Sonntag, 23. Juli 2023

Seychellen - „Life is better barefoot“

Die Seychellen bestehen aus circa 115 Inseln. Um möglichst viele Facetten der Inner Islands – die wichtigste Inselgruppe der Seychellen – zu sehen, entschieden wir uns, die Inselwelt an Bord eines Katamarans zu erkunden. 

Der Flug mit Qatar Airways war komfortabel und die Bordunterhaltung sehr abwechslungsreich, sodass die Zeit wortwörtlich wie im Flug verging. Da wir am Morgen unserer Ankunft noch recht viel Zeit hatten, machten wir noch letzte Besorgungen auf der künstlich angelegten Insel Eden Island. Hier gab es neben Cafés und Restaurants, auch kleine Souvenir - und Klamottenläden sowie einen großen Supermarkt.

Mit dem Katamaran durch die traumhafte Inselwelt 

Die Einschiffung erfolgte gegen 13:00 Uhr, ab jetzt wurde nur noch barfuß gelaufen, da auf dem Katamaran keine Schuhe erlaubt waren. Bei sommerlichen Temperaturen – Freiheit pur! Nach der Einführung der freundlichen Crew und erstem Plausch mit den Mitreisenden wurden die Kabinen bezogen. Allzu viel Platz gibt es hier nicht, trotzdem sind die Kabinen recht komfortabel. Kurze Zeit später wurde der Anker gelichtet. Schnell wurde klar, was uns die nächsten sieben Tage erwarten wird: Paradiesische Sandstrände, türkisfarbene See, einsame Buchten, unbewohnte Inseln, die in einem saftigen Grün erstrahlen, und natürlich gigantische Granitfelsen. Über Nacht ankerten wir vor den Toren der Hauptstadt, dem St. Anne Marine Nationalpark. Am Abend servierte unser Koch ein leckeres Abendessen. Bei einem Glas Wein ließen wir den gemütlichen Abend langsam ausklingen.

Coco Island – Félicité Island

Die erste Nacht an Bord der „Costa Rica“ war noch sehr ungewohnt. An das sanfte Schaukeln musste sich Kopf und Magen erst einmal gewöhnen. Pünktlich um 8:00 Uhr wurde gefrühstückt. Es gab Toast, Eier, Wurst, Käse, Marmelade, Joghurt, Müsli, Obst sowie Saft und Kaffee zur Auswahl. Heute stand eine knapp dreistündige Fahrt in Richtung La Digue auf dem Plan. Bevor wir unseren Ankerplatz verließen, nahm ich eine Reisetablette ein – dies sollte unbedingt geschehen, bevor einem übel wird! Die Überfahrt in Richtung La Digue war ein Erlebnis – ohne Zwischenfälle. Die See war rau und die Gischt benebelte unseren Katamaran, hier wurde richtig gesegelt! Bei Coco Island legten wir einen kurzen Schnorchel - Stopp ein. Die Insel ist winzig, ewig verweilen kann man hier nicht, zum Schnorcheln ist es aber sehr schön. Wer an Land möchte, sollte sich Schwimmschuhe einpacken, denn hier warten jede Menge Seeigel.

Wenig später machten wir einen weiteren Stopp bei Félicité. Da ich mir nicht zutraute, bis zum Strand zu schwimmen, war der Skipper so nett und brachte mich mit dem Beiboot zum Strand. Der Strand erfüllte alle Klischees – wirklich traumhaft. Auch die Unterwasserwelt hatte einiges zu bieten. Viele bunte Meeresbewohner fanden hier ein Zuhause. Ein Riffhai und Wasserschildkröten gehörten zu den Sichtungen des Tages. Vor dem Abendessen erreichten wir unsere Tagesziel La Digue.

