Starre einen Silberrücken zu lange an und du könntest Ärger heraufbeschwören; schätze seine Stimmung falsch ein und dein ehrfürchtiger Blick könnte als Kampfansage missverstanden werden. Aber jeder, der sich glücklich genug schätzen kann, einem Berggorilla in die Augen zu sehen – selbst wenn nur für ein paar Sekunden –, wird die mächtige Verbindung wahrnehmen, die wir mit diesen hochintelligenten und emotionalen Kreaturen teilen, mit denen wir 98 % unserer DNA gemeinsam haben.
Es ist schwer vorstellbar, dass diese Primaten vor 50 Jahren von Wilderern aus Wut und Verzweiflung getötet wurden und um einen Markt mit grotesken Kuriositäten wie Aschenbechern aus abgetrennten Gorillahänden zu bedienen. Nur 880 Berggorillas verbleiben in der Wildnis, aber ohne die Arbeit der Primatologin Dian Fossey wäre diese Zahl wahrscheinlich sehr viel geringer.
Die bei den Ruandern als Nyiramachabelli („die Frau, die alleine auf dem Berg lebt“), bekannte leidenschaftliche amerikanische Forscherin widmete ihr Leben der Erforschung und dem Schutz von Gorillas. Und obwohl sie ursprünglich gegen Gorilla - Tourismus war, ebnete ihre Arbeit den Weg für eines der erfolgreichsten Gemeinde - und Naturschutzprojekte der heutigen Zeit.
Es ist über 30 Jahre her, seit der Film Gorillas im Nebel, der auf Dians Buch basiert, in den Kinos erschien. Dadurch erlangte ihre Geschichte weltweite Berühmtheit.
Ian Redmond, ein Naturschützer und einer der führenden Primatologen der Welt, arbeitete bis zu ihrem brutalen, unerklärlichen Tod im Jahr 1985 mit Dian zusammen und kannte sie sowohl als Freundin als auch als Kollegin. Mehr als jeder andere versteht er das wichtige Erbe, das sie hinterlassen hat.
Sie änderte unsere Denkweise über Gorillas
Vor Dians Arbeit wurden Gorillas schrecklich missverstanden, wie Ian erläutert: „Aufgrund von Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert waren sie in der Öffentlichkeit bestens für ihr Verteidigungsverhalten beim Angriff von Jägern bekannt – dramatisch, mit Gebrüll und der Fähigkeit, einen Menschen mit nur einem Schlag zu töten. Dies führte zur ihrer Charakterisierung als „Monster“ in zahlreichen B - Movies und natürlich in „King Kong.“
Sie half den Ruandern dabei, den Wert ihrer Wildtiere zu erkennen
Als Dian im Volcanoes - Nationalpark ankam, waren die Wächter unterbezahlt und es fehlte ihnen an Ausbildung und Ausrüstung. Wilderei war weit verbreitet. Sie brachte vielen Mitarbeitern in ihrem abgelegenen Camp das Lesen und Schreiben bei und unterstützte auch ihre Familien. „Sie bezog gegenüber Regierungsbeamten und sogar dem Präsidenten Stellung und argumentierte erfolgreich gegen die Abholzung des Waldes Anfang der 1970er Jahre“, so Ian.
Ihre Gewöhnungsmethoden wurden für den Gorilla - Tourismus eingesetzt
Dians Forschungsmethoden konzentrierten sich darauf, das Vertrauen ihrer Gorillas zu gewinnen. Sie verbrachte Jahre damit, ihr Verhalten nachzuahmen, sogar laut schmatzend auf wildem Sellerie herumzukauen, genau wie sie es taten. Zwei ihrer Studenten, Bill Webber und Amy Vedder, nutzten genau die gleichen Methoden, um Gruppen von Gorillas an Besuche durch Touristen zu gewöhnen – obwohl Dian Außenstehende zunächst als Störung und Ärgernis empfand.
„Dian dachte nicht viel an Touristen!“, gibt Ian zu. „Obwohl sie schließlich öffentlich (bei ihrem Vortrag in den Räumen der Linnaean Society in London über die Veröffentlichung von „Gorillas im Nebel“) zugab, dass Tourismus, so wie er mit den nun standardmäßigen Sicherheitsvorkehrungen entwickelt wurde, eine positive Auswirkung auf den Erhalt des Parks hatte. Ich denke, sie wäre von dem Anstieg der Gorilla - Anzahl, der jährlichen Kwita - Izina - Zeremonie zur Namensgebung eines neugeborenen Gorillas und der Tatsache, dass ihr Lebenswerk weitergeführt und ausgebaut wurde, beeindruckt.“
Sie legte den Grundstein für weitere Schutzprojekte
„Die Nachfahren von Dians Studiengruppe werden immer noch überwacht“, so Ian. „Es wird neue Forschung zu verschiedenen Aspekten der Ökologie der Gorillas und ihres Lebensraums betrieben, einschließlich dazu, wie sie sich ändert und wie sie auf den Klimawandel reagieren könnte. Es war Glück, Dian als Mentorin zu haben, auch wenn sie keine einfache Vorgesetzte und dafür berühmt war, unbeherrscht und schlagfertig zu sein! Als ich mich ihr erstmals anschloss, warnte Dian mich vor der Isolation und den physischen Strapazen. Dann sagte sie zu mir: 'Die Gorillas sind die Belohnung und am Ende jedes Arbeitstags zählen nur ihr Vertrauen und Zutrauen‘.“
„Ihre Geschichte inspiriert weiterhin Menschen dazu, ihrem Traum zu folgen und sich insbesondere für den Schutz von Gorillas und von Wildtieren im Allgemeinen einzusetzen.“
Ein Reisebericht von Sarah Marshall
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