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Reiseberichte - Travel Reports

Reiseanbieter - Travel Providers

Mittwoch, 9. April 2025

Isle of Wight - Eine Insel voller Geheimnisse

Wer die typisch englische Landschaft und die weiten Küsten mag, ist auf der Isle of Wight genau richtig. Die kleine Insel an der Südküste Englands hat einiges zu bieten: von alten Schlössern, dem ehemaligen Landsitz von Königin Victoria bis hin zu schönen Küsten und Stränden ist alles dabei. Hier sind ein paar Eindrücke meiner Reise zur Isle of Wight.

Über Felder bis zur Küste

Am ersten Tag ging es direkt von unserem Standort Shanklin aus über die Felder bis zur Küste. Dabei erhielten wir schon einen ersten Eindruck des Ortes und konnten die Vielfältigkeit der Insel bestaunen. Besonders auffällig waren die kleinen Häuser mit ihren strohgedeckten Dächern und die alten Kirchen. Auf unserem ersten Hügel angekommen, hatten wir einen tollen Ausblick auf die sattgrüne Landschaft und das Meer um uns herum. Einfach atemberaubend! Nach einer kleinen Pause in Ventnor besuchten wir auf unserem Rückweg die St. Boniface Church aus dem 11. Jahrhundert. Mit dem kleinen Friedhof wirkte sie schon fast mystisch.

Küstenwanderung und botanischer Garten

Auf geht’s Richtung Südküste der Isle of Wight: Der Küstenweg Undercliff ist bekannt durch seine überragende Landschaft und Gesteinsformationen. Unser Weg führt uns vorbei an unterschiedlichen Pflanzen sowie kleinen Buchten. Im Anschluss haben wir den botanischen Garten des Ortes Ventnor besucht. Durch das subtropische und milde Klima werden hier über 6000 Pflanzenarten aus aller Welt gezüchtet.

Sumpflandschaft und Küstenort Yarmouth

Besonders beeindruckend ist auch die Marschlandschaft am Newton River. Vorbei an Wäldern, Wasser und Wiesen hat man den Eindruck, in eine andere Welt einzutauchen. Auf unserem anschließenden Besuch der Küstenstadt Yarmouth konnten wir durch eine typische englische Küstenstadt bummeln und gemeinsam im Pub den Tag ausklingen lassen. Typisch englische Snacks, wie Pies oder Fish and Chips durften natürlich auch nicht fehlen!

Needles und Farmbesuch

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Wight sind die sogenannten Needles. Die stachelförmigen Kreidefelsen ragen an der Westküste der Insel aus dem Meer. Früher waren sie ein Teil der Insel, durch den Klimawandel und Erosionen haben sie sich jedoch gelöst. Danach ging es über eine Kuhweide zu einer kleinen Farm, um eine Pause einzulegen und den traditionellen Cream Tea zu genießen. Die Scones, die Clotted Cream und die Marmelade waren alle aus eigener Herstellung.

Freie Tage auf der Isle of Wight

Von unserem Standort aus konnten wir mit der Island Line zum Küstenort Ryde fahren. Der Insel Zug fährt auf dem letzten Stück zur Endstation auf dem Pier von Ryde.  Royal Fans konnten beim Besuch des Osborne House einen Blick in den ehemaligen Landsitz von Königin Victoria werfen. Besonders war auch der Besuch der Knoblauchfarm –von Knoblauchbier bis hin zu Knoblauch-Fudge gibt es hier einiges, dass das Herz von Knoblauch-Fans höherschlagen lässt! Auf einem Weingut konnten wir den Tag mit einem Glas Wein ausklingen lassen.

Was die Bedeutung des Namens der Insel angeht, gibt es unterschiedliche Theorien. Zum einen glauben viele Inselbewohner, dass es einen historischen Hintergrund hat, der mit der römischen Eroberung im Jahr 43 nach Christus zusammenhängt. Andere vermuten, dass es mystischen Ursprungs ist.

Ein Reisebericht von Tiziana Sepe

Sonntag, 6. April 2025

Neapel - Frühling liegt in der Luft

Wer kennt das nicht? Irgendwann ist der Winter dann doch zu lang, zu grau und zu nass! Die Idee, dem Frühling schon mal ein bisschen entgegenzukommen, fand ich daher sehr reizvoll. Dazu bei Sonnenschein durch Neapel wandern, die leckere italienische Küche genießen und in eine absolut fantastische Stadt eintauchen, schnell war klar – Bella Napoli, ich bin dabei!

Mit Herzblut dabei – unsere Reiseleiterin Anna Maria

Unsere Insider-Reiseleitung Anna Maria Marrone ist in der Schweiz aufgewachsen, lebt nun aber schon fast 30 Jahre in Pietrelcina und ist durch und durch Italienerin. Mit ihrem Temperament zieht sie jeden sofort in ihren Bann. Mamma mia!

Für mich ganz wichtig: Ein gutes Hotel

Unser 3-Sterne-Hotel Lifestyle Rex ist perfekt gelegen. Es liegt in einer kleinen Seitenstraße in der Nähe des Castel dell´Ovo, nur 50 Meter von der Uferpromenade entfernt. In direkter Umgebung gibt es ein paar Restaurants und Supermärkte, so dass wir uns gut mit Getränken und Snacks für den Tag versorgen können.
Das Frühstück ist typisch italienisch: Kuchen über Kuchen und ein genialer Kaffee dazu. Für uns deutsche Gäste gibt es zusätzlich Vollkornbrötchen mit Frischkäse, Tomaten, Müsli und gekochte Eier. Das Personal ist unglaublich nett und herzlich, wir fühlen uns direkt willkommen und wie zu Hause.

Für mich noch wichtiger: Gutes Essen 😉

Während unserer Frühlingswoche sind 5 Abendessen in auswärtigen Lokalen und 1 Mittagessen in einem Agriturismo enthalten. Ich freue mich schon seit der Buchung auf die typisch italienische Küche in Neapel, die übrigens hier aus einem Primo (Pasta, Risotto oder Suppe), Secondo (Fleisch oder Fisch, dann ohne Beilage, da die Sättigungsbeilage bereits beim Primo serviert wurde) und Dolci besteht. Und was soll ich sagen? Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Wir haben sehr schmackhaft und abwechslungsreich gegessen, immer wieder in einem anderen auswärtigen Lokal, welches Anna Maria mit Geschick für uns ausgesucht hat. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an den Pizza-Abend denke. Normalerweise bin ich kein Pizza-Fan und bestelle in Deutschland beim Italiener auch immer Pasta, aber Pizza in Neapel – dem Geburtsort der Pizza – das ist schon eine ganz andere Liga.

Pompeji und Vesuv

Pompeji – diese Stadt ist einfach beeindruckend und faszinierend. Besonders überraschend: Die Stadt war schon unglaublich modern! Anna Maria führt uns und weiht uns in die Geheimnisse ein. Von Pompeji aus haben wir ihn schon die ganze Zeit im Blick, somit geht es im Anschluss zum Vesuv. Wir laufen bis zum Krater und lassen uns von einem Vulkanologen über die aktuelle Vulkanlage informieren. Die ca. 3-stündigen Wanderung durch das Valle dell´Inferno bildet den aktiven Abschluss des Tages – so viele Eindrücke.

Bella Napoli – urbanes Trekking

Neapel wartet auf uns. Diese quirlige, laute, teilweise dreckige, aber absolut faszinierende Stadt! Bella Napoli! Anna Maria führt uns durch das Herz Neapels: Kloster Santa Chiara, Centro Storico, Quartieri Spagnoli, Krippengasse, … Mit der Funicolare (Standseilbahn) fahren wir hinauf in das Stadtviertel Chiaia. Ein wunderschönes Jugendstil-Viertel, von dem wir einen großartigen Ausblick auf Neapel genießen. Zu Fuß (wer mag, nutzt erneut die Standseilbahn) laufen wir durch das Viertel die Treppen hinunter bis zum Meer. Mir fehlen die Worte – was für eine tolle Stadt!

