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Mittwoch, 24. Mai 2023

Gruppenreise nach “Down Under“

24 Tage Rundreise - Die Reiseroute:

Düsseldorf - Singapur - Adelaide - Cape Jervis - Kangaroo Island - Robe - Mount Gambier - Portland - Port Fairy - Warrnambool - Melbourne - Wilsons Promontory Nationalpark - Lakes Entrance - Canberra - Sydney - Hervey Bay - Fraser Island - Brisbane -  Cairns - Northern Beaches (Kewarra Beach) - Mareeba / Tablelands  - Great Barrier Reef - Palm Cove - Cairns - Düsseldorf 

Endlich war es soweit – die erste Gruppenreise nach “Down Under“ begann in Düsseldorf. Eine kleine Gruppe aus drei Ehepaaren und drei jungen Damen machte sich zusammen mit ihren beiden Reiseleitern Julia Doepp und mir, als „waschechtem“ Australier, auf den Weg nach Australien.

Im A 350 der Singapore Airlines ging es zunächst auf einem ca. 13 - stündigen sehr angenehmen Flug nach Singapur. Dort angekommen erwartete uns der Transferbus und brachte uns zum gebuchten Hotel Miramar. Nach einem stärkenden Frühstück standen ein frühes Einchecken und danach eine ca. vierstündige Stadtrundfahrt auf dem Programm. Bei schwülwarmen Temperaturen erkundeten wir die asiatische Metropole. Neben den verschiedenen Sehenswürdigkeiten wurde auch der weltgrößte Orchideengarten besucht. Am Nachmittag relaxten alle im Hotel oder am Pool, bevor am Abend ein Stadtspaziergang mit Abendessen in einer Garküche im Freien und ein Besuch auf der Dachterrasse des weltbekannten Hotels Marina Bay Sands auf dem Programm standen. Nach dem obligatorischen Singapore Sling genossen wir alle die traumhafte Aussicht auf das nächtliche Singapur.

Nach der Übernachtung und einem guten Frühstück stand der zweite Tag zur freien Verfügung in Singapur. Am frühen Abend warteten der Bustransfer zum Flughafen und der Weiterflug von Singapur nach Adelaide auf uns. Der Nachtflug (ca. 6,5 Stunden) ging schnell vorbei und am frühen Morgen landeten wir in der südaustralischen Metropole Adelaide. Der Bus wartete schon wieder auf uns und brachte uns zum Majestic Roof Garden Hotel in die Innenstadt. Die Koffer wurden in der Lobby abgestellt und die ganze Gruppe fuhr mit der Straßenbahn nach Glenelg, um dort am Strand zum ersten Mal in Australien zu frühstücken. Wir genossen die warmen Sonnenstrahlen und die trotzdem angenehm kühlen Temperaturen. Am Mittag waren unsere Zimmer bezugsfertig und den Nachmittag verbrachte jeder in Eigenregie – der Tag wurde dann mit einem gemeinsamen Abendessen in einem lokalen Steakrestaurant abgeschlossen.

Südaustralien - Kangaroo Island

Am frühen Morgen gaben wir unser großes Gepäck im Hotel zur Aufbewahrung ab und wurden von unserem Bus abgeholt. Die ca. zweistündige Fahrt nach Cape Jervis bescherte uns die ersten Eindrücke von Südaustralien. Dort angekommen ging es weiter mit der Fähre – in ca. 45 Minuten erreichten wir dann Penneshaw auf Kangaroo Island. Hier wurden wir schon von unserem deutschsprachigen Reiseleiterteam erwartet. In unserem geländetauglichen Mercedes Sprinter erkundeten wir die nächsten beiden Tage die drittgrößte Insel Australiens. Wir erlebten die Küste mit traumhaften Stränden, Admirals Arch, Remarkable Rocks, den Flinders Nationalpark und viele andere Sehenswürdigkeiten und begegneten fast allen auf der Insel beheimateten australischen Tieren (Delfine, Seehunde, Echidnas, Kängurus, Wallabies, Wombats, Vögeln, Greifvögeln u. v. m.). Die beiden Reiseleiterinnen kochten für uns ein frisches Mittagessen in einem Zelt mitten im freien Gelände der Insel. Es gab außerdem leckeren, lokalen Wein zu der Mahlzeit. Wir übernachteten in Kingscote im Aurora Ozone Hotel – direkt am Meer gelegen. Am Abend des zweiten Tages wurden wir vorgewarnt, dass es am nächsten Tag starken Regen und Gewitter geben sollte und wir mussten bangen, ob unsere Fähre dem Wetter trotzen kann und sie trotzdem nach Cape Jervis zurückfährt. Wir hatten Glück und sind trotz etwas turbulentem Wetter wieder gut in Adelaide angekommen. Der Rest des Tages war „frei“ – die Gruppe war in Eigenregie in Adelaide unterwegs.

Highlights der Great Ocean Road

Am frühen Morgen hieß es dann Abschied nehmen von Adelaide. Wir beluden unseren Bus und setzen unsere Reise entlang der Südküste Australiens fort. Die erste Tagesetappe führte uns nach Robe – dort  übernachteten wir und am Abend aßen wir zusammen im örtlichen Pub – es gab lokalen Fisch und auch Känguru zu Probieren. Auch die lokalen Biere durften nicht fehlen. Am kommenden Tag fuhren wir weiter über Mount Gambier mit dem Blue Lake, Portland und Port Fairy nach Warrnambool, wo eine weitere Übernachtung eingeplant war. Wir verabredeten, dass wir am nächsten morgen früh losfahren und kauften für ein Frühstück unterwegs für alle ein. Die Great Ocean Road war unser Tageshighlight und wir machten viele Stopps, damit wir keine der Sehenswürdigkeiten verpassten. Kurvenreich und mit atemberaubenden Ausblicken belohnt, ging die Fahrt am frühen Abend in Melbourne zu Ende, wo ein Hotel mitten In Chinatown auf uns für zwei Nächte wartete.

Von Melbourne nach Sydney

Am ersten Morgen in Melbourne machten wir einen gemeinsamen Stadtrundgang und dann teilte sich die Gruppe auf, um auf eigene Faust die Metropole zu erkunden. Ein Teil der Reisenden traf sich dann am Abend, um im Straßenbahnrestaurant während einem dreistündigen Menü Melbourne bei Nacht zu erkunden. Diese Tour ist absolut empfehlenswert und neben dem Flair in der historischen Straßenbahn, wird man mit außergewöhnlich gutem Essen sehr verwöhnt.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter durch den Wilsons Promontory Nationalpark nach Lakes Entrance. Fantastische Natur und eine außergewöhnliche Tierwelt entschädigen für die lange Fahrt - leider erreichten wir Lakes Entrance erst in der Dunkelheit, so dass wir die Schönheit dieser Region nur erahnen konnten. Ein letzter, sehr langer Fahrtag stand auf dem Programm und wir erreichten über Canberra – die Hauptstadt Australiens - am frühen Abend dann unser Etappenziel Sydney.

Nach einem schnellen und unkomplizierten Einchecken gingen alle noch auf abendliche Erkundungstour in Sydney. Die nächsten zwei Tage waren hier eingeplant. Nach einer ausführlichen Stadtbesichtigung zu Fuß teilte sich die Gruppe auf, um weitere Erkundungen in Eigenregie zu machen. Die Teilnehmer hatten u. a. auch unterschiedliche Aktivitäten wie z. B. den Bridgeclimb oder eine Fahrt mit dem Hop - On Hop - Off Bus vorgebucht. Leider mussten wir nach drei Übernachtungen in Sydney schon wieder weiterreisen und wurden am frühen Morgen im Hotel abgeholt und zum Domestic Flughafen von Sydney gebracht.

