Memphis Tours

Sonntag, 18. Juni 2023

Bali - Facettenreich und wunderschön

Meine erste „richtige“ Asien Reise (abgesehen von ein paar Städtetrips nach Singapur & Kuala Lumpur) führte mich nun nach Bali. Vorstellungen zu dieser wunderschönen Insel in Indonesien hatte ich zuvor keine und bin daher auch sehr unbedarft an die Reise herangegangen. Nach einer entspannten Anreise nach Frankfurt mit der Bahn, haben wir uns alle vor dem Schalter der Thai Airways getroffen, um anschließend gemeinsam einzuchecken. Unsere erste Teilstrecke startet mit einer kleinen Verspätung Richtung Bangkok mit einem A380 und war dank der Sitzreihe direkt hinter dem Servicebereich sehr angenehm. Auch das Bord - Entertainment und die Verpflegung ließen keine Wünsche offen. Angekommen am modernen Suvarnabhumi Airport in Bangkok ging es dann nach einer kurzen Orientierung weiter zum nächsten Gate. Der Flughafen ist sehr übersichtlich, hat aber dennoch teils recht lange Wege, daher empfiehlt sich immer eine angenehme Umstiegszeit zu wählen, besonders wenn der Abflug in Deutschland auch leichte Verspätung hat wie bei uns. Der Weiterflug nach Denpasar lief dann vollständig reibungslos ab und wir kamen dem entsprechend ausgeruht an.

In Denpasar wurden wir von unserem sympathischen Reiseleiter in Empfang genommen und zu unserer ersten Unterkunft dem Legian Beach Hotel gebracht. Da der Verkehr im Süden der Insel rund um die Hauptstadt recht turbulent und zähflüssig ist, dauert die Strecke von nur ein paar Kilometern dennoch ca. eine halbe Stunde. Unser Reiseleiter nutzte daher die Zeit für einige nützlichen Bali Tipps, wie zum Beispiel Geld entweder direkt im Hotel zu wechseln oder an ausgewiesenen, seriösen Wechselstuben. Informationen zu diesen seriösen Stuben bekommt man in jedem Hotel an der Rezeption. Auch vom "selbst fahren" auf Bali hat er uns schnell abgeraten, wobei bei der Betrachtung des Verkehrs auch keine Lust dazu aufkam. Günstiger und sicherer ist es mit dem Taxi, selbst wenn man mal etwas längere Strecken auf der Insel zurücklegen möchte. Angekommen im wunderschönen Legian Beach Hotel, wo man das Treiben der Stadt nicht wirklich bemerkt, haben wir zunächst unsere Bungalows bezogen, um uns anschließend zu einem balinesischen Abendessen zu treffen mit traumhaftem Blick auf den Ozean. Bei einem Cocktail an der Bar haben wir den Abend dann ausklingen lassen und sind zufrieden in unsere Betten gefallen.

Der Südwesten Balis

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns dann auf zu unserer ersten Tempelbesichtigung. Der Meerestempel Tanah Lot ist einer der bedeutendsten Tempel auf Bali und nur bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen, da er auf einer kleinen Insel liegt. Der Zugang zum eigentlichen Tempel ist nur den Gläubigen vorbehalten, man kann jedoch am Fuße des Tempelfelsens zu einer Süßwasserquelle gehen, welche ständig von Priestern bewacht ist. Gegenüber vom Tempelfelsen am Festland ist eine weitere Höhle in der die hochgiftige heilige Schlange lebt und ebenfalls von Priestern bewacht wird. Gegen eine kleine Spende haben sich ein paar Mutige von uns gefunden und die Höhle betreten. 
Im Anschluss haben wir noch einen kleinen Spaziergang an der Promenade mit vielen kleinen Souvenirständen gemacht, welche durch die Lage direkt an der Küste förmlich dazu einlädt, bevor wir uns dann zur Weiterfahrt Richtung Ubud aufgemacht haben. Auf unserem Weg machten wir noch einen kurzen Stopp in der Nähe von Tabanan im Waka Gangga Resort, um hier ein exzellentes Mittagessen zu genießen, was sogar das beste Essen auf der gesamten Reise gewesen ist, wie sich am Ende herausstellen sollte. Als wir am späten Nachmittag Ubud erreicht hatten, konnten wir direkt in unsere Zimmer im Maya Ubud Resort & Spa einchecken und relaxten ein paar Stunden bei einem kühlen Bierchen am Pool im Spa Bereich. Das Resort ist eine wahre Oase im Grünen und bietet optimale Möglichkeiten das kulturelle Zentrum Balis mit all seinen Künsten zu erkunden. Während unseres Abendessens gab es eine traditionelle balinesische Tanzvorführung, was den gesamten Tag abgerundet hat.