2-Golf-Wanderung mit Sorrent

Auf nach Sorrent! Leider spielt das Wetter nicht so mit, so dass wir kurzerhand umplanen und zuerst Sorrent anschauen, dann zu Mittagessen in einem tollen Agriturismo einkehren und erst im Anschluss zu unserer Wanderung mit stetigem Blick auf Capri aufbrechen. Den Abschluss bildet heute der Besuch in einem Zitronengarten – eine Limoncello-Probe darf da natürlich nicht fehlen! 😊

Caserta-Wanderung

La Reggia di Caserta, das Versailles Italiens! Ganz ehrlich? Vor der Reise war mir das Schloss kein Begriff und so bin ich ehrlich beeindruckt und erstaunt von diesem unglaublichen Bauwerk. Durch den Park laufen wir bis zum englischen Garten, eine Strecke ist hier 2 km lang – hin und rück zählt da schon fast als kleine Wanderung 😉. Im Anschluss geht es per Bus zum Borgo von „Caserta Veccia“ und wir wandern auf den Hausberg und bummeln durch das nette Örtchen.

Hexenstadt Benevento und Pietrelcina

Benevento – die Hexenstadt wartet auf uns. Schon mal vom verhexten Kaffee gehört? Bei dem Rundgang durch das beschauliche Städtchen darf dieser natürlich nicht fehlen. Unterwegs treffen wir sogar eine echte Hexe – behauptet sie zumindest. Weiter geht es im Anschluss in den Wallfahrtsort Pietrelcina, Anna Marias Heimatdorf. Wir essen zunächst auf einem Landgut zu Mittag und starten dann unseren kleinen ca. 2-stündigen Spaziergang, der uns durch die wunderschöne Landschaft und zur Wallfahrtskapelle von Pater Pio führt. Endpunkt ist das wunderschöne Örtchen Pietrelcina, welches mich wirklich mit seinem Zauber überrascht hat. Interessant – hier wird die Wikinger-Gruppe noch vom Bürgermeister persönlich begrüßt.

Freizeit – so viele Möglichkeiten

Wandern an der Amalfiküste, ein Ausflug nach Ischia, Capri oder zu den vulkanischen Phlegräischen Feldern – es gibt so viele Möglichkeiten! Ich entscheide mich für keine dieser Möglichkeiten, sondern lasse mich einfach mal durch Neapel treiben. Zunächst besucht ca. die Hälfte unserer Gruppe gemeinsam mit Anna Maria eine der ältesten Kirchen Neapels mit ihren Katakomben, danach teilen wir uns je nach Interesse in kleinere Gruppen auf und genießen die Stadt mit ihrer ganz eigenen Art.

Fazit: Eine wunderschöne Reise, bei der man wirklich unglaublich viele Facetten von Neapel und Umgebung kennenlernt. Eine perfekte Auszeit, um schon mal die erste Frühlingssonne und Wärme zu genießen, gespickt mit vielen kulturellen Besonderheiten.

Hast du Lust auf die Frühlingssonne in Neapel?

Ein Reisebericht von Mareike Potrikus

Freitag, 4. April 2025

Sizilien - Täler der Mandelblüte

Sizilien: Nachdem ich in den Genuss kam, in die verzauberte Bergwelt der Dolomiten einzutauchen, war nun schnell für mich klar, dass die Meeresluft auf mich wartete.

Dass es wieder in das Land „wo die Zitronen blühen“, ging, war gewiss. Doch die Entscheidung, eine der 20 Regionen Italiens, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auszuwählen, war dennoch nicht leicht. Jede einzelne Region hat ja ihren ganz eigenen Charakter und Charme. Sollte es an die berühmte Cinque Terre mit ihren bunten, am Hang liegenden und ins Meer ragenden Häuser gehen, nach Sardinien mit seinen endlosen Stränden und türkisfarbenen Küstenabschnitten oder doch weiter südlich nach Sizilien mit seinem brodelnden Vulkan?

Strahlendes Sizilien

Meine Wahl fiel auf Sizilien, welches mir, wie schon der Titel vermuten lässt, eine Woche lang Frühling und Blütenpracht garantieren sollte. Zur schönsten Jahreszeit durch Siziliens Täler der Mandelblüte zu wandern, klang für mich sehr verlockend und vielversprechend.

Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllt. War ich noch früh morgens in Düsseldorf bei Nässe und Kälte in den Flieger gestiegen, wurde ich in Catania bei strahlend blauem Himmel und milden Temperaturen um die 15-18 Grad in Empfang genommen.

Wie kann eine Woche Urlaub besser starten, als die tristen Tage in Deutschland hinter sich zu lassen und bei purem Sonnenschein die Ankunft zu genießen?

Sizilien ich komme! Die Anreise…

Im vergangenen Sommer habe ich noch die Strapazen auf mich genommen, die eine fast 15-stündige Zugfahrt in die Dolomiten mit sich bringt, entschied ich mich diesmal fürs Fliegen. Nachhaltig reisen ist und bleibt dennoch eine große Herausforderung. Man möchte doch auch die vielen schönen Ecken der Erde erkunden, die ohne Flugzeug kaum erreichbar wären. Es sei denn, die An- und Abreise kann mehrere Tage dauern. So sollte es für mich also diesmal zunächst vom Flughafen Düsseldorf nach München gehen. München ist das Drehkreuz für unsere Italien-Reisen und schnell war ersichtlich, wer wohl am Gate ein Wikinger Gast war : -). Gemeinsam von München aus flog die Gruppe nach Catania und wurde herzlich von unserer Reiseleitung Matthias und unserem Busfahrer Carmelo in Empfang genommen.

Carmelo sollte für die gesamte Woche unser Begleiter und stets sehr zuverlässiger Busfahrer sein. Alle Wünsche, sei es eine spontane Änderung der Wanderroute oder ein früheres Abholen der Gruppe wurden von Carmelo erfüllt.

Matthias, unser sehr kompetenter Reiseleiter, nutzte gleich die Gelegenheit um uns während der knapp 90-minütigen Busfahrt vom Flughafen zum Hotel über alle wichtigen Infos zu unterrichten. Unmittelbar nach der Ankunft auf Sizilien war klar: Matthias Herz schlägt für die Insel und hat mit seiner Begeisterung jeden Einzelnen angesteckt.

Unterkunft und Köstlichkeiten

Die Reise ist aufgeteilt auf 2 Standorte. Die ersten 4 Nächte wohnten wir in der prächtigen Barockstadt Noto im Südosten Siziliens, im 4-Sterne Hotel Grand Sofia, nur 10 Gehminuten vom Zentrum der Stadt entfernt.

Unsere Tage begannen mit einem reichhaltigen Frühstücksbüfett, bestehend aus Brötchen, verschiedenen Müslisorten mit Joghurt und Obst. Dazu gab es zahlrieche Törtchen, Plätzchen und Kuchen, herzhafte Aufschnitte und warmes Rührei. Antipasti mit eingelegten getrockneten Tomaten und Oliven dürfen auf Sizilien natürlich auch nicht fehlen. Im Ganzen eine perfekte Mischung um gestärkt auf Wanderschaft zu gehen.

Am Abend erwartete uns ein köstliches 3-Gang-Menü, dass immer mit einem Pasta Teller als Vorspeise begann und von einem Fleisch- oder Fischgericht (auch vegetarische Optionen möglich) gefolgt wurde. Zum Nachtisch wurden wir mit typisch italienischen Süßspeisen verwöhnt: zum Beispiel mit Cannoli (harte Waffeln gefüllt mit Ricottacreme), Pasta di Mandorla (Mandeltörtchen) oder einem Pistazieneis.

Unser zweites Hotel, Baia di Ulisse ist ebenfalls ein 4- Sterne Hotel. Es liegt in Agrigento, im südwestlichen Teil Siziliens und punktet mit seiner beeindruckenden Lage am Meer. Hier kamen wir für die letzten drei Übernachtungen unter. In beiden Hotels waren wir nahezu unter uns und durften die Stille in der Nebensaison genießen, bevor es spätestens ab Ostern mit dem Touristenandrang losgeht. 

