Montag, 4. Dezember 2023

Das auf brillante Weise bizarre Kusatsu, etwa zwei Stunden von Tokio entfernt, ist einen Abstecher wert

Wenn Kusatsu eine normale Stadt wäre, wäre Yumomi das Beste daran

Es ist eine Kabuki - ähnliche Show mit Frauen in antiken Kostümen, die eine 50 Grad heiße Thermalquelle herunterkühlen, indem sie rhythmisch mit 1,8 m langen Holzpaddeln darin rudern, und dabei ein kleines Lied singen, das nicht nur nette Unterhaltung, sondern das tatsächliche Lied ist, das einst von Frauen gesungen wurde, um den Ruderrhythmus während der Edo - Zeit (1603 bis 1868) zu halten, als das die bevorzugte Methode war, um das Wasser auf Badetemperatur zu bringen.

Aber Kusatsu ist keine normale Stadt.

Dort gibt es auch die dampfende und leicht schwefelhaltige, freiliegende Quelle, die de facto den Stadtplatz bildet und als Yubatake bezeichnet wird und von 100 Granitzaunpfosten umgeben ist, die jeweils über eine Kanji - Inschrift verfügen, die an den Besuch einer anderen Koryphäe erinnert. Beispiele hierfür sind der Shōgun Yoritomo Minamoto, der 1193 nach Christus herkam, der Mönch Bosatsu Gyoki, der 721 zu Besuch war, der legendäre Held Yamatotakeru no Mikoto, der im 12. Jahrhundert Kaiser von Japan war und (sowohl angeblich als auch der Legende nach) etwa sechs Jahrhunderte später dort war, und der Architekt aus Thermae Romae, Lucius Modestus, eine Animefigur, die anscheinend irgendwie in 2014 zu Besuch war. Es gibt eine Geschichte, ich glaube, sie steht auf einer Tafel an einem nahegelegenen Felsen, über den Shōgun Tokugawa Yoshimone, der von dem, was er über das Wasser von Kusatsu hörte, so beeindruckt war, dass er seine Armee eine Teichfüllung Wasser aus dem Yubatake die 175 Kilometer zu ihm in die Burg Edo im heutigen Tokio transportieren ließ – einen Eimer pro Soldat. Wie das alte Sprichwort sagt: Wenn der Shōgun nicht nach Kusatsu kommen kann, muss Kusatsu eben zum Shōgun kommen. Wenigstens geht es meistens bergab.

In einem ganz normalen Kurort könnte das auch Grund genug sein, die Hauptattraktion zu bilden.

Es gibt ziemlich viele Gründe, die Stadt zu besuchen, wenn du in diesem Teil von Japan bist. Mit etwa 6.000 Einwohnern ist es zwar eine kleine Stadt, und obwohl sie 1869 niederbrannte, besteht die wiederaufgebaute Stadt aus kleinen, gewundenen Straßen voller winziger Geschäfte und Lebensmittelhändler mit einem schier unendlich erscheinenden Angebot an gratis Kostproben. Die Restaurants, Bars, Teehäuser und Cafés an jeder Ecke bieten ein authentisches Ambiente, das man nur an Orten finden kann, wo überwiegend einheimische Touristen bedient werden: eindeutig lokale Süßigkeiten und Tchotchkes, aber das authentische Zeug, nicht die traurigen und verworrenen Resultate von angenommenen ausländischen Erwartungen.

Egal, ob du zum Wandern (oder Skifahren) in den Bergen und zur Erkundung des alten olympischen Geländes im nahegelegenen Nagano bist oder die zum UNESCO - Welterbe gehörenden Dörfer von Gokayama mit ihren traditionellen Gassho Zukuri - Häusern, in etwa die japanische Entsprechung zum Tudor - Stil (das älteste stammt etwa aus der gleichen Epoche), mit ihren steilen, abgeschrägten, reetgedeckten Dächern, die nur hier intakt existieren, entdecken möchtest.

Tatsächlich findet man in der küstennahen, zentralen Gegend des Landes – als Hokuriku bezeichnet, auf der Nordseite von Honshū, der größten Insel Japans – unzählige Dinge, von denen du noch nie gehört hast – bei den Japanern beliebte Orte, die Touristen überwiegend unbekannt sind. Kanazawa ist ein weiterer. Diese Samurai - Stadt geht in ihrer aktuellen Form auf das 17. Jahrhundert zurück. Im Gegensatz zum überwiegenden Rest von Japan, wo Samurai wie die europäische Aristokratie für gewöhnlich in ihren eigenen Herrenhäusern auf ihrem eigenen Land lebten, lebten in Kaga, einer alten japanischen Provinz, die Samurai alle in der Stadt. Angeblich handelte es sich im 17. Jahrhundert bei drei Viertel der Häuser in Kanazawa um Samurai - Häuser. Sie bewahrt sich ihre Raffinesse bis zum heutigen Tag, an dem sie aufgrund der Abwesenheit von Samurai für ihr Blattgold (es gibt mehrere Orte, wo man seine eigenen Mikrogramm Gold um Essstäbchen und alle möglichen Dinge wickeln kann, um sie mit nach Hause zu nehmen) und für Kagayuzen, eine Methode des Seidenfärbens, durch die, neben der Kyōto - Schule, noch immer die besten Kimonos in Japan hergestellt werden, bekannt ist. Es gibt dort ein Museum, das praktischerweise Kimono - Zentrum heißt, in dem du aktuelle und historische Exemplare bewundern kannst, wenngleich das Highlight ein verglastes Atelier ist, wo man in Ruhe modernen Meistern bei der Arbeit zusehen kann.

Zurück in Kusatsu kannst du den buddhistischen Kosen - Tempel besuchen, der Blick auf das Yubatake bietet, wo mir ein Schild verriet, dass es neben verschiedenen anderen interessanten Orten und Attraktionen noch etwas gibt, das als Fudezuka bezeichnet wird. Es ist allerdings nicht das Einzige, sondern ich habe seitdem herausgefunden, dass es das überall gibt. Aber an diesem Ort habe ich davon erfahren, weshalb dieser Fudezuka mir immer am meisten am Herzen liegen wird. Ein Fudezuka ist ein kleiner Erdhügel, unter dem sich alte Schreibpinsel befinden, die ehrerbietig von ihren Besitzern begraben wurden. Sicher war ich irgendwann in meinem Leben schonmal mehr verzaubert, aber ich kann mich nicht erinnern, wann.

Aber für mich war eines der besten Erlebnisse, die ich auf Reisen hatte, etwas, das ich entdeckte, als ich etwa 500 m westlich des Yubatake ging, gleichauf mit einem ganzen Haus voller alter Atis - Rezistans - Skulpturen in Port - au - Prince und einer Bar in Gaschurn, Österreich, in der betrunkene Leute ein ulkiges, unüberlegtes Spiel spielen, zu dem Hämmer, Nägel und abgesägte Baumstücke gehören. Überraschungen, mit anderen Worten, die die Welt ein bisschen besser erscheinen lassen, als du dachtest, dass sie es ist.

Aufgrund der umliegenden Gebirgsausläufer beginnt sich die Stadt ziemlich schnell zu lichten, egal, in welche Richtung man geht. In dieser Richtung geht es schnurstracks in den Park Sai no Kawara, ein sanfter Hügel mit viel Grün und Felsen, der zu einer weiteren Thermalquelle ansteigt, von der pro Minute 15.000 Liter Wasser fließen. Es gibt natürliche und angelegte Becken mit Namen wie „Der Teufelskessel“ und „“Der Sumo - Ring des Teufels“, in denen du deinen Füßen ein wenig Entspannung gönnen kannst. Die Becken bieten in die eine Richtung Blick auf die Stadt und in die andere Blick auf die Berge und sind ein schöner Ort, um deine Schuhe auszuziehen und dich hinzusetzen.

Aber was mich in seinen Bann zog, woran ich mehr als 100 m vorbeigelaufen war, ohne zu bemerken, um was es sich handelte, ist das Resultat der extremen Wassermenge, die aus dieser Quelle fließt. Kleine Teiche, Wasserkessel und Sumo - Ringe können das nicht alles fassen, was bedeutet, dass der kleine Fluss, dem ich folgte, heiß ist. Ein heißer Fluss. Er ist ganz klar und ähnelt in jeder Hinsicht einem normalen Fluss, mit der Ausnahme natürlich, dass es keine Fische oder sonst etwas gibt, das eine Hitze von 40 bis 50 Grad nicht überleben kann.

