Samstag, 30. September 2023

7 tolle Usbekistan Reiseerfahrungen

Usbekistan. Seidenstraßen - Grandeur trifft auf sowjetischen Funk.

Über mehr als tausend Jahre hinweg waren auf dem Handelsweg - Netzwerk der Seidenstraße viele geschäftige Kamelkarawanen unterwegs, die Gewürze, Seide, Personen und Ideen von Ost nach West und wieder zurück transportierten. Und Usbekistan lag genau an dessen Scheideweg. Für die Händler, Gelehrten und die einheimische Bevölkerung wurden Städte mit aufwendigen Marktplätzen, Moscheen, Medressen (Schulen) und Innenhöfen erbaut.

Wenn man heute durch Usbekistans ehemalige Städte der Seidenstraße reist, ist das wie eine Reise durch die Geschichte. Hier leben auf faszinierende Art und Weise die Vergangenheit und Gegenwart Seite an Seite.

Während Usbekistans alte Geschichte tief mit der Geschichte der Seidenstraße verwurzelt ist, wurde seine neuere Geschichte von seinem Anschluss an die Sowjetunion geprägt. Dieser Einfluss ist bis heute in seiner modernen Architektur sowie in der manchmal vorhandenen Bürokratie spürbar und kann dank der ausgefallenen sowjetischen Visuals, von alten Ladas hin zu gigantischen, in der Mitte des letzten Jahrhunderts erbauten, sowjetischen Gebäudeblöcken, bewundert werden. Und wenn ihr euch auf der Usbekistan Reise etwas abseits der touristischen Pfade begebt, um den Alltag der Usbeken kennenzulernen, werdet ihr von deren Gastfreundschaft und Offenheit angenehm überrascht sein.

Hier sind einige unserer liebsten Erinnerungen an unsere Reise durch Usbekistan – die Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigten, die Menschen, die wir trafen und die Erinnerungen, die uns für immer bleiben.

1. Buxoro

Als unser Favorit der Städte auf der Seidenstraße hebt sich Buxoro durch ihre historischen Stätten, die Teil einer lebendigen Stadt sind anstatt einem Museum zu gleichen, vom Rest hervor. Händler verkaufen ihre Keramik und Schals in den gleichen Marktplätzen wie sie es vor hunderten von Jahren getan haben. Die Mischung bunter historischer Gebäude und usbekischer Wohnungen verbindet auf visuell ansprechende Art und Weise die Vergangenheit und die Gegenwart.

2. Samarkand

Es ist einfach, sich inmitten der Sehenswürdigkeiten und schönen Gebäude von Samarkand zu verlieren. Als Timur Samarkand im 14. Jahrhundert zu seiner Hauptstadt ernannte, baute er nicht nur alles wieder auf, was von den Mongolen zerstört worden war, sondern wollte dabei alles noch größer und besser machen. Der Registan - Platz sowie das Gur - e - Amir, das von ihm entworfene Mausoleum, wo er begraben ist, sind feine Beispiele islamischer Kunst, mit persischen und türkischen Einflüssen. An diesen Orten kann man leicht mehrere Stunden damit verbringen, den Kopf nach oben geneigt, die faszinierenden, umwerfenden Designs und komplexen Kachelarbeiten zu bewundern.

3. Märkte

Es sind nicht nur die Berge von frischem Obst und Gemüse, von bunten Gewürzen oder endlosen Mengen an getrockneten Früchten und Nüssen, die uns zu Fans der usbekischen Märkte machten. Usbekische Märkte wuseln vor Menschen, sind voller günstiger Kaufgelegenheiten und machen einfach Spaß. Wenn ihr euch also an den schönen gefliesten Moscheen und Medressen sattgesehen habt, müsst ihr unbedingt den lokalen Lebensmittelmarkt besuchen, wo ihr von freundlichen Angeboten, Obst, Nüsse und Tee zu verkosten, überhäuft werden werdet. Außerdem werdet ihr erfahren, warum die Frauen dort brennende Blätter umherwedeln, um die Trauben zu reinigen.

4. Taschkent

Taschkent, die Hauptstadt Usbekistans, mag hinsichtlich seiner historischen Sehenswürdigkeiten nicht allzu viel zu bieten haben, dafür jedoch eine faszinierende Mischung aus sowjetischer Architektur und moderner Großstadthektik. Verpasst es nicht, euch unter die Erde zu begeben und eine Fahrt im Taschkenter Metrosystem zu unternehmen. Jede Station ist ein Meisterwerk der sowjetischen Kunst, aber damals war es nicht gestattet, Fotos davon zu machen, sodass ihr uns hier einfach glauben müsst. Und wenn funky, „ich - brauche - eine - Pause - von - der - Seidenstraße“ - Discos euer Ding sind, dann seid ihr in Taschkent genau am richtigen Ort.

5. Plov in Usbekistan

Zentralasien ist nicht besonders für seine kulinarischen Meisterkreationen bekannt. Jedoch sticht die usbekische Küche auf vielen Fronten aus den anderen Küchen der Region hervor, einschließlich deren Nationalgericht, Plov. Plov scheint in jeder Region auf etwas andere Art zubereitet zu werden, aber zu den Grundzutaten gehören langsam gekochter Reis, dünn geschnittene Karotten und Zwiebeln, Fleisch (meist Hammel), Kreuzkümmel und Safran. Zentralasiatische Küche vom Feinsten.

6. Xiva

Xiva ist besser erhalten und gleicht mehr einem Museum als andere Seidenstraßen - Städte in Usbekistan, und bietet eine monochromatische Lehmmauer - Romantik, die insbesondere in der Nacht zur Wirkung kommt. Schlendert durch die engen Gassen innerhalb der Stadtmauer und sucht euch einen Garten in einem Innenhof aus, um dort einen Tee, eine Mahlzeit oder eine Shisha zu genießen. Steigt unbedingt auf das Islam Khoja Minarett, um von dort aus den tollen Blick auf die Altstadt von Xiva zu genießen.

7. Die Menschen

Während unserer Usbekistan Reise wurden wir oft von der Freundlichkeit der Menschen, die wir dort kennenlernten, überwältigt – vom Eisverkäufer hin zum Taxifahrer und Bäcker. Die Leute wollten sehr viel über uns wissen, woher wir kamen und vor allem über unsere Reise durch Usbekistan. Wenn ihr die Dinge langsamer angeht, einige wichtige Worte Russisch lernt (wie „Hallo“, „Danke“ und „schön“, zum Beispiel), und aufgeschlossen seid, könnt ihr nie wissen, welche Erfahrungen sich euch dadurch offenbaren werden.

Ein Reisebericht von Daniel Noll and Audrey Scott

Freitag, 29. September 2023

48 Stunden in... Tokio

Tokio. Japans Hauptstadt. 13 Millionen Menschen. Business, Mode, Shopping und futuristische Dinge. Es ist die Heimat von Anime, Neonlicht, Cosplay und grandiosen Mengen von rohem Fisch.

Man kann ein Land nicht verstehen, wenn man seine Hauptstadt besucht. Aber ebenso kann man einen Ort nicht komplett verstehen, ohne seine Hauptstadt besucht zu haben. Nachdem wir also zwei Wochen lang Japan auf der Discover Japan - Tour erkundet hatten, blieben wir ein paar Tage in Tokio. Und dort haben wir folgendes entdeckt.

Die ersten 24 Stunden

Besucht: Den Tsukiji Fischmarkt. Wenn ihr wirklich ambitioniert seid, solltet ihr ganz früh aufstehen, um die Thunfischauktion mitzuerleben. Es gibt eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Touristen bei der Auktion, stellt also sicher, dass ihr zwischen 4 und 5 in der Früh da seid.

Ansonsten könnt ihr den Markt zwischen 9 - 11 Uhr besuchen, wenn Restaurants, Einkäufer und reguläre Besucher direkt von den Fischhändlern, von denen einige Familien seit 20 Generationen (ja, rechnet es euch aus) auf dem Markt arbeiten, einkaufen. Rundet euren Besuch zum Abschluss mit einem Sushi - Frühstück in einem der kleinen Restaurants ab. Sushi Dai (Daisha) am Gebäude Nr. 6 ist das berühmteste, aber wenn ihr nicht drei Stunden in der Warteschlange verbringen möchtet, könnt ihr es bei BenTomi Sushi ein paar Türen weiter versuchen. Empfehlen können wir deren dons (Sushireis mit Sashimi bedeckt).

Besucht: Den buddhistischen Senso - ji - Tempel in Tokios Asakusa - Viertel. Er ist der älteste Tempel, er stammt aus dem 7. Jahrhundert, und gehört zu den am meisten verehrten Tempeln der Stadt. In der Nähe befindet sich auch der Asakusa Schrein, ein Shinto - Schrein. Die Gegend um den Tempel ist voll mit Geschäften, Restaurants und Märkten. Wenn ihr ihn im späten Frühjahr besucht, solltet ihr nachsehen, ob gerade das Sanja Matsuri - Fest, eines der drei großen Shinto - Festivals in Tokio, stattfindet.

Essen: Tempura im Restaurant Tsunahachi in Shinjuku. Sucht euch einen Platz an der Bar und seht den Tempura - Meistern bei der Arbeit zu, wie sie akribisch alles vorbereiten – von Spargel zu Jakobsmuscheln – und in einen der weltweit leckersten Tempura-Teige hüllen. Das Mittagsmenü umfasst drei Optionen und kostet zwischen $15 - $30. Obwohl einige der exotischeren Meeresfrüchte fehlen, bietet das grundlegende Menü das beste Preis - Leistungs - Verhältnis.