Wanderbeispiele und Schätze der Antike

Unsere erste Wanderung führte uns durch das Naturreservat Vendicari mit seinen Dünenseen, den sogenannten „pantani“, die im Sommer austrocknen. Matthias brachte uns mit seinem Wissen über die Pflanzen- und Tierwelt ins Staunen und ließ keine Frage der sehr interessierten Gäste unbeantwortet. Gemeinsam hatten wir morgens im Supermarkt für ein Picknick in der Mittagspause eingekauft. Dank Matthias landeten zahlreiche sizilianische Köstlichkeiten auf unseren mitgebrachten Tellern.

Siziliens Bauwerke haben einen unglaublich hohen kulturträchtigen Wert! Am heutigen Tag stand der archäologische Park in der Nähe Syrakus mit dem größten Theater der Antike auf dem Programm. Wir lauschten gebannt den Worten unseres Guides und lernten viele faszinierende Sachen. Die restliche Zeit des Tages blieb uns für die Altstadt am Meer mit ihren wunderschönen Palästen, Kirchen und dem großartigen Dom.

Nachdem der vorherige Tag einer traumhaften Stadt gewidmet war, sollte es nun raus in die Natur gehen. Die Busfahrt durch das Inselinnere hatte sich bereits gelohnt, denn es strahlten nahezu ununterbrochen die Mandelblüten und die saftigen Orangen mit der Sonne um die Wette.

Wir wanderten durch einen spektakulären Canyon und wurden immer wieder von unserem Reiseleiter auf nützliche Tipps zur Trittsicherheit und Einteilung der eigenen Kräfte hingewiesen. Der Nachmittag gehörte im Anschluss an die Wanderung der Barockstadt Noto. Im Licht der untergehenden Sonne glänzten die Häuserfassaden, die Paläste und die Kathedrale golden.

Agrigento, wir kommen!

Auf unserem Weg nach Agrigento, unserem zweiten Standort der Reise, warteten einige Highlights auf uns. Unter anderem Caltagirone – die Aussichtsterrasse im öffentlichen Garten eröffnet Blicke bis zum Ätna, dem höchsten aktiven Vulkan Europas. Aber auch die römische Villa del Casale, welche früher ein luxuriöses Landhaus war und nun für Besucher zugänglich ist. Zu bewundern sind die Böden der Räume, welche mit fast vollständig erhaltenen Mosaiken bedeckt sind.

Richtung Westen liegt das Naturreservat Torre Salsa. Vorbei an den schönsten Stränden der Insel wanderten wir bis zu den Ausgrabungen der mythischen Eraclea Minoa. Der Tag endete mit der Besichtigung des Bergortes Caltabellotta mit seiner Burg aus dem 14 Jh.

Das „Tal der Tempel“ von Agrigento ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätte der Antike. Eingerahmt von blühenden Wiesen und alten Mandelbäumen stehen die klassischen Tempel der Juno, Concordia, des Herkules, Zeus, Castor und Pollux. In den wunderschönen Kolymbetra-Gärten, durften wir unter duftenden Zitrusbäumen unser Mittagspicknick genießen.

Fazit

Sizilien ist eine beeindruckende und vielfältige Insel mit großartiger Landschaft, farbenfroh und von klassischem, mythischen Charakter. Das Erwachen der Natur wird mit zahlreichen Kunst- und Kulturschätzen der Mittelmeerinsel verbunden.

Bestens erhaltene Schätze aus der Antike sind auf der Insel vorzufinden, ein Eldorado für alle Kultur- und Geschichtsinteressierten mit einem Sinn für die Natur.

Wer dem tristen Winter in der Heimat entfliehen möchte und fernab vom Touristenandrang die Ausgrabungsstätte und die gut erhaltenen Städte besichtigen möchte, ist im Februar auf Sizilien genau richtig. Der Frühling beginnt hier bereits im Januar, ab dann blühen die Mandeln in voller Pracht und die Orangen- und Zitrusbäume glänzen und duften über die gesamte Insel.

Na, habe ich dir Lust auf Sizilien gemacht?

Ein Reisebericht von Helena Kitzel

Mittwoch, 2. April 2025

Zakynthos - Mehr als nur Sonne und Strand

Zakynthos, eine der Ionischen Inseln Griechenlands, ist weit mehr als nur ein weiteres sonnenverwöhntes Urlaubsziel. Es ist eine Insel, die mit ihrer natürlichen Schönheit, ihrer reichen Geschichte und ihrer lebendigen Kultur verzaubert. In diesem Reisebericht nehme ich euch mit auf eine einwöchige Entdeckungsreise, die von malerischen Wanderungen über kulinarische Erlebnisse bis hin zu herzlichen Begegnungen reicht. Setzt die Segel, wir stechen in See zu einem Zakynthos-Abenteuer, das alle Sinne berührt!

Start ins Zakynthos-Abenteuer

Die Anreise nach Zakynthos verlief reibungslos. Während ein Teil der Gruppe bereits vormittags im Hotel Castelli angekommen war, landeten wir, ein Quartett abenteuerlustiger Frauen, erst gegen 19 Uhr. Der Flughafen ist nur 20 Minuten vom Hotel entfernt, was die Anreise angenehm kurz gestaltete. Kaum angekommen, wurden wir im Hotel herzlich empfangen. Dieses unscheinbare Juwel entfaltet seine wahre Schönheit erst bei näherer Betrachtung. Der Poolbereich mit Poolbar ist ein echter Hingucker, und der Garten ist ein Paradies aus schattenspendenden Olivenbäumen und Liegen. Überraschend ist auch der angrenzende Bereich mit Ziegen, Hühnern und einem Truthahn, der dem Ganzen eine ländliche Note verleiht.

Unsere Reiseleiterin Sophie, die Ethnologie studiert hat, begrüßte uns mit einer Fülle von Wissen und Begeisterung. Sie hat uns während der Fahrten viel über Land und Leute erzählt und uns auch die griechischen Götter nähergebracht. Ihre Leidenschaft für die Kultur und Geschichte der Insel war ansteckend und setzte den Ton für die kommenden Tage.

Wanderungen und mehr: Die Seele von Zakynthos

Unsere erste Wanderung auf Zakynthos diente als sanfter Einstieg und führte uns zu einer kleinen Kirche und einer Taverne, wo wir uns erfrischen konnten. Ein zugehäkeltes Sofa in der Taverne sorgte für Erheiterung – ein Zeichen dafür, wie die Einheimischen die langen Winter verbringen. Danach ging es mit einem Schnellboot zur Schiffswrackbucht und den blauen Grotten. Trotz des bewölkten Wetters war die Aussicht atemberaubend.

Die zweite Wanderung führte zur atemberaubenden Gerakas-Bucht. Obwohl ich diese Wanderung aussetzen musste, berichtete die Gruppe von der Schönheit des Strandes und der kleinen biologischen Aufzuchtstation für Schildkröten.

Die dritte Wanderung bot die Möglichkeit, an einem Strand bei Tsavili zu baden und die Aussicht auf die Hauptstadt von Bochali aus zu genießen. Jede Wanderung war einzigartig und bot uns die Gelegenheit, die vielfältige Landschaft und Kultur der Insel zu erleben.

Kulinarische und kulturelle Entdeckungen

Ein besonderes Highlight war zweifellos das gemeinsame Kochen auf einem authentischen griechischen Bauernhof. Unter der Anleitung der herzlichen Gastgeberin Marina zauberten wir traditionelle Gerichte, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Die Atmosphäre war ausgelassen, die Gruppe hatte sichtlich Spaß beim Schnippeln, Rühren und Würzen. Und als wir schließlich alle gemeinsam am Tisch saßen, waren wir uns einig: Die Speisen waren ein Gedicht, ein kulinarisches Echo der Insel selbst. Nach dem Essen hatten wir sogar die Gelegenheit, uns mit frisch produziertem Olivenöl einzudecken, ein kleines Stück Zakynthos zum Mitnehmen.

