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Freitag, 19. Dezember 2025

Ecuador - Vulkanwelten & Tierparadies Galápagos

Meine Ecuador-Reise war ein unvergessliches Abenteuer, das mich durch eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften, Kulturen und Tierwelten führte. Schon beim Abflug spürte ich die Vorfreude auf das, was kommen würde. Nach der Ankunft in Quito wurde ich herzlich in meinem Hotel begrüßt und konnte die ersten Eindrücke der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt auf 2.850 Metern sammeln. Die koloniale Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, verzauberte mich mit ihren prächtigen Kirchen, bunten Plätzen und historischen Gebäuden. Es fühlte sich an, als würde ich in eine vergangene Ära eintauchen.

Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg in Richtung Nordosten, vorbei an malerischen Landschaften, bis ich bei Ibarra oder Otavalo ankam, je nach Verfügbarkeit. Die Fahrt war schon ein Erlebnis für sich. Ich erkundete den Cotacachi-Cayapas-Nationalpark und wanderte entlang der tiefblauen Cuicocha-Lagune, die in einem alten Vulkankrater liegt. Besonders faszinierend war das Treffen mit einem indigenen Schamanen, der mir Einblicke in die spirituelle Welt der Anden gab. Der bunte Handwerkermarkt in Otavalo war ein echtes Highlight, voller Traditionen und handgefertigter Kunstwerke.

Der folgende Tag begann entspannt mit einem Bad in den Thermalquellen von Papallacta, die auf einem Berghang oberhalb des Ortes liegen. Bei klarer Sicht bot sich ein atemberaubender Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Antisana. Danach wanderte ich durch die Nebelwälder bei Cuyuja, erkundete die üppige Vegetation und beobachtete zahlreiche Vogelarten. Mit ein bisschen Glück sah ich sogar den scheuen Bergtapir, was meinen Naturtag perfekt machte.

Der Tag am Fuße des Cotopaxi, eines der höchsten aktiven Vulkane der Welt, war beeindruckend. Ich wanderte rund um die Limpiopungo-Lagune, die majestätisch vor dem schneebedeckten Gipfel des Vulkans liegt. Die einzigartige Landschaft und die frische Bergluft waren erfrischend. Danach fuhr ich weiter nach Guamote oder Alausí, wo ich die Atmosphäre der ländlichen Anden spürte.

In Alausí stand die Besichtigung des historischen Bahnhofs auf dem Programm, ein Ort mit Geschichte und spektakulären Aussichten auf den Felsvorsprung, der der berühmten Teufelsnase seinen Namen gab. Am Nachmittag erreichte ich Ingapirca, die bedeutendste Inka-Ruinenstätte Ecuadors. Die eindrucksvollen Bauwerke und die geheimnisvolle Atmosphäre ließen mich über die Vergangenheit nachdenken. Den Tag beendete ich in Cuenca, einer charmanten Stadt mit kolonialem Flair, die mich sofort in ihren Bann zog.

In Cuenca schlenderte ich durch die engen Gassen der historischen Altstadt, bewunderte die prächtigen Kirchen und die kunstvollen Balkone. Ein Besuch in einer Panamahut-Fabrik zeigte mir, wie die berühmten Strohhüte in liebevoller Handarbeit entstehen. Am Nachmittag nahm ich an einem Kochkurs teil, bei dem ich die Aromen der ecuadorianischen Küche kennenlernte – ein kulinarisches Erlebnis.

Der nächste Tag führte mich in den Cajas-Nationalpark, wo ich die Toreadora-Lagune erkundete. Das Hochland mit seinen zahlreichen Seen war ein Paradies für Tier- und Pflanzenliebhaber. Mit dem Bus ging es anschließend nach Guayaquil, das pulsierende Herz an der Pazifikküste. Ich spazierte entlang des Malecón, bewunderte die bunten Gebäude und spürte die lebendige Atmosphäre dieser Hafenstadt.

Ein besonderes Highlight war der Flug nach Galápagos. Im Hochland der Insel Santa Cruz besuchte ich die Zwillingskrater, zwei beeindruckende Lavatunnel, die die Kraft der Natur offenbaren. Das Treffen mit den riesigen Galápagos-Riesenschildkröten in freier Wildbahn war überwältigend. Die vulkanische Landschaft mit den Lavatunneln und Kratern machte mich neugierig auf die nächsten Tage.

Auf der Insel Isabela, der größten im Archipel, entdeckte ich die vielfältige Natur bei Wanderungen. Ich lief zur „Mauer der Tränen“, einem düsteren Relikt aus der Zeit der Sträflingskolonie, und genoss die Aussicht vom Sierra Negra, einem der größten Vulkankrater der Welt. Ein Ausflug zu den Tintoreras ermöglichte mir Begegnungen mit Meerechsen, Pinguinen und sogar Weißspitzen-Riffhaien – ein echtes Abenteuer. Auch die Schildkröten-Aufzuchtstation zeigte mir, wie wichtig die Bemühungen zum Erhalt dieser einzigartigen Arten sind.

Zurück auf Santa Cruz, besuchte ich die Charles-Darwin-Forschungsstation und spazierte zu den Las Grietas, einem klaren Naturpool, der zum Schwimmen einlädt. Je nach Wetter erkundete ich den El Junco-Vulkansee oder beobachtete die verspielten Seelöwen am La Lobería-Strand.

Am letzten Tag in Ecuador stand die beeindruckende Tortuga Bay auf dem Programm. Der weiße Sandstrand und das türkisfarbene Wasser waren der perfekte Abschluss. Der Schnorchelausflug zum Kicker Rock war atemberaubend: Die riesige vulkanische Formation beherbergte Tausende von Vögeln und eine bunte Unterwasserwelt. Ich genoss die letzten Stunden am Strand, bevor es zurückging zum Flughafen.

Die Heimreise war voller Eindrücke und Inspirationen. Ecuador hat mich mit seiner Vielfalt an Natur, Kultur und Geschichte tief beeindruckt. Diese Reise werde ich so schnell nicht vergessen.

Ein Reisebericht von Peter

Donnerstag, 11. Dezember 2025

Rio, Regenwald & die Insel der Magie

Ich erinnere mich noch gut an meinen Abflug nach Brasilien, einem Land voller Farben, Kontraste und reicher Kultur. Die Vorfreude auf das Abenteuer war groß, als das Flugzeug in Richtung Südamerika abhob.