Ich war in Jasper und Radium und in ganz Island, wo überall heißes Wasser sprudelt wie das Erdöl („Texas Tea“) in der Eröffnungssequenz der Fernsehserie The Beverly Hillbillies, aber ich habe noch nie zuvor einen heißen Fluss gesehen. Es kommt nur einmal vor, dass du merkst, dass ein Teil deiner ultimativen Definition von einem Fluss ist, dass er kalt ist und wesentliche Eigenschaften hat wie „frisch“ und „anregend“. Aber eine Welt, in der es heiße Flüsse gibt, die völlig andere Wege nehmen, beruhigend und buchstäblich mineralischer Balsam sind und dampfend über Felsen fließen, die du aufsammeln und dich damit selbst einer Hot - Stone - Therapie am Flussufer unterziehen könntest? Das ist keine Welt, von der ich dachte, dass ich darin lebe, aber es ist so, und ich mag sie ein bisschen lieber als die alte.

Eigentlich ist es eher ein Bach. Aber immerhin.

Ein Reisebericht von Bert Archer

Donnerstag, 30. November 2023

Ein idyllischer Nachmittag mit den Künstlern von Udaipur

Als ich die engen Straßen von Udaipur, entlangschlenderte, faszinierten und begeisterten mich die bunten Wandgemälde an den Mauern – auffällige Bilder von verehrten Hindu - Göttern und - Göttinnen, die ersten Schritte meiner Entdeckungsreise der künstlerischen Seite von Udaipur. 

Die Stadt ist für ihre Kunsthandwerksarbeiten aus Marmor, Silber und Terrakotta berühmt, aber auch für ihre unverwechselbaren Miniaturmalereien bekannt. Nachdem wir einen Vormittag damit verbracht hatten, den Stadtpalast von Udaipur zu erkunden, führte uns unser Guide Abhi weg von den verlockenden Einkaufsmöglichkeiten entlang der Hauptstraße zu einem dreistöckigen Haus. Meine Gruppe zog sich die Schuhe aus, nachdem wir das Gebäude betreten hatten, und kam an einem älteren Mann vorbei, der amüsiert eine indische Seifenoper verfolgte, bevor wir im Atelier begrüßt wurden, wo sich überall um uns herum Miniaturmalereien im Mogulstil befanden. 

Bei dem Atelier handelt es sich um eine Kooperative, und die Künstler, die uns willkommen hießen, zeigten uns bereitwillig ihre Techniken. Wenn man die einzelnen Künstler dabei beobachtet, wie sie mit winzigen Pinselstrichen beginnen, ein Bild entstehen zu lassen, sieht das ganz einfach aus, aber wir wussten, dass ihre jahrelange Erfahrung es so einfach wirken lässt. Die Künstler dort arbeiten gemeinsam an dieser traditionellen Kunstform. Außerdem wollen sie ein hochwertiges Produkt sicherstellen, damit Besucher den Unterschied zwischen ihren Kunstwerken und Massendrucken sehen können. 

Wir hatten großen Respekt –, aber meine Gruppe war nicht so wissbegierig wie sonst. Aufgrund der extremen Hitze und Luftfeuchtigkeit waren wir ruhig und genossen die Kühle des Kunstateliers. Abhi forderte uns auf, Fragen zu stellen, aber meistens waren wir still und lächelten die Künstler an, während wir durch das Atelier schlenderten.

Als einige von uns überlegten, etwas zu kaufen, erwähnte einer der Künstler, dass er sich auch mit Mehndi auskennt. Bei dieser antiken Form der Körperkunst wird eine Paste verwendet, die aus den Blättern des Hennastrauchs hergestellt wird und die Haut vorübergehend dunkelrotbraun färbt. Bei indischen Frauen ist es eine beliebte Praxis, sich ihre Hände und Füße für Familienfeiern wie Hochzeiten bemalen zu lassen. Der Künstler bot an, unsere Hände oder Füße zu bemalen, und ich stimmte schnell zu. 

Während ich bei einer Tasse Chai - Tee entspannte, war der Rest der Gruppe unentschlossen – sollten sie eine Runde shoppen gehen? Irgendwo einen Happen zu Mittag essen? Durch die Straßen schlendern? Für eine Bootsfahrt zum berühmten See gehen? Die Hitze und Luftfeuchtigkeit machten es unmöglich, Entscheidungen zu treffen. 

Nachdem ich meinen Chai - Tee ausgetrunken hatte, griff der Künstler zu einer Tube Henna und begann innerhalb von Minuten, ein Muster auf meiner Hand entstehen zu lassen – schöne Wirbel und Schnörkel auf meiner braunen Haut. 

Einige Mitreisende meiner Gruppe kamen herüber und waren von meiner Henna - Verzierung fasziniert. Zwei von ihnen schlossen sich mir an, um bei sich selbst eine Henna-Malerei machen zu lassen. 

Nachdem der Künstler bei mir fertig war und bei einer meiner Mitreisenden begann, tranken wir gemeinsam Chai - Tee, schmiedeten Pläne und führten unendliche Gespräche. Die Künstler und die Gruppe plauderten übers Einkaufen, Geschichte und dann über unseren Plan für den Abend, eine kulturelle Vorführung im Museum Bagore - ki - Haveli zu besuchen. Tipps, was man kaufen und welches Geschäft man als nächstes besuchen sollte, wurden ausgetauscht und notiert, während wir Mädels stolz unserer Henna - Muster präsentierten – und die Jungs dazu ermutigten, auch über ein paar Schnörkel nachzudenken. 

Abhi musste uns überreden, das Atelier zu verlassen, das, obwohl niemand es tatsächlich aussprach, schnell zu unserem Clubhaus geworden war.

Ein Reisebericht von Waheeda Harris

Montag, 27. November 2023

4 Gründe, Sri Lanka zu besuchen

Warst du schon einmal in Sri Lanka? Dann weißt du, dass man eigentlich keinen besonderen Grund für eine Reise dorthin braucht, da einfach alles toll ist. Falls deine Füße den Boden dieses wunderschönen Landes jedoch noch nie betreten haben, solltest du unbedingt weiterlesen. Finde heraus, was dich bei einer Reise dorthin erwartet:

1. Unberührte Strände

Wenn du dich zur Küste begibst, wirst du von frischer Luft, warmem tropischem Wasser und atemberaubenden, palmengesäumten Stränden begrüßt. Sri Lankas 1340 Kilometer lange Küste ist gesäumt von vielen wunderschönen Stränden. Einige der beliebtesten sind Negombo, Hikkaduwa und Unawatuna, die sich an der stärker erschlossenen und touristisch orientierten West - und Südküste der Insel befinden.

Wenn du auf der Suche nach Abgeschiedenheit bist, solltest du die Ostküste des Landes besuchen, wo du deine Füße an goldweißen, unberührten Stränden in warmen, weichen Sand graben kannst. Schnapp dir ein Surfbrett zum Wellenreiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang oder entspanne dich am Strand unter Sonnenstrahlen, umgeben von einer paradiesischen Landschaft.

2. Die Flora und Fauna

Sri Lanka ist aufgrund seiner weiten, unberührten Natur einer der besten Orte außerhalb Afrikas für Safaris. Viele Besucher entscheiden sich für eine Safari im Yala - Nationalpark oder Udawalawe - Nationalpark, zwei der besten des Landes. Besucher des Yala - Nationalparks sind hauptsächlich darauf aus, einen der rund 30 wilden Leoparden des Parks zu sehen, aber auch Faultiere, Affen, Bison und Schakale gibt es hier zu bestaunen. Die Hauptattraktion von Udawalawe sind unbestreitbar seine 500 wilden asiatischen Elefanten – viel kleiner als ihre afrikanischen Verwandten, aber dennoch riesig und majestätisch.

3. Das Hügelland

In der Mitte des Landes ist Sri Lanka bekannt für seine sanften, leuchtend grünen, mit Tee bewachsenen Hügel. Das Hill Country, wie die Gegend genannt wird, bietet erstaunliche Panoramablicke auf donnernde Wasserfälle, smaragdgrüne Gipfel und eine Teeplantage nach der anderen. Die Fahrt zwischen den Ortschaften ist ein adrenalintreibendes Vergnügen, bei dem du dich fest an deinem Sitzplatz festhalten wirst, während sich der Bus endlos um die Hügel zu winden scheint.

Die Umgebung bietet die Möglichkeit für viele malerische Wanderungen, um der Natur so nahe wie möglich zu kommen. Besonders empfehlenswert ist die Wanderung zum World's End, wo die Horton Plains mit einem Gefälle von 880 Metern ein drastisches Ende finden und einen surrealen Panoramablick auf die malerische Landschaft des Hochlands von Sri Lanka eröffnen. Und natürlich darfst du nicht vergessen, einen köstlichen Ceylon - Tee zu genießen.

