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Mittwoch, 17. Dezember 2025

Panamas Vielfalt - Im Land des großen Kanals

Ich hatte dieses Jahr das große Glück, Panama zu erkunden – ein Land voller Kontraste, Geschichte und unberührter Natur. Meine Reise begann in Panama City, einer pulsierenden Metropole, die Moderne und Geschichte auf faszinierende Weise vereint. Nach der Ankunft im Hotel konnte ich mich erst einmal von den langen Flügen erholen, bevor es auf Entdeckungstour ging.

Der erste Ausflug führte mich in den dichten Dschungel des Chagres-Nationalparks. Mit einem kleinen Boot überquerte ich den Alajuela-See, dessen Wasser im Sonnenlicht schimmerte. Der Spaziergang auf dem historischen Camino Real war wie eine Reise in die Vergangenheit: altes Kopfsteinpflaster, tropisches Grün und das Gefühl, auf den Spuren spanischer Eroberer zu wandeln. Das Mittagessen in Quebrada Ancha war authentisch und gab mir einen Einblick in das einfache Leben der Dorfbewohner.

Ein weiteres Highlight war die Besteigung des Cerro Ancón. Früh morgens war die perfekte Zeit, um Vögel zu beobachten und den Blick über die Stadt zu genießen. Die Aussicht war atemberaubend – die Wolkenkratzer der Skyline gegenüber den alten Ruinen von Panamá Viejo, der ersten europäischen Siedlung am Pazifik, die ich besuchte. Das Gefühl, durch die Ruinen zu streifen und die Geschichte hautnah zu erleben, war sehr bewegend.

Am nächsten Tag ging es auf den Gatún-See, wo riesige Frachtschiffe vorbeiziehen – ein beeindruckender Beweis für die Kraft des Panamakanals. Die Fahrt auf einer kleinen Regenwaldinsel war wie ein Ausflug ins Paradies: Brüll- und Kapuzineraffen kreuzten unseren Weg, und die Baumkronen schimmerten in sattem Grün. Das Erlebnis, in einer offenen Gondel durch die Baumkronen zu gleiten, war schlicht magisch.

Ein besonderer Tag führte mich zu den Embera, einem indigenen Volk. Mit dem Einbaum paddelten wir zu ihrem Dorf, lernten ihre Bräuche kennen und genossen ein köstliches Mittagessen. Das Wissen über Heilpflanzen, das uns die Embera zeigten, war faszinierend – eine uralte Tradition, die bis heute gepflegt wird.

Nach ein paar Tagen an der Karibikküste in Portobelo tauchte ich in die afrokaribische Kultur ein. Das Fort San Gerónimo, UNESCO-Welterbe, erzählte von kolonialer Macht und Sklaverei. Mit dem Boot durch die Mangroven zu fahren, war eine ruhige, fast meditative Erfahrung, bei der ich allerlei Vogelarten beobachten konnte. Der Besuch der Schleusen des Panamakanals war beeindruckend: riesige Containerschiffe in den engen Kanälen, die Technik dahinter schlichtweg beeindruckend. Das Fort San Lorenzo bot einen spektakulären Ausblick auf die Mündung des Río Chagres und war ein würdiger Abschluss.

Dann ging es in das Hochland zum El Valle de Antón, einem Ort im größten bewohnten Vulkankrater Mittelamerikas. Die Wanderung entlang des Kraterrands zu der Felsformation La India Dormida war anstrengend, aber die Aussicht auf das umliegende Tal belohnte mich. Die Fahrt auf die Südseite der Caldera führte mich auf einen Gipfel, von dem aus ich bis zur Pazifikküste blicken konnte – ein Panorama, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Besonders beeindruckend war der Besuch bei den goldenen Stummelfüßfroschen, die hier Schutz finden.