Kulturzentrum Bali

Nach einer guten Mütze Schlaf machten wir uns auf in Richtung Berge auf ca. 1200 Meter Höhe zu unserem nächsten Stopp dem Beratan Lake mit seiner Tempelanlage. Auf dem Weg kamen wir auch durch die Innenstadt von Ubud wo man neben vielen Bildern und Teppichen auch zahlreiche Schnitzereien und andere Handwerkskunst finden kann. Wer also authentische balinesische Kunst sucht, sollte hier eine kleine Shoppingtour einlegen. Angekommen am Beratan Lake merkte man sofort den Temperaturunterschied zur Küste und alle von uns haben daher eine dünne Jacke mitgenommen. Auf dem Parkplatz kam es dann zu einem etwas außergewöhnlichen Erlebnis. Der Sicherheitsbeamte des Parkplatzes hielt uns anscheinend für Prominente oder so, kam strahlend auf uns zu und wollte mehrere Fotos mit uns. Brav wie wir sind, haben wir seinen Wunsch erfüllt und konnten uns somit sicher sein, dass unser Bus eine besondere Bewachung genießen würde. Während wir durch die Tempelanlage liefen, hielt unser Reiseleiter zahlreiche Infos für uns bereit. Pura Bratan ist ein bedeutender Wassertempel auf Bali, der Shiva als Schöpfer geweiht ist. Der See ist ein Vulkansee, dessen Wasser den Balinesen heilig ist und zudem eine wichtige Quelle für die Bewässerung im zentralen Bali. Bei der anschließenden Weiterfahrt Richtung Lovina an der Nordküste erzählte uns unser Reiseleiter noch viele weitere kleine Geschichten und hatte auch stets einen Scherz auf den Lippen. Seither kenne ich daher nun auch den balinesischen BMW – Bauer mit Wasserbüffel.

Unberührte Natur im Norden & Westen Balis

Am Abend erreichten wir dann unser Domizil für die nächsten 2 Nächte das The LOVINA. Das Boutique Hotel liegt direkt an einem langen, schwarzen Strand im Norden von Bali und hat viele kleine Suiten, Villen und auch Apartments. Aufgrund unserer Gruppengröße wurde uns ein Apartment mit 3 Schlafzimmern, offenem Wohnbereich und eigenem Pool zugeteilt, wo wir die Abende gemeinsam, gemütlich verbracht haben. Da das Hotel auch einen kostenlosen Shuttle in die Stadt rund um die Uhr anbietet, nutzten wir die Chance zum nächsten Supermarkt zu fahren und ein paar Getränke einzukaufen. Der folgende Tag stand dann ganz im Zeichen des West Bali Nationalparks. Nach einer ca. zweistündigen Fahrt am Morgen erreichten wir das Naturreservat Bali Bart und unternahmen zunächst eine leichte Wanderung durch die – aufgrund der Jahreszeit recht trockenen – Wildnis. Tauchfans kommen auf der Insel Menjangan auf ihre Kosten, welche dem Festland vorgelagert ist. Hierfür reichte unsere Zeit jedoch nicht und nach einem leckeren Mittagessen und ein paar Minuten am unberührten Naturstrand, wo auch einige Rehe herum liefen, machten wir uns auf den Rückweg Richtung Lovina.