Fraser Island

Mit Virgin Australia flogen wir nach Hervey Bay (ca. zwei Stunden), wo der Fahrer vom Kingfisher Bay Resort bereits auf uns wartete und uns ein wenig mit der Gegend und Hervey Bay vertraut machte. Am frühen Nachmittag geht es dann mit der Fähre von River Heads nach Fraser Island. Dort angekommen spazierten wir in zehn Minuten zum Hotel – danach empfing uns der traumhafte Sonnenuntergang am Strand  – bei einem eiskalten Bier genossen wir alle die Aussicht. 

Der nächste Tag hielt ein weiteres Highlight für uns bereit – die Fraser Island Beauty Spots Tour. Nach einem frühen Frühstück und tollem Frühstücksbuffet begrüßte uns unser Fahrer mit seinem Geländebus. Wir fuhren auf Sandpisten durch den dichten Regenwald der Insel und erreichten dann den Strand. Auf der Strandautobahn (80 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung) fuhren wir bei traumhaftem Wetter direkt am Wasser entlang. Unterwegs bestand die Möglichkeit, einen Flug mit Fraser Island Air mit Start und Landung am Strand vor Ort hinzuzubuchen - von diesem Angebot machten einige unserer Gruppenmitglieder gerne Gebrauch. Wir durchwateten den Eli Creek, machten Mittagspause im Eurong Resort, schwammen im Lake McKEnzie und erforschten den dichten Regenwald im Rahmen eines Spaziergangs. Am Abend genossen wir abermals den tollen Sonnenuntergang. 

Nach dem Frühstück wurden unsere Koffer abgeholt und wir begaben uns auf die Fähre zurück aufs Festland. Dort stiegen wir in unseren Transferbus und erreichten nach ca. vier Stunden Brisbane und unser Hotel – das Park Regis. Aus unseren Zimmern hatten wir einen tollen Ausblick auf die Skyline von Brisbane. Nach dem Einchecken ging es in die Stadt – individuell erkundeten wir die innerstädtischen Sehenswürdigkeiten und fielen dann  müde in unsere Betten.

Tropisches Cairns & Tablelands

Ein schnelles Frühstück und unser Fahrer kam uns abholen und fuhr uns zum Flughafen nach Brisbane. Wir checken ein und flogen dann nonstop nach Cairns (zwei Stunden). Hier erwarteten uns schon beim Verlassen des Flugzeuges tropische Temperaturen und eine wieder völlig andere Welt. Per Bustransfer ging es an die Northern Beaches – insbesondere nach Kewarra Beach, wo wir im Kewarra Beach Resort eincheckten. Die beiden Pools und der tropische Strand sind sehr einladend und wir ließen den Nachmittag gemütlich ausklingen. Am Abend fuhren wir in zwei getrennten Gruppen nach Cairns in die Innenstadt und erkundeten diese zu Fuß. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Casinos besprachen wir die restlichen Tagesabläufe.

Ein Teil der Gruppe brach am frühen Morgen zum Ballonfahren nach Mareeba in die Tablelands auf – ein fantastisches und einmaliges Erlebnis, wenn die Ballons in der Dämmerung befeuert werden und beim Sonnenaufgang gemeinsam in den Morgenhimmel aufsteigen – alle waren absolut begeistert!

Außerdem stand heute Kuranda auf dem Programm – per Skyrail oder mit der Kuranda Eisenbahn erlebten wir die tolle tropische Landschaft hier in Queensland. Bei einem Besuch in Cairns darf auch ein Tag auf dem Great Barrier Reef nicht fehlen. Leider erwischten wir einen wettermäßig nicht ganz so tollen Tag, aber wir sahen trotzdem bunte Fische, Korallen und auch eine Schildkröte.

Am letzten Tag erlebten einige Gruppenteilnehmer das Tableland mit seinen Wasserfällen, mit dem Teahouse in Lake Barrine, mit der kurvenreichsten Straß Australiens – der Gillies Range – und mit einem Besuch bei deutschen Freunden von mir, um einen Einblick zu gewähren, wie Auswanderer hier in Cairns leben. Total beeindruckt und nach einem sehr netten, informativen Nachmittag ging es zurück nach Cairns. Dort stand unser Abschiedsessen auf dem Plan. Die letzten kühlen Bierchen am Strand von Palm Cove ließen wir uns gut schmecken.

Am Morgen hieß es dann endgültig Abschied nehmen von Australien. Unser Transfer stand bereit und wir fuhren zum internationalen Flughafen in Cairns. Mit Silk Air – der Partnergesellschaft von Singapore Airlines – ging es zunächst nach Singapur – dort hatten wir einen Aufenthalt von ca. acht Stunden, den alle individuell nutzten und am späten Abend ging es dann mit Singapore Airlines zurück nach Düsseldorf.

Am Ende einer tollen und aufregenden Reise bleibt das Fazit: Es war toll, alle Teilnehmer hatten sehr viel Spaß, wir haben unglaublich viel in kurzer Zeit gesehen und erlebt und hoffen, dass wir eine solche Reise im nächsten Jahr wiederholen können.

Ein Reisebericht von Martin

Dienstag, 23. Mai 2023

Australien - "G'Day" Sydney

Ankunft in Sydney nach einem langen Flug mit Stopp in Singapur, etwas müde aber aufgeregt und voller Vorfreude und Tatendrang auf das, was mich hier in Down Under erwartet. Nach unserem Check - In im Hotel All Seasons Menzies ging es dann auch gleich weiter zum zentralen Ausgangspunkt für Sydney’s Highlights, dem belebten Circular Quay, der Bus -, Schiff - und Zugbahnhof im Stadtzentrum von Sydney mit Cafés, Rasenflächen zum Ausruhen, Straßenmusikern und geschäftigem Treiben. Hier starten alle Fähren sowie die meisten Hafenrundfahrten und von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß zur Oper.

Wir machten uns auf zu einer entspannten „Sydney Harbour Morning Coffee Cruise“, rund um den wunderschönen großen Naturhafen Sydneys, vorbei am Sydney Opera House und Harbour Bridge, schönen Uferlandschaften, unzähligen weißen Segelbooten und passierten auch das Haus von Elton John in Sydney, hypermodern mit dunklen Glasflächen. Zu empfehlen ist eine solche Tour auch zum Sonnenuntergang, wenn man bereits die Lichter der Stadt sieht und der Himmel in leuchtenden Farben erstrahlt.

Zum Seafood Mittagessen ging es an den Darling Harbour mit seiner quirligen Hafenpromenade. Hier befindet sich auch das National Maritim Museum, welches sofort durch die davor liegenden historischen Schiffe zu erkennen ist, der Sydney Wildlife Zoo und das Aquarium. Gerne hätte ich mich hier auf die Suche nach Nemo gemacht, aber die Zeit war knapp. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Besuch in Sydney. Zwischen September und Dezember findet in Darling Harbour jeweils Samstagsabends ein Feuerwerk statt, welches sich laut unseres Reiseführers großer Beliebtheit erfreut. Am Nachmittag ging es noch hoch auf die auf 305 Metern Höhe gelegene Aussichtsplattform des Sydney Towers, welche eine fantastische Sicht auf Sydney eröffnet und meine Kamera in den Dauermodus bringt. Von hier oben aus lasse ich mir die Sehenswürdigkeiten Sydneys zeigen, unter uns der Hyde Park mit den Hyde Park Barracks, St. James Church, die St. Mary’s Kathedral, der botanische Garten, das stattliche Gebäude der State Library mit dem benachbarten Parliament of New South Wales und natürlich dürfen Oper und Harbour Bridge nicht fehlen.