Der Abschied vom Hochland führte mich an die Pazifikküste nach Boca Chica. Von dort aus unternahm ich eine Bootstour in den Golf von Chiriquí, einem Paradies für Natur- und Meeresliebhaber. Weiße Strände, türkisblaues Wasser und die Aussicht auf Delfine und vielleicht sogar Buckelwale (wenn man Glück hat) machten den Tag unvergesslich. Die letzten Tage verbrachte ich in Boquete, inmitten von Nebelwäldern und bei Vogelbeobachtungen. Der Quetzal, Panamas heiliger Vogel, zeigte sich leider nicht, aber die Chance, ihn zu sehen, war für mich schon ein Abenteuer.

Eine weitere Wanderung durch die Baumkronen des Nebelwaldes bot spektakuläre Ausblicke und zahlreiche Tierbeobachtungen. Optional hätte ich auch den Sonnenaufgang am Gipfel des Barú erleben können – ein Erlebnis, das ich mir für eine zukünftige Reise aufhebe. Den Abschied von Panama verbrachte ich in Panama City, die letzten Souvenirs eingekauft und die Altstadt erkundet, bevor es zurück nach Hause ging.

Diese Reise war eine unglaubliche Mischung aus Geschichte, Natur und Kultur. Panama hat mich mit seiner Vielfalt verzaubert, und ich bin dankbar für jeden Moment, den ich dort erleben durfte.

Ein Reisebericht von Yvonne

Samstag, 6. September 2025

Dominikanische Republik - La Hispaniola - Aktivurlaub im Karibikparadies

Ich hatte eine wundervolle Reise in die Dominikanische Republik, die mich an viele beeindruckende Orte geführt hat. Der Start war in Santo Domingo, einer Stadt voller Geschichte und lebendiger Gegenwart. Ich schlenderte durch die koloniale Altstadt, die erste Stadt der Neuen Welt, und spürte die Atmosphäre vergangener Zeiten. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit der Seilbahn, bei der ich über die Dächer der Hauptstadt schwebte und die spektakuläre Aussicht genoss. Auch das Sozialprojekt Rincón de Luz konnte ich besuchen, was mir sehr ans Herz ging, da es benachteiligten Kindern neue Perspektiven eröffnet.

Von dort aus ging es weiter nach Barahona, wo die bizarren Dünen von Baní eine fast unwirkliche Kulisse boten und die Natur mich in Staunen versetzte. Danach wanderte ich durch tropischen Regenwald in Paraíso, wo ich frische Früchte und rohe Kakaobohnen direkt vom Baum probieren konnte. Ein unvergessliches Erlebnis war auch die Fahrt mit dem Fischerboot zur Bahía de las Águilas, einem atemberaubenden Naturstrand, der wie aus dem Bilderbuch aussieht. Das Wasser war kristallklar und perfekt zum Schnorcheln.

Im Hochland von Jarabacoa angekommen, genoss ich die angenehmen Temperaturen und die frische Luft der Berge. Ich erkundete Wasserfälle, besuchte eine Kaffeefabrik und probierte den berühmten dominikanischen Kaffee. Auch das Rafting auf dem Río Yaque del Norte war ein echtes Abenteuer, bei dem ich die Landschaft vom Wasser aus erleben durfte.

Auf dem Weg an die Nordküste hielt ich in Santiago de los Caballeros, wo ich durch das kreative Viertel Los Pepines schlenderte und die bunten Wandmalereien bewunderte. Das Highlight war dann Punta Rucia, ein ruhiges Fischerdorf mit türkisfarbenem Wasser. Hier verbrachte ich Zeit auf einer Sandbank, schnorchelte in den bunten Korallenriffen und erkundete die Mangrovenkanäle mit dem Boot.

Auf der Halbinsel Samaná entdeckte ich versteckte Buchten und die beeindruckenden Wasserfälle des Salto Limón. Die Strände dort sind einfach traumhaft, und ich genoss es, mehrere kleine Buchten zu erkunden. Das Essen am Strand, direkt im Sand, war ein perfekter Abschluss dieses Tages. Schließlich kehrte ich nach Santo Domingo zurück, bevor es wieder nach Hause ging.

Die Reise war voller Naturerlebnisse, kultureller Eindrücke und entspannter Momente am Meer. Es war eine wunderschöne Erfahrung, die mir die Vielfalt und Schönheit der Dominikanischen Republik nähergebracht hat.