Für die Abenteuerlustigen unter uns gab es auch die Möglichkeit, an einer Kajak-Tour teilzunehmen. Die Tour kostete 60 Euro pro Person und war jeden Cent wert. Wir paddelten entlang der malerischen Küstenlinie, vorbei an versteckten Buchten und durch kristallklares Wasser. Es war eine andere, ebenso faszinierende Art, die Insel zu erkunden.

Und dann war da noch der Stadtbummel in der Hauptstadt. Die Geschäfte hatten mittwochs geschlossen, also verschoben wir unseren Ausflug auf den nächsten freien Tag. Die engen Gassen, die kleinen Boutiquen und die lebhaften Cafés boten die perfekte Kulisse für einen entspannten Nachmittag. Einige von uns nutzten die Gelegenheit, um Souvenirs und lokale Handwerkskunst zu erwerben, während andere einfach das bunte Treiben und die warme Mittelmeerluft genossen.

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis

Diese Reise war mehr als nur ein Urlaub; sie war ein Abenteuer, das alle Sinne ansprach. Von den natürlichen Schönheiten der Insel bis zu den kulturellen und kulinarischen Entdeckungen, diese Reise hatte für jeden etwas zu bieten. Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, diese Erfahrung so besonders zu machen.

Ein Reisebericht von Simone Caballero

Sonntag, 30. März 2025

„Verzauberte Bergwelt“, ein Titel der nicht zu viel verspricht!

Bella Italia – so vielseitig wie kaum ein zweites Land

Es war endlich soweit, meine erste Wikinger-Reise in das Land, „wo die Zitronen blühen“, stand an. Dass es nach Italien in die Dolomiten gehen wird, war für mich gewiss. Doch die Entscheidung, eine der 20 Regionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auszuwählen ­– fiel nicht leicht. Jede einzelne Region hat ihren ganz eigenen Charakter und Charme.

Sollte es in die Alpen, an die oberitalienischen Seen im Norden des Landes, die kunsthistorisch interessante Toskana im mittleren Teil oder weiter südlich nach Sizilien mit seinen brodelnden Vulkanen gehen?

Faszinierende italienische Alpen

Meine Wahl fiel auf die Dolomiten, die mir landschaftlich den größten Zauber und zugleich eine sportliche Herausforderung versprachen. Der Wechsel zwischen schroffem Gebirge, satten Almwiesen und regionalen Köstlichkeiten, von gastfreundlichen Wirt:innen zubereitet, schien mir eine perfekte Kombination. 

Was gibt es Schöneres als nach einer erlebnisreichen, physisch herausfordernden Wanderung auf einer Hütte gemeinsam einzukehren, den Tag Revue passieren zu lassen und sich auf die nächste Etappe zu freuen? Die Dolomiten-Tour war bestens geeignet all diese Erwartungen zu erfüllen.

Mit gutem Gewissen reisen

Beim nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Reisen sind gewisse Einschränkungen zu Gunsten des Klimaschutzes in Kauf zu nehmen. Zugausfälle und Streckensperrungen sind auch bei einer 15-stündigen Bahnfahrt mit Humor zu nehmen. Mit ausreichend Proviant und anregender Lektüre, freundlichen Mitreisenden und hilfsbereitem Zugpersonal ist die lange An- und Abreise gut zu bewältigen.

Unterkunft und Köstlichkeiten

Alle, die nach der sonnendurchfluteten Wanderung noch mehr Wohlbefinden wünschten, konnten auch ein Bad im Whirlpool im Garten nehmen.

Unser Partnerhotel Los Andes ist ein im typischen Alpenstil mit viel Holz erbautes Drei-Sterne-Superior-Hotel in der Region Trentino, im kleinen Ort Kastell im Fleimstal, nur wenige Gehminuten vom Ortskern entfernt.

Unsere Tage begannen mit einem reichhaltigen Frühstücks-Büfett, bestehend aus Brötchen, verschiedenen Müslisorten mit Joghurt und Obst, Plätzchen und Kuchen, herzhaften Aufschnitten und warmen Rührei. Eine perfekte Mischung um gestärkt auf Wanderschaft zu gehen.

Der Spa-Bereich im Keller des Hauses inkl. Sauna und Pool wurde von uns nach einer langen und anstrengenden Wanderung gerne zum Entspannen genutzt. Manch einer nahm zusätzlich gerne noch das Angebot einer Massage auf eigene Kosten an. Alle, die nach der sonnendurchfluteten Wanderung noch mehr Wohlbefinden wünschten, konnten auch ein Bad im Whirlpool im Garten nehmen.

Das stets kompetente und herzliche Personal des Hotels ließ keine Wünsche offen. Am Abend erwartete uns ein köstliches, abwechslungsreiches 3-Gang-Menü. Immer beginnend mit einem großen Salat-Büfett und einem Gruß aus der Küche, gefolgt von einer typisch trentinischen Speise, wie z. B. die „Strangolapreti“ (Spinatnockerln) und abschließend einem hausgemachten Apfelstrudel mit heißer Vanillesoße. Die Vorfreude auf das Abendessen war jeden Tag bei allen Mitreisenden schon während der Wanderung groß.

Naturwunder, Wanderbeispiele und mein persönliches Dolomiten-Highlight…

Oben am Passo di Forca Rossa erfolgte dann die Vorstellungsrunde, spätestens jetzt war das Eis gebrochen…

Einige persönliche Eindrücke der Wanderungen mögen noch Unentschlossene bewegen, selbst einmal den Zauber der Bergwelt in einer gleichgesinnten Reisegruppe zu erleben. Jeder Tag bot uns eine weitere Möglichkeit die verschiedenen Regionen der Dolomiten von unserem Standort, Kastell im Fleimstal, zu erkunden.

Unsere Einstiegswanderung begann an der Südseite des Monzi Gebirges (Marmolata-Massiv). Dorthin brachte uns unser Fahrer Gianfranco, der uns nahezu jeden Morgen am Hotel abholte und uns immer sicher und gut gelaunt zu unseren Wandereinstiegen brachte.

Chiara, unsere hilfsbereite Reiseleiterin und gebürtige Italienerin, versorgte uns während der Busfahrt mit spannenden Infos über die Region und die Wanderung. Die uns über blühende Almlandschaften und weitläufiges Weidegelände, vorbei an einer Herde Haflinger, zum höchsten Punkt des Passo di Forca Rossa führte.

Noch war sich die Gruppe untereinander ein wenig unbekannt. Aber schon gleich beim ersten herausfordernden Anstieg half man sich gegenseitig und kam schnell mit verschiedenen Gruppenmitgliedern ins Gespräch.

Oben am Passo di Forca Rossa erfolgte dann die Vorstellungsrunde, spätestens jetzt war das Eis gebrochen und wir stiegen fröhlich und gestärkt nach einem kleinen Picknick hinab, wo wir am Bus von Gianfranco mit einem Limoncello in Empfang genommen wurden.

Grandiose Aussichten in den Dolomiten

Natürlich durfte auch eine Gondel- und Sesselliftfahrt nicht fehlen. Für manch einen war dies zunächst mit einem mulmigen Gefühl verbunden, aber die grandiose Aussicht auf das atemberaubende Panorama machten die Ängste schnell vergessen. An diesem Tag stand der Aufstieg auf den 2.400m hohen Cimon della Trapolla auf dem Programm.

Bei strahlend blauem Himmel und purem Sonnenschein kamen wir alle an unsere körperlichen Grenzen. Der Blick nach oben verriet, dass noch ein Stück zu bewältigen war, bevor dann endlich unser Ziel, die Almhütte, ganz oben hinter einem massiven Felsen zum Vorschein kam.

Eine wohlverdiente Einkehr mit einem kühlen Radler und dazu ein Kaiserschmarrn waren der krönende Abschluss einer weiteren herrlichen Wanderung mit grandioser Aussicht auf die Dolomiten.

Starker Zusammenhalt!

Auf allen Vieren kletterten wir wie emsige Gämsen zum Refugio hoch

Die Gruppe war inzwischen zu einer richtigen Einheit zusammengewachsen. Jede weitere Wanderung, ob zum malerischen Rosengarten, zum Gipfel des isolierten Weißhorns oder – mein persönliches Highlight – der Weg zum Refugio Torre di Pisa, schweißte uns als Gruppe zusammen.