Ein bisschen Shopping muss natürlich auch sein und sie sollten sich dafür etwas mehr Zeit lassen. Die nostalgische, noble Strand Arcade ist definitiv einen Besuch wert und ermöglicht einen Einkaufsbummel in historischem Ambiente und auch das wunderschöne Einkaufszentrum im prachtvollen Queen Victoria Building mit seinen teuren, exquisiten Geschäften, Cafés und Restaurants sollten sie nicht missen.

Abends genossen wir noch einen Rundumblick auf Sydney bei Nacht vom 300 Meter hohen AMP Tower. Die Auffahrt ist kostenpflichtig und ich erfuhr, dass man dies auch noch schöner und günstiger haben kann und zwar mit einem Drink in der „Blue Bar on 36“ in der 36. Etage des Shangri La Hotels. Auch diese Info habe ich für meinen nächsten Besuch abgespeichert!

Und so endete der lange anstrengende erste Tag in Sydney! Vollgepackt mit wunderbaren Bildern dieser beeindruckenden Stadt mit ihrer einzigartigen Lage am Rande des Ozeans. Unser nächster Tag ist reserviert für die meist besuchten und imposantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Zuerst stand eine Führung des zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Sydney Opera House an. Vom dänischen Architekten Jorn Utzon konzipiert, von Queen Elizabeth 1973 eröffnet, war sie aufgrund der langen Bauzeit und der ständig steigenden Kosten für lange Zeit ein sehr umstrittenes Bauwerk und wurde von den Australiern als ‚Nonnen im Sturm‘ oder ‚ kopulierende Schildkröten‘ beschimpft. Heute ist sie das Wahrzeichen Australiens, auf welches man sehr stolz ist.

Das Sydney Opera House bietet nicht nur ein Opernhaus mit hervorragender Akustik, sondern beherbergt auch einen Konzertsaal und mehrere Theater und ist eine lebendige, für jeden zugängliche Kulturstätte mit unzähligen jährlichen Veranstaltungen, darunter auch viele Gratiskonzerte. Im Guillaume at Bennelong, einem sehr beliebten französischen Restaurant, welches sehr beeindruckend in der südlichen Muschel der Oper liegt, reicht die Zeit leider nur für eine Tasse Kaffee.

Und so ging es weiter zum zweiten bedeutenden Wahrzeichen Sydneys, der 503 Meter hohen bogenförmigen Harbour Bridge. Ein bisschen mulmig ist mir schon, denn es stand der Bridge Climb an. Wir durften nichts mitnehmen, leider noch nicht einmal die Kamera! Jeder musste Schuhe mit Gummisohlen anziehen und bequeme Kleidung. Über unsere Kleidung mussten wir einen speziellen Anzug ziehen. Das Ganze sollte ca. 3,5 Stunden dauern. Vorher mussten wir uns noch einem Alkoholtest unterziehen und einen Metalldetektor durchlaufen. Angeleint begannen wir mit unserem Guide den Aufstieg. Scheint ja echt gefährlich zu werden! Das Ganze entpuppte sich dann als völlig ungefährlicher, zugegebenermaßen recht teurer Spaß, aber mit einer Menge Lachen, tollen Ausblicken auf Sydney und einem super Erinnerungsfoto unserer Gruppe, winkend auf dem höchsten Punkt der Brücke, hinter uns die Oper und die Skyline von Sydney. Und nicht zu vergessen: dem „Climber - Certificate“, welches mir bestätigt, erfolgreich die Sydney Harbour Bridge bestiegen zu haben!

Nach diesem aufregenden Erlebnis machte ich mich auf den Weg zum Circular Quay und nahm die Fähre zum Bondi Beach, einer der berühmtesten Strände und ein bekannter Surf Spot Australiens. Ich genoss bei einem Strandspaziergang die völlig relaxte Atmosphäre und wurde von einer älteren Dame angesprochen und in ein sehr nettes Gespräch verwickelt. Überhaupt empfand ich die Australier als völlig entspannte, freundliche und angenehme Zeitgenossen und alles ist hier ein bisschen anders getaktet, es geht weniger hektisch zu.

Auch am folgenden Tag ließ ich mich treiben, spazierte durch die Royal Botanic Gardens und auch von hier hatte ich wieder die besten Ausblicke auf das Wasser, das Opera House und die Harbour Bridge. Vorbei am Gouverneurspalast, 1846 im neogotischen Stil erbaut, erinnert er an eine Burg und liegt mitten im botanischen Garten. Das Australian Museum, die Art Gallery of New South Wales und das Mint Museum musste ich leider mangels Zeit links liegen lassen. So blieb mir für den hoffentlich nächsten Besuch noch einiges zu tun!

Am Nachmittag stand mit der Gruppe ein Besuch des geschichtsträchtigen, ältesten Hafenviertels The Rocks an mit seinen Sandsteinhäusern, kopfsteingepflasterten Straßen und Gassen. Hier landeten die europäischen Sträflinge und errichteten diesen Stadtteil. The Rocks ist nur ca. fünf Minuten vom Circular Quay entfernt – es ist überhaupt einfach sich in Sydney zurechtzufinden. Der Spaziergang durch das Stadtviertel macht Spaß, es gibt hier viele einladende Pubs, zum Teil mit eigenen Brauereien, viele schöne Geschäfte in historischem Ambiente, Cafés, Künstlermärkte und Restaurants.

Und in einem der Restaurants of the Rocks verbrachten wir auch unseren Abschiedsabend, direkt in einem der alten Sandsteingebäude, im berühmten Campbell’s Storehouse an der Campbells Cove Waterfront, in Wolfie’s Grill Restaurant. Wir saßen draußen und wie sollte es anders sein, mit Blick auf die Oper und Harbour Bridge und zum Essen gab es australische Spezialitäten, Känguru und Krokodil, welche überraschenderweise sehr lecker schmeckten. Känguru - Fleisch ist dunkelrot, sehr mager und erinnert an Wild; Krokodil hat helles, zartes, festes Fleisch und schmeckt ein bisschen nach Pute oder Huhn. Dazu gab es hervorragenden australischen Wein.

Unser Abschiedsabend endet mit einem mächtigen Gewitter, wir saßen zwar draußen, aber überdacht und waren hingerissen von dem sich uns bietenden grandiosen Schauspiel. Oper und Harbour Bridge direkt vor uns werden immer wieder von kräftigen Blitzen taghell beleuchtet. Es regnet in Strömen und ich bin einfach nur dankbar für die wunderbare Zeit in Sydney.

Ein Reisebericht von ?

Montag, 22. Mai 2023

Australien – ein Muss für jeden Tierliebhaber

Mein großer Traum war es schon immer eines Tages nach Australien zu reisen, und nun war es endlich soweit! Mit der Qantas ging es von Frankfurt via Singapur weiter nach Melbourne. Wer etwas Zeit in Singapur hat, dem kann ich absolut empfehlen, sich gegen eine Gebühr den Eintritt in eine Lounge zu verschaffen und hier eine erfrischende Dusche zu nehmen – dann vergehen die restlichen Stunden des Wartens wie im Fluge. Wer seine Badesachen schon ins Handgepäck packt, kann auch den Pool des Aerotel Transit Hotels für 14 SGD nutzen und sich hier erfrischen. Für Raucher gibt es im Singapur Airport sogar verschieden Gärten an der frischen Luft. Diese sind auch sehr schön, wenn man nicht raucht.