Besucht: Akihabara, Tokios Zentrum für Spiele, Anime und Electronic - Pop - Kultur. Verirrt euch im Lichtermeer mit den vielen Geschäften und Anime - Figuren, die euch hier an jeder Ecke erwarten. Dies ist auch ein Mekka für Gadgets und Elektronik.

Wenn ihr etwas „anderes" erleben möchtet, könntet ihr ein Maid Café besuchen und dort ein Getränk oder eine Mahlzeit genießen. Euch wird anschließend garantiert der Kopf surren, wenn ihr versucht, zu verstehen was ihr gerade gesehen habt und wo ihr gerade gewesen seid. (Keine Sorge, es ist alles völlig anständig und harmlos.)

Essen: Do - It - Yourself Monjayaki in Shibuya. Monjayaki ist Tokios Version eines Okonomiyaki, einer Kombination aus gehacktem Gemüse und Meeresfrüchten in einem dünnen Pfannkuchenteig auf einer heißen Platte gebraten. Es ist nicht nur herzhaft und billig, sondern macht auch noch jede Menge Spaß, wenn man es selber zubereiten darf. Fragt die Einheimischen nach dem Weg, wenn ihr es nicht findet, sie werden euch gerne weiterhelfen. Monjayaki ist nicht nur eines der billigsten Gerichte in Tokio, sondern auch eines der geselligsten.

Besucht: Das Tokyo Metropolitan Government Building in Shinjuku. Besucht die Aussichtsplattform auf der 45. Etage und genießt dort die fantastische Aussicht über die Stadt bei Nacht. Die Aussichtsplattform hat an Werktagen bis um 23 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet und ist kostenlos. Lasst euch auch ein bisschen Zeit, um im Geschenk - Shop zu stöbern.

48 Stunden später

Besucht: Harajukus Brücke in der Nähe der U - Bahn Station. Dieses Sehen - um - gesehen zu werden Stadtviertel das für das Cosplay bekannt (kurz für „Costume Play“) berühmt ist, ist ein Schauplatz der lebenden Performance - Kunst, wo Teenager sich in hippen, Anime - und Gotik - Kostümen verkleiden, besonders am Sonntag.

Besucht: Den Meiji - Schrein in Harajuku. Ein Stück Ruhe und Natur in der Mitte von Tokios Cosplay - Hipster - Viertel.

Essen: Sushi vom Förderband in Shinjuku. Sushi - Liebhaber, Puristen und Snobs: Lasst euch vom Förderband nicht abschrecken, denn einige dieser Restaurants servieren großzügige Portionen Sushi von großartiger Qualität zu unglaublichen Preisen. Das große Geheimnis der Sushi - Lokale vom Förderband: Fast jedes bietet auch ein a - la - carte - Menü, so dass ihr eure Lieblings - Sushi, Maki - und Sashimi - Kombinationen bestellen könnt und sie dann frisch zubereitet werden, und ihr nicht warten müsst, bis sie auf dem Band erscheinen. Unser Favorit: Tototoriton Sushi Go - Round in der Nähe der U - Bahnstation Shinjuku. Die meisten Teller kosteten weniger als 130 Yen ($2).

Besucht: Die Shibuya - Kreuzung bei Nacht. Mit dem Lichtermeer, dem Verkehr und den Menschen, ist das der Ort, wo ihr den klassischen „Lost in Translation“ - Moment erleben könnt.

Wie die Einheimischen: Karaoke. In der Stadt gibt endlose Möglichkeiten für Karaoke, was den Wettbewerb anspornt. Das ist eine gute Sache, da in vielen Orten für die ersten Stunden Rabatte auf Bier, Karaoke, Zimmer und Essen angeboten werden. Wir fanden unseren Lieblingsort nicht weit vom Südausgang der Shinjuku Station. Ihr solltet euch unbedingt aus eurem privaten Karaoke - Raum wagen und das Zimmer einer Gruppe von Einheimischen besuchen. Man weiß nie – vielleicht werdet ihr sie den Rest der Nacht mit eurer Michael Jackson Show begeistern

Ein Reisebericht von Daniel Noll und Audrey Scott

Donnerstag, 28. September 2023

Reisevorbereitung für Thailand

Frage Abenteuerlustige, Backpacker oder passionierte Reisende nach ihren aufregendsten Abenteuern und die Chancen stehen gut, dass viele von ihnen eine Reise nach Thailand erwähnen. Von den belebten Straßen Bangkoks über die Kulturschätze von Chiang Mai bis zur wunderschönen Natur in seinen Nationalparks und an seinen Stränden ist Thailand ein Traumland für alle, die etwas Außergewöhnliches erleben möchten. Doch bevor du deine Kamera auflädst und deinen Rucksack aus den Tiefen deines Schranks fischt, haben wir hier noch fünf essentielle Tipps für dich, um sicherzustellen, dass deine Reise nach Thailand absolut unvergesslich wird.

Reise mit leichtem Gepäck

Zu viel Gepäck mitzunehmen ist nie eine gute Idee, und für Thailand gilt das doppelt, denn die Chancen stehen gut, dass es auf deiner Reise HEISS sein wird. Du musst nicht für eine Nordpolexpedition packen und angesichts der zahlreichen günstigen Wäschereien gibt es keinen Grund, in der Hitze einen schweren Rucksack zu schleppen. Außerdem hast du dann mehr Platz in deinem Gepäck für all die Klamotten, die du in Bangkok kaufen wirst. Glaub mir, das werden eine Menge sein – egal, ob du den Chatuchak - oder den Khao San - Markt besuchst oder abends beim Nachtmarkt Suan Lum vorbeischaust, du wirst dir hier eine neue Garderobe erfeilschen wollen.

Toilettenartikel

Toilettenartikel sind auf jeder Reise ein Muss, egal, wohin es geht. Um die Reise durch Thailand so richtig zu genießen, solltest du neben Shampoo und Zahnbürste noch einige weitere Dinge einpacken: Zunächst einmal nimm auf jeden Fall eine Menge Servietten/Taschentücher mit, und Desinfektionsmittel für die Hände. Und wenn ich „eine Menge“ sage, meine ich EINE MENGE! Nicht nur haben die meisten Restaurants in Thailand keine Servietten, es gibt auch oft kein Toilettenpapier. Das Essen in Thailand ist absolut großartig, aber dein Magen ist vielleicht nicht immer mit allem einverstanden. Daher solltest du auch Multivitamintabletten und Tabletten gegen Durchfall einpacken. Und vergiss Insektenschutzmittel nicht – sonst werden die Moskitos buchstäblich auf dich fliegen.

Trink Wasser aus Flaschen/Koste Street Food

Egal, wie cool du bist, die Hitze in Thailand wird dir zusetzen. Doch bevor du deinen Durst an einem Brunnen stillst, solltest du daran denken, dass das Wasser hier nicht so sauber ist wie daheim. Also tue dir einen Gefallen und kauf stattdessen Wasser in der Flasche. Das kostet ein wenig mehr, aber das ist es wert. Street Food in Thailand (insbesondere in Bangkok) ist dagegen wieder eine andere Geschichte. Vermutlich wirst du auf der Straße das leckerste Essen finden, also koste es auf jeden Fall, oder dir entgehen einige der leckersten Speisen, die du je essen wirst.

Kenne die Kultur

Jeder Ort, den du besuchst, hat so seine eigenen Sitten und Gebräuche, und für Thailand gilt das ganz besonders. Mache dich daher vor deiner Abreise mit den wichtigsten thailändischen Sitten vertraut, denn ganz bestimmt willst du die Einheimischen nicht beleidigen! Zu lächeln, nicht auf die Füße von jemandem zu zeigen und dich angemessen zu kleiden mag trivial klingen, doch wenn du die Einheimischen für dich gewinnst, wirst du von ihnen Dinge erfahren, die deine Reise noch viel unvergesslicher machen. Und bitte denk daran: Mach dich NIEMALS über die königliche Familie lustig!

Sei vorbereitet!

Und zu guter Letzt ist es wichtig, dich gut auf deine Reise nach Thailand vorzubereiten. Wenn du einfach mal nach Bangkok fliegst und dann weitersiehst, könnte dir ein böses Erwachen bevorstehen. Vor deiner Abreise solltest du Karten deiner Reiseziele kaufen, eine Kopie deines Reisepasses machen und dir grob überlegen, was du tun willst. Thailand ist dynamisch und aufregend, aber wenn du nicht gut vorbereitet bist, kannst du dich leicht darin verlieren.

Jetzt weißt du das Wichtigste zur Reisevorbereitung für Thailand und bist der Reise deines Lebens einen Schritt nähergekommen! Thailand ist eines der attraktivsten und aufregendsten Länder der Welt, und egal, ob du eine Woche, einen Monat oder ein Jahr dort bist, die Erfahrung wird dir ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Ein Reisebericht von Stephan Popescu

Mittwoch, 27. September 2023

Originelles Streetfood aus Thailand

Diejenigen, die schon einmal mit mir gereist sind, wissen, dass ich ein klein Wenig besessen vom Essen bin, und während ich unterwegs bin, esse ich am liebsten dort, wo die Einheimischen es tun: Straßenstände, Nachtmärkte, Wagenverkäufer und beim frühmorgendlichen Einkauf auf dem Markt. Was ich daran liebe ist nicht nur das Essen, sondern auch das herrliche Chaos, das in diesen Orten herrscht; sie bieten einem eine gute Gelegenheit, zu beobachten, zu erleben und zu sehen, wie Menschen in anderen Ländern mit ihrem Essen umgehen.