Ein Reisebericht von Marc Mayer

Montag, 9. Juni 2025

Kuba - Wohin solltest du radeln?

Radeln, Salsa & Cuba libre: All das erwartete ich, als ich zu meiner ersten Radreise nach Kuba aufbrach. Vorgefunden habe ich jedoch noch so viel mehr! Gerne zeige ich euch, wohin du in Kuba auf alle Fälle radeln solltest, wenn du eine faszinierende Zeitreise in der Perle der Karibik erleben möchtest.

Zunächst tauchen wir ein, in die größte Metropole eben jener Karibik mit dem  klangvollen Namen „La Habana“, welchen Sie angeblich einem Häuptling namens „Habaguanex“ der dort ansässigen Ureinwohner vom Stamm der Taino zur verdanken hat. Tropisch warme Luft und Königspalmen erwarten uns nach Verlassen des klimatisierten Flughafengebäudes und lassen bereits vermuten, dass wir nicht mehr in Europa sind. In dieser Vermutung bestätigt werden wir später auf der Autobahn Richtung Zentrum. Wir teilen die Fahrbahn mit einem Pferdegespann und jeder Menge KFZ aus den 50er Jahren. Fantastisch, wir sind auf der richtigen Insel gelandet!

Havanna oh nana!

Am nächsten Tag können wir bei Tageslicht das bunte Treiben der Haupstadt zunächst zu Fuß bestaunen. Unsere Stadttour beginnt beim Capitolio und endet am Malecon. Im Rum-Museum gönnen wir uns einen ersten wohltuenden Zuckerrohrsaft und lernen viel über die Geschichte und Produktion der Marke „Havana Club“. In der Nähe vom Krankenhaus trinken wir einen der leckersten Mojitos der ganzen Reise und finden dort letztendlich das kleine versteckte Küntstlerviertel von Havanna, in welche der Künstler viele Elemente der afroamerikanischen Religion „Santería“ integriert hat.


An Tag 3 steigen wir erstmals aufs Rad und fahren durch die wohlhabenderen Wohngebiete Havannas. Ein Stück radeln wir entlang des Flusses Rio Almendares mit seinen grünen Parks, um schließlich nach einem kurzen Halt auf dem riesigen Hauptfriedhof Havannas mitten auf dem Plaza de la Revolución zu landen, wo der beliebte Revolutionär Comandante Cienfuegos von einer Fassade auf uns herabblickt und Fidel Castro seine berühmten 4 -5 stündigen Reden mit dem Volk teilte. Anschließend geht es in unser tropisches Domizil Soroa.

Wohin in Kuba: Grün, grüner, Soroa

Hier erwartet uns ein wahres Paradies: Baumfarne, Orchideen und Kokospalmen auf „welliger“ Hügellandschaft. Apropos wellig: Die erste knackige Radtour wartet hier auf uns und auf der ersten Tour haben wir laut kubanischem Guide auch direkt das Vergnügen mit einer echten „Rampe“. Diese Bezeichnung für einen Anstieg hören wir hier zum ersten Mal, jedoch soll es nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Steigung hat es in sich und alle sind sich einig, dass es sich tatsächlich um etwas handelt, was man im Fachchargon als „Rampe“ bezeichnen würde. Danach folgt eine Radtour, die als „angenehm wellig“ angekündigt wurde. Auch dies trifft zu und wir werden immer wieder mit herrlichen Aussichten auf die tropische Landschaft belohnt.

Viñales – Salsa, Tabak und angenehm wellig

Vor unserer Radtour ins wunderschöne Viñales-Tal, waren wir noch zu Besuch beim „Che“. Dieser hatte während der Revolution zeitweise seine Kommandantur in einer Höhle namens „Cueva de los Portales“. Den Schlafplatz und das Büro Che Guevaras kann man heute noch bestaunen. Das Viñales-Tal besticht duch die markanten Kalksteinformationen, die zwischen den Tabakplantagen und Königspalmen empor ragen. Nach einer kleinen „Rampe“ kommen wir ans Hotel mit tollem Blick über das Tal. Die Bar schreit förmlich nach einem Mojito zum Sonnenuntergang.