Erfrischt ging es nun weiter nach Melbourne. Am frühen Morgen kamen wir an und starteten den Tag mit einer ersten Erkundung der Stadt. Wir nahmen an einer Walking City - Tour Teil –  diese kann ich nur jedem empfehlen. Das Stadtzentrum von Melbourne ist gut zu erlaufen und hat eine bewegende Geschichte. Der Stadtkern verfügt über viele historische Gebäude. Außerdem gibt es viele kleine Boutiquen und Galerien. Ein Besuch einer kleinen Schokoladenfabrik war auch dabei und mit einem kleinen „Zuckerschock“ konnte man den Jetlag etwas weg zaubern. Gewohnt haben wir im Quality’s Batemans Hill. Das Hotel ist gut gelegen und man kann alles zu Fuß und mit der Straßenbahn erreichen. Am Abend ging es mit dem „The Colonial Tram Car Restaurant“ auch noch einmal auf Sightseeing - Tour inkl. Dinner. Die alte Straßenbahn wurde in ein Restaurant umgewandelt und man kann sein Essen genießen während man aus dem Fenster schaut und die verschiedenen Stadtteile von Melbourne vorbeiziehen sieht. Geschafft fielen wir nun ins Bett und waren bereit für den nächsten Tag.

Am Vormittag ging es ins Yarra Valley, einem Weinanbaugebiet nahe Melbourne. In der Umgebung gibt es einige Weingüter auf denen man an Weinproben teilnehmen und den Ausblick auf die Weinberge genießen kann. Unser eigentliches Ziel war aber Haelesville Sancturay, ein Wildlife - Park, in dem der erste Kontakt mit den wilden Tieren Australiens auf einen wartet. Dieser Park ist aber nicht mit unseren Zoos vergleichbar und es war ein tolles Erlebnis. Der Wildlife - Park kümmert sich auch darum, dass der Tasmanische Teufel nicht ausstirbt und behandelt viele kranke Tiere. Man findet auch Schnabeltiere und Wombats. Die Kängurus leben hier in einem Freigehege, welches man besuchen kann, um den Kängurus näher zu kommen. Dieser Wildlife - Park hat es sich zur Aufgabe gemacht die australische Tierwelt zu erhalten und gefährdete Arten zu schützen.

Zurück in Melbourne erkundeten wir am Abend die Uferpromenade des Yarra Rivers und den Federation Square. Der Federation Square ist das Zentrum für Kulturfestivals, Sportaustragungen, Ausstellungen, Modenschauen, Filme, Konzerte und neue Weltrekordversuche. Gegenüber vom Federation Square befindet sich die Flinders Station, ein sehr alter Bahnhof mit historischem Gebäude. Von hier aus kann man zu Fuß zum South Bank Viertel laufen, wo der Eureka Tower steht. Mit einem Aufzug kann man bis zum Panoramadeck hochfahren. Dies ist eine „Glaswürfel“- Plattform, von der aus man einen wunderschönen Blick über Melbourne hat.

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug nach Phillip Island, wo die kleinsten Pinguine der Welt leben. Diese haben blaue Federn und kommen jeden Abend zum Sonnenuntergang vom Meer zurück in ihre Nester gewatschelt. Es gibt drei Möglichkeiten sich das Spektakel anzusehen: Eine „Tribüne“ am Strand für Jedermann oder eine kleine Plattform für ca. 100 Personen. Hier watscheln die Pinguine unter einem hindurch zu ihren Nestern.

Tipp: Ein absolutes Muss ist aus meiner Sicht eine Privattour in die Dünen zu buchen. Man wird mit einem Nachtsichtgerät ausgestattet und mit einem Guide in die Dünen geleitet. Hier bestaunt man dann abseits der Massen, wie die Pinguine an einem vorbeilaufen. Die Gruppe besteht aus maximal 10 Personen und ist ein absolutes Highlight. 

Wenn man Phillip Island am späten Abend wieder verlässt, sollte man unbedingt unter seinem Auto schauen, ob es sich dort nicht ein Pinguin gemütlich gemacht hat. Phillip Island hat jedoch noch mehr als Pinguine zu bieten, um hier einen ganzen Tag zu verbringen. Es gibt dort eine große Seehundkolonie, einen Koala - Park und es werden auch Bootsausflüge angeboten. Je nach Jahreszeit (Mai – Oktober) hat man die Möglichkeit Wale zu sichten.

Am nächsten Morgen sollte nun die Reise weitergehen. Unser Weg führte uns über Bells Beach, wo der Film „Gefährliche Brandung“ gedreht wurde, sowie über Geelong und Lorne nach Apollo Bay. Wer früh unterwegs ist und noch Zeit hat, sollte am Golfplatz von Anglesea stoppen. Hier sitzen die Kängurus am frühen Morgen in Scharen auf dem Golfplatz. Apollo Bay ist ein kleiner Küstenort von dem aus man das Cape Otway (mit Leuchtturm) sowie den Otway Nationalpark erreicht.

Der Otway Nationalpark ist eine Regenwald, wo man an einem Treetop Walk teilnehmen oder gar Ziplinen gehen kann. Wir hatten leider einen extrem nebeligen Tag erwischt und der Treetop Walk fiel für uns aus. Daher ging es weiter zum Port Campbell Nationalpark, wo die 12 Apostel auf uns warteten. Hier unternahmen wir einen atemberaubenden Helikopterflug, von dem man einfach traumhafte Ausblicke auf die 12 Apostel hatte. Dies kann ich nur jedem empfehlen. Danach haben wir die 12 Apostel natürlich noch einmal vom Boden aus bestaunt.

Weiter ging es zur London Bridge – eine Felsformation, die ausschaut wie eine Brücke, nur ist der eine Teil 1990 unerwartet eingestürzt. Bei dem Einsturz standen damals zwei Touristen auf der anderen Seite und mussten mit dem Helikopter gerettet werden. Hier wird einem eine traumhafte Landschaft mit tollen Ausblicken geboten. Übrigens sollte man hier auf dieser Strecke als Beifahrer immer mal Ausschau in die Bäume halten, ob man nicht den einen oder anderen Koala drin sitzen sieht. Am späten Abend erreichten wir dann unser Nachtquartier in Warrnambool. Wenn man zwischen Mai und Oktober in diese Region reist, kann man auch hier Glück haben und Wale beobachten.

Ausgeschlafen ging es dann am nächsten Morgen nach Tower Hill. Dies ist ein absoluter Geheimtipp. Hier befindet sich ein Naturreservat in einem ausgetrockneten Vulkankrater, sozusagen ein Zoo ohne Zäune. Man sollte auf jeden Fall an einem geführten Bush Walk teilnehmen. Dieser findet jeden Tag um 11 Uhr statt und dauert ca. 1,5 Stunden. Man kann hier die schöne Natur genießen und sieht viele australische Tiere in freier Wildbahn - vom Wallaby, Emu und Koala bis zur Schlange ist alles dabei. 

Nun ging es endlich in die Grampions. Erst einmal sehen diese nicht so spektakulär aus, aber was hier wieder an Tierleben in freier Natur geboten wird, ist einfach wunderbar. Ein paar Wochen vor unserer Ankunft hatten hier mehrere Buschfeuer gewütet. Dadurch war die Umgebung zwar recht "schwarz", aber für die Kängurus ist dies ideal. Diese ernähren sich nämlich von der frischen Asche, da hier wichtige Nährstoffe für Sie enthalten sind. Am Abend hüpfen die roten Riesenkängurus mit einem über die Straße (dies ist jedoch ehrlich gesagt etwas beängstigend) und am frühen Morgen sitzen die Kängurus in Scharen auf den grünen Wiesen. Einfach nur ein Traum für Natur - und Tierliebhaber. In dem Grampions kann man auch einige geführte Bush Walks unternehmen, aber wir haben uns für das „Abseilen“ in den Bergen entschieden. In Halls Gap, der „Hauptstadt“ in den Grampions, gibt es eine Touristeninformation bei der man alle möglichen Ausflüge dazu buchen kann - sowohl Aktivitäten für Abenteuerlustige als auch entspannte Buschwanderungen werden hier angeboten.