Ich wollte euch hier einige meiner liebsten Gerichte vorstellen, die ich während den Jahren, die ich in Südostasien verbracht habe, entdeckt habe, beginnend mit dem Land, von dem ich auf meinen Reisen am meisten gesehen habe: Thailand.

1. Pad Pongali. Dies ist eines meiner liebsten Gerichte, und obwohl es nicht so appetitlich aussieht wie einige der weiteren Optionen, schmeckt es einfach köstlich. Es wird mit dem Fleisch eurer Wahl, Sellerie, Zwiebeln und grünem oder rotem Paprika zubereitet und mit einem trockenen gelben Currypulver gewürzt, an dessen Geschmack ihr euch noch lange nachdem ihr fertig gegessen habt, erinnern werdet.

2. Tom Yum. Diese süß - sauer und scharfe thailändische Suppe ist vollgepackt mit Geschmack. Jeder Bissen erfreut euren Gaumen erneut, zunächst mit dem Aroma der Kokosmilch und dann abgelöst von den anhaltenden, intensiven Aromen von Zitronengras, Kaffir - Limette und Galgant, die dieses Gericht so besonders machen.

3. Pad Naem. Dieses Gericht findet man in Thailand nur selten; ich habe es nur an einem Stand auf dem Nachtmarkt in Chiang Mai gefunden. Dieses Gericht mit typischer, nordthailändischer saurer Wurst, Gemüse, Gewürzen und gebratenen Vermicelli - Nudeln wird auf Reis serviert und ist eine Explosion von Aromen mit jedem Bissen.

4. Som Tam. Som Tam Salate, aus unreifen Papayas, die in einem Mörser mit einer langen Liste an Zutaten zerstoßen werden, sind ein Muss für jeden, der Thailand besucht. Gebt unbedingt den gewünschten Schärfegrad eures Salates an; zu den Zutaten gehören Erdnüsse, Tomaten, Fischsauce und mehr, aber auch mehr als ein paar scharfe Chilis!

5. Fleischspieße vom freundlichen Straßenverkäufer. Die Auswahl an Fleischgerichten, die man bei Straßenverkäufern in Thailand findet, umfasst mehr als nur Hähnchen, und sollte auf keinen Fall gescheut werden. Hähnchen oder Schwein am Spieß, mysteriöse Fleischbällchen aus Schwein, Huhn oder Fisch und manchmal sogar ein Wasserbüffel - Jerky aus Trockenfleisch. Es gibt jede Menge zu probieren, begleitet mit einer 5 Cent - Tüte klebrigem Reis als Begleiter dieser Protein - Gereichte. Hier erwarten jede Menge Spaß am Experimentieren!

Ein Reisebericht von Jodi Ettenberg

Dienstag, 26. September 2023

Schimpansen und vier weitere unverzichtbare Erlebnisse in Uganda

Ganz klar, eine Gorillawanderung ist in Uganda einfach ein Muss, aber das ist nur einer von vielen Wegen, wie du in diesem bemerkenswerten Land eine fantastische Zeit haben kannst. Die Chance, Schimpansen und Gorillas auf respektvolle Weise in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, ist mehr als bewegend und lohnenswert. Aber ebenso großartig sind all die Gelegenheiten, um echte Verbindungen zu den Menschen und Gemeinschaften vor Ort und deinen Mitreisenden aufzubauen. Von der nachdenklichen Betrachtung der wechselnden Landschaften bis zum enthusiastischen Genuss von Bananen - Gin sind hier meine fünf besten unverzichtbaren Momente auf dem Trip Von Uganda nach Ruanda: Gorilla - Treks & Safarifahrten:

1: Rafting auf dem Nil

Alle, die so wie wir einen Tag vor Reisebeginn ankommen, können diese fantastische Zusatzaktivität machen. Wir stiegen um 6 Uhr morgens in den Bus zum Rafting - Hauptquartier und genossen Kaffee und Frühstück in einem Garten, während wir die Sicherheitseinschulung erhielten. Mit unseren Booten ging es dann nach Jinja, ein kleines Fischerdorf, in dem unser Rafting - Abenteuer begann – nachdem ich mir mehrfach versichern ließ, dass das Wasser frei von Krokodilen war!

Wir lernten grundlegende Paddeltechniken und was wir tun sollten, falls das Boot kenterte. Das wurde gefolgt von einer Reihe urkomischer Versuche, aus dem Wasser zurück ins Boot zu kommen. Begleitet von einem Team in Kajaks und mit einem Guide in jedem Boot paddelten wir dann den Fluss entlang, wobei wir vor jeder Stromschnelle anhielten und besprachen, wie wir es anstellen wollten, im Boot zu bleiben. Wir passierten vier Stromschnellen bis zu Stufe 4, mit Strudeln, Wellen und Kanten, bei denen wir eifrig paddelten, ins Boot sprangen und uns festhielten und einmal vollständig kenterten. Es war alles sehr aufregend und die ruhigeren Passagen, in denen wir leckere frische Ananas naschten oder im Fluss schwammen und uns von der sanften Strömung mittreiben ließen, waren der perfekte Ausgleich dazu.

2: Eine Wanderung zu den Schimpansen im Kibale - Nationalpark

Die Leute konzentrieren sich in Uganda oft nur auf Gorillawanderungen, aber die Schimpansen zu sehen ist ebenfalls ein Muss. Der 795 km² große Kibale - Nationalpark liegt im Westen Ugandas und beherbergt die größte Anzahl und Vielfalt an Primaten in Ostafrika. Im Park leben 13 Arten von Primaten, darunter Schimpansen. Unter der Führung unserer Rangerin Prossy machten wir uns im Dschungel auf die Suche nach diesen. Zum Schutz der Primaten gelten im Park strenge Masken - und Abstandspflicht, damit die Tiere nicht angesteckt oder durch menschliche Präsenz zu sehr gestört werden. In den ersten 10 Minuten sahen wir bereits eine Schimpansenfamilie, die sich hoch oben in einer Feige Früchte zum Frühstück schmecken ließ. Alle in unserer Gruppe waren begeistert, dass wir so schnell Schimpansen gefunden hatten und wir sahen ihnen mit unseren Ferngläsern gute 20 Minuten lang zu, wie sie durch die Baumkronen schwangen. Wir ahnten ja nicht, dass das Beste erst noch kommen sollte ...

Prossy deutete uns, ihr in den Dschungel zu folgen und wir stolperten hinter ihr her über Wurzeln und duckten uns unter Ästen durch. Sie hatte einen Schimpansen gesehen, der von den Bäumen heruntergeklettert war und sich jetzt mühelos seinen Weg durch den Wald bahnte. Wir beobachteten ihn aus angemessener Entfernung, als er sich plötzlich umdrehte, direkt an uns vorbeiging und sich auf einem Baumstamm der täglichen Fellpflege widmete.

3: Bedeutsame Begegnungen mit den lokalen Gemeinschaften

Bei einer Reise nach Uganda kannst du einige der unglaublichsten Tiere und Landschaften der Welt sehen, aber es ist auch eine Gelegenheit, die lokalen Gemeinschaften kennenzulernen. Auf dem Trip Uganda nach Ruanda gibt es unzählige fantastische Erlebnisse mit den Einheimischen, bei denen du sie wirtschaftlich unterstützen kannst und ihre traditionelle Lebensweise kennenlernen wirst. Das wären etwa ein gemeinschaftliches Mittagessen in Bigodi und ein Dorfspaziergang, wo du sehen kannst, wie traditioneller Kaffee gemacht wird und die örtliche Spezialität Bananen - Gin trinken kannst. Aber Vorsicht: Die doppelt gebrannte Variante fährt ganz schön rein!

Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, einen traditionellen Medizinmann zu treffen, der erklärt, wie er mit Pflanzen und Kräutern kleinere Wehwehchen in der Gemeinschaft behandelt so wie es schon seit Generationen gemacht wird. Das für das Mittagessen und den Rundgang ausgegebene Geld kommt direkt Initiativen wie Schulen und Bildung zu Gute.

4: Eine Wanderung zu den wilden Gorillas im Impenetrable Forest

Wie gesagt ist für viele die Wanderung zu den Gorillas zweifellos DAS Highlight in Uganda und auch unsere Gruppe konnte es kaum erwarten. Wir standen früh auf für die Fahrt zum Bwindi Impenetrable Forest, wo wir uns im Parkbüro registrierten und die Ranger trafen. Alle, die in den Wald kommen, um die Gorillas zu sehen, brauchen eine Genehmigung. Das ist ein fantastisches Beispiel dafür, wie Tourismus helfen kann, bedrohte Tiere zu schützen. Die durch den Gorillatourismus geschaffenen Arbeitsplätze bieten den lokalen Gemeinschaften eine Einkommensquelle, sodass sie nicht mehr wildern oder das Schutzgebiet verletzen müssen. Konsequenterweise ist die Gorillapopulation wieder gestiegen.