Nach der Ankunft in Rio de Janeiro verließen wir den urbanen Trubel und fuhren ins grüne Bergland von Nova Friburgo. Die Natur um uns herum war atemberaubend. Bei einem Besuch eines Umweltprojekts, das sich dem Schutz des atlantischen Regenwaldes widmete, konnten wir die erstaunliche Tierwelt bewundern. In der Nähe unserer Lodge unternahmen wir eine entspannte Wanderung. Mit jedem Schritt entdeckten wir lebhafte Vögel, farbenfrohe Frösche und andere Waldbewohner. Der nächste Tag führte uns zum Porcelet, einem Gipfel mit einem spektakulären Blick auf die sanften Hügelketten. Es war ein unvergessliches Erlebnis, den Ausblick mit der frischen Bergluft zu genießen.

Früh am Morgen brachen wir auf, um nach Rio de Janeiro zurückzukehren. Auf unserem Weg hielten wir in einem Schutzgebiet und konnten die seltenen Goldenen Löwenäffchen beobachten. Ihre leuchtenden Mähnen schossen durch die Baumkronen, und es war ein Glücksfall, sie aus nächster Nähe zu sehen. In Rio angekommen, wanderten wir hinauf zum Zuckerhut. Der Weg zur Mittelstation der Seilbahn bot uns immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Stadt, den Dschungel und den Atlantik. Die Gondelfahrt zum Gipfel bot uns ein atemberaubendes Panorama – Rio von oben war einfach magisch!

Die Intensität von Rio beantwortete unsere Neugier auf die Sehenswürdigkeiten. Vom Corcovado aus schauten wir auf die majestätische Christusstatue und die gesamte Stadt zu unseren Füßen. Im historischen Herzen von Rio entdeckten wir das Teatro Municipal, die moderne Kathedrale und die bunte Selarón-Treppe, was den Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart eindrucksvoll verstärkte.

Der Tijuca-Nationalpark, der größte urbane Regenwald der Welt, war unser nächstes Ziel. Wir erlebten den malerischen Wasserfall Cascatinha do Taunay und wanderten durch dichte, gewundene Pfade zum Pico da Tijuca. Der Blick von dort oben war einfach spektakulär und ein weiteres Highlight der Reise.

Unser Abenteuer führte uns dann zur tropischen Ilha Grande, die wir mit einem Speedboot erreichten. Umgeben von dichten Regenwäldern und glasklarem Wasser, unternahmen wir unsere erste Wanderung zu alten Ruinen. Hier beobachteten wir die vielfältige Flora und Fauna, und die Erfrischung am dunkelsandigen Praia Preta war der perfekte Abschluss des Tages.

Die folgenden Tage auf der Insel waren gefüllt mit neuen Entdeckungen, einschließlich des feinsandigen Lopes-Mendes-Strandes, wo wir mit bunten Vögeln und agilen Affen zusammentrafen. Ein Rundgang führte uns zur historischen Strafkolonie Dois Rios, und die Erkundung der Ruinen und des kleinen Museums gab uns tiefe Einblicke in die Vergangenheit.

Von Ilha Grande fuhren wir weiter nach Paraty, einem charmanten kolonialen Küstenstädtchen. Die Kopfsteinpflasterstraßen und die weiß getünchten Häuser erzählten Geschichten aus einer anderen Zeit. Auf einer Wanderung zur Praia do Sono erlebten wir die Natur und die Schönheit der Unberührtheit.

In São Paulo angekommen, fühlte ich mich von der pulsierenden Energie der Metropole mitgerissen. Bei einem Stadtbummel erkundeten wir die Avenida Paulista und das bunte Treiben am Vale do Anhangabaú. Die Architektur und das urbane Leben waren ein spannender Gegensatz zu den Naturerlebnissen, die wir bis dahin genossen hatten.

Die Reise führte uns dann in das grüne Hinterland rund um Doutor Pedrinho, wo wir das Capivari-Tal erkundeten und einen atemberaubenden Blick auf den Cânion do Caixão genossen. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch im Dorf der Xokleng. Gemeinsam mit einem Stammesführer wanderten wir durch den ursprünglichen Regenwald und erfuhren mehr über ihre Kultur und Lebensweise.

Schließlich führte uns der Weg nach Florianópolis mitten ins atlantische Paradies. Hier wanderten wir durch unberührten Regenwald und an versteckten Stränden entlang, bevor wir uns am finalen Tag an den wunderschönen Laguna-Stränden entspannten.

Die Rückreise nach Europa kam allzu schnell, gefüllt mit unvergesslichen Erinnerungen und tiefen Eindrücken von Brasilien, einem Land voller Wunder und Gastfreundschaft.