Am nächsten Morgen waren „The Balconies“ und „Reed Lookout“ geplant. Von denen man atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft hat, aber auch hier verfolgte uns wieder der Nebel und wir machten uns auf nach Ballarat. Ballarat ist eine alte Goldgräberstadt, die einiges an historischen Gebäuden zu bieten hat. Es gibt hier „Sovereign Hill“, eine künstliche Goldgräberstadt, die Australien im damaligen Goldrausch darstellen soll. Hier kann man Goldwaschen und vieles mehr, aber es erinnert ein wenig an den Europark Rust. Für Kinder ist dies aber, denke ich, eine tolle Erfahrung. Nun ging es zurück nach Melbourne. Da es ein Wochenende war, machten wir die Bourke Street unsicher. Diese biete viele Bars und ein schönes Nachtleben.

Bevor die Reise sich dem Ende nährte, machten wir noch einen fixen Abstecher nach Sydney. Die Oper, die Harbour Bridge und der Hafen durften natürlich nicht fehlen. Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten, ging es zu Fuß zum Viertel „The Rocks“. Von hier aus kann man wunderbar die „Altstadt“ Sydneys erkunden und hat einen tollen Blick auf die Oper. Am frühen Abend haben wir an einer Dinner Cruise im Hafen von Sydney teilgenommen. Nebst Musik und leckerem Essen hatten wir einen tollen Blick auf Sydney von der Wasserseite aus. Mit müden Füßen und vollem Bauch fielen wir ins Bett und der nächste Tag wartete auf uns.

Zuerst sind wir in den Botanischen Garten gegangen. Dieser ist riesig und beherbergt riesige Flughunde und viele Kakadus. Danach machten wir uns auf nach Darling Harbour. Hier findet man zahlreiche Restaurants, Shoppingcenter und Museen, wie auch das Sydney Aquarium und die Sydney Wildlife - World. Diesen statteten wir einen Besuch ab, da wir immer noch nicht genug von Tieren hatten. Hier hatten wird dann noch die Möglichkeit eine andere Art von Wombats zu sehen. In Südaustralien sieht man meist den Nacktnasenwombat und in Sydney gab es dann den Haarnasenwombat. An diesem Abend ging es dann zum Essen auf den Fernsehturm von Sydney, von wo wir  einen wundervollen Ausblick auf die Stadt genießen konnten. Nach dem gelungenen Abend endete unsere Reise und am frühen Morgen ging es zurück nach Deutschland.

Fazit: Australien ist immer eine Reise wert und besonders der Süden bietet eine Vielzahl an Tieren in freier Wildbahn. Einfach nur toll!

Ein Reisebericht von Sabrina

Sonntag, 21. Mai 2023

Südafrika Fieber

„The Africa - bug has bitten“. Afrika hat mich schon immer gereizt und so war die Freude groß, als ich die Nachricht bekam, dass ich mit Explorer ein paar Tage dieses faszinierende Land erkunden durfte. Sofort war mir klar: Hier muss ich so bald wie möglich noch einmal hin! Also wurde gleich für das nächste Jahr eine dreiwöchige Tour mit dem Mietwagen geplant.

Für mich ging es dann endlich los, erst einmal Richtung Kapstadt. Dort angekommen, machten wir uns, nachdem wir Geld gezogen und die Kofferträger und Taxifahrer abgeschüttelt hatten, auf zur Avis Station, die man vom Flughafen durch eine kleine Unterführung erreicht. Die Übernahme verlief reibungslos und so konnte es, nach anfänglicher Verwirrung wer auf welcher Seite einsteigen muss, losgehen zu unserer ersten Unterkunft in Kapstadt, dem Acorn House im Stadtteil Oranjezicht. Hier wurden wir herzlich von Beate, der deutschen Besitzerin, empfangen und wir haben uns sofort wohl gefühlt. Das Gästehaus liegt in einer ruhigen und sicheren Wohngegend und man hat von dort einen herrlichen Ausblick auf den Tafelberg zur einen und Kapstadts Zentrum mit Waterfront zur anderen Seite.

Nachdem wir von Beate noch ein paar Tipps für unseren Aufenthalt in Kapstadt bekommen haben, machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt. Die Long Street und die V & A Waterfront laden zum Bummeln, Shoppen und Essen ein. Ansonsten lässt sich Kapstadt auch gut mit dem Hop - on Hop - off - Bus erkunden. Man erhält einen guten Überblick über die Stadt und kann aussteigen, wo es einem gefällt. Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden in Kapstadt, so dass ich mindestens vier Nächte hier empfehlen würde – und man schafft dennoch nicht alles. Auf jeden Fall einplanen sollte man auch einen Tagesausflug zum Kap der Guten Hoffnung. Die Pinguine am Boulders Beach zu beobachten ist einfach einmalig und die Landschaft auf dem Weg zum Kap traumhaft. Mit etwas Glück trifft man hier auch schon auf Strauße, Zebras oder die putzigen Klippschliefer.

Von Kapstadt machten wir uns auf in Richtung der berühmten Gartenroute, entlang der Küste in Richtung Port Elizabeth. Der erste Stopp führte uns in das Küstenstädtchen Hermanus, das für Wal Beobachtungen bekannt ist. Nirgendwo sonst kommt man den Tieren so nahe wie hier. Zwischen Juli und November kommen südliche Glatt - und Buckelwale in die Bucht, um ihre Kälber zur Welt zu bringen. Wir konnten sie schon vom Ufer aus beobachten, da sie dort direkt unter der Wasseroberfläche liegen, um ihren Kälbern beim Atmen zu helfen. Ein einmaliges Erlebnis!

Zu unserem nächsten längeren Stopp in Oudtshoorn fuhren wir, mit einer Zwischenübernachtung in Swellendamm, durch die landschaftlich wunderschöne Kleine Karoo. Hier lernt man ein Stück ländlich - romantisches Südafrika kennen. Die sogenannte Route 62 führt durch grüne Täler, einsame Halbwüsten - Landschaften und über atemberaubende Gebirgspässe. Alle paar Minuten ertönten Jubelschreie vom Beifahrersitz, da die Landschaft so unfassbar schön war, dass man es kaum glauben konnte. Hinter jeder Kurve änderte sich die Landschaft und man war aufs Neue überwältigt. Alle paar Kilometer musste ich anhalten, damit wir die Landschaft in Ruhe genießen und Fotos machen konnten. Oder aber, weil es sich Affen auf der Straße gemütlich gemacht hatten.

Oudtshoorn selbst ist bekannt für seine Straußenfarmen. Sehenswert sind hier aber auch die Cango Caves, ein gigantisches Höhensystem mit spektakulären Tropfsteinformationen. Nach zwei Übernachtungen ging es dann wieder weiter Richtung Küste. Nach kurzen Stopps in Plettenberg Bay mit seinen herrlichen Stränden und Knysna, der schönen Lagunenstadt, erreichten wir das kleine Örtchen Wilderness für zwei weitere Übernachtungen. Hier erwartete uns ein traumhafter, fast menschenleerer Strand und ein Strandrestaurant, von dem aus man bei einem Cocktail oder Wein einen traumhaften Sonnenuntergang genießen konnte. Tagsüber haben wir uns  im Ort Kanus ausgeliehen, mit denen wir den Fluss hinaufgepaddelt sind, um am Ende eine Rast inklusive Picknick mitten im Wald an einem Wasserfall einzulegen.