Nach einer kurzen Einschulung, bei der uns die Ranger Gorillafamilien und das richtige Verhalten in ihrer Nähe erklärten, ging es in den Dschungel. Als wir den Pfad verließen und uns durchs den dichten Wald schlugen, wurde uns schnell klar, dass der Park seinen Namen nicht umsonst trägt. Wir hackten uns unseren Weg durch das Unterholz und bewegten uns so schnell wie möglich, damit die lästigen roten Ameisen nicht in unsere Stiefel klettern konnten. Eine Gruppe von Rangern vor uns spürte den Gorillas nach, wir hatten also eine ungefähre Vorstellung davon, wo sie sich aufhielten. Allerdings wurde uns gesagt, dass Gorillas ständig in Bewegung sind und die Wanderung daher ebenso gut eine oder bis zu zehn Stunden dauern könnte.

Nachdem wir schlammige Bäche, steile Abhänge und dichtes Unterholz überwunden hatten, sahen wir endlich unsere ersten Gorillas: Eine Mutter und zwei Jungtiere, die auf dem Hügel über uns spielten. Wir zogen unsere Masken an und sahen uns aufmerksam um. Gorillas sind immer in Familien unterwegs, wir wussten also, dass ein Silberrücken und die anderen Weibchen ganz in der Nähe sein mussten. Und dann hörten wir es ... ein tiefes, sanftes Brummen, mit dem wie uns die Ranger erklärten der Silberrücken seine Familie ruft und ihr mitteilt, dass alles in Ordnung ist. Die Ranger machten diese Töne nach, um dem Silberrücken unsere Anwesenheit zu signalisieren und dass wir keine Gefahr waren. Und gleich darauf zeigten sich fünf weitere Weibchen und Jungtiere gefolgt vom Silberrücken.

Für viele von uns war das ein Moment, von dem wir schon lange geträumt hatten und wir alle bewunderten diese sanften Riesen in stiller Ergriffenheit. Ein echtes Highlight war es, eine Mutter beim Füttern ihres an der Brust getragenen Babys zu beobachten. Im Park dürfen Gruppen nur eine Stunde mit den Gorillas verbringen. Wir machten also einige Fotos und sahen den Rest der Zeit den Tieren einfach zu und nahmen so viel wie möglich von diesem absolut einmaligen Moment im Leben mit.

5: Eine Safari ... zu Land oder zu Wasser

Auf diesem Trip kannst du wirklich alle möglichen Tiere sehen und Naturfans werden auch von den zwei Safaritagen im Queen - Elizabeth - Nationalpark begeistert sein! Im Safariwagen mit dem aufklappbaren Verdeck kannst du Ausschau nach Büffeln, Löwen, Elefanten und Flusspferden im Park halten. Wir hatten das Glück, einen Löwen und seine Familie beim Faulenzen am Straßenrand zu beobachten. Außerdem sahen wir Herden von Flusspferden, die sich im Wasser abkühlten, und gerade als der Tag zu Ende ging eine Gruppe Elefanten, die sich an der Vegetation am Parkrand labten.

Eine optionale Aktivität, die du dir nicht entgehen lassen solltest, ist die von einer lokalen Gemeinschaft betriebene Bootsfahrt im Kazinga - Kanal. Dabei siehst du die Tierwelt im Park vom Wasser aus aus einer ganz neuen Perspektive. Die erfahrenen Guides kennen die Ufer wie ihre Westentasche und wussten genau, wo wir hinschauen sollten, um trinkende Elefanten, badende Büffel und sogar ein auf einer Sandbank stolzierendes Krokodil zu sehen.

Ein Reisebericht von Leah Whitfield

Montag, 25. September 2023

Warum dir eine ethische Safari die besten zwei Tage deines tierliebenden Lebens bescheren wird

Die erste Welle der Euphorie brach aus, als sich die Gnu - Herde zerstreute, um dem winzigen, zwölfsitzigen Flugzeug auf dem Mara - Nord - Flugplatz Platz zu machen. Ich war angekommen, in der Masai Mara in Kenia, bereit, Tiere zu beobachten: richtige, wilde Tiere. Eigentlich alle Tiere, aber mehr als alles andere wollte ich einen Leoparden sehen. Ich wollte einen Leoparden sehen, der in einem Baum faulenzt, wie ihn mein neunjähriges Ich in meinem Skizzenbuch gezeichnet hatte. Leoparden sind meine Lieblingstiere, und ich würde sie jedem empfehlen, der geduldig genug ist, um sein Interesse zu wecken. „Das hier“, schrieb ich ernsthaft in mein dummes kleines Reisetagebuch, kurz vor der Landung, als uns unser Pilot auf die Löwen und Büffel auf den Ebenen unter uns aufmerksam machte, „wird einfach großartig“.

So hoffte ich es zumindest. Als Erwachsener kam es mir sehr kompliziert vor, auf Safari zu gehen, und ich hatte Zweifel als ich diese Reise plante. Ich machte mir Sorgen, dass Safaris von Natur aus ausbeuterisch sind; nicht nur in Bezug auf die Tiere und die Umwelt, sondern auch in Bezug auf die Einheimischen – ein hässliches Nebenprodukt des kolonialen Kapitalismus. Ich verbrachte Stunden damit, das Internet zu durchforsten und Stichworte wie „ethisch verantwortliche Safari – Kenia” einzugeben, um eine Möglichkeit zu finden, die mir konstruktiv – oder zumindest nicht destruktiv – erschien.

Wart ihr in letzter Zeit mal in einem Zoo? Sie sind nicht mehr der aufregende Ort, an den ihr euch vielleicht aus Eurer Kindheit erinnert. Sie sind deprimierend. Zoos sind das Schlimmste. Ich wollte Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum sehen.

Meine Recherche trug Früchte, als ich die Olare Motorogi Conservancy fand. Während die Einheimischen früher von den Nationalparks und Wildschutzgebieten vertrieben wurden, damit der Tourismus dort etabliert werden konnte, verfolgen Naturschutzgebiete heute einen ethischeren Lösungsansatz, der es den Einheimischen ermöglicht, ihr Land zu behalten und gemeinsam mit anderen lokalen Landbesitzern Entscheidungen darüber zu treffen, wie das neue, größere Gebiet verwaltet werden soll. In der Olare Motorogi Conservancy (ein Teil der Maasai Mara Wildlife Conservancies Association) haben sich die lokalen Maasai bereit erklärt, ihr Land gegen Besuchergebühren und ein nachhaltiges Einkommen zu verpachten und als Gastwirte, Köche, Fahrer und Führer zu arbeiten. Das ist zwar teurer, aber Reisen nach Afrika sind teuer, und gerade hier ist nicht der Ort, um Kosten zu sparen.

Als ich aus unserem kleinen Flugzeug ausstieg, begrüßten mich meine Massai - Führer Julius und John und machten mich auf Zebras, Paviane, Impalas, Warzenschweine, Elefanten, Giraffen und Flusspferde aufmerksam, als wir in einem Geländewagen über eine unbefestigte Straße zum Porini Lion Camp fuhren, wo ich übernachten würde. Sie waren nett und geduldig mit mir und verlangsamten das Tempo, um mich mit Begeisterung fotografieren zu lassen, obwohl sie wussten, dass das, was wir bisher gesehen hatten, praktisch noch gar nichts war. Ich fragte Julius, der gesprächiger als der freundliche, aber stoische John war, wer an diesem Abend noch im Camp übernachten würde (es gab insgesamt zehn Zelte). „Du bist der einzige Besucher”, sagte er. „Das ist alles.“

Im Camp angekommen, frühstückte ich und unterhielt mich mit dem Gastgeber, Daniel, bevor ich mich am späten Nachmittag zu unserem „Sundowner“ aufmachte, einer Fahrt durch die Mara bei Sonnenuntergang, wenn die Steppe kühler und die Tiere aktiver sind. Julius und John waren beeindruckend scharfsichtig und sahen Löwen, die sich im Gebüsch ausruhten, um dann auf wenige Meter an sie heranzufahren damit wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten konnten. Die Gefahr war gering – die Löwen sehen den Geländewagen als ein gutmütiges Riesentier und nicht als Transportmittel mehrerer Mahlzeiten, obwohl ich zu einem Zeitpunkt aufgefordert wurde, mich nicht aus dem Fahrzeug zu lehnen. (Wenn der Löwe direkten Augenkontakt mit einem aufnimmt, ist es Zeit, sich hinzusetzen; auf dem Foto unten seht Ihr, warum).

Wir hatten bereits Zebras, Hyänen, Mangusten und Löwen gesehen, aber der stets verantwortungsbewusste und freundliche Julius fragte, ob es noch etwas gäbe, das ich unbedingt sehen wollte, und als ich meinen geliebten Leoparden erwähnte, machten er und John sich fleißig daran, ihn zu finden. Es war sehr nett und beeindruckend; sie kannten die Lieblingsplätze des Leoparden gut und verbrachten eine Stunde damit, zu jedem von ihnen zu fahren, wobei sie immer engere Kehrtwendungen machten und immer schneller fuhren, als es langsam dunkel wurde. Und dann, gerade als es so aussah, als hätten wir kein Glück, zeigte Julius in eine Schlucht hinunter, durch dichtes Gebüsch, auf die Leopardin.

Mein äußerst miserables Foto oben wird nie vermitteln, wie sehr ich mich darüber freute, sie glücklich am Wasser liegend zu sehen, aber es war nur einer von vielen Höhepunkten in der Mara.