La Digue

Am nächsten Tag stand eine Entdeckungstour von La Digue auf dem Plan. Mit unserem liebevoll zubereiteten Lunchpaket mit Sandwiches und frischem Obst machten wir uns auf den Weg. Da La Digue – bis auf wenige Ausnahmen – autofrei ist, empfehle ich, die Insel per Rad zu erkunden. Im Hafen werden Fahrräder für kleines Geld vermietet. Die beschauliche Insel erinnerte ein bisschen an die Karibik: bunte Häuser, Musik und gut gelaunte Einheimische tummelten sich auf den Straßen – nur die Strände hier sind viel schöner! Durch den Park L’Union Estate (Eintritt kostet ein paar Euro) gelangt man an den weltberühmten Strand Anse Source D'Argent. An diesem Ort, zu schön um wahr zu sein, machten wir Halt, um zu schwimmen und Sonne zu tanken. Ein netter Seychellois suchte das Gespräch und spendierte mir eine Kokosnuss…

Wer sich früh aufmacht, kann den Strand fast alleine beanspruchen. Es fiel uns nicht leicht, diesen Strand zu verlassen. Unsere Neugier, den Rest der Insel zu entdecken, ließ uns jedoch weiterziehen. 

Im weiteren Tagesverlauf entdeckten wir nette Gästehäuser, kleine Cafés, tropische Gärten und weitere tolle Strände. An einigen ist das Baden aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, also unbedingt Hinweisschilder beachten!
Am Straßenrand trafen wir unsere erste freilebende Riesenschildkröte. Im Müll wühlend, war sie offensichtlich auf der Suche nach etwas Essbarem. Somit hatte das Obst aus unserem Lunchpaket einen dankbaren Abnehmer gefunden. Nach diversen Selfies und erfolglosen Dressurversuchen verabschiedeten wir uns von der Schildkröte und fuhren zurück in Richtung Hafen. An einer abgelegenen Bucht vor La Digue erwartete uns ein wild romantischer Sonnenuntergang.

Grande Soeur – Curieuse Island

Ein weiteres Highlight der Tour war der Stopp auf Grande Soeur, circa sechs Kilometer nordwestlich von La Digue, wo ein schmackhaftes Barbecue vorbereitet wurde. Die einsame Privatinsel bietete neben zwei paradiesischen Stränden auch Riesenschildkröten, viele Kokosnusspalmen und ein tolles Schnorchelrevier. Grande Soeur war sicherlich kein Geheimtipp, aber zu Recht eine der schönsten Inseln der Seychellen, vielleicht sogar der Welt. Am Abend bereitete unser Koch ein köstliches Fächerfisch - Carpaccio zu. Die zwei Fächerfische hatten wir – besser gesagt die Crew – in Schwerstarbeit auf dem Weg von La Digue nach Anse Petite Cour gefangen… Die Szenen erinnerten ein bisschen an Hemmingways „Der alte Mann und das Meer“.

Auch die Begegnung mit Aldabra Schildkröten auf der Mangroveninsel Curieuse zählte zu meinen Höhepunkten des Segeltörns. Die Insel wurde 1979 zum Nationalpark ernannt. Bei einer geführten Tour erfuhren wir mehr über die Herkunft der Schildkröten und deren Bedeutung für die Seychellen. Die freundlichen Wesen waren sehr zutraulich. Die älteren Schildkröten liebten es, den Kopf und Hals gekrault zu bekommen. Die Jüngeren waren noch etwas scheu und fauchten, sobald man sich näherte. Neben der Hauptattraktion – die Schildkröten – gab es kurze Wanderwege, die auch mit Flip Flops bewältigt werden konnten, durch die Mangroven. Auf der anderen Seite der Insel findet man eine ehemalige Quarantänestation für Leprakranke. Das Museum in den Überresten des Arzthauses erinnert an die Zeit zwischen 1829 und 1965.