Weiter ging es in den Tsitsikamma Nationalpark - ein Traum für alle Naturliebhaber und Wanderbegeisterte! Die wild zerklüftete Berg - und Küstenlandschaft bietet für jeden etwas – ob Mountainbiking, Bungee - Jumping oder Rafting. Vor allem kommen aber Wanderfreunde auf ihre Kosten. Besuchen sollte man auf jeden Fall Storms River Mouth mit der berühmten Hängebrücke. Hier gibt es viele schöne Wanderwege, z. B. den Ottertrail, der ca. 40 Kilometer über wilde Wiesen und vorbei an Wasserfällen an der felsigen Küste entlang führt. Jeffrey´s Bay, ein kleiner Küstenort und Surfer - Hotspot, war unser letzter Stopp auf der Gartenroute. Dort haben wir den kompletten Tag am fast menschenleeren Strand verbracht, den Surfern zugeschaut, tolle Muscheln gesammelt und Delfine beobachtet, die in den Wellen spielten. Auch Wale konnten wir vom Strand aus in der Ferne sehen, wie sie aus dem Wasser sprangen oder riesige Fontänen in die Höhe schossen – einfach ein toller Tag!

Von hier ging es weiter nach Port Elizabeth, wo wir den Mietwagen wieder abgegeben haben, um weiter nach Durban zu fliegen. Auch in Durban lief die Übernahme des neuen Wagens reibungslos und so konnten wir uns schnell auf den Weg nach St. Lucia machen. Das süße Örtchen erreichten wir nach ca. 2,5 Stunden Fahrt über die gut ausgebaute Schnellstraße. Im St. Lucia Wetlands Guesthouse wurden wir schon von unseren Gastgebern Hettie und Derrick erwartet und südafrikanisch - herzlich begrüßt. Bei einem Willkommensgetränk bekamen wir Informationen und Tipps was man in St. Lucia alles unternehmen kann. Bekannt ist St. Lucia vor allem für seine Hippos, die dort im Fluss zuhauf anzutreffen sind und gerne auch mal durch den Ort laufen. Eines trafen wir dann gleich abends auf dem Weg zum Restaurant auf einem Supermarkt Parkplatz. Es ist schon beeindruckend, diese großen Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Zu nah sollte man sich allerdings nicht heranwagen, da sie trotz süßem und gemütlichem Aussehen, sehr gefährlich werden können. Bei einer Bootstour auf dem Fluss kann man sie aus sicherer Entfernung beobachten und sieht mit etwas Glück auch Krokodile, die sich den Lebensraum hier mit den Hippos teilen.

Ansonsten lohnt es sich auf jeden Fall, einen Tag einzuplanen, um durch den Isimangaliso Wetlands Park zu fahren, der direkt an St. Lucia grenzt. Wir haben hier viele Tiere beobachten können, wie z. B. eine Nashornfamilie, die direkt neben unserem Auto her trottete und graste. Am Ende des Parks erwartete uns ein traumhaft langer Strand, wo man baden oder auch schnorcheln kann. Allerdings sollte man die Äffchen, die sich hier tummeln und gerne die ein oder andere Leckerei stibitzen, immer im Auge behalten. Von St. Lucia fuhren wir weiter ins Königreich Swasiland, was ich sehr spannend fand, da es nochmal eine völlig andere Kultur ist und die Menschen uns sehr freundlich und offen begegnet sind.

Unser persönliches Highlight der Reise war der Aufenthalt im Nthambo Treecamp, im privaten Klaserie Reservat gelegen, das an den Krüger Nationalpark grenzt. Die privaten Reservate sind wirklich etwas ganz besonderes und meiner Meinung nach ein absolutes Muss auf jeder Südafrika - Reise. Sie liegen entweder auf einem privaten, umzäunten Konzessionsgebiet oder grenzen unmittelbar und ohne Zäune an den Krüger Nationalpark, was einen Wechsel der Wildtiere zwischen den privaten Reservaten und dem Krüger Nationalpark ermöglicht. Besuchern des Nationalparks ist es jedoch nicht gestattet in die privaten Gebiete zu fahren, wenn sie dort keine Übernachtung gebucht haben. Hierdurch wird die Anzahl der Besucher begrenzt, was es zu einer exklusiven Erfahrung und einem besonderen Erlebnis macht. Das Treecamp liegt mitten im südafrikanischen Busch und ist nicht umzäunt, so dass man einen uneingeschränkten Blick in die Wildnis hat und die Tiere mit etwas Glück schon von der Lodge aus beobachten kann. Wir haben dort z. B. erlebt, wie eine Elefantenherde das Camp besuchte, als wir gerade auf der Terrasse zum Abendessen zusammen saßen. Nur ein paar Meter von uns entfernt tranken sie seelenruhig aus dem Pool – das war wirklich ein einmaliges und atemberaubendes Erlebnis!

Das Highlight waren natürlich die Pirschfahrten in den offenen Safarifahrzeugen. Jeweils drei Stunden morgens und nachmittags ging es, in Begleitung eines Rangers und eines Spurenlesers, auf die Suche nach wilden Tieren raus in den Busch. Die Ranger waren mit Leidenschaft dabei und hatten ein immenses Wissen über die Tiere und deren Verhaltensweisen. Zu jedem noch so kleinen Tier konnten sie eine interessante oder lustige Geschichte erzählen. Wenn zwischendurch Zeit ist, kann man zusätzlich auch an einem Bushwalk teilnehmen und etwas über die Pflanzenwelt und Tierspuren lernen. Mit etwas Glück hat man auch die Möglichkeit Tiere zu beobachten. Wir haben z. B. auf einem Walk ein Nashorn erspäht und konnten es eine Weile aus sicherer Entfernung beobachten. Man ist einfach mitten in der Natur, was es so besonders macht. Nachts kann man oft die Hyänen oder Löwen rufen hören – Naturerlebnis pur! Es fiel uns wirklich nicht leicht, das Camp nach zwei Nächten wieder zu verlassen. Nach einem Zwischenstopp am Blyde River Canyon ging es für uns nach Johannesburg, von wo unser Rückflug nach Hause ging.

Fazit: Südafrika ist immer eine Reise wert! Das Land ist vielfältig und hat einfach unglaublich viel zu bieten: schöne Städte, atemberaubende Landschaften, leckeres Essen, guten Wein, herzliche Menschen, viele wilde Tiere, schöne Strände u. v. m. Aber vor allem hat es einen ganz besonderen Zauber, den man kaum beschreiben kann und der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Und so planen die meisten auch gleich nach ihrer Rückkehr wieder die nächste Reise in dieses traumhafte Land.

Ein Reisebericht von Jasmin Leimbrock

Samstag, 20. Mai 2023

Mit der Familie entlang der Great Lakes

Wir machten uns mit unserem vierjährigen Sohn auf den Weg von München nach Toronto. Der Direktflug mit Air Canada hatte zwar etwas Verspätung, aber der Flug im Dreamliner selbst war dank des freundlichen Service und dem guten Essen an Board sehr angenehm. 8 Stunden und 30 Minuten vergingen wie im Flug, woraufhin wir entspannt in Toronto unseren Alamo Mietwagen entgegennehmen konnten. Die Übernahme verlief reibungslos, solange man sich nicht zusätzliche Versicherungen „aufschwatzen“ lässt - denn bei unseren Tarifen ist bereits alles Notwendige für eine Mietwagenrundreise inkludiert. Mit einem vorgebuchten Kindersitz, der problemlosen Unterbringung von drei Koffern im Kofferraum und einem kostenlosen Fahrzeugupgrade in die Fullsize Kategorie konnte unsere Reise zu dritt starten. Unser erster Halt war zunächst das Best Western Plus Toronto Airport. In dem schönen Hotel konnten wir uns nach einem langen Flug erholen. Am folgenden Tag ging es endlich auf die Reise mit einem ersten Stopp in der Hockey Hall of Fame in Toronto. Hier wurde uns die über hundertjährige Geschichte der NHL eindrucksvoll vorgestellt. Sportinteressierte sollten auf alle Fälle einen Blick wagen und die zahlreichen Sports Memorabilia bestaunen, inklusive des berühmten Stanley Cups, die wichtigste Eishockeytrophäe der Welt.