Die Mural de Prehistoria ist eine bemalte Felswand über die Evolution und ist Ziel der nächsten Radtour im Viñales Tal.  Am Abend kann man sich mit einem guten Rum in eine der vielen Bars im Örtchen Viñales setzen, um dem bunten Salsatreiben mit Live-Musik beizuwohnen. Wenn es einen nicht mehr auf dem Sitz hält, kann man gerne versuchen das kubanische Rythmusgefühl bestmöglich zu imitieren. Gute Laune garantiert!

Jene gute Laune soll uns erhalten bleiben: Unser Radausflug zu einer der vorgelagerten Inseln, den „Cayos“ ist an Karibik-Feeling kaum zu toppen. Glasklares, türkisfarbenes Wasser erwartet uns dort. Wir kombinieren diesen Anblick noch mit einer „Coco Loco“ (Kokosnuss mit Schuss) und lassen einen perfekten Tag gemütlich ausklingen.

Im Bus nach Cienfuegos

Nach einem langen Fahrtag erreichen wir die südliche Küste Kubas, die wahre Karibik. Auf dem Weg dorthin besuchen wir eine Krokodilfarm und unternehmen eine kleine Radtour entlang der Schweinebucht, um nochmal ein wenig Bewegung zu bekommen. Cienfuegos hat seinen ganz eigenen Charme. Architektonisch einzigartig mit französischen Kolonialbauten und einer tollen Flaniermeile. Diese Stadt sollte man auf seinem Weg Richtung Trinidad auf keinen Fall außer Acht lassen. Nicht umsonst sehen sich die Einwohner als eine Art High Society des Südens.

Trinidad – Karibik pur und Canchanchara

Canchanchara heißt das regionale süße Getränk aus Rum und Honig, welches auf direktem Wege ins Blut geht, genauso wie die Salsa-Rythmen rund um die „Escalera“ im gepflasterten, kolonialen Zentrum der Stadt. An diesen Treppen versammelt sich halb Kuba, um abends Salsa zu tanzen. Aber auch am Tag bekommt man ein tolles Flair geboten. Bunte Häuser, Pferdektuschen und extravagante Bars mit Geheimtippfaktor an jeder Ecke. Sehr karibisch ist auch der Strand, den wir nach einer tollen Radtour angenehm wellig, entlang der Küste erreichen. Einfach nur herrlich!

Von Trinidad aus machen wir auch einen Katamaranausflug auf eine Palmeninsel namens Cayo Blanco mitten in der Karibik, auf der bei unserem Eintreffen bereits eine Party der dort ansässigen Leguane und Einsiedlerkrebse stattfand. Wer lieber die Unterwasserwelt bestaunt, begibt sich auf Schorchelexkursion und wie der Zufall es will, gibt es auf der Insel auch eine Bar!

Ein toller Ausblick auf die Küste bei Trinidad wird uns dann von dem Gebirgszug „Topes de Collantes“ geboten.

Von dort aus startet unsere Radtour, mit welcher wir Trinidad leider den Rücken kehren. Es gibt auf diesem Weg wahnsinnige Rampen, allerdings nur für diejenigen, die uns entgegenkommen, denn für uns geht es lediglich kurvig bergab. Auf unserer Fahrt nach unten haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf die tropische Landschaft mit Baumfarnen, Bächen und Wasserfällen. An einem dieser Wasserfälle können wir sogar baden, bevor wir von einer Bauernfamilie zum kreolischen Mittagessen eingeladen werden. Sehr lecker waren unter anderem die in Knoblauch geschwenkten, fritierten Kochbananen.

Wir werden im Örtchen Manicaragua nach der tollen Bergabfahrt schließlich von einer johlenden Schulklasse erwartet. Dort war gerade die letzte Stunde zu Ende und während unseres motivierten Endspurts zum Ziel werden wir frenetisch angefeuert.