Ein Reisebericht von Peter


Donnerstag, 21. August 2025

Die Naturwunder Argentiniens

Der Start in unseren Urlaub nach Argentinien war von frischer Aufregung geprägt. Mit dem Flug in dieses faszinierende Land begaben wir uns auf eine Reise in die weite, vielfältige Landschaft Südamerikas, die uns schon von der Ferne her rief. Nach unserer Ankunft in Foz do Iguaçu auf der brasilianischen Seite der beeindruckenden Wasserfälle überquerten wir die Grenze nach Argentinien und wurden in unser Hotel gebracht. Ein erster Panoramablick auf die 275 Katarakte, die sich über 2,7 Kilometer in die Tiefe stürzen, ließ uns staunen. Der Anblick war ein unvergleichliches Naturschauspiel. Am nächsten Tag erkundeten wir die argentinischen Wasserfälle und kamen den tosenden Wassermassen nahe. Besonders die Garganta del Diablo, mit ihrer Fallhöhe von 82 Metern, hinterließ einen bleibenden Eindruck. Unsere Reise führte uns weiter in die artenreiche Natur des Iberá-Wildgebietes, wo wir in einer Estancia aus dem 17. Jahrhundert übernachteten. Hier erlebten wir die Tierwelt hautnah: Brüllaffen, Kaimane und Capybaras waren nur einige der Bewohner, die uns in ihren Bann zogen. Mit etwas Glück konnten wir sogar eine große Boa oder eine Anakonda beobachten – ein Highlight für Naturfreunde. Nach einem Aufenthalt in der Natur ging es weiter nach Puerto Madryn, dem Tor zur Halbinsel Valdés. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ist berühmt für seine Tierbeobachtungen. Wir erkundeten die Halbinsel und sahen Seeelefanten und die größte Magellanpinguin-Kolonie der Region. Wer zur richtigen Zeit reiste, hatte die Möglichkeit, Wale bei einer optionalen Bootstour zu beobachten – ein unvergessliches Erlebnis. Durch Patagonien reisten wir weiter nach Bariloche, wo wir die beeindruckende Landschaft der Anden erkundeten. Unsere Wanderungen führten uns durch dichte Wälder und zu atemberaubenden Aussichtspunkten, von denen wir den türkisfarbenen Lago Gutiérrez bewundern konnten. Ein Höhepunkt war die Rundfahrt durch den Nahuel-Huapi-Nationalpark, wo wir nicht nur die Natur genossen, sondern auch bei einer einheimischen Familie zu Abend essen durften. Auf dem Río Limay ließen wir es ruhig angehen und genossen die Landschaft im Schlauchboot. Anschließend erkundeten wir eine Estancia und wanderten zu einem Aussichtspunkt mit weitem Blick über die Berge. In El Chaltén, dem Bergsteigerdorf, erwartete uns die markante Silhouette des Fitz Roy. Unsere Wanderung zur Laguna Capri bot uns einen fantastischen Blick auf diesen beeindruckenden Gipfel. Ein Besuch einer typisch patagonischen Estancia rundete unser Erlebnis ab und ließ uns das authentische Leben der Gauchos spüren. Unsere Reise führte uns weiter nach El Calafate, wo wir den majestätischen Perito-Moreno-Gletscher besuchten. Die Möglichkeit, die kalbenden Geräusche des Gletschers zu hören und die mächtige Eisfront zu beobachten, war ein weiteres unvergessliches Erlebnis. Der letzte Teil unserer Reise führte uns nach Buenos Aires, der pulsierenden Hauptstadt Argentiniens. Hier hatten wir die Gelegenheit, die verschiedenen Stadtteile zu erkunden und die Atmosphäre der Stadt aufzusaugen. Ein Tango-Abend und ein traditionelles argentinisches Asado rundeten unseren Aufenthalt ab. Schließlich verabschiedeten wir uns von Buenos Aires und traten den Rückflug an. Müde, aber erfüllt von den vielfältigen Eindrücken und Begegnungen, die Südamerika uns geschenkt hatte, kamen wir nach Hause zurück. Diese Reise hat uns nicht nur bereichert, sondern auch unvergessliche Erinnerungen hinterlassen. Bis zum nächsten Mal!

Ein Reisebericht von Henning Schwarz

Freitag, 4. Juli 2025

Vamos a Ecuador!

Ecuador: schneebedeckte Vulkane, tierreiche Inseln, farbenprächtige Trachten. Ich machte mich auf, das wohl facettenreichste Land Südamerikas kennenzulernen.

Angekommen in Ecuador: Bienvenidos en Quito

9.748km von meiner Heimatstadt Hagen entfernt, befinde ich mich nun in Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt (2.850m ü. M.). Der Himmel ist knallblau und von meinem Aussichtspunkt, dem Panecillo, kann ich bereits die umliegenden Vulkane erblicken. Den „Hausberg“ Pichincha, den geheimnisvollen Antisana oder auch den majestätischen Cayambe. Nur der schönste von allen, der Cotopaxi, versteckt sich hinter einigen Wolken. Und doch erfahre ich mit diesem ersten Blick über Quito einen Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen. Zur Akklimatisierung lassen wir es langsam angehen. Der geführte Stadtrundgang durch die koloniale Altstadt von Quito weckt Urlaubsstimmung. Live-Musik, bunt gekleidete Menschen, der Geruch von Garküchen am Straßenrand.

Ja, ich bin zurück in Südamerika!

Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, denn ich liebe diesen Kontinent. Für mich heißt es Kopf aus, Lebensfreude an. Keine Sorgen um Kleidervorschriften, religiöse Besonderheiten oder Länderknigge. Ecuador ist ein absolut sicheres Reiseland und durch den im Jahr 2000 eingeführten Dollar als Landeswährung, muss man auch keine komplizierten Währungsumrechnungen vornehmen. Alles entspannt!

Äquator, Äquator, Ecuador

Nicht weit von Quito entfernt, befindet sich eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Landes. Das Äquatordenkmal, oder auch Mitad del Mundo (Mittelpunkt der Erde) genannt, ist ein großflächiger Komplex, der sich den geographischen und physikalischen Besonderheiten des Äquators widmet. Imposant ragt das Denkmal vor uns auf, das an die französische Expedition von 1736 erinnert, die zum ersten Mal die genaue Position des Äquators bestimmte. Der heutige Name der Republik Ecuador, leitet sich übrigens auch von dieser ab.

Am nächsten Tag überschreiten wir zum ersten Mal die Höhe von 3.700 m. Wir wollen im Schutzgebiet El Angel wandern, das mit zwei botanischen Besonderheiten aufwartet. Die erste erblicken wir schon nach wenigen Schritten, die Frailejonesblumen, die bis zu 5 Meter hoch werden. Wie ein Wald erstrecken sie sich über die Páramo-Landschaft. Je höher wir kommen, desto dünner wird die Luft, auch wir bekommen dies zu spüren. Langsam laufen ist die Devise und viel, viel Wasser trinken. Und schon stehen wir vor dem zweiten botanischen Highlight, den Polylepsis (Papierbäumen), deren Rinde mich stark an Blätterteig erinnert. Die Polylepis-Wälder gelten als eines der am stärksten gefährdeten Ökosysteme der Hochanden, da sie stark endemisch sind und nur noch an wenigen Stellen erhalten geblieben sind. Ein wahrlich verwunschen wirkendes Gebiet.

Ab auf den Markt – nach Otavalo!