Am nächsten Morgen, nachdem ich um 5.45 Uhr aufgewacht war und meine Sachen für meinen Rückflug nach Nairobi gepackt hatte, unternahmen wir einen letzten Ausflug in der Morgendämmerung, bei dem wir nur zehn Minuten später einem Löwenrudel begegneten, das ein Gnu verschlang, das es nur eine Stunde zuvor erlegt hatte. Sie waren angespannt, bereit, sich ein Rudel hungriger Hyänen vom Leib zu halten, die sie umkreisten und auf eine Gelegenheit warteten, ihnen die Beute zu stehlen. Nur wenige Stunden danach beobachteten wir drei Löwen, die strategisch, wenn auch erfolglos, ein Zebra jagten. Ich habe noch nie etwas so Aufregendes gesehen.

Wir sahen außerdem nicht weniger als fünf Geparden, die sich im Schatten aneinander kuschelten, eine Herde Flusspferde, die im Fluss badete, und in einem Moment, der selbst den Mara - erfahrenen Julius dazu brachte, seine Kamera herauszuziehen, um eifrig zu fotografieren, eine Servalkatze auf der Jagd (sie sieht man, wie er sagte, äußerst selten, was mir in jenem Moment bereits durch Johns energische Fahrweise und seinen eigenen atemlosen Ton klar wurde). Kurz darauf frühstückten wir und machten uns dann auf den Rückweg zum Flugplatz. Ich war erschöpft, aber überglücklich. Die letzten 48 Stunden gehörten zu den besten meines Lebens.

Meine Reise ist schon länger zu Ende, aber ich scrolle immer noch mit peinlicher, Papa - ähnlicher Häufigkeit durch meine Mara - Fotos. Tiere in der Wildnis zu sehen, war etwas, das ich schon immer tun wollte, aber es auf eine Art und Weise zu tun, die die Einheimischen unterstützt und die Zukunft der Naturschutzgebiete stärkt, machte die Erfahrung noch besser.

Und obwohl ich nicht unbedingt versprechen kann, dass ihr euren Leoparden sehen werdet, werden sowohl euer erwachsenes Ich als auch, wie ich hoffe, das innere neunjährige Kind in euch, vor dieser fantastischen Kulisse eine Menge anderer Dinge entdecken, die euch ins Staunen versetzen werden. Die Mara – mit all ihrer tierischen Spannung und ihrer friedlichen, dramatischen, ruhigen und schönen Umgebung – enttäuscht einen garantiert nicht.

Ein Reisebericht von Stephen Carlick

Samstag, 23. September 2023

Hautnah dabei beim Schutz der Wildtiere in Uganda

Nyangoro, eine Gorillamutter, und Muhumuzu, ihr Baby, schauen mich neugierig an. Es ist Vormittag im Bwindi Impenetrable Forest in Uganda, und ich bin Tausende von Meilen von meiner Heimatstadt Vancouver entfernt. Doch irgendwie fühle ich mich in dieser feuchten ostafrikanischen Umgebung sehr wohl.

Die inmitten von Riesenfarnen, Akazien - und Mahagonibäumen lebenden Berggorillas strahlen Ruhe aus. In diesem urzeitlichen, hügeligen Wald - einem geschützten Nationalpark und UNESCO - Weltkulturerbezentrum - leben etwa die Hälfte aller 1.000 Berggorillas der Welt. Die Population ist zwar noch immer gefährdet, aber sie erholt sich.

Angeführt von einheimischen, machetenschwingenden Guides, die von der Uganda Wildlife Authority (UWA) lizenziert sind, braucht meine Gruppe etwas mehr als eine Stunde, um zu dieser 19 - köpfigen Gruppe mächtiger Primaten zu gelangen. Bakwate, der dominante 300 - Pfund - Silberrücken, geht direkt an uns vorbei, und es ist ein wunderschöner und surrealer Anblick. Wir verbringen eine Stunde damit, die Gorillas aus der empfohlenen Mindestdistanz von sieben Metern zu beobachten.

Uganda bietet viele wunderbare Überraschungen. Die Wahrnehmung westlicher Kulturen über diese 41 Millionen Einwohner zählende äquatoriale Nation wurde durch Filme wie Raid on Entebbe, das ein Drama zwischen Entführern und Kommandanten auf Ugandas größtem Flughafen beschreibt, und The Last King of Scotland, das die Herrschaft des Terrors von Diktator Idi Amin in den Mittelpunkt stellt, konditioniert.

Diese düsteren Geschehnisse ereigneten sich jedoch in den 1970er Jahren. Dank der höheren politischen Stabilität können Besucher heute problemlos 10 Nationalparks mit vielen wildlebenden Tieren in Lebensräumen mit tropischen Wäldern, Savannen und Halbwüsten erkunden.

Das heißt nicht, dass es immer ruhig ist, wie mein anschließender Ausflug nordwestlich zum Kalinzu Central Forest Reserve zeigt. Dieses 147 Quadratkilometer große Gebiet im Queen Elizabeth Nationalpark, in dem fast 400 der mehr als 1.000 Vogelarten Ugandas beheimatet sind, ist bekannt für seine Schimpansenpopulation. Ihre unheimlichen, kreischenden Schreie - manchmal ähnlich wie menschliche Stimmen - sind aus zwei Kilometern Entfernung zu hören.

Robert, unser Guide, führt uns durch den grünen, lebendigen Dschungel, wo wir entlang des Weges Diademmeerkatzen und Riesenschnecken sehen. Als wir schließlich die Gruppe von 40 Schimpansen finden, schwingen sie sich durch die hohen Baumkronen und baumeln mit einer verrückten Unbekümmertheit an den Ästen. Die Schimpansen, zu deren Ernährung Blätter, Raupen und sogar andere Affen gehören, werfen Früchte auf uns. Sie mögen gefährdet sein, aber wir sind diejenigen, die Gefahr laufen, von oben angepinkelt zu werden.

Robert zeigt auf einen männlichen Schimpansen namens Victor, der lässig an einem Ast hängt. Als unbefangener Gefährte beginnt er, sich selbst zu lecken - die Norm in dieser Gemeinschaft.

Die surreale Stimmung setzt sich auf unserer Wanderung zurück fort. Wir machen Halt für ein Gruppenfoto mit einem riesigen Würgefeigebaum, dessen Wurzeln an Angelina Jolies Szenen in Angkor Wat aus Lara Croft: Tomb Raider erinnern. Als wir aus dem Dschungel auftauchen und zu unserem Kleinbus gehen, nähern sich die Obstverkäufer und bieten einige der über 30 Bananenarten Ugandas zum Kauf an. Die Schimpansen wären neidisch. Uganda baut mehr Bananen an als jedes andere afrikanische Land und liegt weltweit an zweiter Stelle nach Brasilien.

Mein Appetit auf Wildtierbeobachtungen ist groß, und bei den Tieren der " Big Five " ist es ein hart umstrittenes Rennen in der Frage, welches Tier am faszinierendsten ist, Löwen oder Elefanten. (Die übrigen sind Leoparden, Nashörner und Büffel.) Im Queen Elizabeth Nationalpark, dem zweitgrößten Nationalpark Ugandas, leben bis zu 120 seltene, baumkletternde Löwen. Sie nutzen die Bäume, um Beute anzugreifen, die Tsetse - Fliegen zu meiden und kühl zu bleiben.

Nachdem ich um 7 Uhr morgens von einem rot glühenden Sonnenaufgang geweckt wurde, fährt meine Gruppe weiter in den Park. Unterwegs kommen wir an zwei riesigen Elefanten in einem Feld vorbei. Ein lustiges Warzenschwein huscht vorbei, während uns Frauen, die Eimer auf dem Kopf balancieren, zuwinken.

Wir steigen in ein spezielles Geländefahrzeug mit einem Aufstelldach zur Tierbeobachtung um. In Begleitung einheimischer Experten durchqueren wir die Savanne auf kurvenreichen Schotterpisten, die nebligen Rwenzori - Bergen in der Ferne. Einige Löwen sind mit Funk - Tracking - Halsbändern ausgestattet, was ihre Lokalisierung erleichtert, obwohl auch gutes Timing, Beobachtungsgabe und Glück erforderlich sind.

Noch vor 9 Uhr haben wir Glück. Zwei weibliche Löwen und zwei Jungtiere schlemmen an einem Warzenschwein - Kadaver in der Nähe einer Kaktusbaumgruppe. Es ist ein unbeschreiblicher Anblick. Wir umkreisen sie aus sicherer Entfernung, während Geier in der Nähe verweilen und nach Überresten suchen.

Später, als wir einen männlichen Löwen erblicken, der sich in einem Dickicht versteckt und anscheinend hofft, eine Freundin zu finden, kommt mir eine Variante eines Hits der Eagles aus den 1970er Jahren in den Kopf: „You can’t hide your lion eyes/And those bushes are a thin disguise. („Du kannst deine Löwenaugen nicht verstecken / Und diese Büsche sind ein dünnes Versteck.“) Er scheint dem zuzustimmen, da er uns schließlich anbrüllt (wow!) und davonläuft. Die Wissenschaftler erklären, dass er sich im Paarungsgebiet eines anderen männlichen Löwen befindet. Vermutlich war das eine gute Entscheidung.

Wildtierschutz hatte zu Idi Amins Zeiten keine Priorität, aber als ich das Gorilla Conservation Cafe in Entebbe besuche, ist es erfreulich zu sehen, was sinnvollerweise getan wird, um meine ugandische Lieblingstiere zu schützen. Für 30.000 ugandische Schillinge (ca. 8 USD) kann man eine 500 - Gramm - Packung Kanyonyi Coffee Blend kaufen, wobei ein Teil des Erlöses dem Schutz der Berggorillas zugute kommt.