4. Eine facettenreiche kulinarische Geschichte

Die kulinarische Szene Sri Lankas wurde von zahlreichen köstlichen Einflüssen geprägt. Am deutlichsten sind die Einflüsse der südindischen Küche herauszuschmecken. Zu den typischen Zutaten der sri - lankischen Küche gehören Reis, Linsen, Kokosnuss und aromatische Gewürze. Die meisten Gerichte sind reichlich mit einer Vielzahl von lokal angebauten Gewürzen aromatisiert und sri - lankische Gerichte schrecken vor Chili garantiert nicht zurück.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

Sonntag, 26. November 2023

Die Frauen von Nepal & Indien – wie du sie auf Reisen unterstützt!

Für viele Reisende ist Indien ein kleiner Kultur - Schock. In Nepal wirkt es ein bisschen ruhiger. Aber was beide Länder teilen? Projekte die beeindruckende Frauen unterstützen.

Eine Non - Profit - Organisation arbeitet hart daran, dieses Ungleichgewicht und die Zustände zu verbessern. Wie also kannst du dabei helfen, die Frauen in Indien und Nepal zu unterstützen?

Women on Wheels

Lass Dich in Delhi von einem ausschließlich frauengeführten Taxi - Unternehmen vom Flughafen abholen. Damit unterstützt Du nicht nur eine von über 20 Frauen, die dort als Taxifahrerinnen arbeiten (und im Straßenverkehr eine absolute Ausnahme bilden), sondern kommst auch sicher in Deine erste Unterkunft in dieser wuseligen Stadt.

Iss im Ramraja Restaurant in Orchha

Direkt neben dem Orchha Palace liegt das kleine Restaurant Ramraja, das von einer Inderin geführt wird. Nachdem Du Dir also im Palast die Füße platt gelaufen hast, kannst Du hier wunderbar für ein Mittagessen einkehren – und Dir ein leckeres Mango - Eis als Nachtisch schnappen!

Mach einen Kochkurs mit Rajni

Du lernst lieber, selbst indisch zu kochen? Dann solltest Du unbedingt Rajni in Orchha besuchen. Schon seit über 16 Jahren zeigt sie in Kochkursen in ihrem eigenen Zuhause, wie Reisende die indische Küche nach der Reise mit in ihr eigenes Zuhause nehmen können.

Besuch SASANE in Pokhara

Samrakshak Samuha Nepal, oder kurz SASANE, ist eine Non - Profit - Organisation, die sich für Frauen starkmacht, die dem Menschenhandel zum Opfer gefallen sind. Die Überlebenden werden von SASANE zu Rechtsassistentinnen oder Tourguides ausgebildet, unterrichten und klären Mädchen in Schulen auf und arbeiten als Sozialarbeiterinnen mit anderen Überlebenden.

Übernachte im Barauli Community Homestay

Warst Du schon mal auf einer Safari? Im nepalesischen Chitwan Nationalpark kannst du die seltenen einhörnigen Nashörner, die es nur hier in Nepal gibt, in freier Wildbahn sehen und, wenn du ganz viel Glück hast, sogar einen der schüchternen Tiger, die hier noch leben. Am Abend führt dir eine große Gruppe Frauen den traditionellen Tanz aus der Tharu Kultur im Barauli Homestay vor – und du darfst sogar mittanzen, wenn du möchtest. Die Community basiert auf einem Non - Profit - Projekt.

Ein Reisebericht von Carina Herrmann

Samstag, 25. November 2023

Nicht nur Naan - 6 indische Brotsorten, die du unbedingt probieren musst

Du liebst Naan, oder? Klar doch. In den meisten indischen Restaurants, in denen ich außerhalb von Indien gegessen habe, gab es eine Auswahl an Naan und manchmal auch Roti. Und diese Brote sind köstlich! Aber in Indien gibt es eine Vielzahl weiterer köstlicher Brotsorten, die sich von Region zu Region unterscheiden. Also mach Platz, Naan: Du hast eben wirklich köstliche Konkurrenz bekommen. Wenn du das nächste Mal in Indien bist (oder in einem indischen Restaurant bei dir zuhause), halte Ausschau nach diesen sechs Brotsorten und schlage dir damit nach Herzenslust den Bauch voll.

1. Kulcha

Kulcha ist eine Art Variante des Naan. Das leicht säuerliche Fladenbrot ist ein typisches Gericht aus der Region Punjab. Es wird aus Maida (indische Mehlsorte) gemacht und im Tandur gebacken. Es wird typischerweise mit Ghee und gelegentlich auch anderen Gewürzen serviert. Es gibt viele verschiedene Varianten dieses Brotes, wie etwa mit Panir, Zwiebeln und Kartoffeln gefüllte Kulchas. Die Stadt Amritsar ist berühmt für ihre mit Kartoffeln, Gewürzen und weiteren Zutaten gefüllten Kulchas, die dir für den Rest des Tages ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden.

2. Parotta

Parotta ist ein in mehreren Schichten serviertes dünnes Fladenbrot und ein Grundnahrungsmittel in Südindien, besonders in Kerala und Tamil Nadu. Es ist weich, zart, manchmal blättrig und immer köstlich, wenn es in Curry getunkt wird. Es wird aus Mehl und gelegentlich auch Ei, Ghee und Wasser zubereitet. Die geknetete Teigmischung wird dann in dünne Scheiben geschlagen, zu einem Ball geformt und anschließend kreisförmig ausgerollt. Es gibt viele verschiedene Varianten davon. Probiere es mal zum Frühstück.

3. Bhatura

Dieses Brot sieht manchmal aus wie ein aufgeblasener Fußball. Es ist ein luftiges, frittiertes Sauerteigbrot, das in der Regel aus Allzweckmehl, Joghurt, Zucker, Salz und Backpulver gemacht wird. Es ist eine Freude, den Straßenhändler zuzusehen, wie sie flache Bhatura - Fladen in große, mit Öl gefüllte Woks werfen und zu beobachten, wie das Bhatoora beim Kochen zu einem ballonartigen, mit heißem Dampf gefüllten Ball aufquillt. Das Brot wird gewöhnlich als Teil des Kichererbsencurrys Chole Bhature serviert. Poori ist eine weiche und goldfarbene Brotsorte und dem Bhatura sehr ähnlich, in der Regel aber kleiner.

4. Tandoori Roti

Roti (oder Chapati) ist das beliebteste indische Brot – ein echtes Grundnahrungsmittel – und der Beginn zahlreicher Mahlzeiten. Es wird aus Weizenmehl gemacht und ähnelt einer Tortilla. Tandoori Roti wird in einem Keramik - Tandur gebacken, doch das gewöhnliche Roti wird meist zuhause auf der Herdplatte gemacht. Roti passt perfekt zu praktisch allem. Wenn du ein Thali isst, bekommst du gelegentlich ein Roti nach dem anderen dazu serviert.

5. Gefülltes Paratha

Paratha bekommst du gefüllt und ungefüllt – tu dir selbst einen Gefallen und wähle die gefüllte Variante. Das ist ein weiteres köstliches Fladenbrot, das in ganz Indien verbreitet ist, besonders im Norden. Paratha werden zubereitet, indem der Teil in einer flachen indischen Tava - Pfanne gekocht und später mit wenig Öl gebraten wird. Die gängigste gefüllte Variante ist Alu Paratha mit Kartoffelfüllung, es gibt jedoch noch viele weitere einzigartige Versionen. Da Paratha geschichtet und gefüllt sind, sind sie oft dicker und schwerer als andere Brotsorten. Mit die besten Barathas überhaupt findest du in Gali Paranthe Wali, einer legendären Straße in Delhi, die sich auf die Zubereitung von Parathas spezialisiert hat.

6. Idli

Idli ist eine Art pikantes Reisgebäck, das in Südindien gewöhnlich zum Frühstück und Mittagessen gegessen wird. Die „Reisküchlein“ werden durch Dämpfen eines Teigs aus Urdbohnen und Reis gemacht und sind ein Grundnahrungsmittel, das du in Südindien in praktisch jedem Restaurant findest. Tatsächlich spezialisieren sich viele Lokale auf Idli und alle im Restaurant essen die exakt selbe Speise. Idli wird mit Sambar serviert, einer würzigen Gemüsesause auf Linsenbasis. Gieße die Sauce über das Idli und warte, bis sie von den Küchlein aufgesogen wurde. Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, wie lecker das schmeckt.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

Freitag, 24. November 2023

5 faszinierende Fakten über Kirgisistan

Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgisistan ist stolz auf das Erbe ihrer Krieger, die einst ein großes Reich beherrschten. Heute finden Besucher in diesem zentralasiatischen Land faszinierende geschichtliche Zeugnisse, ob in den wilden Bergsteppen oder den Städten und Basaren. Hier sind fünf faszinierende Fakten über ein Land, das einen Besuch wert ist:

1. Das Land besteht hauptsächlich aus Bergen

Zu sagen, Kirgisistan sei hügelig, wäre eine Untertreibung. Das Land ist von über 85 verschiedenen Gebirgsketten durchzogen, die zusammen über 70 % seiner Fläche ausmachen. Kein Wunder, das es oft als „Zentralasiatische Schweiz“ bezeichnet wird – und dass du hier unglaubliche Landschaftsfotos schießen kannst.