Vom Naturparadies ins quirlige Otavalo. Jeden Samstag ist Markt und das eigentlich kleine Städtchen wird zur Handelsmetropole. Jedes Stadtviertel hat dabei sein eigenes Warenangebot, vom Viehmarkt über den Obst- und Gemüsebereich bis hin zu Alltagsgegenständen. Uns interessiert das Kunsthandwerk am meisten. Fein geschnitzte Figuren und Bilderrahmen, kunstvoll gewebte Ponchos und Schals, liebevoll gestrickte Mützen und Handschuhe. Dazwischen Panflöten, Körbe und Schmuck. Wer auf der Suche nach authentischen Souvenirs ist, wird hier fündig! Das Handeln sollte aber nicht vergessen werden 😉 Und auch diejenigen, die nicht in Shoppinglaune sind, schätzen den farbenfrohen Markt. Nirgends in Ecuador hat man die Möglichkeit, so viele Ecuadorianer in ihrer heimischen Tracht zu sehen (und zu fotografieren) wie in Otavalo. Ein Augenschmaus!

Auf Humboldt´s Spuren durch Ecuador

Und schon ist er da, der Tag des Cotopaxi! Voller Vorfreude steige ich am Morgen in den Bus. Noch ist es neblig und bewölkt, aber wir haben ja noch ein Stück Fahrt vor uns. Doch von Kilometer zu Kilometer weicht meine Vorfreude der Sorge, ihn doch nicht sehen zu können, den schönsten aller Vulkane, wie einst Alexander von Humboldt den Cotopaxi beschrieb.

1802 versuchte er als erster Europäer den Vulkan zu besteigen und erreichte immerhin eine Höhe von knapp 4.500 m. Ohne Bergsteigerausrüstung! Uns macht die Witterung dann leider doch endgültig einen Strich durch die Rechnung und alles was wir zu sehen bekommen, ist ein kleines bisschen weißes Glitzern zwischen zwei Wolken. Komischerweise betrübt uns dies nicht im Geringsten, denn wir haben etwas ganz anderes geschafft. Zu Fuß haben wir unseren ersten 4.000er erklommen, den Loma Gorda mit 4.090 m. Im Vergleich zum Cotopaxi eher ein Hügel und trotzdem sind wir mächtig stolz! Beim nächsten Ecuadorbesuch folgt dann der Cotopaxi 😉

In einen fast vergessenen Teil Ecuadors fahren wir für die nächsten Tage. Wer verbindet mit Ecuador schon das Amazonas-Tiefland?! Unsere Urwaldlodge liegt malerisch am Rio Arajuno, einem Nebenarm des Rio Napo. Von diesem „Basiscamp“ aus erkunden wir in den kommenden Tagen den Regenwald, zu Fuß in Gummistiefeln und per Boot. Was mich total überrascht, in diesem Teil des Amazonasgebietes gibt es keine Stechmücken (entsprechend auch keine Malariagefahr)! Und im Fluss kann man sogar schwimmen (von wegen Piranhas und Kaimane)! Die Cocktails in der Lodge sind ein Traum und das Beste daran, während man genüsslich seinen Caipirinha schlürft, toben in den Bäumen rundherum die Totenkopfäffchen. Pippi Langstrumpf lässt grüßen 🙂

Cocktails & Gummistiefel – Dschungelcamp für Wikinger

Hoch, höher, Chimborazo

Der nächste Vulkan steht auf unserem Programm! Dieses Mal der höchste des Landes, der Chimborazo (6.310 m). Bei purem Sonnenschein geht es los, schnell noch die Nase nachgecremt, die Sonneneinstrahlung auf über 4.000 m ist nicht zu unterschätzen. Zunächst haben wir das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein. Rechts und links neben uns am Weg nichts als Graslandschaft. Dann tauchen vereinzelt Lehmhäuser und kleine Ackerflächen auf und plötzlich huscht etwas Buntes über die Felder auf uns zu. In einem enormen Tempo! Wir sind froh bei der dünnen Luft überhaupt wandern zu können, wer schafft es da zu joggen?!

Bald löst sich das Rätsel, ein junges Mädchen hofft, uns einige ihrer Wollwaren zu verkaufen. Doch ich habe eine noch größere Überraschung für sie, denn ich bin in einem Spezialauftrag unterwegs. Ein Gast, der die gleiche Reise im November gemacht hat, schickte uns einen ganzen Stapel ausgedruckter Fotos von den Indigenas am Chimborazo, mit der Bitte, diese vor Ort zu verteilen.

Und so kam es, dass ich nun mit Fotos bepackt vor ihr stehe, und sie bitte, mir zu helfen, die richtigen Personen ausfindig zu machen. Was für eine Freude, aus einem zunächst schüchternen Lächeln wird ein breites Grinsen! Ich glaube, ich habe noch nie jemanden getroffen, der sich so über ein Foto freut (mit Ausnahme vielleicht der Models bei GNTM). Und was für ein schönes Gefühl, der Überbringer zu sein 🙂 Kurz nach diesem Erlebnis zog ein Hagelsturm auf und wie konnte es anders sein, auch den Chimborazo bekommen wir nicht zu Gesicht. Dafür aber jede Menge wild lebender Vicuñas (Lamas)!

Auf zur Teufelsnase

Vom Naturwunder zum Wunder der Technik. Die wohl berühmteste Zugfahrt in ganz Lateinamerika steht auf unserem Programm. Im Zickzack fahren wir in nostalgischen Waggons von Alausi nach Sibambe. Die Strecke führt durch eine spektakuläre Schlucht und vorbei an der legendären Felsformation, der Teufelsnase. In den 80er Jahren fuhren die Wikingergäste noch abenteuerlich auf dem Dach des Zuges, heute genießen wir den Komfort der Lehnstühle und die Erläuterungen des Zugbegleiters in drei Sprachen. Ein wirklich außergewöhnlicher Reiseabschnitt!

Kolonialcharme und Panamahüte

Cuenca – unser nächster Standort ist ein Eldorado für Künstler und Kunstinteressierte. Bereits 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, besitzt Cuenca heutzutage eine noch größere Anziehungskraft für Touristen aus aller Welt. Der koloniale Charme der Altstadt, gepaart mit dem mediterranen Flair der Gassen und den zahlreichen Grünflächen rund um die vier Flüsse, die das Stadtgebiet durchfließen, bewirken eine absolut entspannte Atmosphäre. Cuenca ist ein regelrechtes Schatzkästchen und eines der wertvollsten Juwelen ist die Tradition der Panamahut Herstellung. Irrtümlich als Panamahut bezeichnet,  kommen die originalen Strohhüte, die aus der Palmfaser Paja Toquilla gewoben werden, nämlich eigentlich aus Ecuador.

