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Donnerstag, 13. Juli 2023

Kolumbien - „Tranquilo – Nehmen Sie sich Zeit“

Kolumbien – das wohl vielfältigste Land Südamerikas, indem man zeitlich flexibel sein und eine gewisse Leichtigkeit mitbringen sollte. Alles geht geruhsam zu, die Einheimischen selbst drängen einen zur Gemütlichkeit und sind immer aufgeschlossen. "Tranquilo – langsam, nehmen Sie sich Zeit” lautet ihre Devise. Mit einigen Spanisch - Grundkenntnissen wird jeder Gast herzlich empfangen. Nur der Verkehr scheint hektisch und laut.

Hauptstadt Bogotá

Unsere Reise begann in Bogotá, der Hauptstadt des Landes. Die Einheimischen präsentierten stolz während einer dreistündigen Citytour ihre Stadt. Ebenso während einer interessanten Graffititour. Durch genauere Betrachtung der Graffitis erfährt man viel über die Proteste, die im Land stattfinden und oftmals in kunstvoll angefertigten Graffitis zum Ausdruck gebracht werden. Es gibt eine sehr große „Graffiti - Community“, welche sogar Künstler aus der ganzen Welt aufmerksam werden lässt. Oft haben die Künstler auch die Erlaubnis der Hausbesitzer, um das Straßenbild zu verschönern. Beide Touren starten zweimal täglich vom „Platz der Zeitung” und sind kostenfrei, wobei sich die Guides natürlich über ein Trinkgeld als Anerkennung freuen. Wenn Sie genügend Zeit haben, lohnt sich auch der Besuch auf dem Berg Monserrate. Man kann 1.000 Stufen den Berg hinauf laufen oder für umgerechnet circa acht Euro mit der Seilbahn hinauf und einer Gondel hinunter fahren. Von oben genießt man, bei gutem Wetter, eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, die ihre vollen Ausmaße zeigt. Aber Vorsicht: die Luft auf 3.600 Metern Höhe ist recht dünn.

Besuch der Kaffeeregion Kolumbiens – Kaffeeplantage Recuca

Am frühen Abend flogen wir nach Armenia in die Kaffeeanbauregion und verbrachten hier zwei Nächte in einer Hacienda. Am Morgen nach unserer Ankunft kamen wir in den Genuss, in der Kleinstadt Barcelona, die Kaffeeplantage Recuca kennenzulernen. Hier nahmen wir an einer interessanten und unterhaltsamen Führung teil und erfuhren unter anderem, dass der beste in Kolumbien angebaute Kaffee grundsätzlich in den Export geht und die Kolumbianer selbst nur zweite oder dritte Wahl verköstigen. Sehr schade, da der Kaffee wirklich hervorragend ist. Wir durften selbst Kaffee ernten und bekamen die weitere Herstellung erklärt. Den restlichen Tag ließen wir gemütlich in unserer Hacienda ausklingen.

Salento & Cocora Tal

Am nächsten Tag führte uns eine circa einstündige Busfahrt zu unserem Ziel Salento, ein kleines Städtchen mit bunten Häusern im typisch spanischen Kolonialstil. Es gibt eine lange Hauptstraße, in der sich kleine Lädchen und Kunsthandwerkstätten aneinanderreihen und die von einem Aussichtspunkt zum zentralen kleinen Marktplatz mit typischer Kirche führt. Salento liegt beim Cocora Tal, das für den kolumbianischen "Nationalbaum", die Wachspalme, die bis zu 250 Jahre alt werden kann, bekannt ist. Hier kann man verschiedene Wanderungen mit Guide unternehmen. Man fährt vom Marktplatz mit offenen Jeeps ca. 20 Minuten ins Tal und kann dieses zu Fuß oder auf einem Pferd erkunden. Aufgrund der Lage handelt es sich um einen Nebelwald, welcher die Landschaft ein wenig mystisch erscheinen lässt, wenn der Nebel aufkommt. Auch eine Regenjacke ist für den Ausflug ganz praktisch, da man jederzeit von einem Schauer überrascht werden kann. Im Anschluss an unsere Wanderung haben wir die Spezialität des Ortes, „Gebratener Fisch“, verköstigt.

Medellín & "Comuna 13"

Unsere Reise führt uns weiter nach Medellín. Wir sahen eine atemberaubend schöne, grüne Landschaft. Obwohl wir nur knapp 250 Kilometer zurücklegen mussten, waren wir etwa acht Stunden unterwegs, da diese Strecke sich durch ein Gebirge zieht. Am Nachmittag kamen wir dann in Medellín, der zweitgrößten Stadt des Landes, an. Es ist auch die einzige Stadt, die über ein Metrosystem verfügt, das die verschiedenen Stadtteile miteinander verbindet. Auch Medellín, eine wichtige Industriestadt, ist von Bergen umgeben. Am nächsten Morgen nutzten auch wir die Metro und Seilbahn, um mit dem bekanntesten Graffitikünstler Kolumbiens – Chota – die „Comuna 13“ zu besuchen. „Comuna 13“ ist eines der am dichtesten bevölkerten Armutsviertel der Stadt, das in den 80er - und Anfang der 90er -Jahre unter der Brutalität der Kartelle und deren Machtkämpfe zu leiden hatte. Chota führte uns durch das Viertel und erzählte uns von den Veränderungen in der heutigen Zeit. Noch immer sind viele Bewohner arm, aber die Menschen denken positiv und sind zuversichtlich, nachdem die Kartelle nicht mehr da sind. Es wurden innerhalb der „Comuna 13“, die am Hang liegt, verschiedene Erleichterungen für die Bewohner errichtet. Neue Seilbahnverbindungen und Rolltreppen haben Medellín zu einem Sprung nach vorne verholfen. Im gesamten Viertel sind bunte Graffiti verteilt, um auch Farbe in das Leben der Anwohner zu bringen. Eine sehr beeindruckende Tour, die zum Nachdenken und besseren Verständnis für Land und Leute anregt.

Karibikflair in Cartagena

Am nächsten Morgen flogen wir recht früh weiter zur karibischen Küste Kolumbiens nach Cartagena. Hier herrschen ganz andere Temperaturen und schon beim Anflug erblickt man eine Mischung aus Moderne und dem “alten” Charme der Altstadt im Kolonialstil. Bevor wir die Stadt eingehender erkundeten, unternahmen wir allerdings erst einmal einen Ausflug zum Strand.

Mit dem Speedboot fuhren wir ca. eine Stunde auf die vorgelagerte Insel “Isla de Rosario” mit Privatstrand. Unterwegs sahen wir sogar ein paar Delfine. Die Stadtstrände in Cartagena sind zwar lang, aber nicht wirklich schön, zudem wird man im Minutentakt von Verkäufern angesprochen. Der Ausflug zur „Isla de Rosario“ ist eine willkommene Abwechslung und kostet umgerechnet ca. 50 Euro. Es sind bereits ein alkoholfreier Begrüßungsdrink, eine Liege oder ein Sonnenbett sowie ein leckeres, von Einheimischen zubereitetes Mittagessen inklusive. Für circa zehn Euro habe ich mit zwei Kollegen einen einstündigen Schnorchelausflug zu einem vorgelagerten Riff unternommen, um ein wenig bunte Unterwasserwelt zu sehen. Der Ausflug war nicht spektakulär, aber ein paar Exoten habe ich dennoch gesehen.

Am späten Mittag hieß es, Abschied vom Strand zu nehmen, um die Stadt zu erkunden. Der bekannteste Spot am Abend in Cartagena ist das “Café del Mar“, mitten auf der Festungsmauer. Bei chilliger Musik und einem Cocktail genießen die Touristen und Einheimischen den Sonnenuntergang mit Blick auf das karibische Meer und die moderne Skyline. Ein weiteres besonderes Erlebnis zum Abendessen in Cartagena ist das Restaurant “Interno” im Frauengefängnis, mitten in der Altstadt gelegen. Die Insassen kochen und bedienen die Gäste. Der Erlös wird für Matratzen und Ventilatoren genutzt, um sich ein paar Annehmlichkeiten während der Haftzeit zu verschaffen. Das Essen ist recht gut und nicht zu teuer. Im Menü ist ein sehr empfehlenswerter, selbstgemachter Fruchtsaft enthalten.

Am nächsten Morgen lernten wir die Stadt während einer Stadtrundfahrt näher kennen und erfuhren mehr über ihre Geschichte. Die koloniale Altstadt bietet unzählige historische Bauten. Wir besuchten auch die beeindruckende Festung San Filipe, die einen großartigen Blick auf die Stadt und das karibische Meer bietet. Am Nachmittag nutzten wir die Zeit, noch einmal durch die kleinen Gassen zu schlendern und das Treiben auf der Straße zu beobachten. Oft sieht man Pferdekutschen durch die Straßen fahren. Cartagena war die touristischste Stadt auf unserer Tour, überzeugt jedoch durch seine gelungene Mischung aus Kolonialstil und Moderne. Auch das angenehme Klima und die Lage am karibischen Meer verleiten dazu, sich auf der Festungsmauer niederzulassen und die Seele baumeln zu lassen. Nach nur anderthalb Tagen Aufenthalt in Cartagena reisten wir wieder per Flug zurück nach Bogotá. Einen letzten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt des Landes mit ein wenig Shopping und einem Spaziergang durch die Altstadt und dann hieß es schon, Abschied von Kolumbien zu nehmen, einem sehr vielfältigen Land. 

Fazit: Es gibt noch so viel mehr zu sehen als das, was wir erlebt haben und ich bin sicher, ich komme wieder. Kolumbien wird aufgrund seiner Vergangenheit oft falsch eingeschätzt und ist in vielerlei Hinsicht noch recht ursprünglich! Noch ein kleiner Tipp zu Essen und Getränke in Kolumbien: Oft waren die Restaurants, die von außen einen eher unscheinbaren Eindruck erweckt haben, die besten! Auch die Cocktails sind recht gut, wobei  “einheimische”, selbstgemachte Fruchtcocktails ohne Alkohol sehr lecker und vor allem sehr erfrischend sind. Oft kann man gut und günstig Essen gehen. Am besten darauf achten, wohin die Einheimischen gehen! Gerne geben sie Tipps, wenn man ein wenig Spanisch spricht.