Santa Clara mit „Che“ und Yoga in Varadero

Santa Clara beherbergt ein Mausoleum mit den Gebeinen von „Che Guevara“ und ein dazugehöriges Monument mit Museum. Aber auch das Städtchen an sich ist interessant mit viel Leben auf den Straßen und lustigen Ziegentaxis für Kleinkinder.

Es gibt unter anderem auch ein Schokoladenmuseum und die Wagons eines von Che Guevara gesprengten Rüstungswagons.

Wir verlassen Santa Clara wieder mit dem Ziel Varadero. Auf dieser Halbinsel hat man praktisch das wahre Kuba bereits hinter sich gelassen, da sich hier alles hauptsächlich um den Badeurlaub dreht. Man muss jedoch sagen, dass dies nicht umsonst der Fall ist, denn Varadero hat einen tollen Strand zum Schwimmen, ganz weißen Sand und einige empfehlenswerte Hotels. In einem dieser Hotels übernachten wir.

Die letzten Tage genießen wir die Sonne, das gute Essen, den freundlichen Service und die Getränke an der Bar. Wer möchte, kann an einem Yoga-Kurs teilnehmen oder einen ausgedehnten Strandspaziergang unternehmen. Mit den vielen Eindrücken und nach den angenehm welligen Radtouren haben wir uns das wohl verdient und wir verabschieden uns nur mit viel Wehmut von Kuba, als es dann schließlich heißt: Ab zum Flughafen!

Wir schauen uns nochmal das saftige Grün bei einem Stopp an der Brücke von Matanzas an, auf welcher sich gerade 2 schöne Oldtimer begegnen und stellen fest, dass wir eigentlich noch nicht nach Hause möchten.

Besonders gefallen hat mir…

… das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein, wenn man durch die kleinen Dörfer radelt. Man erlebt eine kleine Zeitreise, kommt mit den Kubanern ins Gespräch und fügt sich wunderbar in das Straßenbild aus Ochsenkarren, Hühnern und Oldtimern ein. Da sich das Leben der Kubaner größtenteils draußen auf der Straße abspielt, bekommen wir bei den Radtouren ganz viel geboten.

Außerdem herrscht im Gegensatz zu anderen Regionen noch sehr wenig Verkehr auf den Straßen. Also kommt nach Kuba und schwingt Euch aufs Rad!

Dankeschön!

Ich möchte mich bei meiner lustigen Reisegruppe bedanken, welche die Reise für mich zu einem ganz besonderen Erlebnis machte! Danke, Ihr seid spitze und ich habe jede einzelne Rampe mit Euch genossen!

Ein Reisebericht von Dominik Laule

Donnerstag, 22. Mai 2025

Die Höhepunkte Costa Ricas

Mit Costa Rica war es schon im Vorfeld seltsam: Niemand wusste etwas Negatives über dieses mittelamerikanische Land zu berichten, stattdessen Ermunterung hier, neidvolle Blicke dort, wenn jemand von unseren Reiseplänen erfuhr. CR (nicht zu verwechseln mit CR7) verfügte demnach über reichlich Vorschusslorbeeren, und wir konnten nur hoffen, dass es sich darauf nicht ausruhen würde.

Nach einem sportlichen Umstieg in Madrid sammelten wir uns langstreckenflug-zerknautscht, aber fröhlich am Flughafen von San Jose, von mit einem sehr willkommenen Supermarktstop direkt ins erste Hotel ging. Genauer gesagt, in dessen Betten, wofür die meisten den kurz zuvor erworbenen Schlummertrunk gar nicht mehr brauchten. An seine Stelle trat der ja durchaus renommierte costaricanische Morgentrunk, und schon waren alle wunderbar fit für die kommenden Tage.

Das war auch gut so, denn wir hatten zwar keine Langstreckenwanderungen auf dem Programm, aber dafür um so mehr Abwechslung, und zuweilen gingen es ganz schön in die Höhe. Mit den Bergen, den Temperaturen, und manchmal, aber nur manchmal, auch mit den Niederschlägen – aber von einem REGENwald hatten wir auch nichts anderes erwartet.