Die Herstellung eines Panamahutes kann zwischen 3 Tagen und 6 Monaten beanspruchen, je nach Qualitätsanspruch. Kein Wunder, dass die feinen Montechristi-Hüte Preise von bis zu 2.000€ auf dem internationalen Markt erzielen. Beim Besuch einer Manufaktur erfahren wir genau diese Details und haben selbstverständlich auch die Gelegenheit, uns selbst mit der Materie vertraut zu machen.

Es liegt Salz in der Luft!

Von Cuenca ist es nicht mehr weit, bis wir den Pazifik erreichen. Endlich ans Meer! Nichts erfüllt mich mehr mit dem Freiheitsgedanken, als der Blick ins endlose Blau. Nach einem kurzen Abstecher in die Mega-Metropole Guayaquil erreichen wir unsere Strandperle Puerto López. Recht bizarr kommt es uns vor, nun am weißen Sandstrand unter Palmen zu stehen, wo wir zwei Tage zuvor noch in den Bergen auf über 4.000 m Höhe gewandert sind. In Ecuador ist alles möglich, die Entfernungen zwischen den einzelnen Landschaftszonen sind nicht allzu groß, sodass man tatsächlich innerhalb eines Tages vom Hochgebirge zum Meeresspiegel fahren kann. Wir genießen es, barfuß am Strand entlang zu wandern und ein weiteres Naturschutzgebiet zu entdecken…

Isla de la Plata – Klein-Galapagos

Absolut lohnenswert ist der Ausflug auf die Isla de la Plata, auch klein Galapagos genannt. Hier kann man neben den anmutigen Fregattvögeln auch die putzigen Blaufußtölpel aus nächster Nähe beobachten. Selten habe ich einen so komischen Balztanz gesehen! Die Insel ist auch einer der wenigen Orte der Welt, an dem Albatrosse brüten. Ein ganz besonderes Eiland also. Doch nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt auf der Insel ist beeindruckend. Nach unserer Wanderung ziehen wir uns um und tauchen mit Schnorchel ab in das kühle Nass des Pazifiks. Grüne Meeresschildkröten schwimmen mit bunten Korallenfischen um die Wette. Ein traumhaftes Erlebnis 🙂

Ich komme wieder, Ecuador!

So viel habe ich gesehen und noch mehr erlebt! Ecuador ist ein Land der Superlative und doch klein und kompakt genug, um es entspannt zu durchreisen. Ich möchte keinen einzigen Tag dieser spannenden Rundreise missen. Was mir am besten gefallen hat? Ganz klar der Gedanke, dass ich eines Tages nochmal wiederkommen werde.  Allein um mich dann der Herausforderung Cotopaxi erneut zu stellen 😉

Wer von euch war schon mal in Ecuador und was habt ihr für besondere Momente erlebt? Hat sich der Cotopaxi gezeigt?

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Montag, 26. Mai 2025

Die Höhepunkte Perus

Ich glaube jeder von uns, hat so eine Bucket List für Reisen, die er unbedingt in seinem Leben machen möchte, im Kopf. Ganz weit oben auf MEINER Liste standen die Höhepunkte Perus! Warum eigentlich? Vielleicht durch eine Dokumentation, die ich im Fernsehen gesehen hatte? Oder hatte mir jemand davon erzählt oder gar vorgeschwärmt?

Jetzt nachdem ich endlich dort war, kann ich Euch nur sagen: Peru ist ein tolles Land! Eine Reise, die ich auf alle Fälle nur empfehlen kann.

Und hier meine 5 Gründe warum sich die Reise Höhepunkte Perus auf alle Fälle lohnt:

Berge, Berge und nochmals Berge

Peru ist nicht ohne Grund bei Wanderern und Trekkingbegeisterten so beliebt. Hoch hinauf ging es bei meiner Reise auch, bis auf 4.300 m, aber nicht immer zu Fuß. Auch auf unseren Busfahrten hatten wir immer wieder tolle Aussichten auf die Bergwelt. Eine Wanderung führte uns sogar ein klitzekleines Wegstück auf den Inka-Trail. Steiler Anstieg, dafür oben angekommen, ein unvergessliches Panorama.

Der Titicacasee

Peru teilt sich den Titicacasee mit Bolivien auf 3.812 Höhenmetern! Besonders beeindruckt haben uns die schwimmenden Schilfinseln von Uros.
Auf Taquile verbrachten wir eine Nacht beim „Meister der Insel“ Alejandro. Alejandro lebt für die Handwerkskünste und Traditionen der Insel. Wir haben bei ihm einiges übers Spinnen und Weben erfahren.

Interessante & sehenswerte Städte

In der Hauptstadt Lima nach dem langen Flug gelandet, hat mich der Straßenverkehr erstmal erschlagen. Viele Staus, das Hupen der Autos, die bunten Busse, dazwischen jede Menge Leute. Tja, Lima ist eben eine fast-9-Millionen Einwohner Stadt. Ich habe mich an zwei Vorverlängerungstagen auf diese Stadt eingelassen und einige schöne Ecken kennengelernt. Also, wenn es möglich ist, verlängert Eure Reise in Lima. Ein Besuch im Museo Larco sollte dann unbedingt auf Eurem Programm stehen. Ebenso wie die abendliche Lichtershow Circuito Mágico del Agua im Parc de la Reserva oder das Künstlerviertel Barranco.

Die Kathedrale von Lima und die Grabstätte des berühmten spanischen Eroberers Francisco Pizarro habe ich dann zusammen mit meiner Gruppe bei einem Stadtrundgang besucht.

Eine weitere absolut sehenswerte Stadt auf meiner Reise Höhepunkte Perus ist – neben Lima – Cusco. Auch hier haben wir eine Stadtführung durch das historische Zentrum gemacht. Unser Hotel Monasterio San Pedro liegt so zentral, dass wir auch abends immer nochmal schnell zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz, gehen konnten. Hier kann man einfach nur „Leute schauen“, was trinken oder shoppen.