Das Konzept unter der Leitung von Dr. Gladys Kalema - Zikusoka besteht darin, die einheimischen Bauern zu ermutigen, Kaffee zu produzieren, ihr Einkommen zu steigern, Wilderei im Gorillawald zu verhindern, Familienplanung zu praktizieren und die Krankheiten zu bekämpfen, die auf Gorillas übertragen werden können. "Wir haben beschlossen, das Produkt als globale Marke zu entwickeln, die die Gorillas retten kann", sagt Kalema - Zikusoka.

Während ich meinen Kaffee in Vancouver genieße, hoffe ich, dass Nyangoro und Muhumuzu noch viele ruhige Vormittage in Uganda vor sich haben.

Ein Reisebericht von Lucas Aykroyd

Donnerstag, 21. September 2023

Erkunde die florierende Kunstszene von Johannesburg

Johannesburg ist eine Stadt, die begeistert – und bei ihrer dynamischen kreativen Szene ist es nicht anders. Wenn du Joburg besuchst, solltest du dir Zeit nehmen, um einige der verschiedenen Galerien der Stadt und die beeindruckenden öffentlichen Kunstwerke zu erkunden. Hier sind nur einige der Orte, die auf deinem Radar stehen sollten.

Straßenkunst in der Innenstadt

Tauche ein in Jozi's Kunstszene und unternehme einen Rundgang durch die Straßen der Innenstadt. In Vierteln wie Newtown und Maboneng erwarten dich Dutzende von Werken, die einen Einblick in südafrikanische gesellschaftspolitische Themen gewähren. Nach dem Ende der Apartheid entwickelte sich in Johannesburg eine kreative Bewegung, die in den vergangenen 19 Jahren an Fahrt gewonnen hat. Heute ist die Straßenkunst der Stadt die facettenreichste des Landes. Zu den herausragenden Stücken gehören Faith47's stampfende Zebra Wandmalerei an der Kreuzung Fox und Rissik Street im CBD und Falko 1's 'Family Time' Wandmalerei einer knallbunten Mutter und eines Baby - Elefanten in Newtown.

Wenn du eine kleine Erinnerung an Joburgs Straßenkunst mit nach Hause nehmen möchtest, gehe zu iwasshot in Joburg bei Maboneng's Arts on Main. Dieses soziale Projekt verkauft Fotos von Johannesburg (von denen ein Großteil Straßenkunst ist), die von benachteiligten Kindern fotografiert wurden; sie erhielten Einwegkameras, einen Crashkurs in Fotografie und wurden dazu ermutigt, hinauszugehen und ihre Stadt zu fotografieren.

Victoria Yards

Ein Neuling in der Johannesburger Kunstszene ist Victoria Yards, eine restaurierte Industrieanlage in der Oststadt mit einer urbanen Farm und einer Reihe von kreativen Studios. Am ersten Sonntag im Monat sind die Künstlerateliers für Besucher geöffnet. Zu den hier ansässigen Künstlern gehören der internationale Fotograf Roger Ballen und die lokalen Künstler James Delaney und Ayanda Mabulu. Hier gibt es auch Designgeschäfte wie Tshepo the Jean Maker und Schmuck von Yol Bijoux Nomades.

Nachdem du die Studios und Galerien erkundet hast, kannst du dir an den Essensständen einen Happen gönnen oder dich mit Produkten vom Bauernmarkt eindecken, auf dem Bio - Obst und Gemüse von Victoria Yards und anderen nahegelegenen städtischen Bauernhöfen verkauft werden.

ABSA Gallery

Die ABSA Gallery befindet sich in der Zentrale der ABSA - Bank in der Fox Street im CBD. Neben permanenten Exponaten wie den sechs Stockwerke hohen handgewebten Teppichbannern von Norman Catherine gibt es temporäre Ausstellungen, unter anderem mit Werken des Gewinners der ABSA L'Atelier Awards. Im Jahr 2018 ging der Preis an Banele Khoza, die die Ausstellung "A Letter to My 22 - Year - Old Self" kuratierte. Viele andere Künstler trugen zur Ausstellung bei, die die Schwierigkeiten junger Kreativer in Südafrika aufzeigt. Der Erlös aus den verkauften Werken geht an Khozas NGO BKhz Foundation, die junge Künstler unterstützt.

Gallery Momo

In Parktown präsentiert die Gallery Momo eine Vielzahl von Künstlern aus Südafrika und der afrikanischen Diaspora. Neben Werken neuer und junger Künstler werden auch Werke von Meistern des 20. Jahrhunderts ausgestellt.

Hier finden wechselnde Ausstellungen statt, wie z.B. eine Reihe historischer Schwarz - Weiß - Fotografien des Kapstädters George Hallett. Hallett wurde im Sechsten Bezirk geboren, einem Viertel, aus dem die Bewohner in den späten 1960er Jahren gezwungen wurden, in ein weißes Gebiet zu ziehen; er fotografierte seine Gemeinde unmittelbar vor diesem Umzug, bevor er nach Europa floh, wo er weiterhin südafrikanische Flüchtlinge dokumentierte.

Möglicherweise begegnest du auch Ayana V. Jacksons Analyse der schwarzen Weiblichkeit durch Selbstporträts; dem menschlichen Umriss des angolanisch - portugiesischen Künstlers Pedro Pires, der aus „Interventionen" auf Papier und leeren Overalls entstanden ist; oder Ransome Stanleys Erforschung der Afropolitanität (eine Philosophie der multirassischen, multikulturellen afrikanischen Identität) durch den gebürtigen Engländer, der alte Kolonialbilder als Beispiele dafür verwendet, wie Afrikaner exotisiert wurden.

Everard Read & CIRCA

Besuche den „Art Strip“ an der Jan Smuts Avenue in Rosebank, wo du eine ganze Reihe von Galerien erkunden kannst. Ein besonders guter Tag für einen Besuch ist an First Thursdays, eine kostenlose Veranstaltung am ersten Donnerstag eines jeden Monats, an dem die Kunstgalerien von Johannesburg (und Kapstadt) ihre Türen bis mindestens 21 Uhr für Besucher öffnen.

Everard Read, die älteste kommerzielle Kunstgalerie des Landes, wurde 1913 gegründet und ist Teil der Keyes Art Mile Projektentwicklung, in der auch Marble, eines der besten Restaurants der Stadt, und eine Reihe von Boutiquen untergebracht sind. Everard Read präsentiert Arbeiten südafrikanischer Künstler und fördert junge, aufstrebende Kreative. Im gleichen Komplex befindet sich die beeindruckende CIRCA Gallery, Everard Reads Schwesterobjekt, mit ihrer geschwungenen Wand aus geschliffenen schilfartigen Aluminiumstreifen. Neben Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sollen hier auch wissenschaftliche und technologische Installationen einbezogen werden.

In beiden Galerien werden Kunstwerke wie Francki Burgers mehrschichtige Schwarzweißfotografie der Anglo - Zulu - Schlachtfelder in KwaZulu - Natal, Nelson Makamos Kohle - und Ölfarbenporträts und Olivié Kecks mutige, grelle und oft morbide Frauenbilder ausgestellt.

Ein Reisebericht von Heather Richardson

Mittwoch, 20. September 2023

Auf der Suche nach Alex Haleys "Roots" in Gambia

Das kleine westafrikanische Land Gambia besitzt eine reiche Tierwelt in seinen vielfältigen Ökosystemen, Strände entlang eines schmalen Teils der Atlantikküste und eine facettenreiche Kultur. Gambia, bekannt als „die lächelnde Küste Afrikas“, erlebt seit seiner Unabhängigkeit eine lange Zeit der Stabilität.

Für viele Menschen ist Gambia am ehesten aus dem Buch „Roots“ (Wurzeln), bekannt: Alex Haleys mitreißende Familiensaga von Kunta Kinte und seinen Nachkommen. Die fiktive Kinte basierte anscheinend auf einem echten Mann der im 18. Jahrhundert in Gambia lebte und im US - Bundesstaat Virginia gefangen genommen und in die Sklaverei verkauft wurde. Das Buch begleitet Kintes Familie über mehrere Generationen.

Heute ist die Wirkung des Bestsellers (er hat sich mehr als sechs Millionen Mal verkauft und Haley einen Pulitzerpreis eingebracht) immer noch in Gambia zu spüren und bleibt ein großer Anziehungspunkt für Menschen, die daran interessiert sind, die tragische, aber wichtige Geschichte des Landes zu erkunden.

Das „International Roots Festival“

Dieses alle zwei Jahre stattfindende Festival wurde 1994 von der Regierung Gambias als „Homecoming“ - Gedenkfeier ins Leben gerufen. Trotz der Gräueltaten, die den historischen Hintergrund von Roots (und Tausender anderer Familien, die durch den transatlantischen Sklavenhandel versklavt und auseinandergerissen wurden) bilden, versteht sich dieses Festival als eine Hommage an das Land und sein Erbe.

Das Festival findet in der Regel im Mai statt und umfasst Musikkonzerte mit internationalen Künstlern, historische Führungen zu Orten wie Jufureh, kulturelle Aktivitäten und eine Bildungskomponente. Es bietet den Besuchern die Möglichkeit, zu erleben, was Gambia und seine Menschen ausmacht, sowie den Angehörigen der afrikanischen Diaspora Gelegenheit, sich wieder mit ihren Wurzeln und Traditionen zu verbinden.