Tipp: Für alle diejenigen die das unberührte Bali erleben wollen und zudem das Tauchen lieben, empfehle ich die Unterkunft eher in Permuteran zu wählen, da man von dort deutlich kürze Entfernungen hat und es sehr gute Hotels mit Tauchbasis gibt.

Osten Balis

Bei unserer Weiterfahrt am nächsten Morgen entlang der Küste in Richtung Candi Dasa machten wir unseren ersten Stopp beim Kings Pool „Tirta Gangga“. Tirta Gangga bedeutet "Wasser des Ganges" und diese Stätte hat daher besonders große Bedeutung bei den balinesischen Hindus. Da Teile der Königspools auch mittlerweile gegen eine kleine Gebühr als Freibad genutzt werden können, sahen wir einige Jugendliche, die dieses Angebot gern annahmen, um im heiligen Wasser zu baden.

Im Anschluss sind wir dann noch zum Tenganan Village gefahren in dem die Bewohner bis heute nach den alten Traditionen der Bali Aga leben. Den Rest des Tages haben wir an unserem Ziel im Candi Beach Resort & Spa verbracht und auch mal wieder die Chance genutzt ins kühle Nasse zu springen. Unser letzter Tagestrip begann mit einem Ausflug nach Besakih, dem Muttertempel, einem zentralen Heiligtum Balis. Hier konnten wir glücklicherweise auch viele Zeremonien beobachten, da wir Sonntag hatten. Die Fortsetzung unserer Tour führte uns vorbei am Batur - Vulkan, der als Sitz der Götter gilt, zu einer tropischen Kaffee-Plantage wo wir den berühmten Luwak Kaffee kosten konnten. Die Kaffeebohnen durchwandern einmal den kompletten Verdauungstrakt der Luwak - Katze, bevor sie gereinigt und geröstet werden. Während unserer Verkostung fing es an wie aus Eimern zu schütten, weshalb wir dann völlig durchnässt wieder im Bus ankamen. Auf der Weiterfahrt konnten wir aufgrund des Wetters dann leider auch nicht an den berühmten grünen Reisterrassen in Tegallalang halt machen und nur einen kurzen flüchtigen Blick vom Bus aus erhaschen.

Entspannung & Heimreise

Am späten Nachmittag erreichen wir das Maya Sanur Resort & Spa, wo wir die letzte Nacht unserer Reise verbrachten. Einige von uns nutzen die Zeit, um an der Strandpromenade mit den zahlreichen Geschäften, Cafés & Bars zu spazieren und die Anderen entspannten am Pool. Da unser Heimflug am nächsten Tag erst am Nachmittag startete, gingen wir am Morgen nochmal auf Shoppingtour, um uns mit typischen Souvenirs wie Gewürzen, Tee, Kaffee und T - Shirts einzudecken. Die Koffer gefühlt mit Souvenirs und vielen atemberaubenden Eindrücken im Kopf machten wir uns dann auf den Heimweg.

Ein Reisebericht von ?

Samstag, 17. Juni 2023

Japan – „Japan ist anders und ganz besonders.“

Nachdem wir in Asien schon einiges gesehen haben, wollten wir uns diesmal einen ganz besonderen Traum erfüllen. So viel hatten wir im Vorfeld über Japan gehört, sowohl über das Gewusel in Tokyo, als auch über die Tempel in Kyoto, aber am neugierigsten waren wir auf die speziellen Sitten, Eigenheiten und auch Kuriositäten, die das Land ausmachen.

Und wir wurden nicht enttäuscht, Japan ist anders und ganz besonders. Im Gegensatz zu vielen Rundreisen wollten wir uns allerdings bei unserer ersten Reise erst einmal auf zwei Städte als Ausgangspunkte beschränken und diese dafür ganz ausgiebig erkunden und erleben. Tokyo und Kyoto sind natürlich auch DIE Städte in Japan und ein absolutes Muss.