Lamas, Alpakas, Guanjacos & Vicuñas

Ich habe mich in diese Tiere buchstäblich verliebt. Am liebsten hätte ich ein Alpaka eingepackt und nach Deutschland verfrachtet.

Das Weltwunder Machu Picchu

Peru zu bereisen ohne diese Inkastätte besucht zu haben, geht eigentlich nicht. Und darf deshalb natürlich auch nicht auf unserer Reise fehlen. Einzigartig, wunderschön, doch auf Grund der Beliebtheit je nach Tageszeit auch sehr gut besucht. Für uns hieß das in aller Herrgottsfrühe los, um den Besucherströmen zuvorzukommen. Wir hatten Glück und auch den Wettergott auf unserer Seite. Blauer Himmel, Sonnenschein.

Wenn Ihr zudem gutes Essen, schöne Märkte und kuschelweiche Souvenirs aus 100% Babyalpakawolle mögt, dann seid ihr in Peru genau richtig.

Ein Reisebericht von Christine Sperling

Donnerstag, 8. Mai 2025

Peru - Durch das Reich der Inka

Im April durfte ich mich auf den Weg machen Richtung Südamerika. Peru wartete auf mich. Nachdem ich vor einigen Jahren bereits Chile kennen lernen durfte, freute ich mich in das quirlige Latino-Leben zurückzukehren.

Wir flogen mit der LAN ab Frankfurt, via Madrid, per Nachtflug nach Lima. Nach unserer Ankunft am Morgen, bezogen wir das Hotel und hatten freie Zeit um uns frisch zu machen oder schon den ersten kleinen Spaziergang zur Pazifik- küste zu unternehmen. Am Nachmittag folgte dann die Stadt- rundfahrt mit Besuch des Keramikmuseums. Zum Abend- essen suchten wir ein Restaurant auf um die Spezialität Limas zu kosten: Ceviche! Ein Gericht aus rohem mariniertem Fisch mit Mais und Süßkartoffeln.

Allgemein waren wir während unserer Reise in Mittelklassehotels (im Urwald in einer Lodge) in Doppel- und Einzelzimmern untergebracht.  Das Frühstück bestand in der Regel aus Brötchen, Käse, Kochschinken, Marmelade, Rührei, frischem Obst, Kaffee und Tee, sodass für jeden etwas dabei war.

Natur & Kultur in Arequipa

Am zweiten Reisetag flogen wir von Lima weiter nach Arequipa, der „weißen Stadt“. Auch diese geprägt durch den Kolonialstil der Spanier. Wir besuchten den Klosterkomplex von Santa Catalina, in dem bis heute Nonnen leben und das Museum in dem die Mumie der Juanita untergebracht ist. Den Abend konnten wir direkt an der Plaza de Armas, bei arequipenischen Speisen und Panflötenmusik, ausklingen lassen.

Von Arequipa aus starteten wir unsere 4-stündige Bustour über das Altiplano nach Chivay. Entlang der schneebedeckten Vulkane, wild lebenden Vicuñas und über den Patapampapass auf 4.900m Höhe lieferte uns die Natur aufregende Fotomotive. Unser Reiseleiter Mauro, ein wahres Juwel, versorgte  die, die wollten mit Coca-Blättern, die angeblich gegen die Höhen- unverträglichkeit helfen sollen. Mir persönlich ist die Variante der Coca- Blätter als Tee lieber. Ob es wirklich hilft sei dahingestellt, ich ließ mir mein Ritual von einer Tasse morgens und einer Tasse abends jedoch nicht nehmen.

Wandern im Colca-Tal

In Chivay angekommen ging es nach einer kleinen Mittagsrast auf zu unserer ersten Wanderung im Colca-Tal. Die terrassenförmig angelegten Felder prägen hier das Landschaftsbild, die Wanderung an sich war ohne größere Schwierigkeiten zu meistern.

Am nächsten Morgen ging es früh zum Cruz del Condor um die majestätischen Andenkönige kreisen zu sehen. Ein irres Spektakel wenn auf einmal zwölf dieser Vögel knapp über unsere Köpfe flogen. Im Anschluss wanderten wir entlang eines Baches durch die andine Vegetation. Bei dieser Wanderung waren einige geröllige Passagen zu meistern, sowie ein kleiner Tunnel zu durchqueren.

Aufbruch zum Titicaca-See

Ein Transfertag bringt uns vom Colca-Tal nach Puno am Titicaca-See. Unterwegs besuchten wir die Grabtürme von Sillustani, die in dieser Form einzigartig in Südamerika anzutreffen sind.

Der siebte Tag hielt für mich eines der Highlights auf dem Programm. Per Bootsfahrt ab Puno fuhren wir zu den schwimmenden Inseln der Uros. Heute existieren noch 80 dieser floßartigen Inseln, die von ca. 1000 Menschen bevölkert werden. Wir bekamen einen intensiven Einblick in die Lebensart der

„Inselbewohner“ und hatten danach noch fakultativ die Möglichkeit, an einer 20-minütigen Rundfahrt mit einem Schilfboot teilzunehmen. Der Nachmittag stand uns in Puno zu freien Verfügung. Unbedingt zum Abendessen probieren: fangfrische Forelle.

An den Ufern des Titicaca-Sees vorbei, überquerten wir am nächsten Tag die bolivianische Grenze. Was in Europa seit der Öffnung der Grenzen nicht sonderlich beeindruckend ist, wird hier zu einem Spektakel: raus aus dem peruanischen Bus, rein in die peruanische Grenzkontrolle, Ausreisestempel in den Reisepass, zu Fuß über die Brücke (neutrales Gebiet), rein in die bolivianische Grenzbehörde, Einreiseformalitäten erledigen, Einreisestempel in den Pass, rein in den bolivianischen Bus. Unser Gepäck wurde in der Zwischenzeit von unserem Busfahrer bereits umgeladen. An sich war dies alles sehr aufregend, sicherlich aber hinderlich, wenn man öfters über die Grenze muss. Wir fanden es jedenfalls spannend.