Auf allen Vieren kletterten wir wie emsige Gämsen zum Refugio hoch, immer gespannt, was uns Chiara für hilfreiche Tipps geben würde und immer mit Blick auf die Schwächeren der Gruppe. Sobald auch der Letzte die Herausforderung des Aufstiegs gemeistert hatte, konnte sich das herrliche Gefühl des Genießens ausbreiten.

Trient/Trento – eine Stadt zum Verweilen

Bei all den faszinierenden Naturschauspielen durfte für mich am freien Tag der Ausflug ins nahe gelegene Trient/Trento, der Hauptstadt der Region Trentino, nicht fehlen.

Mit einer kleinen Gruppe fuhren wir morgens mit der Bahn in die Stadt mit seinem prächtigen, historischen Castello, den verwinkelten kleinen Gässchen, die zum Flanieren einluden und dem hübschen Marktplatz, den man nicht ohne ein Eis gegessen zu haben, verlassen darf.

Das Treiben in der Stadt tat nach den Tagen in unberührter Natur sehr gut, und dennoch würde ich jeden Moment in den Bergen, fernab von Menschenmassen, präferieren.

Fazit

Auch bei meiner nächsten Reise wird sich mir die Frage stellen, den nächsten Berg erklimmen oder entlang der Küste wandern? Eines steht jedoch fest: Die beeindruckende Bergwelt, die natürlich je nach Wetterlage auch bedrohlich sein kann, hat eine Faszination in mir ausgelöst, die mich für weitere Bergtouren begeistern wird. Das unbeschreibliche und unendliche Gefühl von Freiheit auf dem Berggipfel, lässt die Anstrengung und Mühe des Aufstiegs schnell vergessen.

Besten Dank an alle Beteiligten!

Ein Reisebericht von Helena Kitzel

Donnerstag, 27. März 2025

Auf Draculas Spuren - Eine Reise nach Rumänien

Transsilvanien, die Walachei oder das Buchenland – Orte von denen ich zwar gehört habe, meist aber eher in Verbindung mit Sprichwörtern und Sagen. Selten trifft man jemanden, der tatsächlich in Rumänien war. So begab ich mich auf eine Reise zu den Ursprüngen des Dracula-Kultes, eine Reise voller Geheimnisse und Mythen.

Schaut man in die Regale von Buchhandlungen, sind Reiseführer über Rumänien noch eher selten anzutreffen. Georgien erlebte den Boom vor etwa 6 Jahren, aktuell ist Albanien eines der beliebtesten Reiseziele in Osteuropa. Nach Rumänien trauen sich nur wenige, bzw. können sich vorstellen, ihren Urlaub dort zu verbringen. Vielleicht liegt dies auch an den negativen Vorurteilen, die wir über Rumänien im Kopf haben. Unsere Reiseroute sollte mich eines Besseren belehren. Rumänien ist einmalig, gastfreundlich, historisch und mit einer ursprünglichen Natur gesegnet. Die perfekten Zutaten für einen Wanderurlaub erster Klasse!

Rumäniens Hauptstadt

Wir reisten nach Bukarest an, der Hauptstadt Rumäniens. Eine moderne Metropole, deren Architektur sich zwischen futuristischen Hochhäusern, kommunistischen Betonbunkern und Jugendstilpalästen bewegt. Ein multikultureller Hotspot und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Auf einem Stadtrundgang entdeckten wir die vielseitigen Facetten Bukarests und das zweitgrößte Gebäude der Welt, den Parlamentspalast. 1.000.000 m³ weißer Siebenbürger Marmor, 700.000 t Stahl und Bronze, 900.000 m³ Holz, 3500 t Kristallglas und 200.000 m² Samt- und Brokatvorhänge wurden nach den Vorstellungen des Diktators Ceaușescu zu dem monumentalen Koloss verbaut.

Auf in die Karpaten!

Raus aus der Stadt, rein in die Natur und rauf auf die Berge. Die Karpaten werden gerne als die natürliche Krone Rumäniens bezeichnet. Zu Recht! Am Fuße des Königssteingebirges wanderten wir durch Schluchten, Wiesen und Wälder. Feuersalamander und wilde Orchideen säumten den Weg. Wir begegneten selten anderen Menschen. Wenn, dann waren es Einheimische. Touristen? Fehlanzeige! Welch ein Genuss.

Selbstverständlich steht auch das Schloss Bran auf unserer Besichtigungsliste, der angebliche Sitz von Dracula. Schade nur, dass der irische Autor Bram Stoker nie selbst einen Fuß nach Rumänien gesetzt hat. Vielleicht hätte sein Kult-Roman, dann noch eine ganz andere Wendung genommen. Das Schloss ist auf jeden Fall sehr sehenswert, wenn auch ziemlich touristisch.

Orthodoxes Klosterleben

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir im Kloster Neamt in der Region Moldau. Eine einmalige Erfahrung und sehr eindrucksvoll. Bruder Antonius erzählte uns viel über die Geschichte des Klosters, als auch den orthodoxen Glauben. In der Region gibt es viele weitere Klöster, die wir auf unseren Wanderungen kennenlernten.
Die Klöster in der Region Bukowina (Buchenland) sind noch spektakulärer. Deren Fassaden sind von außen komplett mit Szenen aus der heiligen Schrift bemalt, einmalig in Europa und somit UNESCO-Kulturerbe. Am schönsten ist mir das Kloster Voronet in Erinnerung geblieben, auch bekannt als die „sixtinische Kapelle des Ostens“. Die Region zeichnet sich auch besonders durch die kunstfertige Eierbemalung aus. Mit gefärbtem Wachs werden ausgeblasene Enten- oder Gänseeier filigran bemalt. Ein tolles und nachhaltiges Souvenir!

Auf Heimatsuche in Siebenbürgen

Unsere Reiseroute führte uns wieder nach Transsilvanien, in die siebenbürgische Stadt Schäßburg. Wir erkundeten den mittelalterlichen Ortskern mit zahlreichen, gut erhaltenen Häusern und spürten der Geschichte nach. Vom Stundturm aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die komplette Altstadt und die grünen Hügel der Umgebung. Zum Abendessen kehrten wir auf einer der zahlreichen Terrassen ein und genossen eine traditionelle Hirtenspeise: Polenta mit Schafskäse und Speck. Einfach aber sehr schmackhaft. Freunde der deftigen Küche kommen in Rumänien auf jeden Fall auf Ihre Kosten.

Sibiu war Kulturhauptstadt 2017 und ist nach Schäßburg eine weitere siebenbürgische Stadt in Rumänien, die wir besichtigten. Bekannt als kulturelles Zentrum und Standort einer der ältesten Universitäten des Landes, lockt Sibiu jedes Jahr zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Das fast mediterrane Klima, die malerischen Gassen und zahlreichen Plätze vermitteln einem das Gefühl, als sei man in Italien. Auch hier lernten wir auf einem geführten Stadtrundgang die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen, bevor wir uns auf eigene Besichtigungstour begaben. Sehr zu empfehlen ist das Brukenthal-Museum (fakultativ), welches einen guten Überblick über den Lebenswandel der wohlhabenden Siebenbürger Sachsen, als auch zeitgenössische rumänische Kunst gibt.

Ein letztes Mal Bergluft…

Bevor wir unsere Heimreise antraten, unternahmen wir eine letzte Wanderung in den Südkarpaten. Ein schöner Waldweg führte uns zunächst gemächlich aufwärts, dann ging es etwas steiler über Almwiesen und durch Heidekraut hinauf zu unserem anvisierten Gipfel. Wir genossen die letzten Ausblicke auf schneebedeckte Gipfel und die unglaubliche Ruhe und Unberührtheit der rumänischen Bergwelt.