Aufenthalt auf Mahé

Nach einer erlebnisreichen Woche auf See freuten wir uns auf vier weitere Nächte auf Mahé. Hier empfing uns das Hilton Seychelles Northolme Resort & Spa*****+, ein traumhaftes Refugium am nördlichen Ende der Beau Vallon Bucht. Solange unser Zimmer bezugsfertig gemacht wurde, servierte man uns Champagner. Außerdem durften wir im Restaurant kostenfrei frühstücken. Genau so sollte ein Urlaubstag starten: Kaffee, Tee, frische Säfte, Schaumwein, Muffins, Waffeln, Pancakes, französisches Brot, Lachs und Eier. Der fantastische Ausblick auf die Bucht umrahmte den perfekten Morgen.

Nach dem Frühstück und einer kurzen Besichtigungstour der Anlage brachte uns ein Hotelmitarbeiter auf unser Zimmer. Die King Hillside Villen (Einstiegskategorie) sind in zwei Wohneinheiten unterteilt, trotzdem hat man viel Privatsphäre, von den umliegenden Nachbarn bekamen wir nichts mit. Die riesigen 90 Quadratmeter Zimmer ließen keine Wünsche offen. Das farbenfrohe und hochwertige Interieur traf unseren Geschmack. Das riesige Badezimmer und die möblierte Terrasse zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht. Auch von hier mussten wir nicht auf einen grandiosen Meerblick verzichten.

Die kleine Bucht bot beste Schnorchel - Voraussetzungen, das passende Equipment und weitere Wassersportgeräte, wie Kajaks, wurden vom Hotel gestellt.

Am Abend erwarteten uns im Restaurant wieder kulinarische Gaumenfreunden.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem öffentlichen Bus – kostete circa 30 Cent – nach Victoria. Der Bus hält direkt vor dem Hotel und fährt etwa alle 30 Minuten über die Beau Vallon Bucht in die Hauptstadt. Empfehlenswert ist ein Besuch auf dem Sir Selwyn Selwyn - Clarke Market, wo Gewürze, Obst, Gemüse, Fisch und Souvenirs verkauft werden. Besonders samstags herrscht dort ein reges Treiben. Das bekannteste Wahrzeichen der kleinen Hauptstadt mit gerade einmal 25.000 Einwohnern ist der Clock Tower. Eine circa 100 Jahre alte Nachbildung, deren Original Ende des 19. Jahrhunderts nahe der Londoner Victoria Station errichtet wurde.

Auch am darauffolgenden Tag wollten wir weitere Teile der Insel auf eigene Faust erkunden. An der Rezeption bestellte man uns ein kleines Auto, das wie abgesprochen, eine Stunde später geliefert wurde. Der Linksverkehr kombiniert mit engen, kurvenreichen Straßen erforderte zunächst etwas Übung und Konzentration. Neben tollen Stränden und schönen Panoramastraßen waren auch viele namhafte Hotels auf Mahé zu finden. Ich nutzte die Gelegenheit und sah mir einige davon an.

Nachdem wir den ganzen Tag über die Insel gekurvt waren und verschiedene Landschaften durchstreift haben, gönnten wir uns bei dezenter Livemusik einen Cocktail an der Hotelbar. Auch den Spa - Bereich ist empfehlenswert. Bei einer professionellen Massage kann man toll entspannen und schnell den Alltag hinter sich lassen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass dieser Urlaub einem Traumurlaub schon sehr nahe kommt. Auf der Katamarantour mit Dream Yacht Charter erhält man in kurzer Zeit einen tiefen Einblick in das Inselgeschehen. Die Kabinen sind zwar einfach (3*), das Essen jedoch ausgesprochen gut, die Crew sehr herzlich und fast rund um die Uhr ansprechbar. Der Aufenthalt in einem luxuriösen Resort bietet das perfekte Kontrastprogramm und rundete unseren Urlaub ab. Mit schönen Erinnerungen im Gepäck verließen wir dieses schöne Fleckchen Erde.

Ein Reisebericht von Christina

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