Die Stadt des Friedens

Über die bedeutendste Ausgrabungsstätte Boliviens, Tiwanaku, ging es in die „Stadt des Friedens“. Allein der erste Anblick dieser Metropole verschlägt einem die Sprache. Aber mehr verrate ich nicht, das muss man wirklich selbst erleben! In La Paz selbst blieben wir nur eine Nacht, sodass am nächsten Morgen

die obligatorische Stadtführung auf dem Programm stand. Definitiv nicht

obligatorisch war der Besuch auf dem einheimischen Gemüsemarkt. Neben zahlreichen Obstsorten werden hier sämtliche Arten an Mais und Kartoffeln angeboten, in den Farben Weiß, über Gelb bis hin zu Rot und Lila. Die Damen tragen die typischen Bowler-Hüte und das bunte Schultertuch auf dem Rücken. Mal mit Kind, mal mit Einkäufen. Weiter ging es über den „Hexenmarkt“, auf dem man sämtliche spirituelle Belange abdecken kann.

Von dort aus fuhren wir mit dem Bus ins Mondtal, sogenannt nach den bizarren Sandsteinformationen, wo wir einen kleinen Spaziergang unternahmen.

Die Nacht verbrachten wir im Wallfahrtsort Copacabana. Und zwar der echten Copacabana, denn die in Brasilien hat der bolivianischen nur den Namen stibitzt. Morgens wurde ich von einem tollen Sonnenaufgang über dem Titicaca-See geweckt. Per Boot ging es zunächst auf die Mond- und anschließend auf die Sonnen- insel. Auf dieser wanderten wir ca. 2,5 Std., immer mit Ausblick auf den tiefblauen See und im Hintergrund die schneebedeckte Königscordilliere. Ein wenig Mittelmeerfeeling, nur besser und einige Höhenmeter weiter oben. Für mich aber in jedem Fall eine der schönsten Wanderungen während unser Rundreise.

Peru

Zurück nach Peru fuhren wir über Puno nach Cusco. Der wahrscheinlich historisch bedeutsamsten Stadt des Landes. Auf der Fahrt dorthin besuchten wir unter anderem auch die Ruinen des Viracocha Tempels von Raqchi. In Cusco selbst umfing uns sofort wieder der Trubel der Großstadt nach der Ruhe auf den Inseln des Titicacasees. Nach einer geruhsamen Nacht durchstreiften wir zunächst gemeinsam die Gassen und Viertel rund um die Plaza de Armas, um dann auf eigenen Wegen die Zeit für einen Einkaufsbummel, Museumsbesuche oder andere Vorhaben zu nutzen. Mit etwas Glück begegnet man sogar einem Nachfahren des damaligen Inka-Herrschers und kann sich mit diesem fotografieren lassen.

Früh am nächsten Morgen machten wir uns mit kleinem Gepäck auf. Mit kleinen Abstechern zur Ruinenanlage von Sacsayhuaman und Quenqo, fuhren wir mit dem Bus nach Pisac. Dort durchwanderten wir die gleichnamigen Ruinenanlagen hoch über dem Dorf, die schon einen kleinen Vorgeschmack auf Machu Picchu bildeten. Flötenmusik durchdrang die Luft und wurde von dem Wind weit getragen, sodass Sie fast unsere gesamte Wanderung begleitete. Einfach magisch! Für nicht schwindelfreie Gäste, sind bei dieser Tour jedoch einige kritische Passagen zu überwinden. Im Herzen vom Ort angekommen, hatten wir noch ein wenig Freizeit um über den berühmten Handwerkermarkt zu schlendern. Von dort aus fuhren wir direkt zum Hotel. Die geplanten Ruinen von Ollantaytambo verschoben wir auf den nächsten Tag.

Machu Picchu

Nach einer geruhsamen Nacht in Urubamba bot uns der nächste Tag wundervollen Sonnenschein. Zunächst fuhren wir zu den spiralförmigen Ruinen von Moray. Anschließend kehrten wir bei einer peruanischen Familie ein, die uns mit einem 3-Gang-Menü bekochte. Das Ambiente, die Herzlichkeit der Gastgeber und die Qualität des Essens sind vorzüglich und absolut zu empfehlen. Anschließend brachen wir auf zu einer Wanderung in einer einzigartigen Landschaft. Die Salzpfannen von Maras. Über 700 Bassins reihen sich in einer Schlucht an die Wände, wo das Salz von den Besitzern in mühseliger Handarbeit abgeschöpft wird. Unbedingt ein Päckchen des rosa-weißen Goldes für die Küche zuhause mitnehmen.

Hierzulande kostet das „Inka-Salz“ mindestens das Dreifache! Nach getaner sportlicher Aktivität besuchten wir noch im Schnelldurchgang die Ruinen von Ollantaytambo, denn unser Zug in Richtung Aguas Calientes (von den Einheimischen liebevoll „Machu Picchu Pueblo“ genannt) sollte nicht auf uns warten. Die Zugfahrt ließ einen den vergangen Glanz der ersten Entdecker verspüren. Entlang des Urubamba-Flusses ging es immer weiter bergab. Die Vegetation vor dem Fenster wechselte von karger Felslandschaft in üppiges, undurchdringliches Grün. Vogelgezwitscher und das Dröhnen des Flusswassers begleiteten uns. Gegen Abend kamen wir erschöpft aber glücklich am Fuße des geheimnisumwobenen Berges an und konnten den nächsten Morgen kaum erwarten…

Und nun war es schließlich soweit: Machu Picchu! Früh am Morgen, sehr früh, ging es per Bus hinauf zur Ruinenanlage! Einlasskontrolle und ein ca. 20 minütiger Aufstieg brachten uns auf die erste Panoramaterrasse. Und da war er, der weltberühmte Anblick, den man sonst nur aus Katalogen, Prospekten und Reiseführern kennt. Die Ruinenanlage von Machu Picchu mit dem Huayna Picchu dahinter. Für einen Augenblick waren wir überwältigt, dann besannen wir uns jedoch und fingen direkt an die wohl begehrtesten Erinnerungsfotos zu schießen. Mauro begleitete uns auf einem ausführlichen Rundgang durch die Anlage und erklärte uns die Besonderheiten.