Ein Reisebericht von Tatjana Gorwatt

Mittwoch, 12. Juli 2023

Ecuador - Quito, Dschungel und Galápagos - Inseln

Wir landeten in Quito am Internationalen Flughafen. Der Flughafen liegt ca. 15 km außerhalb von Quito, weshalb wir etwa eine Stunde unterwegs waren, um zu unserem Hotel zu gelangen. Deshalb waren wir froh, dass Taxipreise vom Flughafen in die Stadt Festpreise waren und wir nicht verhandelt werden mussten. Die Straße vom Flughafen war in einem super Zustand. Das ließ zwar nach ein paar Kilometern nach und es war eine abwechslungsreiche Fahrt. 

Angekommen im Hotel Silberstein wurde es schon dunkel und so bezogen wir unser kleines, ansprechendes Hotelzimmer und gingen anschließend zur Rezeption, um nach einer Restaurantempfehlung zu fragen. Das Personal war superlieb und begleitete uns wie selbstverständlich in das belebte Zentrum des Viertels, zeigte uns den Geldautomaten und lieferte uns an einem mexikanischen Restaurant ab. Der Laden war toll und von der Dachterrasse hatten wir eine gute Aussicht auf das nächtliche Gewimmel. Es gab was Leckers zu essen und dazu eine "Michelada". Das Getränk hatten wir am Nachbartisch entdeckt und gleich bestellt. Es bestand aus Bier mit Fanta, Tabasco, Limone und einem Salzrand am Glas. Nach dem Essen gingen wir ohne Umweg direkt zurück zum Hotel und fielen dort völlig erledigt von diesem Tag mit einer langen Anreise ins Bett.

Hauptstadt Quito, Mitad del Mundo & Vulkankrater

Unser Frühstück wurde uns auf der Dachterrasse serviert. Wir hatten das Glück, einen lieben Menschen in Quito zu kennen, der uns für den Tag begleitete und mit dem wir die Stadt entdecken konnten. 

Die Hauptstadt von Ecuador liegt 20 Kilometer südlich des Äquators in einem 2.850 m hohen Becken der Anden und ist somit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Und gleich zuerst ging es noch höher hinaus. Mit der Seilbahn "TelefériQo" fuhren wir auf den Pichincha auf 4.100 m Höhe und hatten eine fantastische  Aussicht auf die Stadt.  

Danach ging es quer durch Stadt und hinaus zu einem Vulkankegel. Dort haben wir im Hotel El Crater zu Mittag gegessen. Dicke Wolken zogen in den Vulkankegel, sodass wir leider nur ein paar Minuten in den Krater schauen konnten. Nach dem Essen fuhren wir zum Äquator - Denkmal. Ein beliebtes Ausflugziel mit vielen Shopping - Möglichkeiten.

Als wir wieder in Quito ankamen, wurde es langsam dunkel und wir schauten uns das Centro Historico an. Der historische Stadtbereich aus der spanischen Kolonialzeit gehört zum UNESCO - Weltkulturerbe. Wir sahen die Plaza de la Independencia, die Plaza San Francisco, das Theater und die vielen Kirchen. In der Calle Ronda tranken wir bei Live - Musik "Canelazos" – ein warmes Getränk aus Zuckerrohr und Zimt. Sehr lecker! Zum Abschluss fuhren wir zu einem Restaurant, das auf einem Hügel über der Stadt lag. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick über die romantisch beleuchtete Altstadt und glitzernde Metropole bis zu den umrahmenden Bergen.

Lago Agrio & Laguna Grande

Das Taxi zum Flughafen war für 6:45 Uhr bestellt. Trotz starkem Verkehr schafften wir es pünktlich zum Flughafen. Wir flogen in den Dschungel. Der Flug dauerte nur 35 Minuten, aber wir hatten einen tollen Blick auf die schneebedeckten Vulkane.

In Lago Agrio wurden wir abgeholt. Nach drei Stunden Autofahrt kamen wir dann an der Bootsstation an und trafen unseren Guide. Das “Vögelchen” – sein Spitzname – konnte sehr gut Vogelstimmen imitieren.

Die Bootsfahrt in das Naturreservat Cuyabeno dauerte dann nochmal etwa drei Stunden. Gleich zu Beginn sahen wir einen Eisvogel. Später folgten schwarze Tamarins, Kapuzineräffchen, ein kleiner Tukanito, Kormorane und ein Schlangenhalsreiher. 
Nach einer langen Fahrt erreichten wir die Laguna Grande und wurden von Affenbanden begrüßt. Die Wasserstände der Lagune sind unterschiedlich. Die Bäume stehen unter Wasser bis zur Trockenzeit, die so langsam einsetzte. Es sah aus wie in einem Zauberwald. Ein besonderes Highlight war eine Anakonda, die sich auf einem Baum sonnte. Kurz bevor wir die Lodge erreichten, erspähten wir ein Dreizehenfaultier. 

Tapir Lodge im Dschungel

Die Tapir Lodge gehörte uns – neben unserem Guide, dem Koch und dem scheuen Zimmermädchen – ganz allein. Wir wohnten im obersten Stock des Baumhauses, luftig und rustikal, mit Blick auf den Fluss. Unser erstes Abendessen ließ uns lächeln. Unser kleiner Koch "Kaninchen" war ein Faktotum. Ein bisschen wie in "Dinner for one". Er servierte breitbeinig, wortkarg und mit einem schiefen Lächeln – aber sein Essen schmeckte richtig gut.

Wir haben ganz wunderbar geschlafen – nur Dschungelgeräusche. Zum Frühstück gab es frische Früchte, Käse und Toast. Dann suchten wir uns Gummistiefel und stiefelten in den Urwald. 

Es war eine Wanderung mit einigen Hindernissen, auf der wir reißende Bäche und umgestürzte Bäume überquerten und nach Pfeilfröschen Ausschau hielten. Unser Guide unterstützte  uns bei unserer Suche. An einem Baum gab es Ameisen, die wir gegessen haben. Die schmeckten nach Zitrone. Kleiner Proteinsnack. 

Gegen Mittag waren wir wieder in der Lodge zurück. Allerdings von oben bis unten schlammbedeckt. Also schnell duschen und zum Mittagessen. Danach wuschen wir unsere Klamotten im Fluss. Die Schmetterlinge mochten den Geruch des Waschmittels und flatterten um uns herum. Bezaubernd.

Der Nachmittag war entspannt. Wir haben am Fluss gesessen und die wunderbare Dschungelkulisse genossen. 

In der Nacht hat es wie aus Eimern gegossen. Alles war sehr schlammig und der Pegelstand des Flusses gleich zwei Meter höher. Viel Schlamm, also ab ins Boot. Nach einer kurzen Fahrt flussaufwärts haben wir Flussdelfine gesehen. Die spielten „Katz und Maus“ mit uns und schwammen ständig in die Gegenrichtung.

Weiter ging es Richtung Lagune. Auf dem Weg sahen wir Tukane, unsere weiß - schwarz gefiederten Freunde mit gelbem Schnabel und sogar Wasserschildkröten. Die waren in einem Galeriewald mitten im Wasser. Das war wie in einem Märchen! Dann gab es auch noch Gelbbrustaras. Zusätzlich zu unserem Motorboot hatten wir heute auch ein Kanu dabei, sodass wir zwischendurch auch paddeln konnten. In den Mangroven suchten wir nach Riesenottern und Kaimanen. Die Echsen haben wir zwar gehört, aber nicht gesehen. Auf dem Rückweg statteten wir unserer Anakonda noch einen Besuch ab. Nach dem Mittag machten wir erstmal schön Siesta.

Gegen 16:30 Uhr sind wir dann erneut los. Ganz in der Nähe der Lodge sahen wir ganz kleine Langnasenfledermäuse hängen. Niedlich! Kurz darauf mussten wir unsere Fahrt abbrechen, weil es heftig zu regnen anfing. Also machten wir es uns in unserem Baumhaus schön gemütlich. Nach dem Abendessen ging es wieder und wir sind zu einer Nachtfahrt  aufgebrochen. Das war ziemlich spannend. Wir schauten nach leuchtenden Augen im Wasser und auf den Bäumen. Die roten Augen gehörten zu den sehr scheuen Kaimanen und die gelben Augen zu den nachtaktiven Affen. 

Noch ein letztes Mal früh aufstehen, um auf dem Fluss Vögel zu beobachten. Danach gab es Frühstück und wir mussten packen. Gegen 9:30 Uhr fuhren wir mit unseren Boot los. Der lange Weg zurück über Lago Agrio nach Quito und zurück zu unserem Hotel. 

Anreise auf die Galápagos - Inseln - Baltra & Santa Cruz 

Um 06:00 Uhr war der Transfer angekündigt. Wir flogen über Guayacil nach Baltra (Galápagos). Dort zahlten wir die 100 US$ Nationalparkgebühr und wurden von unserem Guide abgeholt.

Nach einer kurzen Fahrt zum Pier, wurden wir mit den Schlauchbooten zu unserem neuen Zuhause, dem Katamaran Anahi, gefahren. Am Pier wurden wir bereits von zwei neugierigen Seelöwen empfangen. Ein brauner Pelikan, Meerechsen und Fregattvögel gesellten sich dazu. An Bord des Katamarans angekommen, gab es ein kurzes Briefing und ein paar Erfrischungen. Dann ging es los.

Nach kurzer Fahrt kamen wir am Bachas Beach an. Wir spazierten am langen Strand und entdeckten viele rote Klippenkrabben, Meerechsen, Fregattvögel und Pelikane. Am Strand haben Meeresschildkröten ihre Eier vergaben. Die Nester waren abgesperrt, sodass man sie nicht versehentlich zerstören konnte. Auf einmal sahen wir einen großen Hai in Strandnähe. Hinter den Dünen gab es mehrere Seen, wo wir Schwarznackenstelzenläufer und Bahamaenten beobachten konnten. Eine Lavamöwe flog uns auch noch über den Weg. Faszinierend – kein Tier hat irgendein Fluchtverhalten gezeigt. Ein kleiner Goldwaldsänger entzückte uns mit einem hübschen Gefieder. Kleiner Poser! Im seichten Wasser drehten Rochen ihre Runden.

Für den ersten kleinen Landgang – sehr eindrucksvoll!