Jufureh

Dies war der Geburtsort und das Heimatdorf von Kunta Kinteh, bevor er entführt und zu einem Leben in der Sklaverei auf der anderen Seite des Ozeans gezwungen wurde. Mit einer Bevölkerung von rund 6.000 Einwohnern ist Jufureh das Hauptziel für Menschen, die sich für die Geschichte von Roots interessieren. Es gibt jedoch einige möglicherweise nachteilige Auswirkungen des Tourismus, denn hier betteln Kinder um Schulspenden und Leute verkaufen Besichtigungszertifikate für die Sehenswürdigkeit. Es ist daher am besten, einen Reiseleiter dabei zu haben.

Im nahen Albreda gibt es ein kleines Sklavereimuseum mit historischen Artefakten, die diese dunkle Periode der Menschheitsgeschichte dokumentieren und darüber aufklären sowie Informationen für Besucher afrikanischer Herkunft auf der Spur ihrer eigenen Wurzeln bereitstellen. Von Jufureh aus kann man mit der Fähre zur Insel Kunta Kinte übersetzen.

Die Insel Kunta Kinte

Die ehemals als James Island bekannte Insel im Gambia River wurde 2011 nach dem Helden von Haleys Buch umbenannt und gehört zum UNESCO - Weltkulturerbe. Es handelt sich um einen wichtigen historischen Ort des westafrikanischen Sklavenhandels – sowohl dessen Beginn als auch dessen Abschaffung – als Ort, an dem die Sklaven bis zu zwei Wochen lang festgehalten wurden, bevor sie verschifft wurden. Auf der Insel Kunta Kinte findet man auch Zeugnisse über die frühzeitige Erschließung des afrikanischen Landesinneren, wobei die Geschichte bis in die vorkoloniale Zeit zurückreicht. Die Küstenerosion stellt eine ständige Bedrohung für die Insel dar, aber es gibt noch Ruinen von mehreren Festungen, Kapellen und einer Geschützbatterie sowie mehrere restaurierte historische Gebäude, die zwischen alten Affenbrotbäumen verstreut liegen.

Banjul

Beim Betreten der Hauptstadt Banjul sehen die Besucher unter anderem den markanten Bogen 22, eines der höchsten Gebäude Gambias. Dieser Gedenkbogen ist ein einzigartiges Tor in die Stadt und wurde 1996 anlässlich des Militärputsches von Yahya Jammeh errichtet. Der Bogen 22 steht auf acht Säulen und ist drei Stockwerke hoch; Aufzüge und Wendeltreppen führen zu den oberen Stockwerken und bieten einen beeindruckenden Panoramablick über die Stadt bis hinunter zum Seehafen und den Mangrovenwäldern.

Ebenfalls in Banjul befindet sich das Nationalmuseum von Gambia mit seiner Sammlung von historischen Dokumenten und kulturellen Exponaten über das Land. Auf drei Etagen werden alle Details von Gambias politischer Geschichte und archäologischen Schätzen, über das musikalische Erbe bis hin zu Kunsthandwerk und Fotografie, ausgestellt. Freiwillige Dozenten geben faszinierende Einblicke in die mündlich überlieferte Geschichte und Legenden, die über Generationen von Gambier weitergegeben wurden.

Albert Market

Dieser ist der wichtigste städtische Markt des Landes, der sich an der Liberation Avenue in Banjul befindet. An diesem Ort herrscht Lebensfreude, Farbenpracht und ein reges Treiben der Bewohner, die ihrem Alltag nachgehen. Es ist auch ein großartiger Zwischenstopp für Besucher, die einen Einblick in die Kultur der Region erhalten möchten und gleichzeitig ein Stück davon mit nach Hause nehmen möchten. Der Albert Market ist in drei verschiedene Bereiche unterteilt: ein Einzelhandelsmarkt, in dem die Einheimischen alles kaufen, von Kleidung über Küchenartikel bis hin zu Eisenwaren; ein Lebensmittelmarkt, der frische Lebensmittel, Fleisch, Fisch und Gewürze verkauft; und ein touristischer Kunsthandwerksmarkt, auf dem Handwerker stolz bunte Textilien, geschnitzte Holzmasken, Trachten und andere handgefertigte Souvenirs zum Kauf anbieten. Sei bereit zu feilschen, denn das ist der halbe Spaß!

Ein Reisebericht von Shelley Seale

Dienstag, 19. September 2023

In Lalibela befinden sich die Kirchen im Untergrund

Die Tradition besagt, dass man hoch bauen muss, wenn man den Himmel erreichen will. Die großen Tempel der Welt folgten alle dieser traditionellen Form, und ragen mit ihren Kuppeln, Türmen und Minaretten in den Himmel empor, in der Hoffnung, die Lücke zwischen den Menschen und dem Göttlichen zu schließen. Aber in Äthiopien - einem Land, in dem es bis heute 13 Monate im Jahr gibt - werden die Dinge ein bisschen anders gemacht.

Das äthiopische orthodoxe Christentum ist einzigartig. Es entwickelte sich weitgehend isoliert von Rom und Konstantinopel und behauptet, nicht nur die Bundeslade zu besitzen, sondern auch, dass seine Könige direkt von Salomon und der Königin von Saba abstammen. Und was die Kirchen angeht, sahen die Praktizierenden der Religion nie Bedarf für hohe Kathedralen oder schwindelerregende Glockentürme. Stattdessen wurden die größten äthiopisch - orthodoxen Kirchen aus dem lebenden Gestein der Nation selbst herausgmeißelt. Und das kommt nirgendwo besser zum Ausdruck als in Lalibela.

Lalibela, in der dünnen Luft des äthiopischen Hochlandes gelegen, hat 13 prächtige Kirchen, die geduldig aus dem Fels gehauen wurden, auf dem der Ort steht. Auf den ersten Blick scheinen sie eine Landschaft der Abwesenheit darzustellen. Die Kirchen erscheinen nur, wenn man direkt über ihnen steht und vom Boden aus auf eine Reihe gemeißelter Gräben und Höfe blickt, in denen sich die monolithischen Orte der Anbetung befinden. Wie, fragst du dich, wurden die wohl erbaut?

Der Legende nach erschienen die Kirchen im 12. Jahrhundert dem König Lalibela in einem Traum, der ihn dazu drängte, aus der Basaltkuppe, in der die Stadt lag, ein neues Jerusalem zu schaffen. Während die Geschichte ihrer genauen Konstruktion weitgehend undokumentiert bleibt, erscheint sie einem als eine solche Meisterleistung, dass man der Geschichte, dass mindestens eine von ihnen über Nacht mit Hilfe von Engeln erbaut wurde, durchaus Glauben schenken kann.

Die Kirchen sind in zwei Hauptgruppen unterteilt. Die nordwestliche Gruppe mit sieben Kirchen umfasst Bet Medhane Alem, die größte monolithische Kirche der Welt, die fast 12 Meter hoch ist und von 72 Säulen getragen wird, die alle geduldig aus dem Fels gehauen wurden. Ein Tunnel führt von hier aus zur kleineren Bet Maryam, die der Jungfrau Maria gewidmet ist, mit ihren wunderschön geschnitzten Kreuzen. Weitere Kirchen, darunter Bet Golgota, haben eine fast kerkerartige Atmosphäre, eine Wirkung, die durch weiß gekleidete Priester, die in Winkeln sitzen und aus der Bibel vorlesen, noch verstärkt wird.

Die südöstliche Gruppe umfasst mehrere Kirchen - wahrscheinlich die ältesten in der Stadt - die ursprünglich aus bestehenden Höhlen gehauen wurden. Tiefe Tunnel und Brücken führen in den Komplex, wo einen das Highlight, Bet Emanuel, erwartet. Diese königliche Kapelle ist eine der schönsten der Felsenkirchen, und ihre Fenster und Säulen wurden so geschnitzt, dass sie aus Holz zu sein scheinen, was zu dem Gefühl beiträgt, dass sie direkt aus der Erde emporsprossen.

Doch die größte Errungenschaft Lalibelas steht abseits von all den anderen Kirchen: Bet Giorgis ist einfach fantastisch; ein perfekt symmetrischer kruzifix - förmiger, 15 Meter hoher Turm. Seine von engen Wänden umschlossene Dekoration ist perfekt bis ins letzte Detail, innen und außen. Die Kirche ist St. Georg geweiht, dem Schutzheiligen Äthiopiens, dessen galoppierendes Pferd seine Hufspuren im Tunnel, der zu ihrem Eingang hinabführt, hinterlassen haben soll.

Besonders aufmerksame Besucher werden die Abdrücke erkennen und am Ende ihres Besuchs halb glauben, dass sie von einem gespenstischen Heiligen zurückgelassen wurden, oder dass Engel dem König geholfen haben, seine Kirchen in einer heiligen Nacht aus dem Stein zu meißeln. Lalibela ist ein Ort, der alle Erwartungen übertrifft, und manchmal scheinen göttliche Erklärungen die einzig richtigen zu sein.

Ein Reisebericht von Paul Clammer

Montag, 18. September 2023

Äthiopien - Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Kaffee

Ich denke viel an ihre Hände. Die Hände von Landwirten, die ich im Ursprungsland von Kaffee getroffen habe. Hände, braun wie meine, aber noch brauner, ziehen Setzlinge aus fruchtbarem Boden, pflücken hellrote Beeren (als „Kirschen“ bezeichnet) von dünnen Ästen und wandeln die Erträge in die kostbare Flüssigkeit um, die mich und Millionen andere am Morgen antreibt.