Im Anschluss hatten wir fakultativ die Möglichkeit den Huayna Picchu zu besteigen (Ticket muss vorher bestellt werden und kostet extra) oder mit Mauro zum Sonnentor zu wandern. Ich entschied mich für den Aufstieg. Im Nachhinein bin ich mächtig stolz auf mich, dass ich diesen geschafft habe, aber während der Wanderung habe ich mich mindestens dreimal selbst verflucht 🙂 Die Aussicht von oben ist atemberaubend, die Wegbeschaffenheit allerdings auch. Selbst ich als schwindelfreie und an sich trittsichere Wanderin hatte einige Panikattacken auf dieser Strecke. Von daher empfehle ich diese Wanderung wirklich nur selbstsicheren Wanderern.

Nach diesen strapaziösen Tag waren wir alle heilfroh als wir am Abend wieder wohlbehalten in Cusco in unsere Betten fallen konnten! Um am nächsten Tag wieder einen völlig anderen Abschnitt dieses Landes kennenzulernen. Es ging auf in den Dschungel. Per Inlandsflug von Cusco nach Puerto Maldonado. Schwüle Wärme schlug uns bereits am Flughafen ins Gesicht. Per Bus und weiter mit Boot auf dem Tambopata-Fluss erreichten wir schließlich unsere Lodge inmitten des Amazonas.

Tierische Vielfalt

Bereits auf der Bootsfahrt dorthin sahen wir allerlei Tiere, wie Kaimane, Papageien, Brüllaffen und zahlreiche Kranicharten. Die nächsten zwei Tage waren auch ausschließlich von Natur- und Tiererlebnissen geprägt. Ob auf einer Nachtwanderung, einer Bootsfahrt oder einem Marsch durch die Obstplantagen. Es gab jede Menge zu entdecken! Und so verflogen schnell Zeit und Gedanken, bis uns der Reiseleiter an den Rückflug erinnerte.

In einem Flugmarathon von Puerto Maldonado über Cusco nach Lima, von dort nach Madrid und schließlich mit Ankunft in Frankfurt verließen wir dieses vielfältige Land und landeten wieder in unserer altbekannten Heimat.

An dieser Stelle möchte ich noch auf unseren außergewöhnlich guten Reiseleiter verweisen. Mauro verstand es, uns mit viel Herz und Fachwissen „sein Land“ näherzubringen. Mit Gedichten, Geschichten, Anekdoten und Volksliedern auf Aymara, Quechua und Spanisch begeisterte er uns immer wieder für die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung und erweckte längst vergangene Zeiten zum Leben. Ich bin wirklich froh, mit Ihm dieses atemberaubende Land erlebt zu haben.

Allen, die eine Reise nach Peru planen, möchte ich mit auf den Weg geben, sich auf dieses spektakuläre Land zu freuen, die Zeit dort zu genießen und jeden Augenblick in seinem Gedächtnis zu wahren. Egal, ob beim essen, dem Erforschen des Amazonas oder Erkunden von Ruinen, ein Highlight folgt dem Nächsten!

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Mittwoch, 7. Mai 2025

Argentinien - Meine Reiseerlebnisse am anderen Ende der Welt

Jedes Jahr entfliehe ich dem deutschen „Schmuddelwetter“ und fliege in wärmere Gefilde. Dieses Mal hatte ich mir Argentinien als Urlaubsziel ausgesucht. Zurück von meiner 16-tägigen Reise komme ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus! Was für ein tolles Land mit eindrucksvollen Naturschauspielen und sehr freundlichen Einheimischen! Lest hier mehr über meine persönlichen Highlights…

Buenos Aires

In dieser facettenreichen Metropole, der Stadt des Tangos, gibt es so viel zu entdecken. Jeder Stadtteil hat seinen eigenen Charme. Besonders gut gefallen hat mir San Telmo mit den tollen alten Häusern, Palermo mit den kleinen Boutiquen und Cafés, Recoleta mit dem Friedhof und dem Grab von Evita und der Hafen Puerto Madero.

Iguazú Falls

Die größten Wasserfälle der Welt muss man einfach besuchen. Ich habe sie zunächst von der argentinischen und anschließend von der brasilianischen Seite bewundert. Von beiden Seiten kommt man nah an die Wasserfälle heran. Diese Wassermassen und Urgewalten sind unglaublich beeindruckend.

Perito Moreno Gletscher

Von El Calafate aus habe ich einen Tagesausflug zum Gletscher gemacht. Von den Aussichtsbalkonen sieht man das Farbspiel und die Ausmaße des immer noch wachsenden Gletschers. Das Knacken und Knarren verrät, dass der Gletscher ständig in Bewegung ist. Wenn sich ein Stück löst und mit einem lauten Knall ins Wasser fällt, ist das ein imposantes Schauspiel. Auf einer Bootstour bin ich dem Gletscher sehr nahe gekommen.

Fitz Roy

Von El Chaltén aus habe ich eine kleine Wanderung zur Laguna Capri gemacht. Hier wurde ich mit einem traumhaften Blick auf den Fitz Roy – umgeben von der imposanten Bergwelt der Anden – belohnt… ein traumhafter Ort für ein Picknick.

Wer tiefer und noch aktiver in die eindrucksvolle Kulisse Patagoniens mit den landschaftlichen Höhepunkten des großen Südens eintauchen möchte, dem empfehle ich die Reise „Patagonien – Feuerland und Gletscherwelten“. Hier stehen neben dem Perito Moreno-Gletscher, dem Fitz Roy und Buenos Aires weitere Highlights des Landes wie Ushuaia, der Feuerland-Nationalpark und der Nationalpark Torres del Paine in Chile auf dem Programm, die wir per Pedes erwandern und hautnah erleben können.

Mein Tipp: Auch wenn die Iguazú-Wasserfälle nicht fester Bestandteil dieser Tour sind, müssen Sie nicht darauf verzichten. Lassen Sie sich nicht den Anblick einer der spektakulärsten Wasserfälle entgehen und kombinieren Sie Ihre Reise mit dem 4-tägigen individuellen Reisebaustein nach Argentinien und Brasilien. Und mit ein bisschen Glück strahlt auch für Sie ein fast perfekter Regenbogen über den gewaltigen Wassermassen in Ihre Kamera… ein unvergessliches Erlebnis!

Für mich war diese Reise die perfekte Flucht.

Ein Reisebericht von Raphaela Fritsch