Der höchste Punkt des Landes ist der Dschengisch Tschokusu in der Region Tian Shan mit einer Höhe von 7439 m. Der Tian Shan („Himmlische Berge“) ist ein Hochgebirge, das sich über eine Länge von fast 2.500 km zwischen den Grenzen von China und Kirgisistan erstreckt. Ein besonders schöner Ort hier ist der zu Recht so genannte Himmelssee, der durch Schmelzwasser von den schneebedeckten Gipfeln gespeist wird und den Himmel und die baumreiche Gebirgslandschaft wie ein Spiegel reflektiert.

Dies ist eine beliebte Tourismusregion in Kirgisistan, wo Besucher Ausritte machen oder traditionelle Pferderennen besuchen und kasachische Volksbräuche erleben können. Ein weiterer spektakulärer Teil des Tian Shan ist der Scharyn - Canyon, der Grand Canyon von Kirgisistan, mit einer durchschnittlichen Höhe von 2000 m und Graslandschaften, Seen und Schluchten, wo du wandern, mit dem Boot fahren und im Winter sogar eislaufen kannst.


2. Es ist eines der am dünnsten besiedelten Länder

Vielleicht liegt es an den vielen Bergen, vielleicht an den eiskalten Wintern und brennend heißen Sommern, aber das Binnenland Kirgisistan ist nur äußerst dünn besiedelt. Auf einer Fläche von fast 200.000 km² leben etwas mehr als fünfeinhalb Millionen Menschen – das sind gerade mal 29,5 Menschen pro km².

Im Gegensatz zu anderen dünn besiedelten Ländern wie Australien, wo die meisten Einwohner in Städten leben, sind es in Kirgisistan nur 36 %. Zu den beliebten traditionellen Speisen und Getränken des Landes gehören Tee (jede Menge Tee!) sowie Pferdefleisch und Pferdemilch, die hier wesentlich häufiger getrunken wird als Kuhmilch. Bezahlen kannst du dein Essen unter anderem mit Drei - Som - Münzen – Kirgisistan ist eines der wenigen Länder der Welt, die Münzen mit einem solchen Wert haben.


3. Es hat das längste Gedicht der Geschichte hervorgebracht

Die Odyssee ist nichts im Vergleich zum Manas - Epos, dem vielleicht berühmtesten Erzeugnis der kirgisischen Kultur. Dieses epische Werk mit fast 500.000 Versen beschreibt das Leben des Kriegers Manas und ist zwanzigmal so lang wie die Odyssee. Meist wird das Werk auf das 18. Jahrhundert datiert, doch die Kirgisen behaupten, es sei wesentlich älter – eine Erzählung, die mündlich weitergegeben wurde, bis sie im 18. Jahrhundert dann niedergeschrieben wurde. Die erste vollständige Version wurde 1920 veröffentlicht.

Manas wurde in der Region Talas in Kirgisistan geboren und das Epos beschreibt seine Bemühungen, die einander bekriegenden Stämme zu vereinen und eine friedliche Heimat für sein Volk zu schaffen. Manas und seine Geschichte haben großen Einfluss auf die kirgisische Kultur: Überall stehen Statuen des Helden, Straßen sind nach ihm benannt und Aufführungen seiner Geschichte sind ein wichtiger Teil der Theaterkunst des Landes. Selbst die 40 Sonnenstrahlen der Landesflagge stehen für die 40 Stämme, die Manas vereint hat.

4. Kirgisische Krieger waren gefürchtet

Manas war bei weitem nicht der einzige Krieger des Landes und dass diese vereint werden mussten, lag auf der Hand. Die Kirgisen gehörten zu jenen Völkern, die im 3. und 4. Jahrhundert v. u. Z. die chinesischen Grenzgebiete überfielen und so den Bau der Großen Mauer als Schutzbarriere nötig machten. Aber glaube bloß nicht, dass die kirgisischen Krieger alle Männer waren.

Kurmanjan Datka war eine junge Frau im 19. Jahrhundert, die vor einer arrangierten Ehe floh, um gegen die Truppen des imperialen Russlands zu kämpfen. Sie wurde zur Anführerin der Bewohner des Alaigebirges und regierte ein Reich, das sich über das heutige Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan erstreckte. Das Leben der „Königin der Berge“ wurde 2014 verfilmt.

5. In Kirgisistan gibt es drei UNESCO - Welterbestätten

Eines davon ist das Gebirge Tien Shan. Ein weiteres Welterbe ist die historische Seidenstraße, der alte Handelsweg, der einst China mit Europa und den Nahen Osten verband. Die Seidenstraße entstand während der Han - Dynastie 130 v. u. Z. und die Handelswege wurden genutzt, bis das Osmanische Reich sie 1453 schloss. Das Erbe der Seidenstraße spiegelt sich auch Jahrhunderte später in Wirtschaft und Kultur der Region wider und die exotische und mythenbeladene Landschaft lockt zahlreiche Besucher an.

Zu den berühmtesten Orten in Kirgisistan im Zusammenhang mit der Seidenstraße zählen Tasch Rabat, der Burana - Turm und der Basar von Osch. Tasch Rabat wurde ursprünglich als Kloster errichtet und diente später als Karawanserei für Handelsreisende entlang der Seidenstraße. Der große, symmetrische Kuppelbau liegt inmitten einer dramatischen Landschaft. Der Burana - Turm war ursprünglich 45 Meter hoch, wurde jedoch im Laufe der Zeit durch Erdbeben beschädigt und misst heute nur noch 25 Meter. Er markiert den ehemaligen Standort der alten Stadt Balasagun und steht in einem Feld voller Steinstatuen von Kriegern. Auf dem 3000 Jahre alten Basar in Osch bekommst du eine Vorstellung davon, wie das Leben zur Hochzeit der Seidenstraße ausgesehen haben könnte – und damit auch einen Einblick in die Wurzeln der kirgisischen Kultur.

Ein Reisebericht von Shelley Seale

Donnerstag, 23. November 2023

Local Living in Nepal

Panauti wäre nur eine weitere kleine Stadt in den Ausläufern des Himalaya geblieben, wenn wir einfach entlang der Hauptstraße von Kathmandu weitergefahren wären. Doch wenn wir nicht links abgebogen und die nächsten fünf Tage in Panauti verbracht hätten, wäre mir eine lebensverändernde hautnahe Begegnung mit der Kultur von Nepal entgangen.

Ich hätte nie Shila kennengelernt, die mich mit einem Lächeln und einer Blumenkette begrüßte. Oder Sabita, meine „Gastmutter“, die mich in ihrem Haus auf einem Hügel mit Panoramablick über die glitzernden Reisfelder von Nepal willkommen hieß. Ich hätte nie die Gelegenheit gehabt, selbst in diesen Reisfeldern zu stehen und Shilas und Sabitas Familien bei der Arbeit zu helfen.

Die Menschen, die ich in Nepal getroffen habe, wurden gewissermaßen zu einer erweiterten Familie für mich. Reisen verbindet dich auf eine Art und Weise mit dem besuchten Ort, die dich für immer verändert. Hier sind fünf Gründe, warum Local Living in Nepal einer der besten Wege ist, um dieses faszinierende Land kennenzulernen:

1. Du bekommst ein tieferes Verständnis für den Ort, den du besuchst

Eine meiner denkwürdigsten Erfahrungen in Nepal war es, eines Morgens in Panauti früh aufzustehen und neben Sabita durch ein Feld zu gehen, als sie und ihre Familie Reis anpflanzten (eine wichtige Einkommensquelle für Sabitas Familie und viele anderen). 

Es ist eine Sache, die wunderschöne Hügellandschaft mit ihren üppig grünen Reisfeldern von einem malerischen Aussichtspunkt aus zu bewundern; es ist etwas ganz anderes, deine Hosen aufzukrempeln und selbst in diesen Feldern zu arbeiten. 

Wenn es darum geht, Verständnis für andere Kulturen zu fördern, sollte man wirklich mal in den Schuhen des anderen stecken. Das fördert Empathie und Respekt.

2. Du erlebst bedeutendere persönliche Begegnungen

Ein Bewusstsein für unsere gemeinsame Menschlichkeit – egal, woher wir kommen – ist eine der größten und transformativsten Erkenntnisse, die du auf Reisen gewinnst. In Nepal konnte ich Menschen kennenlernen, die ich sonst nie getroffen hätte und trotz aller sprachlichen und kulturellen Barrieren waren diese Begegnungen so beeindruckend, dass sie eine nachhaltige Wirkung auf mich haben. 