Metropole Tokyo – „Jeder Stadtteil eine Stadt für sich“

Mit All Nippon Airlines ging es nonstop in 11,5 Stunden von Düsseldorf nach Tokyo Narita. Am Flughafen angekommen, holten wir zunächst unser mobiles WLAN - Gerät ab, das wir bereits in Deutschland vorbestellt hatten. Dieses stellte sich als sehr hilfreich heraus, denn so konnten wir uns ganz einfach inklusive der Bahnstationen und Strecken durch die Städte navigieren lassen. Denn anders als bei uns bestehen japanische Adressen meist nicht aus einem Ort, einer Straße und einer Hausnummer. Dieses System zu durchschauen und das gewünschte Ziel zu finden stellt selbst für Japaner häufig ein Problem dar – Zudem sich viele Restaurants auch im 6. Stockwerk eines Gebäudes befinden können. Zusätzlich besorgten wir uns gleich eine Sucia Karte, die man mit einem Guthaben aufladen und für öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann. Zudem kann man mit dieser Karte auch in vielen Shops und Cafés bezahlen. Mit dem Narita Express fuhren wir anschließend zum Stadtteil Shinjuku, wo sich unser Hotel befand. Dieser Bahnhof ist berühmt - berüchtigt, denn schließlich handelt es sich hier mit über 3 Mio. Passagieren pro Tag um einen der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt. Hier den richtigen Ausgang zu finden (schließlich gibt es über 200) und sich in dieser unterirdischen Stadt nicht zu verlaufen, ist wirklich nicht ganz einfach. Nach dem Einchecken im Hotel beendeten wir unseren Abend mit einem Essen in einer Izakaya, einer typisch japanischen Kneipe, in der man auch essen kann. Da es hier möglich ist, kleine Gerichte zu bestellen, kann man sich problemlos durch die japanische Küche probieren.

An unserem ersten Morgen mussten wir natürlich erst einmal die Gegend erkunden. In Shinjuku gibt es unzählige (Hoch) - häuser mit bunter Leuchtreklame, Kaufhäuser und zahlreiche kleine Viertel mit Bars und Restaurants. Auch das bekannte Robot Restaurant ist hier zu finden, welches wir uns aber gespart haben. In Shinjuku befindet sich auch das Rathaus von Tokyo mit zwei kostenlosen Aussichtsplattformen, so dass wir von hier aus die Stadt zum ersten Mal von oben sehen konnten. Und das tollste war, wir konnten von dort aus bei schönstem Wetter auch gleich den Fuji sehen, der im Herbst schon schneebedeckt ist. Jetzt waren wir richtig angekommen! Wenn man vom Trubel genug hat, lohnt sich auch ein Abstecher in einen der größten Parks, den Shinjuku - Gyoen, der im Herbst besonders schön ist.

Für den Nachmittag hatten wir bereits von Deutschland aus eine kleine Tour mit einem japanischen Guide organisiert. Mit ihm zusammen hatten wir schon im Vorfeld ein Programm nach unseren Wünschen zusammengestellt. Zunächst ging es zum Meiji - Schrein, der 1920 zu Ehren des Meiji - Kaisers und seiner Frau errichtet wurde. Am Eingang eines Schreins befindet sich üblicherweise ein großes Tor („Torii“), das man möglichst nicht durch die Mitte durchschreiten sollte, da die Mitte den Göttern vorbehalten ist. Unser Guide zeigte uns auch die „Reinigungszeremonie“ vor dem Gebet, die in einer ganz bestimmten Reihenfolge zu erfolgen hat. Das Schönste für uns war jedoch, dass wir bereits hier wie auch später auf unserer Reise viele kleine Kinder in Kimonos sehen durften, denn es war die Zeit des 3 - 5 - 7 Festes für Kinder in diesem Alter.

