Freitag, 20. Dezember 2024

Azoren – ein Hoch auf die Azoren

Wo fliegst Du hin?“

„Auf die Azoren!“

„Wo ist das denn?“

Diese Frage begegnete mir immer wieder als ich meinen Freunden von meinem nächsten Reiseziel erzählte. Die Azoren sind eine Inselgruppe im Atlantik, bestehend aus 9 größeren und mehreren kleineren portugiesischen Inselchen, die zwischen Europa und Amerika liegen – antwortete ich wahrheitsgemäß.

Das Besondere an den Azoren, was mich auch dazu veranlasst hat diese Reise zu buchen, ist, dass jede einzelne der Inseln unterschiedlich ist. Viele der Inseln haben eine atemberaubende Vegetation wie kilometerlange Hecken aus Hortensien oder Pflanzen, die hier in Deutschland nur mit viel Mühe in einem Gewächshaus gezüchtet werden können. Andere Inseln sind vulkanischen Ursprungs und besitzen Krater und heiße Quellen. Außerdem sind die Azoren ein ideales Wanderziel.

Erste Erkundungen auf Sao Miguel

An einem Sonntag, ging es los. Unser Flug ging ab Düsseldorf, zunächst einmal ca. 2,5 Stunden nach Lissabon. Dort hatten wir einen längeren Aufenthalt, bevor uns unser nächster Flieger nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel der Azoren, Sao Miguel, bringen sollte. Nach einem 45-minütigen Transfer in unserem Hotel in Vila Franca angekommen, fielen wir ins Bett, voller Vorfreude auf die nun vor uns liegende Zeit auf den Inseln.

Am nächsten Morgen stand ein kurzer Orientierungsspaziergang durch das beschauliche Örtchen Vila Franca auf dem Programm mit einem kurzen Aufstieg zur Kapelle Nossa Senhora do Paz, die über der Stadt thront. Am Nachmittag unternahmen wir eine fakultative und sehr knackige Wanderung zum Lagoa de Fogo, einem großen in der Inselmitte liegenden Kratersee.

Der dritte Tag sollte uns zum Lagoa do Furnas bringen. Dieser ist ebenfalls ein beeindruckender Kratersee im Inselosten. Vorbei an einer romantischen, verfallenen Kapelle wanderten wir zu einem Restaurant, in dem wir einen Cocido, einen landestypischen Eintopf bestehend aus Gemüse und Fleisch, der im kochenden Wasser in einem Erdloch gegart wurde, probieren – einfach lecker! Nach dieser Stärkung ging es dann weiter zum „Vulkangebiet“, in dem wir die thermischen Aktivitäten beobachten konnten. Zur Entspannung lud uns eine heiße Quelle zu einem herrlichen Bad ein! Das ist Urlaub!

Die Insel Flores

Nachdem wir nun die Insel Sao Miguel schon ein wenig erkundet hatten, flogen wir weiter zur nächsten Insel namens Flores. Flores bedeutet auf deutsch „Blumen“, was historisch der einzigartigen Blumenlandschaft der Insel geschuldet ist.

Auf Flores unternahmen wir eine beeindruckende, schweißtreibende Küstenwanderung an der Westküste. Unsere Anstrengungen wurden hier durch beeindruckende Ausblicke aufs Meer in luftiger Höhe auf unserem Küstenpfad belohnt!

Von Flores aus fuhren wir dann am 7. Reisetag hinüber auf die kleine Nachbarinsel Corvo, die in ihrer Siedlung nur 425 Einwohner beherbergt. Auf unserem abenteuerlichen Bootstrip begegneten uns Delfine, die spielerisch unser Schlauchboot begleiteten. Was für ein Erlebnis! Auf Corvo wurden wir an den Kraterrand des Vulkans gebracht, wo unsere Wanderung im Vulkankessel stattfand.

Die Inseln Faial und Pico

Am nächsten Tag stand bereits wieder ein „Inselwechsel“ auf dem Programm. Per Flugzeug ging es nach Faial. Faial ist berühmt für seine pittoreske Hafenstadt Horta mit dem unter Seefahrern bekannten Peter’s Café Sport, wo man einen herrlichen Gin Tonic trinken kann! Außerdem besticht die Insel durch den jungen Vulkan Capelinho und seine in der Inselmitte gelegenen Caldera. Am Abend setzten wir mit der Fähre über nach Pico – unserem nächsten Inselstandort für die nächsten 3 Nächte. Bereits vom Schiff aus begrüßte uns der Pico – der gleichnamige 2.351 m hohe Vulkan Ponta do Pico, dem auf der Insel gelegenen höchsten Berg Portugals.

Den nächsten Tag nutzte ich, um mir die Unterwasserwelt mithilfe zweier Tauchgänge zu erschließen. Rochen, Oktopusse, Unterwasserpflanzen und Muränen waren unsere Wegbegleiter unter Wasser. Die restliche Gruppe nutzte den Tag, um sich die auf Lavagestein angelegten Weinstöcke bei einer leichten Wanderung rund um Lajes, dem ehemaligen Walfängerdorf anzuschauen.

Drei unerschrockene Wanderer unter uns wagten dann am nächsten Tag den Aufstieg auf den Gipfel des Pico. Früh morgens um 06:00 Uhr ging es los. Nach 3,5 Stunden erreichten wir geschwitzt, aber glücklich den Gipfel, der uns Ausblicke über die komplette umliegende Inselwelt bot. Einfach phänomenal! Der Abstieg stellte sich als ebenfalls anstrengend und zeitintensiv, wieder 3,5 Stunden (!) heraus! Es war ein anstrengender Tag, aber es hat sich wirklich gelohnt.