Mein Fazit: Wer eine gute Mischung aus kulturellen Besichtigungen und mittelschweren Wanderungen in alpiner Landschaft sucht ist in Rumänien genau richtig. Noch befindet sich das Land im Wandel. Unterwegs sieht man sowohl traditionelle Dorfbewohner mit Pferdekarren und Handpflügen, aber auch moderne Metropolen mit Hochhäusern aus Stahl und Glas. Gerade diese Vielfalt, als auch die wenigen Touristen geben einen authentischen Einblick in das Land.

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Dienstag, 25. März 2025

Eine blau - weiße Farbsymphonie - Inselhüpfen auf den Kykladen

Bei der Suche nach meinem Urlaubsziel habe ich es mir nicht leicht gemacht. Wie wäre es mit Marokko? Oder vielleicht Ibiza? Nochmal kurz in die Sonne, während zuhause bereits die nasskühle Jahreszeit beginnt. Gutes Essen sollte es geben und am besten irgendwo ans Meer! Der Reisefinder spuckt Inselhüpfen auf den Kykladen mit dem Fahrrad aus.

Warum bin ich da eigentlich nicht direkt drauf gekommen? Griechische Gaumenfreuden, Meer soweit das Auge reicht und die Möglichkeit drei verschiedene Inseln auf die sportliche Art bei mediterranem Klima zu entdecken. Also auf geht´s zum Inselhüpfen!

Inselhüpfen: Kalimera Santorin!

Nach einer ziemlich kurzen Nacht landete ich bereits am Vormittag auf der Vulkaninsel. Ich konnte es kaum fassen, nach Santorin wollte ich schon immer einmal. Zuvor hatte ich die unterschiedlichsten Meinungen über die Insel gehört und wollte mir mein eigenes Bild machen, daher wurde der Nachmittag genutzt, die Gassen der Hauptstadt Fira zu erkunden. Weiß und Blau soweit das Auge reicht, zwischendurch vervollständigt die blühende Bourgainvillea das Bild. Man muss nur lang genug laufen und die eine oder andere verwinkelte Gasse nehmen, um die zahlreichen Tages-Touristen hinter sich zu lassen.

Inselhüpfen: Auf nach Paros!

Am nächsten Morgen trafen wir dann auch auf die Nachzügler aus Frankfurt, die erst spät auf Santorin gelandet waren. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde machten wir uns auf den Weg zum Hafen, von wo aus wir die Weiterreise nach Paros antraten. Voller Vorfreude auf die nächsten zwei Wochen, fuhren wir vorbei an Santorins Kraterrand und genossen den Blick auf die Insel.

Pünktlich zum Sonnenuntergang trafen wir auf Paros ein, unser Zuhause für die nächsten Tage. Kurz die Koffer abstellen, dann ab in die Taverne: Unser erstes gemeinsames Gruppen-Abendessen mit unseren Reiseleitern David und Sabrina. Ob Souvlaki oder gefüllte Paprika, allesamt erfreuten wir uns an der griechischen Küche. Das ein oder andere Yamas folgte. Kein Zweifel, an guter Gesellschaft und Unterhaltung würde es die nächsten zwei Wochen nicht fehlen!

Auf die Räder, fertig, los!

Nach einem ausgiebigen Frühstück war es dann endlich so weit. Wir schwangen uns in den Sattel und brachen auf unsere erste Tour auf. Die Einstiegstour führte uns auf nur 30 km nach Parikia, dem Hauptort der Insel. Wir ließen uns von den verschlungenen Gassen der Stadt mit ihren weißen Häusern, blauen Fensterläden und den gelegentlichen Pink der Bourgainvillea in ihren Bann ziehen. Weiter ging´s per Rad zum Kolimbithres Strand. Zeit für eine Erfrischung.

Inselumrundung

Am darauffolgenden Tag wurde unsere Sportlichkeit auf die Probe gestellt. Die Umrundung der Insel brachte zwar wenige Höhenmeter mit sich, bei starkem Gegenwind kam uns aber selbst der kleinste Hügel wie ein Gebirgsmassiv vor. Der Mittagsimbiss und die anschließende Badepause entschädigten uns für alle Strapazen.

Inselhüpfen: Die kleinste Insel der Agäis!

Unser nächstes Tagesziel war Antiparos. Wer sich sportlich verausgaben wollte konnte die Strecke ab dem Hotel fahren, wobei eine kurze „Rampe“ mit einer Steigung von 20 Prozent zu bewältigen war. Alternativ konnte der erste Teil mit dem Bus gefahren werden. Spätestens jetzt lernten wir, dass die sogenannten Rampen uns fortan häufiger unterkommen würden. Kurze Zeit später trafen die „Rampensäue“ hechelnd beim Rest der Gruppe ein. Zur Belohnung gab es eine herrliche Abfahrt bis zur Fähre nach Antiparos. Auf Antiparos meisterten wir die nächsten Rampen und erreichten schließlich eine hübsche Tropfsteinhöhle.

Der Antennenberg 

Getreu dem Motto „man wächst mit seinen Herausforderungen“ schwangen wir uns auf die Räder, um den „Antennenberg“, den höchsten Berg von Paros zu erradeln. Trotz des gelegentlichen Fluchens des einen oder anderen, kamen am Ende alle glücklich und zufrieden am Gipfel des Berges an.

Um unseren Energiehaushalt wiederaufzufrischen, gönnten wir uns hausgemachte Meze und genossen den Blick auf Lefkes, die ehemalige Hauptstadt der Insel.

Bis zum nächsten Mal Paros – Hallo Naxos

Mit der Fähre brachen wir zum zweiten Teil unserer Kykladen-Reise auf und bezogen unser schönes Gruppenhotel auf Naxos. Vom Hotelpool aus ergab sich ein toller Blick auf das Meer und bis zum Antennenberg auf Paros.

Zur Eingewöhnung starteten wir am Folgetag mit wahrem Genussradeln auf der überraschend grünen Insel Naxos. Die Fahrt entlang malerischer Buchten lud zum Träumen ein. Am Nachmittag blieb genügend Zeit, um am Strand zu entspannen und die spätsommerliche Wärme des Mittelmeeres zu genießen.

Unsere nächste Tour begann mit einem moderaten Anstieg und führte uns anschließend durch die Tragea Ebene. Unser erstes Ziel des Tages war der marmorne Jüngling „Kouros von Melanes“ aus der Zeit um 700 – 600 v. Chr.. Der Kouros ist unvollendet und wurde nicht verwendet, da seine Füße beim Transport abbrachen. Mittags kehrten wir in Chalki ein, der ehemaligen Hauptstadt der Insel Naxos.

Die Königsetappe auf den Kykladen

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: An unserem letzten Tag auf Naxos erwartete uns die Königsetappe. Wieder einmal stellte David uns vor die Wahl: entweder ab dem Hotel per Rad bei einer Gesamtlänge von ca. 90 km auf 1300 Höhenmetern oder das erste Stück mit dem Bus mit insgesamt ca. 750 Höhenmetern. Etwa die Hälfte der Gruppe entschied sich für Variante 1 und der andere Teil für die verkürzte Version. Man kann schon sagen, dass wir an unsere Grenzen kamen! Trotzdem war die Fahrt durch die Berge und die anschließende Abfahrt zum Küstenstädtchen Apollonas ein atemberaubendes Erlebnis – und das in gleich doppelter Hinsicht. Eine kurze Badepause und das Mittagessen in Apollonas hatten wir uns mehr als verdient. Danach folgte der „oh nein“-Streckenabschnitt, denn nach jeder Linkskurve kam ein neuer Hügel zum Vorschein. Nicht zuletzt auf der Selbstfindungsstrecke konnte jeder sein eigenes Tempo fahrend, seinen Gedanken nachhängen und die Aussichten genießen. Zum krönenden Abschluss besuchten wir eine Olivenpresse und probierten diverse Köstlichkeiten, unter anderen „the best cake oft the universe“.

Zurück nach Santorin

Von unseren Rädern mussten wir uns zwar schon verabschieden, das Ende der Reise war jedoch noch nicht ganz erreicht. Was noch auf uns wartete, war ein absolutes Highlight und definitiv der krönende Abschluss unserer zweiwöchigen Tour. Nachdem wir Santorin erreicht hatten und uns auf dem Weg zum Abendessen machten, wartete eine besondere Überraschung auf uns: Ein Sonnenuntergang der Extraklasse.