Atemberaubende Natur 

Da der Tag noch einige Kilometer in Richtung Norden zu unserem ersten Campingplatz für uns bereithielt, konnten wir uns leider nicht die Zeit für Toronto nehmen, die wir dort gerne noch verbracht hätten. Nach vier Stunden Fahrzeit erreichten wir dann den Grundy Lake Provincial Park, der uns mit einem wunderschönen Wetter und Sonnenschein willkommen hieß. Nach dem Aufbau der Zelte blieb auch noch Zeit zum Baden in einem der unzähligen Seen. Aufgrund eines unglaublich trockenen Sommers war es uns allerdings verboten, ein Feuer zu machen und zu grillen. Hierüber sollte man sich immer zwingend vorab informieren, damit man sich nicht komplett auf ein gegrilltes Abendessen verlässt. Dank unserer Vorbereitung mussten wir deshalb nicht auf ein Abendessen verzichten.

Über Sudbury machten wir uns schließlich nach der ersten Nacht im Zelt weiter in Richtung Sault Ste. Marie auf, wo wir die Nacht auf einem KOA Campingplatz verbrachten. Hier erwartete uns neben einem Swimmingpool, Spielplatz, einer Hundearea und einer Fernsehecke alles, was den modernen Camper begeistert. Auch per Auto ist die nächste Stadt nicht weit entfernt gewesen. So lassen sich beispielsweise an den Soo Locks die großen Schiffsfrachter beobachten, die vom Lake Huron über den St. Mary River in den Lake Superior schiffen.

Auf der Weiterreise nach Thunder Bay galt es auf der Hälfte der Strecke einen Halt in Marathon einzulegen, einem kleinen Ort im Nirgendwo. Dort im Penn Lake Park konnten wir direkt am See zelten. Die Campingplätze können vorab gebucht werden (für die Hauptsaison ist das, wie überall in Nordamerika, sehr zu empfehlen). Informieren Sie sich frühzeitig, wie lange der jeweilige Park für Besucher zum Übernachten geöffnet hat. Der Weg ab Sault Ste. Marie ist von wenig Verkehr und aufgrund von Nadelwäldern und Steilklippen von einer atemberaubenden Natur geprägt.

In Thunder Bay angekommen erwartete uns das geschichtsträchtige Prince Arthur Waterfront Hotel mit einem tollen Ausblick auf den Lake Superior. Das Hotel liegt im Stadtteil Port Arthur und jede Menge Restaurants lassen sich hier entdecken. Von der Marina aus starteten wir eine 90 minütige Segeltour durch den Hafen von Thunder Bay und erfuhren alles Spannende über die Geschichte der Stadt und die großen, teils stillgelegten Industriebauten direkt am Wasser. Nicht zuletzt gefiel besonders unserem Sohn die Tour, bei der er sich sogar als Kapitän versuchen und für kurze Zeit das Segelboot steuern durfte.

Ontarios Wildnis

Am nächsten Tag war es der regionale Anbieter „Wilderness North“, der uns für eine fünftägige Reise in Ontarios Wildnis zum Flughafen brachte und uns mit einem Kleinflugzeug zur Miminiska Lodge am Miminiska Lake flog. Beliebt bei Hobby - Anglern bietet dieser Ort weitaus mehr als nur Fischen. Unsere Gruppe bestand nun aus sechs Personen, zu denen auch ein älterer Herr mit seinem Enkel gehörte, was unserem Sohn sehr entgegenkam. Wir hatten bisher in unserem ganzen Leben noch nie geangelt und empfanden es als ein sehr entspannendes Abenteuer. Nach einer Einweisung besteht die Möglichkeit auf eigene Faust oder mit einem Guide aus dem Boot heraus zu Fischen. Sollte das Angeln für manch einen wenig Anreiz bieten, sorgen Kajaks, Kanus oder Stand - Up - Paddeling für eine schöne Alternative. Aber auch Schwimmen und Relaxen sind bei passendem Wetter immer eine Option. Die Tagesgestaltung hängt dabei ganz individuell vom Gast ab und wird vor Ort besprochen und organisiert. Wanderungen rund um die Seen zu historischen Städten der dort ansässigen First Nations versetzen einen so über die Natur und die vielen Tiere, wie auch Bären und Elche, in Staunen. 

Die Miminiska Lodge zeichnet sich durch ein erstklassiges Essen aus und auch der kleine Kühlschrank im Zimmer wird so bestückt, wie es der Gast wünscht. Wir hatten eine tolle Zeit, mit hervorragendem Badewetter und sehr freundlichen Gastgebern, die wir so schnell nicht vergessen werden. Die Rückreise erfolgte am Morgen direkt nach dem Frühstück. In Thunder Bay selbst wird man entweder zum Flughafen für den Weiterflug oder zurück zum Hotel gebracht, wo auch unser Auto parkte.

Der Nordosten der USA

Mit dem Auto ging es dann ohne Komplikationen weiter über die Grenze in die USA. Selbstverständlich muss man hier etwas Zeit einplanen, da alle Fragen beantwortet und Fingerabdrücke sowie Fotos abgegeben werden müssen. Die Autoschlange ist allerdings nicht so lang wie z.B. an den Niagara Falls.

An diesem Tag machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung, weshalb wir uns auf Grund von Dauerregen gegen unseren vorgebuchten Zeltplatz entschieden und spontan weiter nach Duluth fuhren. Letztendlich stellte sich dies als eine gute Idee heraus. Der kleine Ort mit seinem schönen Stadtkern veranlasste uns, das Railway Museum zu besuchen und dort die größte Dampflock der Welt und viele andere historische Züge zu besichtigen. Der Lakewalk um den See führte uns anschließend zur Aerial Lift Bridge. Hier kann man sich vorab über die Homepage der Stadt informieren, wann die großen Frachtschiffe ein - oder auslaufen.

Da ich unbedingt einmal in das größte Shopping Center der USA, der Mall of America, wollte, obwohl ich kein Fan von langen Shoppingtouren bin, war Minneapolis/St. Paul der nächste Stopp auf unserer Route. Nicht nur unzählige Geschäfte, die sich aneinander reihen, sondern auch ein Vergnügungspark mit den beliebten Nickelodeon Figuren bescherten uns ein ganz anderes Erlebnis als die Natur, die wir die letzten Tage gesehen hatten. Spongebob oder auch Paw Patrol waren eine schöne Abwechslung für unseren Sohn.

Da wir unsere Tagesetappen nicht unnötig in die Länge ziehen wollten, entschieden wir uns, auf dem Weg nach Green Bay eine weitere Nacht im State Park im Zelt zu verbringen. Die Strecke durch Wisconsin ist von viel Farmland und wenig Verkehr geprägt. Green Bay galt als ausgewähltes Ziel unserer Reise, da ich gerne der Heimatstadt der NFL - Mannschaft Green Bay Packers einen Besuch abstatten wollte, weshalb wir uns auch gegen eine Fahrt entlang des Mississippis in Richtung Chicago entschieden. Die kleine Stadt in Wisconsin lebt hauptsächlich von der Papierindustrie und natürlich von den „Packers“. Auch hier kann ich nur wieder sagen, Sportinteressierte sollten sich unbedingt die Hall of Fame anschauen und vorab eine Tour durch das Stadion buchen. Die faszinierende Geschichte erzählt jede Menge Wissenswertes über Vergangenheit und Gegenwart der einzigen NFL - Mannschaft, die sich aus rund 360.000 Besitzern zusammensetzt und somit als Community - Owned gilt. Das Best Western Plus Green Bay ist dabei ein gutes Mittelklassehotel, welches fußläufig vom Lambeau Field entfernt liegt.