Zurück an Bord konnten wir unseren wunderbaren Katamaran für uns entdecken. Für einen Katamaran waren die acht Kabinen sehr großzügig geschnitten. Wir hatten Platz und das allertollste: Große Fenster, die wir bei Nacht offen lassen konnten, sodass wir mit einer leichten Brise perfekt schlafen konnten.

Insel Genovesa

Die Insel Genovesa stand ganz oben auf unserer Wunschliste. Die hufeisenförmige Insel hat eine vulkanische Kaldera, deren Wand eingestürzt ist. An der Bruchstelle hat sich die Darwin Bucht umgeben von Klippen geformt. Genovesa liegt im nordöstlichsten Teil des Galápagos - Archipels recht weit (ca. 115 km) von den zentralen Inseln entfernt. Die Überfahrt dauerte ca. 8 Stunden über Nacht, aber das was wir sahen, lohnte den Aufwand der längeren Anreise.  

Mit dem Zodiac fuhren wir zur Darwin Bay. Dort spazierten wir erst am Strand und dann auf Lavauntergrund einen traumhaften Küstenwanderweg entlang. Wir kamen kaum voran. Ein Tier - und Vogelparadies! Wir haben so viel gesehen: Gabelschwanzmöwen, Seelöwen, braune und weiße Nazca - Tölpel, Spottdrosseln, Meerechsen, Rotfußtölpel, Fregattvögel (die werden auch die „Piraten der Lüfte“ genannt, weil sie sogar den Artgenossen die Beute aus dem Schnabel klauen), Cayenne - Nachtreiher, Kaktusfinken, Lavamöwen, Regenbrachvogel, Galápagostauben und Rotschnabel - Tropikvogel. Es war einfach nur fantastisch.

Nach zwei Stunden an Land gingen wir schnorcheln. Wir konnten Seelöwen unter Wasser beobachten. Nach dem Mittagessen hatten wir etwas Zeit zum Entspannen. Danach ging es wieder ins Boot. Die Klippen der Caldera entlang, bis zu den Prince Phillips Steps. Dabei sahen wir nicht nur Seelöwen sondern auch die Pelzrobbenseelöwen gesehen.

Als wir die Stufen hochkletterten, haben in den Felsspalten einige Vögel gebrütet. Oben angekommen, erwarteten uns viele Nazca - Tölpel mit ganz vielen Jungen unterschiedlichen Alters. Nazca - Tölpel brüten am Boden und Rotfuß - Tölpel auf den Bäumen. So kann man die Jungen unterscheiden, deren Füße sich noch nicht eingefärbt haben. Auf Genovesa gibt es eine nur hier und auf Santa Cruz vorkommende Eulenart – die Sumpfohreule. Sie lebt in den Lava - Flächen auf einem überschaubaren Gebiet der Insel. Die Eulen sind besonders gut getarnt und an die Umgebung angepasst, dass es fast unmöglich ist, sie zu finden. Da es nachts keine Nahrung für sie gibt, hat sie sich so angepasst, dass sie tagsüber jagt. Wir gaben uns viel Mühe und hatten riesiges Glück: Ganz am Ende der Fläche fanden wir eine Eule in einer Höhle. Total zufrieden liefen wir zurück und entdeckten dann noch eine zweite, sehr fotogene. Wahnsinn! 

Inseln Plaza Sur & Santa Fé

Es war nur eine kurze Fahrt mit dem Schlauchboot und wir waren auf der kleinen Insel Plaza Sur. Schon der erste Blick ließ erkennen, diese kleine Insel ist etwas ganz Besonderes. Bei strahlend blauem Himmel leuchtete die Insel im satten Rot. Dazu viele große Kakteen (Opuntien). Diese sind allerdings nicht bis unten mit Blättern versehen wie die auf den zuvor besuchten Inseln. Auf Plaza Sur wimmelte es von farbenprächtigen Landleguanen – den natürlichen Fressfeinden der Kakteen. 

Es gibt auch Meeresechsen – die unterscheiden sich im Aussehen durch die Nasenform und die Hautfarbe. Landleguane haben längere Nasen und sind gelblicher. Meeresechsen sind dagegen deutlich dunkler. Bei beiden Echsenarten haben die Männchen schöne Rückenkämme.
Neben Echsen gibt es auf der Insel viele Seelöwen, viele junge und ganz junge. Der „Beachmaster“, das stärkste Männchen, kontrolliert seinen Harem. Die unterlegenen Männchen –  „Looser“ – warten in Gruppen, weit ab der Reviere der Beachmaster, auf ihre Chance. Diese Insel ist ein wahrer Farbenrausch. 

Am Nachmittag kamen wir an der Insel Santa Fé an. Vor unserem Landgang waren wir in der Lagune schnorcheln. Dort schwammen wir mit Seelöwen, Weißspitzenhaien, Rochen, Mantas und vielen anderen Fischen.

Vom Zodiac aus sahen wir eine Walmutter mit Baby, die beide sehr ausdauernd gesprungen sind. Pure Lebensfreude! Aber damit nicht genug, es gesellten sich große Delfine zu uns ans Schlauchboot, um uns ein Stück zu begleiten.

Zurück an Bord mussten wir uns schnell umziehen – 30 Minuten später war der nächste Landgang angesetzt.

Wir setzten auf die Insel Santa Fé über und wanderten durch eine Landschaft mit vielen, hohen und sehr alten Feigenkakteen. Es gab dort Exemplare, die um die 200 Jahre alt waren. Auf dieser Insel lebt eine Landleguan - Art, die nur dort vorkommt und nur schwer zu entdecken ist. Wir hatten allerdings Glück und haben einige Tiere zu Gesicht bekommen. Zwei Galápagos - Bussarde saßen ganz in der Nähe unseres Weges und waren kein bisschen von uns beeindruckt. Perfekte Fotomotive.

Inseln San Christóbal & Kickers Rock

Der Strand, an dem wir ankamen, gehörte zur Insel San Christobal. Die Insel ist durch Auffaltung entstanden. Schildvulkane haben viele Ascheschichten, die sich verfestigt und so der Insel ihre Gestalt gegeben haben.

Wir stiegen bis ungefähr zur Hälfte des Vulkans auf und folgten anschließend einem wunderschönen Wanderweg um die eine Inselspitze. Dort gab es ganz herrlich gelbe Macchia - Sträucher und rote Sesuvium - Bodenpflanzen. Dazwischen brüteten Rotfußtölpel. Ein toller Anblick und ein fantastisches Panorama! Nach unserem Aufenthalt in Punta Pitt nahmen wir Kurs auf den Kickers Rock. Die Felseninsel ist sehr bekannt bei Tauchern. Dort gingen wir schnorcheln. Es war relativ kalt und trüb. Am Meeresboden des einen Kanals sahen wir Haie. Ganz besonders beeindruckend waren die vielen Meeresschildkröten, die friedlich mit uns schwammen. Zum Teil wurden wir von bis zu sieben Schildkröten umringt, die schwerelos durch das Wasser schwebten. 

Zurück an Bord mussten wir schnell duschen, ein paar Minuten später wurde das Mittagessen serviert. Gleich danach stand eine Wanderung auf dem Programm. Über große Lava - Steine wanderten wir zu einem Strand, an dem wir Blaufußtölpel mit Jungen und riesige Harems von Seelöwen vorfanden. Da gab es jede Menge zu beobachten. Seelöwenjungen wurden gesäugt, die zum Teil gerade eine Woche alt waren. Auch einen Revierkampf von zwei mächtigen Bullen konnten wir beobachten. Als wir wieder zurück zum Zodiac wollten, war unser Weg von Seelöwen versperrt. Die machten auch keine Anstalten zu gehen. Also liefen wir unseren ursprünglichen Weg wieder zurück. Geht schlimmer!

Am Abend erreichten wir Punta Pitt, wo wir mit den Zodiacs in den kleinen Ort übersetzten und einen schönen Abend hatten.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Minibus zur Schildkrötenaufzuchtstation. Dort werden die nur hier vorkommenden San Christóbal - Landschildkröten nachgezüchtet. Es gab einst mehrere hunderttausend Schildkröten auf dieser Insel, deren Population stark sank. Dank des Schutzprogramms gibt es mittlerweile wieder um die 2.000. Danach ging es zum Süßwassersee El Junco, der einer von fünf Süßwasserseen des Galápagos - Archipels ist. Diese Seen nutzen die Fregattvögel, um zu baden und sich ihr Gefieder zu säubern.

Am Nachmittag ging zum Centro de Interpretation, das die Geschichte und die Probleme der Galápagos - Inseln darstellt. An das Gebäude schloss ein Rundweg mit vielen Säulenkakteen und herrlichen Ausblicken auf die Küste an.

Insel Española

Über Nacht segelten wir nach Punta Suarez auf Española. Zur Abwechslung hatten wir mal wieder eine trockene Landung am Strand. 

Die Insel ist bekannt für ihre Kolonien an Galapágos Albatrossen, die es nur hier gibt. Auf Española brüten sie und ziehen die Jungen auf. Die Albatrosse sind ein halbes Jahr auf dem Meer unterwegs, bis sie zum Brüten das feste Land aufsuchen.

Auf der ältesten Insel des Galápagos - Archipels (ca. vier Millionen Jahre alt) gibt es auch wunderschöne Meeresechsen in den schönsten Rot -, Blau -, und Grün - Tönen. Iguanas sind wechselwarme Taucher und müssen sich zwischen ihren Tauchgängen im Meer in der Sonne aufwärmen. Die Farbe kommt wahrscheinlich von den Algen, die sie fressen. Aber auch drei Bussarde und jede Menge Seelöwen mit ganz vielen Jungen konnten wir beobachten. Nazca - Tölpel haben dort auch gebalzt und gebrütet. Ein toller Vormittag!

Nach einer Siesta an Bord wartete die Gardener Bucht auf uns. Was für ein traumhafter Strand! Türkisfarbenes Wasser und viele Seelöwen mit süßen Jungtieren. Das war einfach nur traumhaft schön und entspannend. Nach einem langen Strandspaziergang entdeckten wir beim Schnorcheln Rochen, Schildkröten und Seeschlangen. 