An unserem letzten Tag schnürten wir die Wanderstiefel. Per Pedes ging es entlang des Kraterrandes von unserem Standort Karterados bis zum Küstendorf Oía an der nordwestlichen Spitze der Agäisinsel. Ob man überhaupt von Wanderung sprechen kann sei hier einmal dahingestellt, denn die leidenschaftlichen Hobbyfotografen unter uns, mussten alle paar Metern ein neues Foto knipsen. Man kann es uns nicht verübeln, denn die Aussichten vom Kraterrand auf das von der Sonne glitzernde Meer und die umliegenden weißen Häuschen mit ihren bunten Türen sind einfach beeindruckend. Das Ziel unserer Wanderung war der berühmt berüchtigte Foto-Spot: die drei blauen Kapellen vor dem tiefblauen Meer, die sich im Vordergrund des Meeres abzeichnen.

Radfahrspaß in abwechslungsreichen Landschaften, Zeit zum Baden im Meer, gutes Essen in urigen Tavernen und der Komfort von wenigen Standortwechseln. Santorin, eine Insel die ich schon seit langem einmal besuchen wollte. Genau diese Kombination hat für mich das Kykladen-Inselhüpfen so besonders gemacht.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wo es als nächstes hingeht…

Ein Reisebericht von Leah Dickerhoff

Sonntag, 23. März 2025

Menorca - Ländliches Idyll trifft mediterranen Charme

Es sollte mein erster Balearen Besuch werden – abschließend kann ich sagen, dass es definitiv nicht mein letzter gewesen sein wird! Seit 1993 ist Menorca ein Biosphärengebiet und ein Großteil der Insel steht unter Naturschutz.

Während der einwöchigen Reise lernten wir die unglaubliche Vielfalt der Insel kennen und lieben. Die einzelnen Wanderungen fanden in verschiedenen Ecken Menorcas statt und ich war jedes Mal aufs Neue überrascht, wie facettenreich die Natur einer einzigen Insel doch sein kann. Große Hotelbauten suchte man vergebens, stattdessen prägten traumhafte Buchten, grüne Wiesen und romantische, geschichtsträchtige Hafenstädte die Insel.
Kennst Du schon den Zmutsgeier, die endemische Kokosnusspflanze und die Legende über die dummen, ausgestorbenen Ziegen? – Nein? Dann geht es Dir wie mir, bevor ich im Mai mit einer Wikinger Gruppe und Reiseleiter Michael Ahrens die kleine Schwester Mallorcas, Menorca entdeckt habe.

Menorca: Die Traumbuchten

Die Wanderungen führten uns meist entlang der Küste – das Meer immer im Blick. Während wir am ersten Tag die hellsandigen, einsamen Buchten mit türkis-blauem Wasser des Südwestens erwanderten, erwarteten uns am zweiten Tag weite, gold-gelbe Sandstrände im Norden. Wir durchwanderten auch die Cala Macarelleta, die in ganz Spanien bekannt ist wegen eines dort aufgenommen Werbespots einer bekannten spanischen Biermarke. Neben den malerischen Sandstränden durften wir an unserem letzten Urlaubstag noch die schroffe Küste Menorcas kennen lernen – den Schieferkap von Favàritx.

Das ländliche Hinterland

Neben den malerischen Buchten lernten wir auch das menorquinische Hinterland kennen. Besonders die Schlucht von Binigaus zeigte eindrucksvoll wie grün Menorca sein kann. Auch während der anderen Wanderungen verließen wir immer mal wieder die Küstenpfade und wanderten stattdessen durch Pinienhaine, an Wiesen vorbei und entlang des bäuerlichen Kulturland.

Kultur auf Menorca

Während unserer Besuche von Mahón an Tag 4 und der damaligen Hauptstadt Ciutadella an Tag 6 haben wir einiges über die Geschichte der Insel erfahren. Bei einer Rundfahrt durch den Naturhafen von Mahón konnten wir geschichtsträchtige Bauten bestaunen und dessen Geschichte kennen lernen. Auch unsere Wanderungen waren kulturell geprägt. So lernten wir bei Besuchen von alten Talayotischen und Römischen Stätten allerhand über die Vergangenheit Menorcas kennen und auch die aktuellen Geschehnisse, Traditionen und Feste waren zwischendurch Thema. Die Legende über die „dummen Ziegen“ kommt im Übrigen aus dem Talayotischen Zeitalter! Dabei handelt es sich um die Urziege, welche den Talayoten zu Opfer gefallen ist und somit ausgestorben ist. Wusstest Du übrigens schon, dass die Menorquiner für ihre Künste des Steinewerfens in Spanien weit bekannt waren?

Flora und Fauna

Auch die Pflanzen- und Tierfreunde unter uns kamen auf ihre Kosten. Ob morgens beim Aufstehen oder abends beim Einschlafen – wir wurden stets von einem Tierkonzert begleitet. Die Klänge von Grillen, Fröschen, Eulen und diversen anderen Vogelarten haben den Aufenthalt in unserem Gruppenhotel „Rural Morvedra Nou“ untermalt. Auch während der Wanderungen gab es einiges zu entdecken. Immer mal wieder begegneten uns Schildkröten am Wegesrand, Eidechsen kreuzten zügig unseren Weg und über uns zog der rote Milan seine Kreise. Bei dem anfangs angekündigten Zmutsgeier handelt es sich übrigens um den Schmutzgeier. Diesen haben wir neben dem roten Milan und Wiedehopf oft während unserer Wanderungen oder Transfers gesehen.
Wilde Orchideenpflanzen und Kamillensträucher, farbenprächtige Mohnfelder und immer wieder verschiedene wilde Knoblauchgewächse. Wir kamen aus dem Entdecken gar nicht mehr heraus. Die „endemische Kokosnusspflanze“ ist übrigens nur ein Wachholderstrauch unter welchem überraschenderweise eine Kokosnuss lag. Gerade im Landesinneren säumten Olivenbäume, Pinienhaie und Steineichen den Weg. Immer wieder machten wir Stopps, um den Erklärungen zu lauschen und die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Alles in allem kann ich sagen, dass es eine mehr als gelungene Reise war. Unsere Reiseleitung Michael Ahrens, der zu allem etwas Interessantes und Wissenswertes zu erzählen wusste, eine tolle und harmonische Gruppe und eine wunderschöne und kontrastreiche Landschaft.

Ein Reisebericht von Tabea L.

Donnerstag, 20. März 2025

Die Insel des ewigen Frühlings - Wandern auf Teneriffa

Möchtest du der grauen und kalten Jahreszeit entfliehen? Wie wäre es mit Wandern auf Teneriffa, der Insel des ewigen Frühlings? Die Temperaturen auf der größten kanarischen Inseln sind ganzjährig bestens zum Wandern geeignet.

Ankunft am Hotel Luz del Mar

Im Frühling war es für mich soweit. Meine erste Wikinger Reise stand an. Nach einigem Überlegen, schließlich gibt es eine große Auswahl an Reisen, entschied ich mich für einen Wanderurlaub auf Teneriffa.
Voller Vorfreude auf meine erste Gruppenreise, begab ich mich zum Flughafen. Bereits während des Fluges hielt ich Ausschau nach potentiellen Mitreisenden. Ob das Ehepaar mit den Wanderschuhen, welches neben mir saß, wohl dazugehörte? Am Flughafen angekommen wurde ich von unserer Reiseleiterin Outi in Empfang genommen. Dort traf ich nun auch wirklich auf die ersten Mitreisenden.
Bereits während des Transfers zu unserem Hotel nahmen wir die Vielfältigkeit Teneriffas war. Vom trockenen Süden fuhren wir in den grünen Nordwesten der Insel, den wir in dieser Woche primär erkundeten.
Unsere Unterkunft für diese Wanderwoche war das Wikinger eigene Vier-Sterne Hotel Luz del Mar, welches in Los Silos, im Norden Teneriffas liegt. Der große Pool und die Sauna boten die perfekte Möglichkeit nach den Wanderungen zu entspannen.