3. Du wirst zu privaten Veranstaltungen eingeladen

Nichts geht über eine unerwartete Party. Wir kamen nach Panauti, als dort gerade eine Newari - Hochzeit im Gange war, und während unseres Aufenthalts nahmen wir auch an einem Newari - Festessen mit Gerichten wie Reisflocken, Büffelfleisch und eingelegten Tomaten teil. Dazu gab es Raksi, ein starker nepalesischer Schnaps aus Reis oder Hirse.

4. Du unterstützt lokale Projekte

Panauti hat dieses wunderbare Gastfamilienprogramm hauptsächlich gestartet, um die Position der Frauen hier zu verbessern. Durch die Unterbringung von Reisenden bei sich zuhause können sie finanziell unabhängig sein und uns an ihrem Alltag teilhaben lassen.

5. Du schaffst Raum für glückliche Zufälle

Indem du mal das Tempo rausnimmst, schaffst du Raum für Spontanität. 

Hochzeiten crashen und durch Maisfelder wandern, hinten auf einem Pickup mitfahren, eine Fahrt mit dem Lokalbus machen, nepalesische Gerichte kochen, die bunten Saris richtig zu binden lernen, Schulen und Klöster besuchen und Reis anpflanzen – all diese Erfahrungen gaben mir ein Gefühl von Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und kulturellem Verständnis, das man auf einer üblichen Touristenreise einfach nicht bekommen kann. 

Ein Reisebericht von Lola Akinmade Åkerström

Mittwoch, 22. November 2023

7 Speisen, die du in Sri Lanka probieren solltest

Wenn du nach Sri Lanka reist, musst du unbedingt auch die Küche des Landes ausprobieren. Sie steht zwar ein wenig im Schatten des benachbarten Indien, doch auch diese kleine Insel hat kulinarisch so einiges zu bieten. Gut gewürzte Gerichte und einzigartige Speisen voller Aromen werden deine Reise durch das Land zu einer wahren Gaumenfreude machen.

1. Reis und Curry

Das ist mehr eine Kategorie von Gerichten als eine bestimmte Speise und ein absolutes Grundnahrungsmittel in Sri Lanka: Ein Haufen Reis in Kombination mit verschiedenen Currys sind das typische Essen auf Sri Lanka. Je nachdem, wo du bestellst, bekommst du zum Reis drei oder vier Currygerichte – mit Glück aber auch über ein Dutzend. Vor dir hast du eine große Schale Reis (die in vielen Restaurants nachgefüllt werden kann) und rundherum angeordnet die Currys, wie bei deinem ganz persönlichen Büffet.

2. Hoppers (Aappa/Appam)

Heilige Hoppers! Diesen ikonischen Snack findest du als Street Food ebenso wie in Restaurants. Er besteht aus einem Teig aus Reismehl und Kokosnussmilch, der in der Pfanne zu einem pfannkuchenähnlichen runden Fladen gebraten wird. Wenn du ein Ei hineinschlägst, hast du einen Ei - Hopper. Die meisten Hoppers werden mit Sambol (scharfe Chilipaste) oder Pol Sambol (würzige Kokosnuss - Chili - Beilage) serviert. Hoppers werden auch oft zum Frühstück serviert und eignen sich hervorragend zum Eintunken in Dhal.

3. Short eats

Street Food in Ost - und Südostasien zu essen gehört zu den besten kulinarischen Abenteuern der Welt und Sri Lanka – wo Street Food „short eats“ genannt wird – ist da keine Ausnahme. An praktisch jeder Ecke wird etwas Leckeres geschnetzelt, gewendet oder gebraten. Das ist vielleicht nicht das allergesündeste Essen, aber viel zu gut, um es auszulassen. „Short eats“ sind in erster Linie kleine Snacks, die mit der Hand gegessen und oft Gästen beim Tee serviert werden. Zu den gängigsten gehören die dreieckigen, mit Curry - Gemüse, Fleisch und/oder Eiern gefüllten Roti; gebratenes Gemüse, gebratener Fisch oder Frühlingsrollen; Frikadellen und Bratlinge; und Vadas, das sind winzige Linsendonuts. Profitipp: Sie alle sind ideale Snacks für Bus - und Zugreisen.

4. Kottu Roti

Kottu Roti ist ein gebratenes Brotgericht: Dazu wird ein Roti - Fladen auf den Grill gelegt, gehackt und mit Gewürzen und Gemüse sowie – je nach persönlichem Geschmack – Eiern, Käse und Fleisch in etwas völlig Neues verwandelt. Dies ist ein weiteres typisches Gericht, das du in Sri Lanka überall finden kannst. Tatsächlich ist es das Nationalgericht der Insel.

5. Pol Sambol

Du wirst dir bald wünschen, dass es diese Beilage zu jedem Gericht geben würde. Das Gute ist, dass sie tatsächlich sehr oft serviert wird, etwa zu Reis und Curry. Für Pol Sambol werden Kokosnuss, Chili und Limette vermischt und geschnitten. Das ergibt einen leichten, würzigen und scharfen Snack, der eigentlich zu allem passt. Pol Sambol ist ein Triumph der Einfachheit: Es besteht aus einfachen Zutaten, ist einfach zubereitet und schmeckt einfach superlecker.

6. Dhal (Parippu)

Dhal ist das gängigste Curry in Sri Lanka. Es handelt sich um ein würziges Linsencurry, das es hier praktisch überall gibt. Dhal ist manchmal suppig, manchmal cremig, reich gewürzt, oft scharf und mehr als nur ein Gericht. Es ist Nahrung für die Seele. Eine der besten Arten, es zu genießen, ist sich eine dampfend heiße Schüssel davon mit Brot zum Frühstück servieren zu lassen. Tunke das Brot in das leckere goldgelbe Curry ein und genieße den Geschmack und die Wärme, die sich in deinem Inneren ausbreitet. 

7. Jackfruchtcurry (Polos)

Ich war mir nicht sicher, was mich beim Jackfruchtcurry erwarten würde. Die Jackfrucht ist ein vielseitiges Lebensmittel und frisch ebenso köstlich wie gekocht. Sie ist auch ein toller Fleischersatz, denn gekocht erinnert ihre Konsistenz an Schmorbraten. Jackfruchtcurry wird in Sri Lanka gewöhnlich als Beilage serviert.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

Dienstag, 21. November 2023

5 Must - See Landschaften in der Mongolei

Die Mongolei, eines der unbekanntesten Länder Asiens und jenes mit der weltweit geringsten Bevölkerungsdichte, ist berühmt für karge, unberührte Landschaften und einige der letzten nomadisch lebenden Gemeinschaften der Erde.

Mit einer Fläche von 1,5 Millionen km² ist es ein Land der Extreme, dessen Durchquerung Tage dauern würde. Hier findest du Wüste, Sanddünen, felsige Täler und Schluchten, üppig grüne Nationalparks und schneebedeckte Gebirgsketten – ihre Abgeschiedenheit und geografische Vielfalt machen die Mongolei zum idealen Land für große Überlandreisen. Hier sind fünf mongolische Landschaften, die du gesehen haben musst:

Der Norden: Chöwsgöl Nuur

An der Grenze zu Russland befindet sich der mächtige Chöwsgöl Nuur, der größte Süßwassersee der Mongolei und einer der 17 Langzeitseen der Erde. Mit einem Alter von über 2 Millionen Jahren ist er eine Art Pilgerstätte, bekannt für gemächliche und malerische mehrtägige Ausritte durch die Täler, Sümpfe und Hänge rund um ihn herum. Hier kannst du auch die Dukhan treffen, die nomadischen Rentierhirten, die in dieser Region leben.


Der Süden: Die Wüste Gobi

Die Wüste Gobi verfügt über eine überraschende geografische Vielfalt. Das Highlight hier ist das Sanddünenfeld Khongoriin Els, das gewöhnlich per Kamel von einem abgelegenen Jurtenlager aus erreichbar ist, doch in der Gobi findest du auch das Wanderparadies Yolin Am, eine Schlucht mit Gletscher, sowie die Felsformationen von Baga Gazryn Chuluu. Mit einer 20 Meter langen Höhle und einer Reihe uralter Grabstätten ist diese Steinlandschaft eine Pilgerstätte für die Einheimischen; es heißt, dass Dschingis Khan hier einst sein Lager aufgeschlagen hat, bevor er die Wüste Gobi durchquerte.

Das Zentrum: Das Orchon - Tal

Im Orchon - Tal findest du üppig grüne Wälder und sanfte Hügel und kannst die kurze Wanderung zum Kloster Töwchön auf 2.600 m machen oder die Ruinen turkischer Gedenkstätten aus dem 8. Jahrhundert besichtigen. Es gibt auch heiße Quellen zum Entspannen und den Wasserfall Ulaan Tsutgalan, der vom Fluss Orchon gespeist wird.