Insel Floreana

Als wir von der Sonne geweckt wurden, lagen wir vor der Insel Floreana. Nach dem Frühstück stiegen wir ins Schlauchboot und setzten nach Punta Cormorant über. Der Name lässt vermuten, dass es hier Kormorane gibt. Das ist aber ein Irrtum! Früher hatte man Tölpel beim Fischen beobachtet und dachte, es seien Kormorane. Auf dieser Insel gibt es eine kleine Population von Galápagos Pinguinen sowie Flamingos. Davon haben wir jeden der Pinguine gesehen, aber keinen einzigen Flamingo. Auf dieser Insel gibt es auch die schwarzen Mangroven und einen herrlichen Brackwassersee. Der See war sehr malerisch, nur leider ohne Flamingos. Dafür gab es auf der anderen Seite der Insel eine tolle Bucht mit hunderten von jungen Stachelrochen, die sich ganz nah am Strand aufhielten, um Schutz vor den Haien zu suchen. Auch einige Meeresschildkröten patrouillierten am Strand.

Nachmittags ging es zur Teufelskrone, einem der schönsten Schnorchelplätze der Galápagos Inseln. Hier gab es tausende, bunte Fische. Wir schnorchelten durch Unterwasserhöhlen. Traumhaft.

Insel Santa Cruz

Wir fuhren zur Charles Darwin Aufzuchtstation, wo wir noch mehr über die Nachzucht der Riesenschildkröten lernten. Dort werden Schildkröten für vier Inseln nachgezüchtet.

Anschließend hatten wir Freizeit und gingen zum Strand von Tortuga Bay. Ein langer Weg, der sich aber lohnte. Der Weg durch den Park war gesäumt von riesigen Säulen - und Feigenkakteen. Am Strand waren viele Nester der Meeresschildkröten und auch Meeresleguane sonnten sich dort. Wir badeten in einer Lagune.

Der Nachmittag führte uns dann ins Hochland, um frei lebende Elefantenschildkröten zu sehen. Auf den Wiesen, zwischen den Kühen, gab es jede Menge davon. Während unseres Spaziergangs hatten wir leichten Nieselregen. Wir sahen sehr viele Schildkröten und Bäume, die mit Flechten bewachsen waren. Es war wie in einem Märchenwald. Aber die Sache mit dem Regen muss aufhören!

Insel Isabela

Am Morgen kamen wir in Puerto Villamil auf der Südspitze der Insel Isabela an. Die vergleichsweise riesige Insel nimmt mehr als die Hälfte der Galápagos-Landfläche ein. Ihre Entstehung verdankt sie der Verschmelzung von fünf aneinander gereihten, aus dem Ozean ragenden Schildvulkanen, die heute alle noch aktiv sind.

Als Erstes stand die Besteigung des Sierra Negra Vulkans auf dem Programm. Von oben hat man einen tollen Blick in die Caldera, den zweitgrößten Krater der Welt. Gott sei Dank haben sich die Nebelwolken aufgetan, als wir oben ankamen und es erschloss sich ein grandioser Blick auf den Krater.

Unsere Nachmittagstour führte uns zunächst an einen schönen See mit Flamingos, Teichhühnern und Schwarznacken - Stelzenläufern.

Von dort führte uns ein schöner Weg durch Mangroven und Kakteen, wo wir weitere Flamingos sahen, zum Strand. Am Strand konnten wir dann noch einen fantastischen Sonnenuntergang genießen.

Diese Nacht fuhren wir nicht weit, da wir ja vor derselben Insel vor Anker gingen. Die Bucht für unseren Vormittagsausflug hieß Punta Moreno. Mit den Zodiacs fuhren wir einige Felsen an, auf denen sich flugunfähige Kormorane, Pinguine, Seelöwen, Pelikane, Blaufußtölpel, Meeresleguane und Meeresschildkröten tummelten.

Anschließend unternahmen wir einen fantastischen Spaziergang auf Lava mit Blick auf alle Vulkane der Insel Isabela. Pionierpflanzen für die relativ junge Insel sind hier Kakteen, welche die Voraussetzung für weiteres Leben auf der Insel schaffen. Inmitten der Lava gab es natürliche Pools, in denen wir Wasserschildkröten und Weißspitzenhaie sahen. Diese Pools sind ehemalige Magma - Kammern. In einem anderen Pool sahen wir Flamingos. 

Rückkehr zum Schiff und es ging sofort mit Schnorcheln weiter. Dieser Platz war ein Paradies für Grüne Meeresschildkröten. Zu Dutzenden konnten wir sie beim Fressen beobachten.

Nach dem Mittagessen erreichten wir Elisabeth Bay. Diesmal gab es keine Landung, sondern eine Zodiac Safari durch die Mangroven. Das war eine Kinderstube für viele Fische, aber auch Putzerstation für eine Vielzahl an Schildkröten. Besonders toll war es, die Pinguine zu beobachten, wie sie durch das kristallklare Wasser schossen. Pinguine vor Mangroven und Kakteen zu sehen, das gibt es nur hier auf Galápagos. Am genialsten fanden wir aber das Spektakel auf offener See. Da haben sich sämtliche Seevögel wie Tölpel, Pelikane, Fregattvögel und viele weitere wie Pfeile ins Wasser gestürzt um zu fischen. Ein Megaschauspiel. Dann noch eine Zodiac - Fahrt in den Sonnenuntergang – wir fühlten uns wie in einem Bilderbuch.

Inseln Fernandina & Isabela

Wir gingen in Punta Espinoza auf der Insel Fernandina an Land. Fernandina ist die jüngste Insel des Archipels und Heimat unzähliger Meeresechsen, die uns auch direkt begrüßten.

Daneben konnten wir noch Kormorane, Pelikane, endemische Lavaechsen von Fernandina, Bussarde, Schlangen und Seelöwen entdecken. Mal wieder ein Staunen, noch eine spektakulär schöne Insel. Iguanas trugen ihre Revierkämpe aus. Die Krabben sahen einfach super zwischen der schwarzen Lava und den grünen Algen aus. Bussarde warteten auf Beute. In einem fast ausgetrockneten Tümpel sahen wir Krabben, die kleine Fische jagten. In der Lagune daneben haben Seelöwen Babys haben Leguane gejagt. Das war sehr lustig anzusehen. Auf der Lavalandschaft konnte man gut die Lava - Kakteen sehen. Fernandina ist die westlichste und somit vulkanisch aktivste Insel.

Danach ging es raus zum Schnorcheln mit den Meeresleguanen. Wir konnten sie dabei beobachten, wie sie Algen unter Wasser fraßen. Auch ein großer Manta Rochen kreuzte unseren Weg.

Am Nachmittag waren wir wieder auf der Insel Isabela und zwar am Punta Vicente Roca, einem guten Tauchspot. Wir schnappten erneut unsere Schnorchel und schwammen in dieser traumhaften Bucht entlang der Felsen. Dabei sahen wir wieder viele Schildkröten, Kormorane und Pinguine. Auch Seelöwen huschten an uns vorbei.

Durchgefroren, aber glücklich, wurden wir an Bord mit heißem Kakao begrüßt. Ein paar Minuten später waren wir zum Cocktail auf der Brücke eingeladen. Noch eine Äquatorüberquerung. Alle machten Fotos von den Instrumenten, auf denen die Null - Koordinaten zu sehen waren. Der Kapitän fuhr drei Runden, bis alle den richtigen Augenblick für das Foto fanden – nicht 00.002 oder 00.004. Netter Kapitän! Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Sonne an Deck, wo wir schließlich den Sonnenuntergang genossen.

Inseln Santiago & Rabida

Am Morgen kamen wir auf der Insel Santiago in Puerto Egas an und landeten mit den Zodiacs am Strand. Ein Weg führte uns entlang des Meeres über verschiedene Lavaformationen. Dabei konnten wir einen Bussard auf der erfolgreichen Jagd nach einem Meeresleguan beobachten. Nach der Wanderung sind wir direkt vom Strand aus schnorcheln gegangen. Wir hatten gute Sicht und konnten sehr lange mit Seelöwen schwimmen, die gerne auf Tuchfühlung gingen. Auf dem Rückweg mit dem Zodiac sichteten wir dann einen Bryde Wal.

Nachmittags ging es zur Wanderung auf die Insel Rabida. Während der Fahrt mit den Zodiacs sahen wir Pelikane, Tölpel, Noddi - Seeschwalben und Leguane. Die Insel besteht aus rotem Sand. Das ist Eisen und bezeugt den vulkanischen Ursprung. Auf Rabida findet man viele Opuntien. Auf einer saß ein Galápagos - Schopftyrann. Die Insel hat auch einen Brackwassersee, in dem gerade zwei Flamingos nach Nahrung suchten. Am Ufer neben den Flamingos zeigte sich ein toller Rubintyrann. So ein hübscher Vogel. Am Strand stand als Abschiedskommitee ein ganzer Harem Seelöwen Spalier.

Inseln Chinese Hat und Bartolomé

Am Abend waren wir bereits vor Chinese Hat vor Anker gegangen. Deshalb war es wieder eine sehr ruhige Nacht. Am Morgen wurden wir an einem traumhaften Strand auf dem Eiland Chinese Hat abgesetzt. Landschaftlich ist dieses kleine Eiland ein Traum. Seelöwen - Babys zogen uns erneut in ihren Bann. Es gab da einen ganzen Kindergarten. Bussarde, Krabben und Meeresleguane konnten wir auch wieder aus nächster Nähe betrachten.

Unser Schnorchelgang war auch wieder richtig toll. Haie und Pinguine. Dann ist es auch egal, dass das Wasser nur 18°C warm ist. Wo auf der Welt kann man sonst mit Pinguinen schnorcheln?

Am Nachmittag fuhren wir zur Insel Bartolomé. Das ist die drittjüngste Insel des Archipels. Die Landschaft ist mit der des Mondes vergleichbar. Tiquilias sind Pionier - Pflanzen, die dort im dezenten grau auf der roten Landschaft wuchsen. Wenn man über 300 Stufen die Insel hinauf geht, dann hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Insel und den Pinnacle Peak. Vom Aussichtspunkt sahen wir auch eine riesige Schule von Delfinen. Deshalb rannten wir schnell den Berg wieder hinunter, um mit den Zodiacs auf das Meer zu fahren. Es waren hunderte dieser anmutigen Tiere. So viele Delfine auf einem Fleck hatten wir noch nie gesehen. Sie haben regelrecht mit uns gespielt. Links, rechts und besonders gerne direkt vor dem Boot.

