeld haben uns die Sprache verschlagen und man kann mit etwas Glück einen Blick auf den höchsten Berg Kanadas, den Mount Logan erhaschen.

Ein absoluter Traumtag (Wetter und Strecke) führte uns zwei Tage später den Glenn Highway entlang und vorbei an zahllosen Gletschern nach Wasilla. Dort findet man zum ersten Mal wieder richtig viel Zivilisation und kann in Shopping Malls und Supermärkten alles erstehen, auf das man bisher „verzichten“ musste. Das privat geführte Alaska Garden B&B hat eine traumhafte Lage mit überwältigendem Blick auf die vorgelagerte Bergwelt und bietet ein paar individuell eingerichtete Bungalows mit Kitchenette und separatem Schlafzimmer.

Auf dem Scenic Highway No. 1 ging es auf nach Seward. Auf dem Weg haben wir die Crow Creek Historic Gold Mine in Girdwood besucht, welche bereits seit 40 Jahren im Familienbesitz ist. Sehr interessant und empfehlenswert, da das Erlebnis noch recht authentisch ist. Dort wurden die Bergflüsse abgetragen, um an Gold zu kommen und zwar alles mehr oder weniger händisch, also ohne die Hilfe großer Bagger. Der Eintritt liegt bei ca. 25 US - Dollar pro Person inkl. Goldschürfen.

Bei Whittier haben wir noch versucht einen Blick auf den Portage Gletscher zu erhaschen, aber leider hat sich dieser bereits so weit zurückgezogen, dass man nur noch mit dem Boot hinfahren kann. Dafür haben wir einen kurzen Spaziergang zum Byron Glacier unternommen, wer etwas mehr Zeit hat und gegen eine zweistündige Wanderung und nasse Füße nichts einzuwenden hat, kann bei Seward zum Exit Glacier laufen.

Am vorletzten Tag haben wir zum krönenden Abschluss noch eine achtstündige Kenia Fjords Cruise unternommen. Eine Schiffstour durch die zerklüftete Fjord - und Gletscherlandschaft des Kenai Fjords National Parks, welche uns mit jeder Menge Wildlife in Form von Walen, Delfinen, Robben, Puffins & Co sowie perfektem Wetter belohnt hat. Ein Traum und sehr empfehlenswert. Somit haben wir unsere 15 - tägige Rundreise mit einem weiteren Highlight abschließen können.

Ein Reisebericht von ?