Der Osten: Die Biosphäre - Nationalparks

Wenn du die wilden Takhis, besser bekannt als Przewalski - Pferde, sehen willst, musst du den Nationalpark Chustain Nuruu besuchen, ein Schutzgebiet, in dem hunderte seltene und einzigartige Pflanzen - und Tierarten leben. Hier wurden die in freier Wildbahn bereits ausgestorbenen Przewalski - Pferde in ihrer ehemaligen natürlichen Umgebung erfolgreich wieder ausgewildert.

Der Gorchi - Tereldsch - Nationalpark ist der nächstgelegene Nationalpark bei der Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Großteil des Parks ist für Besucher nicht zugänglich, aber man kann über die Felskuppen hier wandern und den bekannten „Schildkrötenfelsen“ bewundern.

Der Westen: Der Altai

Der Altai, das größte und höchste Gebirge der Mongolei, ist ein Paradies für Wander -  und Bergfreunde. Er ist vom Altai - Tavan - Bogd - Nationalpark aus erreichbar und bietet zahlreiche mehrtägige Wanderungen durch unberührte Landschaften auf Höhen von bis zu über 3.000 m. In dieser Region, in der sich schon seit langem nomadische Hirten versammelt haben, kannst du auch das Volk der Kasachen treffen, die für ihre Künste in der Abrichtung von Adlern bekannt sind. 

Ein Reisebericht von Becki Enright

Montag, 20. November 2023

Das Holi - Fest in Vrindavan - Indien

Ich hatte schon erwartet, dass das Holi - Fest in Indien eine farbenfrohe Angelegenheit sein würde. Was ich jedoch nicht erwartet habe, ist das Ausmaß der Feierlichkeiten, die schiere Freude, die Unmengen an frommen Feiernden, die Explosion von Gesang und Tanz, der endlose Vorrat an Farbpulver und die vielen, vielen Stunden, die ich in den Wochen danach damit verbringen würde, mir die Farben des Holi - Festes wieder von meiner Haut zu waschen.

Ich suchte Authentizität und zum Glück erfuhr ich von einer Stadt namens Vrindavan, in der das Holi - Fest angeblich so enthusiastisch gefeiert wurde wie sonst nirgends in Indien. Neugierige Touristen besuchen die Stadt, um die Feierlichkeiten zu sehen, aber vor allem pilgern die Inderinnen und Inder selbst dorthin, um zu singen und zu tanzen – und um sich dem Rausch der Farben hinzugeben.

Der Legende zufolge wurde Krishna in Mathura geboren und hat seine Kindheit im nahen Vrindavan verbracht. Dementsprechend ist die Stadt eine wichtige und heilige Pilgerstätte für Hindus und außerdem ein Hotspot für das berühmte Frühlingsfest. Anders als sonst wo in Indien wird das Holi - Fest in Vrindavan ganze sieben Tage lang gefeiert.

Bei Holi, oft auch als Fest der Liebe oder der Farben bezeichnet, feiern die Hindus den Sieg des Guten über das Böse, Fruchtbarkeit und Liebe, die Ankunft des Frühlings und das Ende des Winters. Außerdem ist es auch ein Dankesfest für eine erfolgreiche Ernte.

Bei meiner Ankunft am Tag vor dem großen Ereignis erstrahlte der Asphalt vor dem Gebäude der International Society for Krishna Consciousness (ISKON) bereits in verschiedenen Pinktönen (Pink ist das billigste Farbpulver).

Und kaum, dass ich meine ersten Schritte in der Stadt machte, ging es auch schon los. Freundliche junge Inder kamen auf mich zu und malten behutsam rote, grüne, gelbe, orange, pinke und alle möglichen sonstigen Farben auf meine Stirn. Holi wird weniger gefeiert als gespielt: Man bewirft sich nicht mit Farben (das Farbpulver in die Luft zu werfen ist okay), sondern tupft sie behutsam auf die Stirn und umarmt sich. So spielt man Holi.

Am Abend vor dem Holi - Fest werden große Scheiterhaufen aus Dung und Holz errichtet zur Feier von Holika Dahan. Holika, wie sowohl das Event wie auch das Feuer genannt werden, feiert den Tod der gleichnamigen Dämonin, die einst mit Vishnus Hilfe verbrannt wurde. Das Feuer symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse.

Später am Abend fand eine Feier im ISKON - Tempel statt. Trommelklänge und Hare - Krishna - Lieder hallten zwischen den Tempelwänden und Hare - Krishna - Anhänger schaukelten mit erhobenen Händen wie in Trance zur Musik. Süßigkeiten und Obst wurden als Opfergaben für Krishna auf die Bühne gebracht.

Am letzten und wichtigsten Tag des Holi - Festes bin ich früh aufgestanden, begierig darauf, mich mit Farbpulver einzudecken und bei den Feierlichkeiten mitzumachen. Nachdem ich einige Minuten lang versucht hatte, die Farben vom Vorabend abzuwaschen, erkannte ich, dass es sinnlos war. Um 8:30 Uhr waren die Straßen gespenstisch ruhig – aber das würde sich in wenigen Augenblicken ändern.

Wir gingen zu Banke Bihari, einem berühmten hinduistischen Tempel in Vrindavan, wo in der Woche vor Holi jedes Jahr die größten Veranstaltungen stattfinden. Die engen Gassen rund um den Tempel waren gefüllt mit munteren Prozessionen von Menschen und in den Straßen herrschte eine lebhafte, schwungvolle und ansteckende Fröhlichkeit. Die Luft war buchstäblich voller Farben. Nichts und niemand war davor sicher. Wassereimer wurden von den Dächern gegossen und mit gefärbtem Wasser gefüllte Spritzpistolen wurden in alle Richtungen abgefeuert. Schnell verwandelten sich die Straßen in ein buntes, rutschiges Chaos.

Im weiteren Verlauf des Abends wird die Atmosphäre beinahe apokalyptisch: Vor lauter Farben siehst du kaum noch etwas und nimmst nur verschwommen Gesänge und Trommelklänge in den labyrinthartigen Straßen um dich herum wahr. Die Gebäude, der Boden, die Gesichter – alles verschwimmt und wird noch fremder als zuvor. Deine Umgebung sieht bald überall gleich aus, als wäre alles in einen pinken Regenbogen gehüllt. Und fast jeder Mensch, dem du begegnest, grinst dich breit an.

Holi wird in verschiedenen Regionen Indiens ganz unterschiedlich gefeiert. Es ist das bunteste Fest, bei dem ich jemals war und ich schätze, dass alleine in Vrindavan tausende Pfund Farbpulver in die Luft geworfen werden. Doch wo auch immer du in Indien bist, das farbenfrohe Holi - Fest solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

Sonntag, 19. November 2023

Die besten Karaokebars in Shanghai

Shanghai ist eine ganz besondere Stadt. Sie hat eine spektakuläre Skyline, kolossale Küche und eine einzigartig lebendige Karaoke - Szene. Viele Karaokebars sind jedoch in einigen der größten Wolkenkratzer der Stadt versteckt, sodass du kaum zufällig hineinstolpern wirst. Es gibt Lokale im Hello - Kitty - Design und futuristische Bühnen mit Neonbeleuchtung sowie Karaoke - Kellerbars, in denen Popcorn serviert wird. Mach dich bereit, deine Lieblingssongs zu trällern – hier sind die besten Karaokebars in Shanghai.

V - Show

V - Show ist die ultimative Karaoke - Erfahrung mit von Hello Kitty, Audrey Hepburn, Coco Chanel und Astroboy inspirierten Räumen. Mit seinen knallbunten Wänden, Skulpturen, lebensgroßen Charakteren und karierten Böden, die an Alice in Wunderland erinnern, fühlt es sich an wie ein schräges Disneyland. Hier kannst du alles singen, von Eminem bis zu Adele und Snoop Dogg, und auch mit größeren Gruppen kommen, denn viele der Räume sind größer als erwartet.

K Party

Diese Karaoke - Kette ist so renommiert, dass sie eine eigene Kategorie verdienen würde. K Party schafft es, dass du dich beim Karaoke wie ein echter Star fühlst. Egal, ob es an den Bühnen im Kneipenstil oder der vorteilhaften Beleuchtung liegt, hier findest du jedenfalls hunderte reich dekorierte Räume, die dir das Gefühl geben, als wärst du in einem Palast. Und in diesem Ambiente kannst du Oasis, Alanis Morissette und Britney Spears singen. Die Kette wurde ursprünglich in Taiwan gegründet und hat zahlreiche Filialen in Shanghai. Sie ist einen Besuch wert, denn du findest hier eine mehr als beeindruckende Songauswahl, die weit über das typische ‚My Heart Will Go On‘ hinausgeht. Miete dir mit Freunden stundenweise einen Raum und bestellt chinesisches Essen als Mahlzeit zwischen den Songs.