Das war ein Feuerwerk der Vitalität und Lebensfreude bis die Sonne unterging. Wunderbar.

Insel North Seymour

Unser letzter Tag im Galápagos - Archipel. Ganz früh aufstehen und zum Sonnenaufgang auf North Seymour anlanden. Auf dieser Insel hofften wir, endlich Fregattvögel mit aufgeblasenem Kehlsack zu finden. Fregattvögel hatten wir ja bereits viele gesehen, auch auf dem Schiff waren sie ständige Begleiter, aber nie mit dem tollen roten Kehlsack, der dem Balzverhalten dient.

Das frühe Aufstehen wurde belohnt! Im wunderbaren, goldenen Morgenlicht erhielten wir unser letztes Geschenk. Balzende Fregattvögel! Wir konnten uns auch ein letztes Mal von Seelöwenbabys mit den zauberhaften Augen verabschieden. Leider konnten wir nicht allzu lange auf der Insel bleiben, da wir unseren Katamaran verlassen mussten. Es gab noch ein letztes Frühstück und dann die Verabschiedung mit der liebgewonnenen Anahi - Familie. Dann ging alles sehr schnell. Transfer mit dem Boot und Bus zum Flughafen in Baltra, einchecken und ab nach Guayaquil und von dort nach Hause. 

Was für eine wunderschöne Reise! 

Ein Reisebericht von Kathrin Dorra

Donnerstag, 11. Mai 2023

Costa Rica - Natur, Tierbeobachtung, Vulkane & Strand

Costa Rica ist ein Land, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Natur - und Tierliebhaber kommen hier voll auf Ihre Kosten, da es vieles zu beobachten gibt. Aber auch Strandaufenthalte zum Relaxen sind immer wieder möglich.

Tortuguero Nationalpark

Nach dem ersten Kennenlernen meiner internationalen Kleingruppe beim Abendessen, startete unsere Tour am darauffolgenden Morgen mit der Fahrt im einheimischen Bus in Richtung Tortuguero Nationalpark. Wir hatten Glück, dass der erste Bus vollklimatisiert war, während unser zweiter Bus nur über eine “natürliche” Klimaanlage – offene Fenster und leichter Wind bei 30 km/h Fahrt – verfügte. Um unser endgültiges Tagesziel zu erreichen, mussten wir noch in Boote umsteigen. Während unserer Fahrt durch die Lagunen sahen wir bereits die ersten exotischen Tiere wie Kaimane, verschiedenste Vogelarten und Echsen.

In Tortuguero gab es einen kleinen Stadtkern mit Restaurants, Cafés und verschiedensten Unterkünften. Außerdem befand sich hier auch der bekannte Schildkrötenstrand. In unserem Sommer – etwa von Juli bis Oktober – kriechen die Schildkröten nachts den Strand hinauf, um Ihre Eier abzulegen. Aber auch außerhalb dieser Saison ist es möglich, bei Dunkelheit mit Taschenlampe einiges zu sehen. 

Am nächsten Morgen unternahmen wir eine Kanutour durch die verschiedenen Lagunen und Kanäle und sahen Affen, die sich lautstark bemerkbar machten und sich von Ast zu Ast schwingten. Die Fahrt auf den Wasserwegen gehörte zu meinen schönsten Naturerlebnissen. Ein naturkundiger Führer zeigte uns die Tiere, die man sonst wahrscheinlich übersehen würde.

Auch während eines späteren Spazierganges im Nationalpark hörten und sahen wir wieder die Brüllaffen, sowie auch weitere Affenarten, die es sich in den Bäumen gemütlich machten. 

Sarapiqui & Homestay

Nach zwei erlebnisreichen Tagen reisten wir weiter nach Sarapiqui zu den Kakao - und Bananenplantagen. Hier sahen wir zum ersten Mal deutlich und unverkennbar ein Faultier. Sie tragen Ihren Namen zu Recht, da sie in der Regel “faul” in den Bäumen hängen und sich äußerst gemächlich vorwärts bewegen.

Als nächstes stand ein Homestay – ein Besuch und die Übernachtung bei Einheimischen – auf dem Programm. Das ganze Dorf schien zur Begrüßung bereit zu stehen und der Nachmittag verging schnell bei der gemeinsamen Zubereitung unseres Abendessens. Tamales, ein traditionelles Gericht bestehend aus Maisteig mit Füllung, sind recht leicht fertig zu stellen und schmecken selbst gemacht natürlich umso besser! Am frühen Abend begann die Party, wo wir zur karibischen Musik ausgiebig tanzten. 

La Fortuna & Vulkan Arenal

Meine persönlichen Highlights während dieser zweiwöchigen Tour waren allerdings die Aufenthalte in La Fortuna am Vulkan Arenal, Monteverde sowie Quepos mit dem Manuel San Antonio Nationalpark. 

In La Fortuna wanderten wir am Morgen über hängende Brücken durch einen Regenwald. Diese Tour ist sehr empfehlenswert, da es sich um eine einfache, circa dreistündige Wanderung handelt. Während der Wanderung konnten wir Vögel, Schlangen, Waschbären und Affen beobachten und genossen immer wieder einen schönen Ausblick auf den Vulkan, sofern dieser sich nicht hinter einer kleinen Nebelwand versteckte.

Auch am Nachmittag beim Besuch des Vulkan Arenal Nationalparks haben wir verschiedene Vögel und Echsen gesehen. Das Gebiet zeugte noch vom letzten Vulkanausbruch und war eine Mischung aus "kleinem" Regenwald und dunkler Erde mit schwarzen Gesteinsbrocken, in deren Zwischenräumen bereits wieder grün nachwuchs. An verschiedenen  Aussichtspunkten genossen wir tolle Ausblicke über die Region. Besonders schön war der Blick auf den nahegelegenen Stausee.

Den perfekten Abschluss des Tages bot ein Bad in den natürlichen Heißen Quellen, den Hot Springs. Der Fluss wird vom Vulkan angenehm warm gehalten. Es haben sich zahlreiche Unterkünfte vor Ort angesiedelt, bei denen der Besuch der Heißen Quellen gegen Bezahlung eines Eintritts zelebriert wird. Wir haben uns für die kostenfreie Variante entschieden und sind mit dem Taxi an den Rand der Stadt gefahren. Nach einem kurzen Fußweg konnten wir es uns in dem nicht sehr tiefen Fluss, in dem sich im Laufe der Jahre natürliche kleine Becken gebildet haben, gemütlich machen und das heiße, mineralhaltige Wasser genießen. 

Monteverde

Nach drei erlebnisreichen Tagen in La Fortuna führte uns unser Weg per Bus und Boot nach Monteverde. Während der Fahrt, die uns unter anderem über einen Stausee führte, hatten wir noch einmal sehr schöne Ausblicke auf die Landschaft und den Vulkan Arenal. Monteverde ist eine Nebelwaldregion auf etwa 1600 Metern Höhe und liegt etwa 180 Kilometer nordwestlich von San José. 

Es war eine erstaunliche Erfahrung, wenn auf einmal, wie aus dem Nichts, der Nebel auftauchte. Die Einheimischen können in der Regel genau voraussagen, wann der Nebel und Regen kommt und liegen zu 90 % damit richtig! Durchschnittstemperaturen von 18° Celsius und häufige Regenfälle machen eine Regenjacke und festes Schuhwerk unabdingbar.

Trotzdem lockt das Naturschutzgebiet mit tollen Wanderwegen für die verschiedensten Schwierigkeitsgrade. Um die Schwierigkeitsgrade der Wanderwege brauchten wir uns nicht zu sorgen. Unsere Gruppe wählte meist die einfachen oder mittelschweren, zudem gab es immer wieder etwas zu sehen, um eine kleine Pause einzulegen. Die Wanderprofis unter uns zogen bereits am Morgen, bewaffnet mit einer Karte, los und wir trafen uns wieder am Abend, manchmal auch bereits unterwegs, und tauschten uns über das Gesehene aus.

Lohnenswert ist auch der Besuch des Monteverde Schmetterlingsgartens. Hier erfährt man sehr viel über die verschiedenen Schmetterlingsarten, von denen es gerade in dieser Region über 400 verschiedene Arten gibt. Mit ein wenig Glück gelingt es einem auch ein paar besonders schöne Exemplare auf einem Foto festzuhalten.

Wer ein wenig Nerverkitzel sucht, ist in Monteverde genau richtig! Mein weiteres Highlight war eine circa dreistündige Ziplining Tour über den Wipfeln des Regenwaldes. Nach einer Einweisung gleiteten wir über 13 Ziplines – manchmal mit kurzen, manchmal mit längeren Strecken (die längste war 1300 Meter lang) – über den Regenwald. Ein "Rappel", ein gerades Seil, an dem man 30 Meter herabgelassen wurde, gehörte genauso zu dieser Tour wie der "Tarzanswing" – wie Tarzan an einer Liane, flogen wir befestigt und abgesichert an einem Stahlseil vom einen Baum zum anderen. Krönender Abschluss war dann der "Superman - Flug" – 1300 Meter am Stück über den den Wipfeln des Regenwaldes. Da wieder der Nebel aufzog, war es ein besonderer Nervenkitzel, zunächst ins Nichts zu gleiten und auf einmal die ganze Pracht des Regenwaldes zu sehen, nachdem wir durch die Nebelwand durchbrachen.

Quepos & Manuel Antonio Nationalpark

Nach drei erlebnisreichen  Tagen in Monteverde führte uns die Reise an die Pazifikküste nach Quepos und zum Manuel Antonio Nationalpark. Hier konnten wir zum Abschluss noch einmal Natur, Tierbeobachtung und Strand optimal miteinander verbinden.

Während einer Wanderung im Manuel Antonio Nationalpark haben wir wieder verschiedene Affenarten, Waschbären, Echsen und Vögel gesehen. Aber Vorsicht, wenn man selbst etwas zu essen dabei hat, die Tiere haben keine Scheu!

Im Manuel Antonio Nationalpark kann man kleine Wanderungen unternehmen oder an einem der drei Strände eine Pause einlegen.

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug ist eine Katamarantour entlang der Küste. Mit etwas Glück bekommt man Delfine zu sehen, aber auch sonst kann man auf Deck relaxen oder in verschiedenen Buchten etwas schnorcheln. 