Ich kam mitten in der Nacht in Äthiopien an. Die Luft war dünn und kühl; die Stadt diesig und ruhig, und nichts deutete darauf hin, dass es sich um den Ursprungsort des Zeugs handelt, das die Welt mit Koffein versorgt. Kaffee ist unsere Kollektivdroge Nr. 1: Wir trinken weltweit mehr als 2,25 Milliarden Tassen Kaffee, wobei die Kanadier zu den Top - Konsumenten der Welt gehören. Trotz dieser Vorliebe für das Getränk denken die meisten an Starbucks, wenn es um den Ursprung von Kaffee geht, und nicht an ein fernes Land am Horn von Afrika.

Äthiopien steht jedoch für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Kaffee. Es ist nicht nur das Land, in dem die Pflanze Coffea arabica zuerst blühte, sondern auch der Ort, der auf der Welt Methoden zur Zubereitung von Kaffee und eine Gemeinschaftskultur rund um das Getränk verankerte. Und von allen Kaffeeanbauregionen hat Äthiopien die größte Vielfalt an Kaffeepflanzen zu bieten – was nötig ist, um die Nutzpflanze auch für die Zukunft zu erhalten.

Das Land ist viele Dinge gleichzeitig. Äthiopien beheimatet die antiken Gebeine von modernen Menschen und eines der ältesten Alphabete, das noch immer benutzt wird. Das Binnenland hat seine eigene Zeit, die bei Sonnenaufgang beginnt, und einen Kalender mit 13 Monaten. Und es wurde noch nie kolonisiert. Wie ich in meinem Buch schreibe: „Die einzigen Überbleibsel der fehlgeschlagenen Besetzungen [durch die Italiener] scheinen fantastisches italienisches Essen und die häufige Verwendung des Wortes „Ciao“ zu sein. Äthiopien gehört niemandem außer sich selbst.“

Die Geschichte der Verbundenheit des Landes mit Kaffee begann vor mindestens 1.500 Jahren in Kaffa, einer Provinz im südwestlichen Hochland. Man sagt, dass das der Ort ist, an dem ein Ziegenhirte namens Kaldi bemerkte, dass seine Herde immer lebhafter wurde, nachdem sie die Beeren eines kleinen, belaubten Baumes gefressen hatte. Kaldi probierte die Früchte und erlebte anschließend den gleichen Rausch, wodurch unsere Verbindung mit einer Nutzpflanze begann, die an zweiter Stelle hinter Erdöl zum meist gehandelten Rohstoff der Welt geworden ist.

Äthiopien ist das fünftgrößte Kaffeeerzeugerland der Welt und nach Angaben der Internationalen Kaffeeorganisation der zweitgrößte Kaffeeexporteur des Kontinents (hinter Uganda). Die Nutzpflanze kurbelt die Wirtschaft an, indem sie eine Devisenquelle und, was noch wichtiger ist, Arbeit für mehr als 15 Millionen Menschen schafft. „Kaffee ist alles“, erklärte mir Frehiwot Getahun, der Manager der Kafa Forest Coffee Farmers Cooperative Union. „Er ist Identität. Er ist Beschäftigung – nicht nur für die Landwirte, sondern auch für die Manager, Lohnarbeiter, Verwalter, LKW - Fahrer, Verkoster, Händler.“

Ich traf Getahun während eines Trips, um die Menschen – und die Arbeit und die vielen Hände – hinter Kaffee kennenzulernen. Das Zeug ist nicht nur mit der Wirtschaft sondern auch mit der Kultur verwoben. „Es ist wie Essen“, sagte er. „Man trinkt ihn am Morgen, am Mittag, am Abend. Die Menschen leben von – und durch – Kaffee.“

Diejenigen, die die Nutzpflanze ernten und anbauen, leben jedoch von sehr geringen Gewinnspannen. Gemäß der Fairtrade Foundation werden 80 % des Kaffees von Kleinbauern angebaut, die laut Agrarökonom Mick Wheeler üblicherweise nur 10 % des Endpreises erhalten. Die Landwirte, die ich bei der Yirgacheffe Farmers Cooperative Union traf, erzählten mir, dass sie mit köstlichem Kaffee „gesegnet“ sind (eine Untertreibung), aber dass es ihnen an Dingen fehlt, die oft als selbstverständlich angesehen werden: Zugang zu guten Straßen und moderner Technologie. Eine der Maschinen, die der 52 - jährige Landwirt Alemu Seda mir zeigte, stammte aus den 1980er Jahren und war in schlechtem Zustand.

Kaffee aus dieser Region wird auf der ganzen Welt getrunken. Die Menschen, die das möglich machen, sollten auch anerkannt – und besser für die äußerst befriedigenden Früchte ihrer Arbeit entlohnt werden. Für das, was ihre Hände Tag für Tag hervorbringen.

Äthiopiens Verbundenheit mit Kaffee offenbart sich nicht nur durch die Nutzpflanze, sondern auch in der Tasse – durch ein Ritual, das als Kaffeezeremonie bekannt ist. Die Prozedur, die in der Öffentlichkeit formal und zu Hause zwanglos begangen wird, dient der Gemeinschaft und Verbindung. Das, gemeinsam mit der Ausweitung des Anbaus und Konsums von Kaffee in den Jemen unter dem Osmanischen Reich, führte zu der Café - Kultur, die sich in Europa festsetzte und sich später nach Nordamerika ausdehnte. Es ist die wahre Vorstufe zu dem, wie wir heute Kaffee genießen.

Während der Kaffeezeremonie hängt der Duft von Weihrauch in der Luft, während sich Freunde und Nachbarn vor einer einfachen, aber stilvollen Konstruktion versammeln: einer gusseisernen Pfanne über Feuer mit einem Metallhaken, um den Kaffee beim Rösten langsam zu wenden – ein Prozess, bei dem sich die Farbe von türkisgrünen Bohnen in einen braunen Erd - und Hautton verwandelt.

Nachdem die Bohnen abgekühlt sind, kommen ein „Mukecha“ und „Zenezena“ (Mörser und Stößel) zum Einsatz, um sie zu Pulver zu mahlen. Das gemahlene Pulver wird mit Wasser vermischt und in einer Jebena, einer Kaffeekanne aus Ton, aufgebrüht, aus der drei Mal Kaffee ausgegossen wird. Die erste Portion ist dick und stark; die zweite, verdünnt, etwas weniger so; und die dritte und letzte Portion noch köstlicher, da sie nochmal verdünnt ist.

Die Zeremonie wird bewusst und langsam begangen und wird mich für immer daran erinnern, dass ich mich in der Ethiopian Standard Time – und in Gesellschaft – befinde. Diese Kaffeepausen begeht man nicht allein; sie sollen Gespräche anregen und Geselligkeit fördern. Diese Tradition begann bereits vor Tausenden von Jahren – lange vor dem Aufkommen von europäischen Kaffeehäusern – infolge der äthiopischen Invasion in Südarabien im Jahr 525 nach Christus.

Die Bohnen auf äthiopischen Märkten und an Straßenständen werden als „Bunna“-Kaffee bezeichnet. Auf ihrer Verpackung ist kein Ursprung aufgeführt, sie kommen aber von innerhalb des Landes und werden von Pflanzen geerntet, die typischerweise auf kleinen Gartenbeeten wachsen, wahrscheinlich von Samen, die aufgehoben wurden, oder von Setzlingen von lokalen Initiativen zur landwirtschaftlichen Beratung. Und der Kaffee, der von diesen Beeten stammt, ist bemerkenswert.

„Kaffee ist dafür bekannt, von Ort zu Ort unterschiedlich zu schmecken“, erklärt Peter Giuliano, Forschungsleiter der Specialty Coffee Association of America, „aber in Äthiopien gibt es eine größere Geschmacksvielfalt als in allen anderen Ländern der Welt zusammen. Jede Art von möglichem Kaffeegeschmack ist an seinem Ursprungsort zu finden.“

Die genetische Vielfalt in diesem Saatgut – in Äthiopien und weltweit – hat sich jedoch verringert, was auf weitreichende Änderungen in der Landwirtschaft in Richtung eines zunehmend homogenisierten Lebensmittelsystems zurückzuführen ist. Das ist erneut der Grund, warum Äthiopien für die Versorgung mit Kaffee so wichtig ist. Während die Welt auf immer weniger Kaffeevarianten baut, die für eine Vielzahl von verheerenden Krankheiten anfällig sind, besteht in Äthiopien die größte Vielfalt der Pflanze, sowohl auf Farmen als auch in der Wildnis. Es ist unser Back - up - System, um zukünftige Herausforderungen anzugehen, mit denen die Pflanze konfrontiert werden könnte.

Das ist es, worüber ich nachdenke, während meine Hände zum Schrank, der kleinen Mühle, mit der ich meinen Kaffee zermahle, zum Wasserkocher, zur Aeropress und zur Tasse wandern. Dass dieser Moment, dieser lebhafte und dennoch beruhigende Start in den Tag, nur durch die Herzen und Hände von denjenigen ermöglicht wird, für die dieses Getränk ihr Geburtsrecht ist.

„Buna dabo naw“ heißt die lokale Redensart. Kaffee ist unser Brot.

Ein Reisebericht von Simran Sethi