Musek

Diese gehobene Karaokebar wurde von der chinesischen Schauspielerin und Popsängerin Carina Lau gegründet, die Karaoke keineswegs als trashiges Vergnügen betrachtet. Mit seinen Ledersofas und dem eleganten Design versprüht dieser Ort eine VIP - Atmosphäre. Jede Karaoke - Kabine hat einen eigenen Bartender sowie Videokameras und TV - Monitore, damit die Gäste ihre eigenen Musikvideos machen können. Die Bar befindet sich im Bezirk Xintiandi. Einer ihrer 23 Räume ist die VIP - Suite, Raum M13 ist in rote, lila und blaue Lichter gehüllt und erinnert an das Set von Tron oder Star Trek: es fühlt sich an wie in einem futuristischen Videospiel oder in einem Raumschiff. Mit anderen Worten: Es ist ein Paradies für Selfies.

Haoledi

Dieses chinesische Unternehmen hat über 30 Standorte in ganz Shanghai und über 100 Songs in englischer Sprache in der Karaoke - Bibliothek, darunter Hits von Katy Perry, Adele und Kelly Clarkson. Als Snacks gibt es Karamellpopcorn sowie eine große Auswahl an asiatischen Bieren. Filialen gibt es unter anderem in Lujiazui und der Huaihai Lu. Dies sind nicht gerade die glamourösesten Karaokebars, aber wenn du einfach Spaß haben willst und auf Luxus verzichten kannst, bist du hier genau richtig, um entspannten Kellerkneipen - Charme mit ein paar Freunden zu genießen.

Le Baron

Wenn dich die Vorstellung nervös macht, auf einer Bühne zu stehen, bist du hier genau richtig, denn jeder Raum wurde eingerichtet wie ein Appartement. Gespiegelte Wände, Farne und gemütliche Wohnzimmercouches sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Das Tolle an Le Baron ist, dass es Stil hat und auf der Getränkeliste findet sich eine große Auswahl an tollen Cocktails. Die Musik reicht von R&B bis zu Hiphop - Klassikern und Pop - Hits aus den 1990ern. Du kannst hier also Brandy, Monica und Beyoncé ebenso trällern wie Britpop - Klassiker von Blur und Radiohead. Zumindest wird es keinen Ärger mit den Nachbarn geben.

Ein Reisebericht von Nadja Sayej

Mittwoch, 15. November 2023

Wie es ist, durch Thailand zu wandern – von schweisstreibenden Wanderungen bis hin zu köstlichen Abendessen

Überfüllte Strände, luxuriöse Resorts und wilde Partys bei Vollmond … Vor meiner Reise nach Thailand war das das Erste, das mir beim Gedanken an dieses beliebte Ziel in Südostasien in den Sinn kam. Als ich endlich die Möglichkeit für einen Besuch hatte, war ich entschlossen; mehr von Thailand zu sehen als das. Anstatt nur an den Stränden von Phuket zu entspannen oder in Bangkok Party zu machen, reiste ich also in den Norden Thailands. 

Mein Abenteuer startete in Chiang Mai, Thailands nördlicher Hauptstadt. Meine erste Mission: einen lokalen Straßenhändler finden, der Phat Tha anbietet. Das hat nicht lange gedauert, weil die berühmten Samstags - Straßen - Nachtmärkte von Chiang Mai direkt vor der Haustür unseres Hotels stattfanden. Nachdem ich mir einen dampfenden Teller Nudeln und anschließend Klebreis mit Mango, Thailands beliebtestes Dessert, hatte schmecken lassen, schlenderte ich durch die zahlreichen Marktstände und bewunderte die zum Kauf angebotenen farbenfrohen Schmuckstücke und handgemachten Gegenstände. Es dauerte nicht lange, bis ich den Jetlag zu spüren bekam, und ich beschloss, dass eine ordentliche Runde Schlaf äußerst angebracht wäre.

Ich wachte am nächsten Morgen im Morgengrauen auf, zog meine Wanderstiefel an und warf mir meinen Rucksack auf den Rücken. Es war an der Zeit, das wahre Abenteuer zu beginnen! Ich machte eine dreitägige Reise durch die nördliche Hügellandschaft, auf der ich zu abgelegenen Bergvolkdörfern wanderte, um zu erfahren, wie das Leben in Thailand fernab des hektischen Treibens der Stadt ist.

Der Ausgangspunkt des Wanderwegs befand sich eine vierstündige Fahrt von Chiang Mai entfernt, und diese vier Stunden auf dem Weg hoch durch die Berge waren voller Windungen und Kurven. Als wir schließlich am Ausgangspunkt des Wegs ankamen, trafen wir Ramsay, unseren Guide, der uns während der nächsten paar Tage durch die Hügel führen würde.

Von dem Augenblick an, in dem wir die Wanderung starteten, spürte ich, dass die nächsten paar Wandertage ihre Herausforderungen mit sich bringen würden. Die Strecke an sich war nicht übermäßig schwer, aber die Bedingungen waren mit Temperaturen um 36 Grad Celsius extrem. Nach den ersten zwei Stunden des Wanderns durch freiliegendes Ackerland und trockene Teakholzwälder mit der brennenden Sonne im Rücken waren wir alle ziemlich fertig.

Glücklicherweise erreichten wir an diesem Punkt eine Lichtung. Hier wurden wir mit zwei wundervollen Ausblicken belohnt: In die eine Richtung blickten wir auf eine Reihe dramatischer bewaldeter Klippen und in die andere Richtung auf eine kleine Bambushütte, wo wir eine Mittagspause einlegten. Wir ließen uns ein köstliches Essen mit Kürbis - Curry, Omeletts, Reis und frischen, von Bäumen in der Nähe gepflückten Papayas schmecken.

Nach dem Mittagessen setzten wir unseren Weg für ein paar weitere Stunden durch Täler und verlassene Reisfelder fort, bevor wir ein Dorf des Lahu - Volks erreichten, wo wir übernachten würden. Im Dorf wurden wir von den Einheimischen mit eiskaltem Wasser und noch mehr frischen Papayas begrüßt, bevor man uns unsere Unterkunft bei einer Gastfamilie zeigte.

Am nächsten Morgen wurden wir in aller Frühe von einem lauten und sehr hartnäckigen Wecker geweckt. Mit in aller Frühe meine ich 04:00 Uhr morgens und mit einem Wecker meine ich mehrere Hähne. Da wir so früh geweckt wurden, waren wir für einen atemberaubenden Sonnenaufgang bereit. Nach einem Frühstück mit in frischer Kokosmilch getränkten Kartoffeln und Reis brachen wir dann für unseren zweiten Wandertag auf. 

Unser Weg führte uns in dichten Wald, und unter schattigen Baumkronen zu gehen machte die Wanderung viel erträglicher als am Tag zuvor. Während der Wanderung gab uns Ramsay einen Crashkurs in Sachen Überlebenskunst im Busch: Er zeigte uns verschiedene essbare Pflanzen und auf Pflanzen basierende Medizin wie die Rinde eines Baums, von der es heißt, dass sie Malaria heilt, demonstrierte uns, wie man ein Luftgewehr baut, und gab uns Tipps, wie man ein Feuer macht. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass er Bear Grylls Konkurrenz machen könnte. Wir aßen auf einem Felsen mit Blick auf ein kleines Wasserloch zu Mittag, in das wir kurz nach dem Essen hineinsprangen. Obwohl es nicht gerade ein idyllischer Ort zum Schwimmen war (ich glaube, es handelte sich um mehr Fische als Wasser), war es eine sehr willkommene Abkühlung.

Schließlich schafften wir es in unser zweites Dorf, ein Dorf der Weißen Karen. Unser Besuch fiel in die Zeit des Thailändischen Neujahrs, was bedeutete, dass wir an diesem Abend von unserer Gastfamilie eingeladen wurden, an einer sehr besonderen Zeremonie teilzunehmen, für die sich die ganze Familie in traditioneller Kleidung kleidete und für ein Festmahl zusammenkam. Früher am Tag hatten die Familien des Dorfes jeweils ein Schwein geschlachtet (ich war froh, nicht dabei gewesen zu sein), das zum Abendessen serviert wurde. Neben dem Schweinefleisch gab es selbstgebrannten Reis - Whisky, der umhergereicht und von allen getrunken wurde. Nach dem Abendessen fand ein kleines Ritual statt, bei dem die Ältesten Schnüre um die Handgelenke der jüngeren Familienmitglieder banden, um ihnen symbolisch Glück für das neue Jahr zu wünschen. Wir wurden dann dazu eingeladen, an dem Ritual teilzunehmen, und die Ältesten der Familie banden auch Schnüre um unsere Handgelenke. Es war ein wirklich bewegendes Erlebnis.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von dem Dorf der Weißen Karen und brachen für unseren letzten Wandertag auf. Wir gingen einige Stunden einen sich windenden Fluss entlang. Unterwegs begegneten uns einige Wasserbüffel. Am Ende des Wegs sprangen wir in einen wartenden Minibus, erleichtert, dass wir alle die dreitägige Wanderung durch die Hitze überlebt hatten.