Mein persönliches Resümee: 
Tolle Natur, sehr aufgeschlossene Menschen und es gibt vieles zu beobachten.

Ein Reisebericht von Tatjana Gorwatt

Mittwoch, 10. Mai 2023

Oh wie schön ist Panama und Costa Rica

...so hieß es doch schon in dem bekannten Kinderbuch von Janosch. Meine Reise sollte mich dieses Mal von Costa Rica nach Panama in knapp drei Wochen führen.

Der Startpunkt war in San José, der Hauptstadt Costa Ricas, mit der Übernahme des Mietwagens am Hotel. Die erste Route führte mich an die Pazifikküste in den traumhaft schönen Manuel Antonio Nationalpark. Dort hatte ich eine Unterkunft direkt am malerischen Strand mit quirligen Äffchen im Garten. Die herrliche Bucht lud zum Sonnenbaden, Schwimmen, Joggen und natürlich auch zum Surfen – wie überall in Costa Rica – ein. Der kleine Ort Manuel Antonio, nahe Quepos, zieht sich am Berg hinunter bis zum Meer und bis zum Eingang des Nationalparks. In einem schönen Restaurant oben auf dem Berg hatte ich ein leckeres Abendessen inklusive Blick über den Regenwald und Sonnenuntergang im davor liegenden Ozean sowie eine erste Tukan Sichtung. Am nächsten Morgen ging es zu einers schweißtreibenden Wanderung durch den Nationalpark, welche mit traumhaften Stränden, tollen Aussichtspunkten und Faultierbeobachtung belohnte.

Nach drei Tagen ging es weiter in die Berge nach Monteverde, den Nebelwald. Der Weg dorthin war leicht abenteuerlich, da die Straße irgendwann zur Schotterpiste wurde. Die dortige Gemeinde hat bisher erfolgreich den Bau einer asphaltierten Straße vermeiden können, da man gerne auf den Massentourismus verzichten möchte. Monteverde ist ein kleiner hübscher Ort in den Bergen und bietet Naturliebhabern und Adrenalinfreunden genügend Aktivitäten. Ich entschied mich für eine Nachtwanderung durch den Wald und eine Canopy Tour.

Die nächsten drei Nächte verbrachte ich wieder an der Pazifikküste im Touristenort Tamarindo. Hier trifft man auf viele Amerikaner, einige Bars und Restaurants, Souvenirläden und eine Vielzahl an Surfschulen samt unsicheren Surfanfängern. Ich unternahm einen Tagesauflug zu dem etwa zwei Autostunden entfernten Strandort Sámara. Hier geht es noch sehr beschaulich zu und gefällt ebenfalls vielen 
Surfanfängern. 

Die Weiterfahrt führte mich durch eine landschaftlich bezaubernde Gegend, entlang der Laguna de Arenal zum Ort La Fortuna mit dem berühmten Vulkan Arenal.

Die Feuerspukerei hat der Vulkan im Moment eingestellt, dennoch ist es ein aktiver Vulkan, der in der Vergangenheit viele Fototouristen angelockt hat. Ich hatte eine super schöne Unterkunft, imposant gelegen in der Nähe des Vulkans mit spektakulärem Blick auf den Arenal vom Frühstückstisch oder dem hübsch angelegten Pool. Natürlich erkundete ich den Parque Nacional Volcán Arenal und besuchte gegen Abend die heißen Thermalquellen von Tabacon. Auf dem Weg zur Karibikküste hatte ich einen Übernachtungsstopp in einer „Dschungellodge“ in dem Ort Sarapiquis, bekannt für wildes Wassererrafting. Die Fahrt ging hoch in die Berge und begeisterte mit tollen Aussichtspunkten und dem Kennenlernen von kleinen Städtchen.

Die letzte Station in Costa Rica war der kleine Karibikort Puerto Viejo, welcher seinen "Hippie - Charme" bewahren konnte und mehrere Traumstrände in naher Umgebung bietet. Auch hier hatte ich eine bezaubernde kleine Unterkunft, eingebettet in einen tropischen Garten und fußläufig vom Strand entfernt. Ich besuchte das Jaguar Rescue Center, welches mit freiwilligen Helfern verwaiste oder verwundete Tiere betreut. Dort konnte ich auch Babyfaultiere aus nächster Nähe sehen sowie weitere Affenarten, Reptilien und Vögel.

Nachdem ich den Mietwagen problemlos am Hotel abgegeben habe, ging es mit einem Shuttle - Transfer über den recht abenteuerlichen Grenzübergang und während einer noch abenteuerlicheren Bootsüberfahrt nach Bocas del Toro im Nordwesten Panamas. Die an der Karibikküste gelegene Provinz umfasst neben dem Festland sechs größere und zahlreiche kleinere Inseln. Die Inseln sind ein Traum für Ruhesuchende, Aussteiger und Strandliebhaber gleichermaßen. Ich entschied mich für die Insel Bastimentos mit einer Unterkunft am super schönen Red Frog Beach, benannt nach dem winzigen aber giftigen roten Fröschlein. Meine einfache, ökofreundliche Unterkunft lag direkt am Strand mit kleinen Hüttchen im dahinterliegenden Dschungel. Natur pur, denn auf dem Weg zur Lodge begrüßten mich Kaimane, die aus einem See aus dem Wasser blinzelten.

Nach drei sehr entspannten Nächten mit Yoga am Morgen, Sonnenbaden am Mittag und gemütlicher Bierrunde am Abend ging es mit dem Nachtbus in die Hauptstadt Panama City. Ein kleiner Schock nach so viel Ruhe und Natur, aber irgendwie auch aufregend mit den glitzernden Wolkenkratzern und der kontrastreichen Altstadt. Ich unternahm einen schönen Tagesausflug zum Panama Kanal mit Bootsausflug auf dem Kanal und dem Besuch einer Wasserlodge mit dortigem Mittagessen, Kajaktour und Entspannung. Auf dem Weg sahen wir zahlreiche Äffchen, die sich gerne von unseren mitgebrachten Nüssen ins Boot locken ließen.

Nach zwei Nächte in Panama City ging es wieder an die Karibikküste zu den einzigartigen San Blas Inseln. Die Inseln gehören zur "Comarca Guna Yala" östlich des Panamakanals, einem autonomen Gebiet, das sich entlang der Karibikküste bis hin zur kolumbianischen Grenze erstreckt. Der Archipel umfasst 365 Inseln, von denen 57 Inseln von den Kunas, einer indigenen Ethnie Panamas, bewohnt werden. Meine „private“ Insel bestand aus drei einfachen Strohhüttchen für Gäste und einem kleinen Restaurant, in dem die inkludierten Mahlzeiten zubereitet wurden (fangfrischer Fisch selbstverständlich!). Die Kulisse meines Inselparadieses bot mir außerdem Palmen, puderweißen Sand und Korallenbänke im türkisfarbenen Wasser. Das kleine Inselchen ist ein Traum für die totale Entspannung – Robinson Crusoe Feeling garantiert!

Mein Fazit zu meiner wirklich tollen Reise: Beide Länder haben mich sehr fasziniert, insbesondere Panama, denn es ist zum einen noch ziemlich verschont vom Massentourismus, bietet jedoch zum anderen eine unglaubliche Naturvielfalt mit unberührtem Regenwald, postkartengleichen Stränden, unzähligen Inseln, Bergen, Vulkanen und einer artenreichen Tierwelt.

Ein Reisebericht von ?

Samstag, 6. Mai 2023

Südamerika - Meine Highlights

In 21 Tagen von Lima bis Santiago de Chile. Ich startete meine dreiwöchige Rundreise von Lima nach Santiago. Am ersten Abend lernte ich unsere Reiseleiterin Pili sowie die weiteren Teilnehmer kennen – eine buntgemischte Truppe aus der ganzen Welt.

Cusco, Incatrail & Machu Picchu

Am nächsten Tag ging es für die nächsten zwei Nächte nach Cusco, wo man an unterschiedlichsten Aktivitäten teilnehmen konnte. Reiten, Rafting und Fahrradtouren standen optional auf dem Programm. Mit dem Bus ging es dann über das Heilige Tal und die Ruinen von Pisac nach Ollantaytambo. Ein kleines nettes Dorf, Ausgangspunkt für die Zugfahrt nach Aguas Calientes. Auf der Strecke hält der Zug an, um die Leute aussteigen zu lassen, die den eintägigen Incatrail ab Kilometer 104 gebucht haben. Ganz wichtig hierbei ist: Es geht nur mit Vorbuchung und ein Tourguide sowie der Reisepass müssen dabei sein. Ein Insektenschutzmittel ist ebenfalls ratsam, da unglaublich viele Mücken vor Ort auf einen warten. Zu fünft liefen wir los. Der geplante Marsch war mit ca. sechs bis sieben Stunden für die 13 Kilometer bis zum Sonnentor angesetzt. Die Strecke ist mal sehr steil, bevor es dann wieder auf einer Art Panoramaweg geradeaus und dann mal wieder hoch und auch mal ein bisschen abwärts geht. Der Weg ist unglaublich schmal und nicht gesichert. Die Steinstufen, die man teilweise bewältigen muss sind sehr steil. Neben dem Weg geht direkt der Abgrund hinunter, das heißt, wenn man nicht schwindelfrei ist, sollte man den Incatrail nicht laufen. Auch untrainierten Leuten rate ich, mit Blick auf meine eigenen Erfahrungen, davon ab. Vor allem weil man ja auch vorher nicht weiß, ob man die Höhe verträgt oder nicht. Auch wer es nicht schafft, einen halben Tag ohne Toilette auszukommen, sollte den Weg besser nicht gehen. Toiletten gibt es nicht, bzw. man kommt zwar an einem Camp vorbei, aber da will man wirklich nicht auf die Toilette gehen und "mal kurz in den Busch" geht dort definitiv auch nicht, weil es neben einem steil hoch und auf der anderen Seite steil runter geht. Wer sich allerdings fit genug fühlt, dem kann ich die Tour nur weiterempfehlen. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man nachmittags dann oben am Sonnentor ankommt und den Blick runter auf Machu Picchu werfen kann. Wer von der Zeitangabe abgeschreckt sein sollte, den kann ich beruhigen: Wir sind die Strecke in knapp 5 Stunden gelaufen. Kommt wohl auch einfach drauf an, wie oft und wie lange man zwischendurch Pausen einlegt. Von Machu Picchu fährt dann ein Bus nach Aguas Calientes, wo die restliche Gruppe den Tag verbracht hat. Am nächsten Tag ging es dann nochmal zu Machu Picchu, diesmal mit einer geführten Tour, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Cusco machten, wo wir dann nochmal zwei Tage die Möglichkeit hatten, aktiv oder auch ruhig unsere Freizeit zu gestalten.