Zumeist aber war das Wetter genau so schön wie die Landschaft, und diese wiederum so abwechslungsreich wie die Pflanzen- und Tierwelt drumherum. Aus den Höhen von xxx ging es zunächst zum ausgesprochen wohlgeformten Vulkan Arenal, wo wir auch erste Bekanntschaft mit den Hängebrücken machten, über die man in CR recht recht gerne geleitet wird.

Nachdem wir in den äußersten Norden übergesiedelt waren, verschwand die Landschaft unter dichtestmöglichem Dschungel, dafür punkteten jetzt Flora und Fauna. Allerdings nicht in gleichem Maße: Vögel und Amphibien wussten sich besser zu präsentieren als die Reptilien.

Wir verließen die fantastisch (einsam) gelegene Laguna Lagarto Lodge, bevor jemand auf die Idee kam, sie als unser Dschungelcamp zu bezeichnen, Richtung Pazifik. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir abermals die Hauptstadtregion (mit Kathedralenbesichtigung), eine der stattlichen Cordilleras (mit Gipfelbesteigung) sowie eine Kakaoplantage (mit Tasting).

Die Pazifikküste empfing uns mit den erwartet tollen Wellen und Stränden, kombiniert mit wohliger Wärme. Manche Gegenden werden hier von niedlich aussehenden, aber ganz schön frechen Halunken kontrolliert, die sich nur allzu gerne unbewachter Frühstücksteller oder Rucksäcke annehmen. Die meisten nahmen es mit Ruhe und Humor, offenkundig inspiriert von einem der anderen, etwas entspannteren Baumbewohner Costa Ricas.

Kurz gesagt: Es war fantastisch, pura vida. Und wir kommen wieder!

Ein Reisebericht von Marzena Horsch

Sonntag, 11. Mai 2025

Lebensfreude pur - Kuba geht unter die Haut…

Kuba! Dieses faszinierende Land wollte ich unbedingt bereisen, bevor die westlichen Einflüsse zunehmen und das Land sich verändert. Dann war es endlich soweit: mit Condor in knapp 10 Stunden nonstop nach Holguin…

Nach der Ankunft im „wilden Osten“ machten wir zunächst erstmal Bekanntschaft mit der bürokratischen Genauigkeit der Kubaner. Schlange stehen vor der Passkontrolle. Pass und Gesicht jedes Einzelnen wurden genau abgeglichen, um dann endlich den Einreisestempel auf der Touristenkarte zu bekommen.

Nächste Schlange am Gepäckband. Wenigstens bot sich beim gespannten Hin- und Herlaufen zwischen den beiden Gepäckbändern eine Möglichkeit sich schonmal die Beine zu vertreten. Super, mein Koffer hat es auch geschafft. Aber jetzt sollte es doch endlich losgehen…

Draußen treffen wir auf unseren Reiseleiter Thomas Frischmuth.
Er empfiehlt uns möglichst noch am Flughafen Geld einzutauschen. Während der Reise gibt es nicht immer eine Gelegenheit dazu. Ich ahne es schon – die nächste Schlange, vor dem Geldwechselschalter. Mittlerweile habe ich gelernt, dass die Uhren hier in Kuba einfach anders gehen.

Als auch das geschafft und die Gruppe beisammen ist, kann es endlich losgehen. Ins erste Hotel: das Hotel Mirador de Mayabe in Holguin. Schade, dass es schon dunkel ist. Wir sind schon ganz gespannt und hätten während der Fahrt gerne schon etwas von der Landschaft gesehen.

Natur pur – bereits im Hotel!

Umso neugieriger bin ich am nächsten Morgen. Der Himmel ist bewölkt, die Luft feucht, aber der Ausblick von der Hotelanlage wunderschön. Natur pur! Auf dem Weg zum Frühstück begrüßt uns ein Hotelangestellter mit einer Hibiskusblüte und kleinen kubanischen Kunstwerken aus Palmblättern.

Mein Highlight – die Wanderung in der Sierra Maestra

Die Natur der Insel hat mich auf dieser Reise besonders fasziniert. Mein persönliches Highlight war die Wanderung in der Sierra Maestra zur Commandancia de la Plata, auf den Spuren Fidels und Ches. Hierhin haben sich die Truppen Fidel Castros während der Revolution zurückgezogen. Zunächst begeben wir uns auf eine abenteuerliche Fahrt zum Wandereinstieg.