Aber das Abenteuer war noch nicht zu Ende: Wir machten noch einen letzten Halt, bevor es zurück nach Chiang Mai ging: Die Tham - Lot - Höhle mit einer Länge von 1.666 m ist eines der beeindruckendsten Höhlensysteme Thailands. Ein lokaler Guide kam, um uns zu treffen und uns mit einer Gaslaterne ausgerüstet in die stockfinstere Höhle zu führen. Für die nächsten zwei Stunden führte unser Weg Bambustreppen hinauf und in gebückter Haltung um Tropfsteine und Stalagmiten herum. Der Fluss Nam Lang floss durchs Zentrum der Höhle, und auf halber Strecke durch die Höhle gingen wir an Bord eines Bamusfloßes und glitten darauf den Fluss hinunter.

Als ich wieder in meinem Hotelzimmer in Chiang Mai ankam, war ich immer noch aufgewühlt von alldem, was ich im Laufe der letzten drei Tage erlebt hatte. Ob die zerklüfteten Berge und die üppige Landschaft, die köstlichen Speisen oder die entspannten und freundlichen Einheimischen, die ich unterwegs traf: Nordthailand hat es geschafft, mir ein Stück meines Herzens zu stehlen. Tatsächlich plane ich sogar schon meine Rückkehr.

Ein Reisebericht von Nicola Easterby

Montag, 13. November 2023

Warum Sri Lanka dein erster Asientrip sein sollte?

Üppig grüne Dschungel, Bauerndörfer und unberührte Strände – Sri Lanka ist ein Garten Eden abseits der üblichen Touristenpfade. Es liegt ganz in der Nähe des chaotischen Indien, fühlt sich jedoch wie eine andere Welt an. Statt Menschenmassen und Verkehr erwarten dich hier wohltuende Gelassenheit und eine sanfte Einführung in Südasien für alle, die die Region zum ersten Mal besuchen.

Die Insel ist zwar klein, hat aber eine Menge zu bieten: Zunächst ist da die überwältigende Naturvielfalt – von dichten tropischen Regenwäldern über üppig grüne Reisfelder bis zum nebelverhangenen Hochland. Es gibt auch eine reiche Tierwelt: Auf Sri Lanka leben einige der letzten Bestände von Leoparden, Bären und Elefanten in Asien.

1. Relativ gut ausgebaute touristische Infrastruktur

Im Vergleich zum benachbarten Indien hat Sri Lanka eine gute touristische Infrastruktur mit ordentlich ausgebauten Straßen und Verkehrsnetzen. Im Land kannst du problemlos mit den pünktlich verkehrenden Zügen und Flugzeugen herumreisen. Die Einheimischen sind stets mehr als hilfsbereit und man begegnet hier auch keinen aufdringlichen Anwerbern, die Touristen irgendwo reinlocken wollen. Stattdessen gibt es zahlreiche historische Ruinen und wunderschöne Tempel, die diese Region so faszinierend machen.

2. Günstige, komfortable und malerische Zugfahrten

Die Eisenbahn in Sri Lanka ist nicht nur pünktlich und komfortabel, sondern bietet auch spektakuläre Strecken durch die Täler, Dschungel, Berge und Teeplantagen des Landes. Besonders wenn du ein wenig Zeit hast, ist das ein fantastischer Weg, um durch das Land zu reisen.

Die Zugfahrt zwischen Kandy und Ella ist ein unvergessliches Erlebnis. Nimm auf jeden Fall deine Kamera mit und such dir einen Platz in einem der hinteren Waggons, um tolle Schnappschüsse von den Landschaften hier zu schießen. Eine weitere spektakuläre Zugfahrt kannst du auf der Strecke zwischen Colombo und Jaffna an Bord des Yal Devi (Königin von Jaffna) Express machen. Diese Strecke war bis 1990 wegen des Bürgerkriegs gesperrt. Seit der Bahnbetrieb wieder aufgenommen wurde, haben Besucher die Gelegenheit, hier eine eher unbekanntere Seite der Insel kennenzulernen.

3. Ausgezeichnete und leistbare Unterkünfte

Egal, ob du knapp bei Kasse bist oder dich dem Luxus hingeben willst – In Sri Lanka findest du eine breite Auswahl an Unterkünften, die du alle online buchen kannst. Du kannst in einer Öko - Lodge übernachten, einer Hütte mitten im Dschungel, oder in einem Resort an einem abgelegenen ruhigen Strand. Du hast die Wahl! Besonders an der Küste gibt es jede Menge wunderschöne und günstige, aber nicht überlaufene Resorts, in denen du ein oder zwei Wochen lang perfekt entspannen kannst, während du die Insel erkundest.

4. Charmante Städte zum Erkunden

Es gibt eine Stadt in Sri Lanka, von der noch jeder Besucher geschwärmt hat, den ich getroffen habe. Kein Wunder: Galle ist ein charmantes kleines Kolonialstädtchen im Süden der Insel, das jede Menge altertümlichen Charme und Flair versprüht. Du kannst locker Tage damit verbringen, durch ihre von Auto - Rikschas befahrenen Gassen zu spazieren und die gut erhaltenen Gebäude zu bewundern, die bis in die europäische Kolonialzeit zurückreichen. Es ist der perfekte Ort, um eine kurze Pause einzulegen und dich zu entspannen.

Eines der größten Attraktionen in Galle ist die im 17. Jahrhundert erbaute Festung, ein UNESECO - Weltkulturerbe und die größte erhaltene europäische Festung in Asien. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten in Galle sind der natürliche Hafen der Stadt, die von Jesuiten gegründete Kathedrale St. Mary‘s und das historische Luxushotel Amangalla.

5. Tempel und historische Stätten

Wie Indien hat auch Sri Lanka dank seines reichen buddhistischen Erbes eine Reihe von Ruinen, Tempeln und religiösen Stätten zu bieten, darunter acht UNESCO - Welterbestätten.

Das Wahrzeichen des Landes – und ein Muss für alle Besucher – ist der Felsen Sigiriya. Diese UNESCO - Welterbestätte ist nicht nur von großer archäologischer Bedeutung, sondern auch ein Zeuge der Frühgeschichte des Landes. Die weltberühmte Attraktion hat senkrecht emporragende Wände und einen flachen Gipfel, auf dem sich die Ruinen einer uralten Kultur befinden. Der Aufstieg auf den Sigiriya - Felsen ist ganz schön steil, aber die Aussicht ist es mehr als wert.

6. Auf Safaris wilde Tiere sehen

Sri Lanka ist die Heimat einiger der letzten wilden Tiere in Asien. Nur 197 km von Colombo entfernt liegt der Kaudulla National Park, einer der besten Orte im Land, um Elefanten in freier Wildbahn zu sehen. Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen August und Dezember, wenn sich hier am großen Bewässerungstank bis zu zweihundert Elefanten zu ihrer jährlichen „Zusammenkunft“ treffen.

Neben Elefanten gibt es in dem Park noch eine Reihe weiterer wilder Tiere – darunter Sambars (Pferdehirsche) und Axishirsche, Hirschferkel, Sri - Lanka - Leoparden und Lippenbären.

Es gibt auch keinen Mangel an hinduistischen Tempeln hier. Der bekannteste von ihnen ist der Sri Dalada Maligawa (Zahntempel). Dieser prachtvolle, große Tempel befindet sich im Königspalast von Kandy und ist öffentlich zugänglich.

7. Wunderschöne, menschenleere Strände

Eine große Attraktion in Sri Lanka sind sicher seine unberührten und menschenleeren Strände, auf denen du keine Touristen oder aufdringlichen Schwarzhändler findest (was in Asien selten ist). Solche Flecken findest du überall auf der Insel: Beruwala an der Südwestküste ist ein langer Strand mit einem flachen Riff und ideal für Familien. Uppuveli und Nilaveli, beide nahe bei Trincomalee im Nordosten, sind abgelegene wunderschöne Sandstrände. Arugam Bay im Südosten ist eine halbmondförmige Bucht mit goldenem Sand und im Sommer der perfekte Ort zum Surfen tagsüber und für Strandpartys in den lauen Nächten.

Ein Reisebericht von Nellie Huang