Anschließend ging es mit der Metro nach Shibuya. Kaum kamen wir aus der Metrostation, wurden wir schon von blinkender Werbung, einer Masse an Menschen und japanischer Musik aus Lautsprechern empfangen. Keine Frage, „unser“ Stadtteil Shinjuku wurde hier an Lautstärke und Trubel nochmals um einiges übertroffen. Besonders interessant ist es, die bekannte Kreuzung Shibuya Crossing von einem der Cafés von oben zu beobachten. Es ist wirklich Wahnsinn, wie viele Menschen hier gleichzeitig die Straße überqueren, zu Stoßzeiten angeblich bis zu 15.000! Anschließend ging es mit unserem Guide in eine Izakaya, wo wir bei leckerem Essen und Sake noch viele interessante Informationen über die Japaner und ihren Alltag bekamen.

In den nächsten Tagen nahmen wir uns immer einen anderen Stadtteil vor. Dazu muss man sagen, jeder Stadtteil ist eigentlich eine Stadt für sich, schließlich hat Tokyo über 9 Mio. Einwohner. Besonders interessant ist Yanaka, wo man noch Spuren vom alten Tokyo findet. Es ist kaum zu glauben, dass es sich hierbei um die gleiche Stadt handelt. Sehr gut gefallen hat uns auch Asakusa mit dem Tempel Sensō - ji, dem ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel in Tokyo. Der Weg zum Tempel führt zunächst durch das Donnertor mit einer riesigen Laterne entlang an einer Einkaufsstraße mit zahlreichen Läden, wo man sich mit Souvenirs und Süßigkeiten eindecken kann. Eine Besonderheit bei den Tempeln und Schreinbesuchen ist jedoch, dass man in der Regel das Hauptgebäude nur von außen besichtigen kann. Es gibt meist die Möglichkeit hineinzuschauen und wir hatten mehrmals das Glück, von außen Teile einer „Zeremonie“ oder eines Gottesdienstes sehen zu können. Wenn man dann noch wissen möchte, wie es um das eigene Glück steht, kann man für einen kleinen Betrag aus einer Box einen Stift mit einer Nummer schütteln. Mit dieser Nummer zieht man sich dann aus der passenden Schublade seine Zukunftsvorhersage. Sollte diese schlecht sein, bindet man den Zettel einfach an einen Baum oder eine Wand, um das Übel abzuwenden. Wenn man nach der Tempelbesichtigung noch Zeit hat, lohnt sich in Asakusa ein Bummel durch die Gassen, um den Tempelbezirk, wo sich nicht nur nette Läden, sondern auch zahlreiche kleine Lokale befinden. Bei uns wurde die Zeit tatsächlich ein wenig knapp, denn wir wollten pünktlich zum Sonnenuntergang auf den nahe gelegenen Skytree. Der Eintritt für beide Plattformen ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Der Rundumblick auf Tokyo ist wirklich unglaublich.

Fuji & Nikko

Doch wir wollten uns nicht nur Tokyo anschauen, sondern zumindest etwas von der näheren Umgebung sehen. Bei unserem organisierten Tagesausflug nach Fuji und Hakone wurde uns jedoch aufgrund des schlechten Wetters an diesem Tag der Blick auf den Berg verwehrt. Und das, obwohl wir während unserer Reise ansonsten fast immer schönes Herbstwetter hatten! Ein absolutes Highlight war unser Ausflug nach Nikko, den wir auf eigene Faust mit dem Zug unternahmen. Hier befindet sich der Toshogu, ein berühmter Shinto - Schrein aus dem Jahr 1617. Auf dem dazugehörigen Stall befindet sich das berühmte Bild von den drei Affen (Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen).