Wandern auf Teneriffa – Die erste Wanderung

Am nächsten Tag war es endlich soweit, wir starteten unsere erste Wanderung. Diese war laut unserer Reiseleiterin Outi, verglichen mit dem Programm für die noch folgenden Tagen, ein Spaziergang. Vom Hotel aus ging es entlang der Küste in die schöne Nachbarstadt Garachico. Zuerst hatten wir das Meer immer vor Augen. Später führte uns der Weg durch Bananenplantagen, die sehr typisch für die Kanaren sind.

Wanderung zum Vulkan Garachico

Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach El Tanque. Von dort aus wanderten wir teils durch Kiefernwälder und teils durch schwarze Lavaasche zum Vulkan Garachico. Später kehrten wir in einem Café ein, wo die meisten von uns einen Barachito, einen kleinen Kaffee mit Kondensmilch und Likör 43 probierten. Diesen kann ich, obwohl ich kein Kaffeefan bin, bestens empfehlen.

Mein Highlight: Die Wanderung im Teno Gebirge

Mein persönliches Highlight war die Wanderung im Teno Gebirge. Wir gingen vorbei an Teichen und durch Wälder. Häufig konnten wir Blicke auf das Tal werfen. Nach zwei Stunden erreichten wir einen Punkt, auf dem wir eine großartige Aussicht auf La Gomera hatten. Von dort an konnten wir die kanarische Insel und später auch die Stadt Buenavista immer wieder sehen.

Wandern auf Teneriffa: Die Südseite

Am abwechslungsreichsten war der sechste Tag. Wir fuhren in den Teide Nationalpark und somit das erste Mal auf die Südseite der Insel, die eine ganz andere Vegetation aufzuweisen hat, als der grüne Norden. Es standen zwei jeweils zweistündige Wanderungen auf dem Programm. Zuerst machten wir eine Rundwanderung um den Montaña Samara. Diese führte uns durch beeindruckende Lavaasche. Hier hatten wir einen tollen Blick auf den Teide, Spaniens höchsten Berg. Die zweite Wanderung bei den Roques de García war mit seinen Felsformationen ein beeindruckender Kontrast.

Anspruchsvolle Wanderung nach Tierra de Trigo

Am nächsten Tag ging es nach Tierra de Trigo, durch zahlreiche einheimische Pflanzen und vorbei an den Cuevas Negras, den schwarzen Höhlen. Die Wanderung war aufgrund ihrer Höhenmeter die anspruchsvollste der Reise. In Tierra de Trigo angekommen, kehrten wir in ein einheimisches Restaurant ein und probierten verschiedenste Tapas, wie z.B. den für die Kanaren typischen Ziegenkäse.

Mein Fazit zum Wandern auf Teneriffa

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von einer wirklich sympathischen und lustigen Gruppe. So stieg ich wieder in ein Flugzeug, mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck und der Frage im Kopf, wohin wohl meine nächste Wikinger Reise führt.

Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr bereit für die Insel des ewigen Frühlings?

Ein Reisebericht von Janina R.

Dienstag, 18. März 2025

Aktiv & Entspannt an der Algarve

Am ersten Morgen wurde ich doch relativ früh von einem Geräusch geweckt, dass ich eher der Nordsee zugeordnet hätte. Einen kurzen Moment kam ich ins Grübeln, machte dann aber die Tür zu meinem Balkon auf, und ich wusste was mich nun jeden Morgen weckt. Eine Mischung zwischen Wellenrauschen und Möwengesang.  Herrlich – der Urlaub an der Algarve kann beginnen.

Algarve – ein kleines Stück Portugal… mit einer Küste, wie ich sie mir im Traum nicht hätte vorstellen können.

Ich liebe es an der Küste zu wandern, immer den Blick auf´s Meer gewandt. Und die Felsalgarve ist wirklich imposant. Die zerfurchte 20 – 50 m hohe Steilküste mit malerischen Formationen, aus gelben und rötlich braunen Kalk- und Sandsteinfelsen, sowie kleinen Buchten, erinnerte viele in der Gruppe an Teile des Grand Canyons in Miniaturform.

Der doch teilweise raue Atlantik gräbt immer wieder neue Furchen ins Gestein, es entstehen sogar kleine Höhlen und Grotten. Eigentlich sollten auch diese mit dem Boot besichtigen, aber leider war es aufgrund eines zu hohen Wellengangs nicht realisierbar. Insgeheim hab ich mir gedacht, gar nicht so schlimm … Ich bin nicht so ganz seetauglich und so war es an Land bei den Wanderungen wesentlich entpannter. Das war ja auch die ganze Woche unser Motto !!

Auf unserer Reise sind wir nach Olhão gefahren, um von dort aus auf die vorgelagerte Insel Culatra überzusetzen. In dieser Region wird noch sehr viel Fischerei betrieben.

Der Naturpark Ria Formosa

Nicht nur wegen seiner vielfältigen Landschaft, sondern auch durch seine einzigartige Lage, ist dies einer der beeindruckendsten Orte. Es handelt sich um ein einzigartiges Lagunensystem, das durch kontinuierliche Bewegung, bedingt durch den Wind, Strömungen und Gezeiten, einem ständigen Wandel unterliegt.

Gekonnt manövrierte die Fähre durch diese Landschaft und legte nach einer halben Stunde auf der kleinen Insel Culatra an. Hier habe ich gedacht, die Zeit sei stehen geblieben … Nach dem  weltbesten Bica (Espresso) in der Hafenkneipe für  gerade mal  0,70 €, wanderten wir durch die Dünenlandschaft Richtung Strand. 

Muschelsuche an der Algarve – mein Highlight!

Am Strand verfiel man automatisch in die gebückte Haltung, so wie früher als Kind, wo man am Strand immer auf Muschelsuche war … das war, für mich als Strandliebhaber, ein absoluter Höhepunkt meines Aufenthaltes!

Beim Fotografieren auf den Küstenwanderungen war ich immer wieder damit beschäftigt die schönsten Motive zu suchen. Sei es das funkelnde Meer, die schroffen Felsen oder aber auch die Vielfalt an Blumen.

Aber auch das Hinterland hat seinen Reiz. Auf der Fahrt nach Alte ist uns auch immer wieder aufgefallen, wie sauber es überall ist. Fernando, unser Reiseleiter, erklärte uns, dass allen hier bereits im Kindesalter eingebläut wird, achtsam mit der Natur umzugehen. Wirklich auffällig war, wie viele Müllbehälter überall vorhanden sind. Auf den Straßen und Gehwegen wurde immer wieder gefegt. Die üblichen Bauruinen, die man eigentlich aus den südlichen Ländern kennt, findet man hier nicht vor. Wenn hier etwas angepackt wird, dann wird das auch bis zum Ende durchgezogen . Hut ab !!

Nachdem wir oberhalb von Alte eine kleine Wanderung gemacht haben, wurden wir am Ende mit landestypischen Leckereien beohnt. Ähnlich wie bei spanischen Tapas, durften wir viele schmackhafte, typisch portugisiesche Kleinigkeiten kosten. Absolut lecker! Ebenso die „Cataplana“ – in einem Kupfertopf gegartes Gemüse mit Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch – waren ein kulinarisches Highlight. Dazu ein leckerer portugisiescher Wein. Perfeito! So kann man es sich gut gehen lassen.

Portugal überzeugt mich immer wieder!

Alles in allem hat mich Portugal mal wieder überzeugt. Sei es die Freundlichkeit der Leute – unser Busfahrer Joao, das Hotelpersonal oder die Anwohner, die uns immer freundlich zuwinkten. Überall freundliche Menschen!

Für mich war es sicher nicht der letzte Besuch in Portugal. Ich muss einfach nochmal die tolle Landschaft mit dem sauberen Atlantik, den Stränden, Menschen und dem leckeren Essen genießen.

„Urlaub ist, nichts zu tun und den ganzen Tag dafür zur Vefügung zu haben“. Also auf nach Portugal!

Ein Reisebericht von Katja Engels