Mit 4×4 Fahrzeugen geht es die steilste Straße Kubas, 5 km lang und 750 Höhenmeter hoch. Wahnsinn! Dann wandern wir los. Unterwegs schlafender Hibiskus, Bromelien, die an den Bäumen kleben, Riesenfarne und ein Tocororo. Keine einheimische Pflanze, sondern der Nationalvogel Kubas in den Farben Rot, Blau und Weiß.

Nach einigen kleineren steilen Anstiegen erreichen wir Fidels Unterkunft

Die Hütten sind im dichten Grün gut versteckt und waren so für damalige Angreifer schwer auszumachen. Fidels Hütte war für damalige Zeiten schon gut ausgestattet – mit einem schwedischen Kühlschrank. Wir besichtigen noch einen Museumsraum, die Küchenhütte, das Pressehaus und das Hospital, wo Che Guevara, als Arzt praktizierte.

Auf dem Rückweg machen wir Pause bei Bauern, die die Rebellen gedeckt haben und auch heute noch dort leben. Es gibt Ingwertee und frische Orangen, herrlich!

Der Geschichte von Kuba begegnen wir immer wieder.

Denn ein weiteres wichtiges Thema ist mit Kuba verknüpft: Zuckerrohr. Mit Zuckerrohr verbindet die Kubaner eine Hassliebe. Auf der einen Seite ist es immer noch ein wichtiges Exportgut und bietet viele Arbeitsplätze, auf der anderen Seite ist diese Monokultur nicht förderlich für die Entwicklung des Landes. Weite Teile der Landschaft sind von Zuckerrohrfeldern geprägt. Wir treffen einen Bauern und er lässt uns ein Stück dieser süßen Pflanze testen. Zuckersüß!

Auf dem Weg nach Trinidad fahren wir durch Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckerrohrmühlen. Seit 1988 als Weltkulturerbe anerkannt. Wir halten am Torre de Iznaga, dem ehemaligen Sklaventurm. Er diente der Überwachung der Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern. 50 m hoch mit 7 Etagen ist er heute ein Mahnmal. Von oben genießen wir den fantastischen Blick ins Tal.

Ein weiteres Highlight: Trinidad

Weiter geht es nach Trinidad, eines meiner absoluten Highlights auf dieser 2-wöchigen Reise. Die Stadt liegt an der Südküste Kubas, eingebettet zwischen den Bergen der Sierra Escambray. Hier gibt es Kolonialbauten in den für Kuba bekannten bunten Farben. In der Vergangenheit wohnten hier die Zuckerbarone. Ein Gebäude ist schöner als das andere. Wir schlendern durch die Gassen mit Kopfsteinpflaster, man hört Pferdegetrappel von den Reitern, die durch die Stadt traben und natürlich, wie fast überall in Kuba – Musik.

Treffpunkt der Einheimischen ist die Plaza Mayor. Hier befindet sich das Casa de la Trova, wo regelmäßig Musiker spielen, Bars, wo wir uns am Abend erstmal an einem Mojito erfreuen. Wir setzen uns auf die große Treppe am Plaza Mayor, schauen dem regen Treiben zu und lauschen den Klängen der Salsa-Band, die dort im Freien spielt. Um den Platz in den schmalen Gassen gibt es auch ein paar kleine Galerien, die kubanische Künstler ausstellen und ein paar Geschäfte, wo ich originelle Mitbringsel erstehe.

Trinidad war mit seiner Atmosphäre eine kleine Zeitreise für mich. Hier ticken die Uhren ein bisschen langsamer. Alle machen einen mehr oder weniger entspannten Eindruck.

In Trindidad wohnen wir übrigens zwei Nächte in Casas Particulares. Das sind Unterkünfte zu Gast bei Einheimischen. So erfährt man nochmal hautnah etwas mehr darüber, wie die Bevölkerung lebt. Ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Ein Reisebericht von Christine Sperling