Die Seidenstraße im Westen Chinas und Zentralasiens ruft romantische Assoziationen von Entdeckern auf Kamelen, die die Wüste durchkreuzen, um ihre Waren gegen exotische Gewürze und Seide zu tauschen, hervor. Als Verbindung des Ostens mit dem Westen war die Seidenstraße einst eine Schnellstraße des kulturellen Austauschs. Heute ist sie eine der begehrtesten Reiseerlebnisse.
Von ihrem Ausgangspunkt in Xi'an nimmt die Seidenstraße viele verschiedene Routenverläufe. Die Route in der Provinz Xinjiang in Westchina führt einen in das Tian Shan Gebirge, durch die zweitgrößte Sandwüste der Welt (die Taklamakan), über den 3700 m hohen Torugart Pass und in das mit Schneegipfeln gespickte, grüne Gebrigswunderland des touristenleeren Kirgisistan. Besucht das nomadische kirgisische Volk in ihren Yurten Camps und erlebt russische Transplantationen in der sowjetischen Hauptstadt Bishkek. Setzt eure Reise fort nach Usbekistan, einem faszinierenden Beispiel der Verknüpfung verschiedener Kulturen, vermischt mit uralten bunten Mosaiken, leeren Wüsten und einsamen sowjetischen Überbleibseln.
Die Route teilt sich hier – durch Kasachstan, durch Turkmenistan und den Iran, über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan, Armenien, Georgien und in die Türkei. Egal, welcher Route ihr folgt, die Seidenstraße wird die uralten Geschichten von Händlern und Banditen garantiert zum Leben erwecken und euch gleichzeitig die Küche, die Kulturen und die Menschen Zentralasiens offenbaren, die euren Erlebnisdrang inspirieren werden.
Die Mingsha Sanddünen befinden sich in Dunhuang in China, am Rand der Stadt. Dunhuang ist bekannt für sein Gericht aus Eselfleisch (ganz lecker, mit Chili und Knoblauch!).
Etwas mehr im Inneren der Provinz Xinjiang, in der Nähe der Hauptstadt Urumqi, befindet sich das Tian Shan Gebirge, wo ihr bei freundlichen Kasachen in einer Jurtensiedlung übernachten und die herrliche Aussicht genießen könnt.
Nicht weit von der Grenze zwischen China und Kirgisistan, bei Tash Rabat, lebt eine kleine nomadische Gemeinschaft. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, die kirgisische Kultur kennenzulernen, die köstliche zentralasiatische Küche zu probieren und in einer Jurte in der Mitte von Nirgendwo zu schlafen.
Buchara ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie mehrere Kulturen Seite an Seite leben können. In dieser kleinen Stadt leben Usbeken, Tadschiken, Russen und bucharische Juden harmonisch miteinander. Das Gebäude, welches heute ein Teppichmuseum beherbergt, wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg gleichzeitig als Moschee und Synagoge benutzt. Buchara ist eine tolle Stadt, um die Architektur zu bestaunen, durch Teppich - und Handwerksläden zu bummeln, in einem Teehaus kleine Köstlichkeiten zu genießen oder einen 500 Jahre alten Hammam zu besuchen.
Zentralasien hält unzählige einzigartige Erfahrungen, schöne Menschen, leckeres Essen, atemberaubende Landschaften und faszinierende Geschichte für einen bereit. Die Mischung der Kulturen, die diese Länder vor sehr langer Zeit und in der jüngsten Geschichte durchquert haben, hält ein Abenteuer für euch bereit, an das ihr euch immer und immer wieder zurückerinnern werdet, denn hier gibt es ständig einen neuen Blickwinkel zu erkunden, ein neues Land zu entdecken und ein neues, freundliches Gesicht anzulächeln.
Ein Reisebericht von Rachel Wasser