Alte Kaiserstadt Kyoto

Nach acht aufregenden Nächten in Tokyo ging es für uns weiter nach Kyoto. Und zwar pünktlich auf die Minute, denn Verspätungen kennen die Schnellzüge (Shinkansen) nicht. Kyoto ist bedeutend kleiner als Tokyo, allerdings besuchen diese Stadt fast genauso viele Touristen. Dies macht sich vor allem in den Bussen bemerkbar, auf die man doch angewiesen ist. Viele der berühmten Tempel liegen etwas außerhalb und nur wenige Ziele sind komplett mit dem Zug zu erreichen. Bei den Busfahrten muss man häufig Geduld und Stehvermögen mitbringen, denn es ist oft sehr voll und die Sitze sind nicht für europäische Beine ausgelegt. Davon ließen wir uns jedoch nicht aufhalten, sondern starteten fröhlich unser Tempelprogramm. Davon hat die alte Kaiserstadt Kyoto reichlich zu bieten. Viele der Tempel sind zudem Weltkulturerbe. Am besten gefallen haben uns die die beiden Tempel, die wir gleich am ersten Tag anschauten. Der Nanzen - ji und der Tempel Ginkaku - ji. Besonders traumhaft wirken diese Anlagen und Gärten durch die Laubfärbung. Zwischen den beiden Tempeln liegt der Philosophenweg, angenehmen ruhig mit kleinen Cafés und Läden.

Am nächsten Tag ging es zum Fushimi Inari - Taisha Schrein, einer der ältesten und bekanntesten Shintō - Schreine in Kyōto. Hier war von Ruhe keine Spur mehr, denn wie wir später erfuhren, war in Japan aufgrund eines Feiertages langes Wochenende und entsprechend groß war der Ansturm.
Der Tempel ist berühmt durch die zahlreichen Fuchsfiguren und die Alleen aus Tausenden von scharlachroten Torii. Wenn man sich die Mühe macht und den kleinen Berg hinaufsteigt, findet man tatsächlich etwas Ruhe und hat die Chance auf ein schönes Foto ohne Menschenmassen. Hat man genug von Tempel Besuchen, lohnt es sich, auch den Bahnhof in Kyōto anzuschauen, der ganz modern und fast futuristisch wirkt. Von der Terrasse und dem Skywalk, der durch den Bahnhof führt, hat man einen guten Blick auf die Stadt. Ganz in der Nähe entdeckten wir dann noch einen sehr schönen Tempel, den Higashi Hongan - ji. Hier war es wunderbar ruhig und man durfte sogar in das prächtige Hauptgebäude und sich den dortigen „Gottesdienst“ anschauen. Am Abend ging es für uns häufiger in das Ponto - chō Viertel, wo man sich in den mit Laternen beleuchteten schmalen Gassen mit kleinen Bars und Restaurants ins alte Japan zurückversetzt fühlt. Ähnlich ist es in den alten Vierteln Gion und Higashiyama, wo man mit ein bisschen Glück auch mal eine Geisha sieht. Hier verbrachten wir unseren letzten Tag bei einem Bummel durch unzählige Läden, aber auch zahlreichen kleinen Tempeln. Diese sind zum Teil weniger bekannt, dafür aber auch nicht so überlaufen und mit einer besonders schönen Atmosphäre. Im Anschluss an unseren Aufenthalt in Kyoto ging es mit dem Zug zum Flughafen Oasaka, wo wir noch eine letzte Nacht vor unserem Rückflug verbrachten.

Fazit: Alles in allem kann man sagen, dieser Urlaub hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Es ist richtig, Japan hat neben all den Sehenswürdigkeiten eine Menge Kuriositäten zu bieten. Neben den Maid - und Eulen - Cafés werden uns vor allem die zahlreichen Getränke - und sonstigen Automaten in Erinnerung bleiben. Es gibt wirklich fast nichts, was man nicht aus einem Automaten ziehen kann. Am besten gefallen hat uns die unglaubliche Auswahl an kleinen Restaurants, Gaststätten und Izakayas. Dabei haben wir festgestellt, Japan muss überhaupt nicht teurer sein. Und die Menschen, die trotz all der Hektik immer ihre Ruhe und Freundlichkeit bewahren. Japan ist definitiv mehr als eine Reise wert!

Ein Reisebericht von Kerstin

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