Puno, Schwimmende Inseln, Titicacasee & La Paz

Von Cusco machten wir uns dann mit dem Bus auf den Weg nach Puno und zum Titicacasee. Der Bus war doppelstöckig und hatte Sitze ähnlich wie in der Business Class. Ausgesprochen komfortabel, so dass die fast sechs Stunden Fahrt wie im Flug vergingen. Von Puno aus machten wir einen ganztägigen Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros sowie Taquile Island. Morgens wurden wir von Rikschas zum Hafen gebracht, von dort ging es auf ein Boot, welches nur für die Gruppe gebucht war. Ein sehr interessanter Ausflug um zu sehen, wie die Menschen dort leben. Die schwimmenden Inseln sind so klein, dass meistens nur ein bis zwei Familien darauf leben. Die Hütten und Boote sind aus Schilf gebaut und auch der Boden der Inseln wird regelmäßig mit neuem Schilf ausgelegt. Man fühlt sich ein bisschen wie auf einem Trampolin, wenn man drüber läuft. Wenn sich die Einwohner mit ihren Nachbarn nicht verstehen, können sie den Anker ziehen und mit ihrer Insel weiterziehen. Strom erzeugen sie mit Solar. Auf Taquile Island kann man sehr gut in einem einheimischen Restaurant zu Mittag essen, allerdings ist der Weg vom Bootsanleger bis zum Restaurant und Zentrum von Taquile, besser gesagt dem Marktplatz, wirklich anstrengend. Einmal aufgrund der Höhe und zum anderen ist der Weg recht steil – aber gelohnt hat es sich in jedem Fall. Nach einer weiteren Nacht in Puno ging es mit dem Bus um den Titicacasee in Richtung Bolivien weiter, genauer nach La Paz. Dort stand uns der nächste Tag zur freien Verfügung. Ich selbst machte einen Ausflug zum Chacaltaya, ein ehemaliges Skigebiet auf knapp 5.500 Metern, welches mittlerweile geschlossen ist, weil nicht genug Schnee fällt. Die Landschaft rund um den Chacaltaya ist wunderschön. Dort finden sich zahlreiche Seen in beeindruckenden Farben und imposante Berge. Nachmittags besuchte ich noch das Valle de la Luna von La Paz - eine Landschaft, die von Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen, ähnlich einer Mondlandschaft, geprägt ist. Dieses Naturschauspiel sollte man auf jeden Fall gesehen haben, wenn man in La Paz ist. La Paz ist außerdem noch nett zum Bummeln, es reihen sich etliche Geschäfte aneinander und zwischendrin finden sich auch immer wieder Läden, die zum sogenannten "Hexenmarkt" gehören. Hier kann man sehr skurrile Dinge wie z.B. Lamaföten und vieles mehr kaufen, was die Bolivianer für Opferrituale verwenden.

Hauptstadt Boliviens - Sucre & Potosi

Am nächsten Tag flogen wir in die Hauptstadt Boliviens, nach Sucre. Sehr, sehr schöne saubere Stadt im Kolonialstil. Hier haben wir eine Weberei besucht. Wenn beim Einkaufen die Rede von "Baby Alpaka" ist, dann ist das Kleidungsstück nicht aus einem jungen Alpaka gemacht, sondern als "Baby Alpaka" wird die allererste Wolle eines Alpakas bezeichnet. Ich selbst habe Sucre dann zu Fuß erkundet. Absolut sehenswert ist der Zentralfriedhof. Der ist riesengroß und die Gräber sollte man gesehen haben. Die Gräber sind ähnlich wie unsere Urnengräber. Diese sind in einer großen Mauer eingefasst und sehen alle wie große Fenster aus. Jedes Grab ist individuell und bunt geschmückt. Auch nett zu besuchen ist der Markt, wobei alle größeren Städte einen Markt haben und sich das dann doch auch alles ähnelt. Rund um Sucre kann man auch Wandern, Mountainbiken oder auch einen Ausflug in den Dinosaurierpark machen.

Von Sucre ging es mit dem Bus weiter nach Potosi, eine der höchsten Städte Boliviens, ca. 4.100 Meter über dem Meeresspiegel. Potosi ist bekannt für seine Silberminen, welche man während einer geführten Tour besuchen kann. Ich hab mich an die Empfehlung meines Lonely Planets gehalten und die Tour nicht gemacht - im Nachhinein vermutlich für mich die richtige Entscheidung. Einige Leute unserer Gruppe haben diesen Ausflug gebucht, allerdings haben ihn nicht alle genießen können. Ein Teil musste leider frühzeitig aufgrund der schlechten Belüftung in der Mine abbrechen. Sehenswert in Potosi ist zudem die Kathedrale. Hier kann man auch auf die Kuppel steigen wo ein fantastischer Ausblick über die ganze Stadt auf einen wartet. Von Potosi ging es mit dem Bus nach Uyuni, eine lange Fahrt, die wir zu bewältigen hatten. In Uyuni selbst gibt es eigentlich nicht wirklich etwas zu sehen, die Stadt dient lediglich als Ausgangspunkt für die Fahrten in die Salar de Uyuni.

Wüstenlandschaft der Salar de Uyuni

Das Abenteuer "Salar de Uyuni" folgte direkt am nächsten Tag. Drei 4WD Jeeps holten uns im Hotel ab und los ging es Richtung Wüste. Erster Stopp war der Cementerio de Trenes - ein Friedhof mit lauter alten Zügen mitten in der Wüste – ein sehr interessanter Anblick.

Dann ging es weiter in die Salzpfanne Salar de Uyuni, wo wir zwischendurch immer mal wieder anhielten, um lustige Fotos zu machen. Dort ist es so hell, dass man mit ein bisschen Kreativität super Fotomotive erstellen kann. Allerdings ist das Salz steinhart und scharf, so dass man etwas aufpassen muss, wenn man sich hinsetzt. Da hat es bei unserem Jeep nach einer dreiviertel Stunde Fahrt schon den ersten Reifen zerrissen. Diesen mussten wir zum Glück aber nicht selbst wechseln. Auf der Tour, die drei Tage durch die Wüste ging, kamen wir durch verschiedene Landschaften. Absolut beeindruckend, diese Abwechslung von Salzwüste, Vulkanen, Geysiren sowie kochenden Schlammbecken und Lagunen in allen möglichen Farben. Dort leben auch Vikunjas, Alpakas und jede Menge Flamingos. Die Unterkünfte sind aus Salz und die Mehrbettzimmer sind einfach ausgestattet. Im ersten Hotel gab es keine Dusche und nur kaltes Wasser. Das ist aber in der Salar de Uyuni nichts außergewöhnliches, denn das ist bei fast allen Unterkünften so. Die Temperaturen können über Nacht schon bis minus 20 Grad runter gehen, man sollte gut vorbereitet sein und am besten einen Schlafsack dabei haben. Unsere Unterkünfte waren gut und wir haben nicht gefroren, da genügend Decken zur Verfügung standen. 

San Pedro de Atacama - Chile

Die Reise durch die Salar de Uyuni endete mit dem Grenzübertritt von Bolivien nach Chile auf Höhe von San Pedro de Atacama, wo wir dann die nächsten zwei Nächte verbrachten. San Pedro ist ein kleiner, sehr touristisch erschlossener Ort im Norden Chiles. Dort herrscht ein großes Angebot an Aktivitäten wie zum Beispiel Mountainbiking, Reiten oder Sandboarden. Auch hier kann ein Valley de la Luna besucht werden. Wie auch in La Paz sind hier Formationen zu finden, die der Mondlandschaft ähnlich sind. Ich selbst entschied mich für die Halbtagestour Sandboarden. Jeder bekam seine Ausrüstung zugeteilt: Snowboardschuhe, Helm, Snowboard. Los ging es ins Death Valley, welches an das Valley de la Luna angrenzt und perfekte Bedingungen zum Sandboarden bietet, nämlich jede Menge Sanddünen. Das Sandboarden sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen. Mega anstrengend kann ich nur sagen. Wer schon mal im Sand gelaufen ist, kann sich bestimmt vorstellen, wie viel Anstrengung es kostet, mit der kompletten Snowboardausrüstung die Düne hochzustapfen. Stürze auf der Abfahrt passieren schneller als man schauen kann, denn man gräbt sich bei falscher Gleichgewichtsverlagerung sofort in den Sand ein und fällt um. Man sollte also nicht die beste Kleidung zum Sandboarden anziehen, denn man wird auf jeden Fall dreckig und der Sand ist ziemlich kratzig. Aber es war ein großer Spaß und ein tolles Erlebnis.

Santiago de Chile & Fazit

Am nächsten Tag ging es dann auch schon zum Flughafen Calama und mit dem Flieger nach Santiago de Chile, wo wir die letzte Nacht verbrachten. Ich habe hier eine klassische Hop - On - Hop - Off - Bustour gemacht, wo man an allen Sehenswürdigkeiten vorbeikommt, die die Stadt zu bieten hat.

Abschließend kann ich zu dem Trip sagen, dass diese Tour einen tollen Reiseverlauf hat. Man sieht in der Zeit doch etliche Highlights der drei Länder und hat trotzdem genügend Zeit für sich, wenn man mal nichts mit der Gruppe machen möchte. Man muss nicht jeden Tag von einem Ort zum nächsten hetzen, sondern hat außer ein paar Ausnahmen fast überall zwei Nächte vor Ort. Die Guides sind sehr hilfsbereit und aufgeschlossen und stehen einem mit Rat und Tat zur Seite, egal ob es um mögliche Ausflüge, Aktivitäten oder auch Restaurant - Tipps geht. Die ausgewählten Hotels dieser Tour waren alles ordentliche 3 - 4 Sterne Hotels in guter Lage und auch die zwei Unterkünfte in der Salar de Uyuni waren absolut ok. Eine tolle Reise mit großartigen Eindrücken.