Unser nächster Ort hieß Oskosh, eine Kleinstadt, die durch die Herstellung der gleichnamigen Kinder - Latzhosen zu Berühmtheit gelangte. Am Lake Winnebago gelegen, der größte Binnensee von Wisconsin, überzeugt Oskosh mit seinem charmanten Stadtkern und seinen guten Restaurants sowie Cafés. 

Bevor es für uns drei schließlich nach Chicago ging, landeten wir zuvor in der Bierhauptstadt des mittleren Westens als auch der Heimat von Harley Davidson. Milwaukee verdankt seinen vielen, deutschen Einwanderern die Bierbrauereien, die beispielsweise in der MillerCoors Brewery besichtig werden können. Grundsätzlich reicht hier ein Tag zum Erkunden oder man kann es auch als Zwischenstopp für ein paar Stunden einbauen und sich neben Brauereien auch das Harley - Davidson - Museum anschauen sowie entlang der Promenade des Lake Michigan spazieren gehen.

Von einer quirligen Großstadt bis hin zu Seen und Dünen

Mit Chicago waren wir dann wieder in einer richtigen Großstadt angekommen. Mit einem Kind in der Großstadt muss man immer etwas flexibler sein und kann sein Tagesprogramm nicht so gestalten, wie man das eventuell gerne möchte. Unser gemeinsamer Abend begann mit einem spannenden Spiel der Boston Red Sox gegen die Chicago White Sox, wo nicht nur die Atmosphäre im Stadium glänzte, sondern auch der Ausblick vom Guaranteed Rate Field auf die beleuchtete Skyline der Stadt. Am nächsten Tag wagten wir uns in den Trubel von Downtown. Um auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, gönnten wir uns den Luxus und stellten den Mietwagen für ungefähr 40 USD in einer Garage ab. Bedingt durch das Chicago Jazz Festivals schien die ganze Stadt auf den Beinen, beim Picknicken und Genießen des tollen Sommerwetters zu sein. Besonders der Millennium Park konnte die schlechte Laune unseres Sohnes mit einem Spielplatz mitten im Park heben, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Hochhausfront Chicagos rund um die Grünfläche hatten. Entspannt in der Großstadt zu sein ist etwas Seltenes, aber wir hatten es hier geschafft. Mein letzter Wunsch auf der Liste war das Second Leiter Building, das älteste noch bestehende Hochhaus und Vorbild für die Skyscraper dieser Welt. Glücklicherweise war es nicht so weit weg und es gab keine Beschwerden beim Fußweg.

Chicago hinter uns gelassen, ging es weiter entlang des Lake Michigan bis nach Holland. Hier haben wir nur ein paar Gehminuten vom See entfernt unser Zelt aufgeschlagen und den sonnigen und warmen Nachmittag am langen und breiten Sandstrand verbracht. Wer gerne badet und Erholung sucht, kann in dem kleinen Touristenort auch gerne zwei oder drei Nächte bleiben. Am besten aber ist es, wenn man nicht mit dem Auto bis zum Strand fahren muss. Denn als ein State Park bilden sich hier bekanntlich in der Hochsaison lange Schlangen und man verbringt einige Zeit im Auto, bis man dieses endlich abstellen kann. 

Um Traverse City und Sleeping Bear Dunes National Lakeshore nicht zu verpassen, folgte nach unserer knapp zweistündigen Fahrt der Loop (Pierce Stocking Scenic Drive; Eintritt 20 USD) durch den National Lakeshore bis zum Lake Michigan Overlook. Von hier hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den See und kann, wenn man sich das körperlich zutraut und keine Kinder dabei hat, auch den Abstieg bis zum Ufer wagen. Allerdings warnen Schilder auch explizit davor, dass der Weg hinauf gut zwei Stunden dauern kann oder die Rettungsaktion kostspielig endet. Wir haben uns dann dafür entschieden die Dünen oberhalb des Sees abzulaufen, was auch spannend und anstrengend genug war. Wer gerne wandert, hat hier im kompletten National Lakeshore die Möglichkeit auf ausgewiesenen Wanderwegen, Touren in verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden abzulaufen.

Nach unserer Nacht im Zelt im Interlochen State Park sind wir den Vormittag durch Traverse City gebummelt und haben Läden mit skurrilen Waren unsicher gemacht. Die kleine Stadt ist ein typischer nordamerikanischer Touristenort und bietet alles was man so braucht. Der historische Ortskern ist sehr gepflegt und nett hergerichtet. Aber man muss nicht zwingend mehr als einen Tag hier verbringen, es sei denn man möchte die die Umgebung mit seinen tollen Stränden näher erkunden.

Die Niagarafälle

Zwei weitere Nächte in einem kleinen State Park in Harrison/Michigan und in London/Ontario sollten uns nun von den Niagarafällen trennen. Im Gegensatz zur Grenzüberschreitung in die USA verlief die Einreise nach Kanada mit drei einfachen Fragen (Was macht man in Kanada?, Wie lang bleibt man?, Wo geht es danach hin?) sehr unkompliziert. Insgesamt drei Stunden verbrachten wir dann an den berühmten Wasserfällen, nachdem wir das Auto hervorragend am Niagara Falls Parking Lot #1 abstellen (CAD 20,- Parkgebühren) konnten und endlich die Horseshoe Falls erreichten. Grundsätzlich ist es alles sehr beeindruckend und man sollte sich die Fälle nicht entgehen lassen. Allerdings muss ich auch sagen, dass es einen Ausflug von New York, Philadelphia oder Boston nicht rechtfertigt, nur um einmal die Wasserfälle gesehen zu haben. Große Touristenmassen, eine lange Anreise und das Wetterrisiko sind einige Faktoren, welche bedacht werden sollten. Bei einer Kombination mit dem Osten Kanadas oder dem Nordosten der USA empfehle ich dann aber dem Abenteuer offen gegenüber gestellt zu sein.

Kurz vor Ende unserer Mietwagenrundreise als Familie ließen wir die letzten Tage gemütlich in Toronto, im Stadtteil „The Beach“ ausklingen. 15 Minuten zu Fuß vom Lake Ontario entfernt, begeisterten das Wasser und die Wellen meinen Sohn an zwei Nachmittagen und per Straßenbahn ließ es sich innerhalb von 40 Minuten in Toronto Downtown weitere vier Stunden verbringen. Toronto bietet unter anderem mit dem Harbour Square Park, den Toronto Islands (die einen tollen Ausblick auf die Skyline ermöglichen) und dem CN Tower viele schöne Erlebnisse, die es wert sind mehr Zeit dort zu verbringen.

Am Ende stellte die Mietwagenrückgabe am Flughafen keine weiteren Probleme dar und auch mit Air Canada und Lufthansa über Montreal konnten wir die Reise mit einem recht angenehmen Rückflug abschließen.

Alles in allem durften wir unsere Zeit rund um die Great Lakes sehr genießen und auf der abwechslungsreichen Reise zwischen einsamer Natur und quirligen Großstädten als Familie einiges erleben. Nicht zuletzt sorgen die vielen Spielplätze in den Städten und an jedem noch so kleinen Ort vor allem für kleinere Kinder für eine willkommene Abwechslung. Mir hat die Mischung aus Campingerlebnis und Hotels sehr gefallen, da so die Natur genossen werden kann und zwischendurch trotz alledem auch mal eine „eigene“ Dusche für Entspannung sorgt.

Ein Reisebericht von ?

Xcaret MX