Ein Reisebericht von Sybille Duering

Freitag, 28. April 2023

Abenteuer Brasilien

Drei Tage Rio de Janeiro

Unser Abenteuer Brasilien begann mit einem 3 - tägigen Aufenthalt in der belebten Metropole Rio de Janeiro. Da ein so kurzer Aufenthalt kaum ausreicht, um die riesige Stadt wirklich kennenzulernen, entschieden wir uns, uns auf die traditionellen Sehenswürdigkeiten zu beschränken.

Auf dem Programm stand zunächst der beeindruckende Zuckerhut, den wir mit einer kleinen Gruppe und einem Reiseleiter besuchten. Per Gondel ging es zunächst zur Zwischenstation. Von hier hatte man bereits einen großartigen Ausblick auf Rio und das Meer sowie auf den Zuckerhut selbst. Die zweite Gondelfahrt führte uns schließlich zum Gipfel des Granitfelsens und von ganz oben konnten wir alles bestens überblicken. Hier begegneten wir sogar kleinen Äffchen, die sich ohne Scheu gut beobachten ließen. Leider traten wir den Rückweg recht schnell wieder an, da die anderen Teilnehmer des Ausflugs noch weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm hatten. Persönlich denke ich daher, ist es empfehlenswert den Zuckerhut auf eigene Faust zu erkunden.

Auch der Besuch der berühmten Copacabana durfte während unseres Rio Aufenthalts nicht fehlen. Entlang der Promenade findet man zahlreiche kleine Strandbars, die leckere Cocktails, wie den obligatorischen Caipirinha, frische Kokosnüsse, typische Snacks und abends oftmals auch Livemusik zu bieten haben. Der Strand selbst eignet sich auch sehr gut zum Sonnen und Baden, doch gefiel uns der Ipanema - Strand noch besser zum Entspannen.

Am Vormittag des letzten Tages hatten wir uns den Besuch des Corcovado mit der Christusstatue vorgenommen. Leider spielte hier das Wetter nicht ganz mit – es war sehr bewölkt und nebelig. Da wir keine andere Wahl hatten, als an diesem Tag die Statue zu besichtigen, fuhren wir, trotz abraten der Mitarbeiter am Fuße des Berges, mit der Tram in die Höhe. Oben angekommen, erwartete uns ein sehr stürmischer Wind und Nieselregen sowie kühle Temperaturen. Die letzten Meter zur Statue mussten wir mit einem Fahrstuhl und Rolltreppen zurücklegen und als wird unser Ziel erreichten, war die Enttäuschung recht groß. Wie uns bereits von den Mitarbeitern vorhergesagt wurde, konnten wir nur die Füße der Statue sehen, der Rest wie auch die ganze Stadt waren von dichten Wolken umhüllt. Nach einigen Minuten jedoch trat die Statue für einen kurzen Moment aus dem Nebel und alle Besucher, wie auch wir, machten wie verrückt Bilder, um ja ein Bild mit der Statue zu erhaschen. Nun war die Freude umso größer. Lange hielten wir es aufgrund der stürmischen Winde und der Kälte nicht aus und schon nach 30 Minuten ging es wieder zurück. Wer also nicht so wie wir unter Zeitdruck steht, sondern den Besuch der Statue bei schlechtem Wetter auch verschieben kann, der sollte dies auch tun – trotzdem war es für uns ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis!

Den Nachmittag nutzten wir dann, um das Zentrum Rios näher zu erkunden. Unter anderem besuchten wir die Kathedrale, das Stadttheater sowie eine Fußgängerzone, die uns jedoch nicht besonders zusagte, da es dort sehr laut und chaotisch zuging. Was uns aber sehr gut gefiel war die „Escadaria Selarón“, die Fliesentreppe. Wie der Name schon sagt, besteht diese aus vielen bunten Fliesen, die einen faszinierenden Anblick bieten und auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Millionenstadt Curitiba

Am vierten Tag setzten wir unsere Reise nach Curitiba fort, eine Millionenstadt im Südwesten von São Paulo. Hier besuchten wir unsere brasilianischen Freunde, bei denen wir die nächsten Tage lebten. Woran wir uns hier zunächst gewöhnen mussten, waren die mäßigen Temperaturen, die an sich für uns Deutsche nichts Besonderes darstellen, jedoch in einer ungeheizten Wohnung (in Brasilien besitzt niemand eine Heizung) doch sehr kalt sein können. Trotz dieses Umstandes, verbrachten wir hier tolle Tage. Unter anderem unternahmen wir einen Ausflug nach Morretes, einem idyllischen Dorf, welches wir über eine landschaftlich sehr reizvollen Route erreichten. Unterwegs hielten wir an verschiedenen Aussichtspunkten, an denen man bei guter Sicht bis zum Meer blicken kann.

Ebenfalls sehr sehenswert war der „Parque Estadual de Vila Velha“, ein Park, in dem man durch Erosion entstandene Sandsteinfelsen sowie die sogenannten „Furnas“ (mit Wasser gefüllte Krater) besichtigen kann. Wettertechnisch was das Glück hier wieder nicht auf unserer Seite und so konnten wir leider nicht den geplanten Spaziergang durch den Park unternehmen, um die Sandsteinfelsen zu bestaunen, sondern wurden mit dem Bus zum Wahrzeichen des Parks transportiert. Hier sprangen wir bei schüttendem Regen aus dem Bus, eilten durch den Park zur Aussichtsplattform, machten schnell ein paar Erinnerungsfotos und begaben uns schnellstmöglich zurück in den Bus. Beim Besuch der Krater hatte sich der Regen wieder etwas gelegt, sodass wir dort alles in Ruhe besichtigen konnten.

Natürlich durfte während unseres Curitiba Aufenthalts neben touristischen Highlights auch das typisch brasilianische Leben nicht zu kurz kommen. So besuchten wir zum Beispiel einen typischen Markt der allerlei Kunst, handgefertigte Produkte und Souvenirs zu bieten hatte. Curitiba verfügt außerdem über zahlreiche Parks, von denen wir einige besuchten. Jeder Park war auf seine Art etwas Besonderes – da gab es den Deutschen Park, der das Märchen von Hänsel und Gretel erzählte, den Botanischen Garten, einen Ukrainischen Park und viele weitere. Auch das Probieren verschiedenster brasilianischer Gerichte, wie Churrasco, Feijoada, Brigadeiros, Pao de Queijo, Pastel, Coxinha, Tapioka, Pinhaos und und und… stand jeden Tag auf dem Programm. Immer wieder lernten wir neue Spezialitäten kennen und immer waren wir begeistert. Am liebsten hätten wir einen Koffer voll Essen wieder mit nach Hause genommen!

Atlantikküste Brasiliens

Nach einer knappen Woche setzten wir schließlich unsere Basilien Reise weiter fort. Die nächste Etappe führte uns wieder an die Atlantikküste. Mit unserer brasilianischen Freundin fuhren wir an den Strand Bombas – ein beliebter Urlaubsort der Einheimischen. Dort verbrachten wir die nächsten drei Nächte in einem Ferienhaus. Da wir außerhalb der Hochsaison reisten, waren die großartigen Strände menschenleer und auch der Urlaubsort war wie ausgestorben. Kaum ein Restaurant oder ein Geschäft war geöffnet, was einerseits seine Vorteile hat, wenn nicht alles von Touristen überlaufen ist, andererseits aber etwas langweilig sein kann. Zwei der drei Tage fuhren wir zur wunderschönen Insel „Ilha de Santa Catarina“. Hier erkundeten wir die Hauptstadt Florianopolis, die von den Einwohnern liebevoll „Floripa“ genannt wird. Auch dieser Ort ist in der Hochsaison ein beliebtes Reiseziel, denn die Umgebung besticht mit traumhaften Stränden, einem riesigen See und weißen Sanddünen. Ein wahres Paradies, das keine Langeweile aufkommen lässt. Den dritten Tag erkundeten wir dann die Gegend um Bombas und besuchten verschiedene Strände. Das Highlight des Tages war jedoch der Abstecher zur Aussichtsplattform „Mirante Eco 360“. Nach einem abenteuerlichen Aufstieg eröffnete sich uns ein einzigartiger Ausblick auf die Halbinsel, das Meer und die Umgebung.

Caxias do Sul

Nachdem wir uns von unserer Freundin am Flughafen von Florianopolis verabschiedet hatten, traten wir schließlich unseren letzten Abschnitt der Reise an. Das Ziel war Caxias do Sul, eine von Italienern gegründete Stadt im Süden Brasiliens, die für ihren Wein bekannt ist. Hier besuchten wir ebenfalls Freunde, die uns für ein paar Tage bei sich aufnahmen. Da hier der Winter schon weiter fortgeschritten war, hatten wir mehr mit der Kälte zu kämpfen als zuvor. Somit trugen wir im Haus immer eine Jacke und schliefen unter rund fünf Decken. Ein wahres Erlebnis, das wir so nicht in Brasilien erwartet hatten. Trotz der Temperaturen verbrachten wir auch hier sehr schöne Tage. Wir besuchten die Orte Gramado und Canela, die für ihren europäischen Flair und Schokoladenfabriken bekannt sind, sowie einen Park, der an das Leben der deutschen Einwanderer und ihre Geschichte erinnert.

Der Tag vor unserer Heimreise wurde dann nochmal sehr abenteuerlich. Wir fuhren zu einem Erlebnispark, in dem wir eine Ziplinetour unternahmen und die Möglichkeit hatten, einem Tucan sowie einer Schlange hautnah zu kommen. Für Mutige gab es hier auch die Gelegenheit zu einem Bungeesprung in die Tiefe sowie zum Abseilen an einem Wasserfall.

Nach zwei erlebnisreichen Wochen endete unser Abenteuer Brasilien. In der kurzen Zeit hatten wir viel gesehen, viele Menschen kennengelernt und viel Neues ausprobiert. Wir sind uns sicher, dass wir eines Tages wiederkehren werden, um noch mehr Orte des vielseitigen Landes zu erkunden, jedoch nächstes Mal zu einer anderen Jahreszeit, die wärmere Temperaturen als im Mai verspricht!

Ein Reisebericht von Melanie Lumare - Ronsin

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