Wandern auf Sao Jorge

Der 11. Tag begann mal wieder mit einem Standortwechsel. Heute ging es per Fähre weiter nach Sao Jorge. Nach einem kurzen Orientierungsspaziergang in der Stadt, vorbei an einem liebevoll angelegten Park, machten wir eine kleine Wanderung, um uns mit der Landschaft vertraut zu machen.

Am nächsten Tag stand eine der schönsten Wanderungen der Reise auf dem Programm. Auf Trampelpfaden durch Hänge voller Wiesen und Blumen, vorbei an zahlreichen Kühen, stiegen wir ab auf einen Küstenpfad. Diese offenbarte uns traumhafte Ausblicke auf das Meer. Der Endpunkt der ausgiebigen Wanderung war ein kleines Café, wo unsere Gruppe sich erst einmal einen Kaffee in der Sonne gönnte.

Abschied von den Azoren

Am 13. Tag näherten wir uns leider bereits dem Ende der Reise und flogen von Sao Jorge nach Sao Miguel, also auf die Insel, auf der wir auch die ersten Nächte verbrachten. Diesmal war unser Hotelstandort Ponta Delgada, also die Hauptstadt der Azoren. Nachdem wir ins Hotel eincheckten, machte unsere Reiseleiterin Fernanda mit uns einen Stadtrundgang. Wir merkten schnell, dass wir nun wieder aus der Natur zurück in der Zivilisation angelangt waren!

Eines der absoluten Highlights der Azoren sollten wir am vorletzten Tag der Reise kennen lernen. Heute standen die Sete Cidades auf dem Programm. Sete Cidades bedeutet auf deutsch „7 Städte“ und ist eine Caldera vulkanischen Ursprungs mit einem gleichnamigen See. Das Besondere an diesem See ist, dass er durch eine kleine Brücke in 2 Teile getrennt ist und der eine See blau und der andere See grün schimmert. Legenden einer unglücklichen Liebe zwischen einer Prinzessin und einem Schäfer, die sich trennen mussten, ranken um diese unterschiedlich gefärbten Seen im Krater, die wir zu 2/3 umwandern.

Am Abreisetag flogen wir morgens nach einem kurzen Flughafentransfer von Ponta Delgada nach Lissabon. Hier hatten wir einen 5-stündigen Aufenthalt, den einige von uns nutzten, um mit der U-Bahn einen kurzen Abstecher nach Lissabon zu machen. Bei herrlichstem Sonnenwetter machten wir so einen Stadtbummel durch Lissabon, bevor es dann am Abend vom Flughafen Lissabon weiter zum jeweiligen Flughafen in Deutschland ging.

Auch heute denke ich noch gern an diese schöne und besondere Reise zurück – und an eine tolle Gruppe!

Ein Reisebericht von Diana 

Mittwoch, 18. Dezember 2024

La Gomera – „Bienvenidos auf der Sonnenseite“

„Im Winter den Frühling genießen auf einer der schönsten Inseln der Kanaren.“

Mit diesem Ziel mache ich mich auf, das grüne Juwel der Kanaren zu entdecken. Eine sportliche Tour zu den schönsten Winkeln der Insel – so heißt es. Wir sind gespannt und freuen uns auf eine Woche Outdoor-Erlebnis auf La Gomera. Lest hier meinen Reisebericht La Gomera.

1. Tag – Anreise

Nach ca. sechs Stunden Flug inklusive Zwischenlandung auf Gran Canaria erreichen wir den Flughafen „Tenerife Sur“. Dort werden wir sofort von unserem Reiseleiter José Luis mit Wikinger-Schild in Empfang genommen und zum Bus geführt, der uns dann zum großen Fährhafen nach „Los Cristianos“ bringt. Nachdem wir unser Gepäck sicher in den Gepäckboxen für die Fähre verstaut haben, bleiben uns drei Stunden für ein kurzes Kennenlernen der belebten Hafenstadt auf der Südseite von Teneriffa. Die Schnell-Fähre setzt uns dann in 45 Minuten nach San Sebastian über, welches wir bei Nacht und entsprechender Müdigkeit nicht mehr richtig betrachten können. Während der Busfahrt ins Valle Gran Rey erliegt man nun seiner Müdigkeit oder beäugt bereits neugierig seine Mitreisenden. Aufgrund der späten Ankunft im Hotel „Jardin del Conde“ *** verkündet José Luis, dass man sich am nächsten Tag erst um 11 Uhr zum Kennenlern-Spaziergang vor der Rezeption trifft. Alle begeben sich müde aber zufrieden auf Ihre Zimmer. Gute Nacht!

2. Tag – Kennenlern-Spaziergang im Valle Gran Rey

Der zweite Tag beginnt mit einem ersten Blick aus dem Fenster, die Sonne scheint. Auf den Balkon ist es frühlingshaft warm, Palmen kräuseln sich im leichten Wind, es riecht nach Meer. Der Tag kann beginnen!

Nach dem Frühstück kommt die Vorstellungsrunde, bei der ich mich als Wikinger-Mitarbeiter zu erkennen gebe und meine 23 Mitreisende näher kennenlerne.

Direkt im Anschluss laufen wir zusammen am Meer entlang durch die kleinen Orte des Valle Gran Rey. Enge Gässchen führen uns vorbei an kleinen Bananenanbauten und gemütlichen Cafés, die zum Verweilen einladen. Alle sind begeistert von der ursprünglichen Atmosphäre, die das Valle Gran Rey ausstrahlt und ganz besonders natürlich von den 24 °C nach denen wir uns im kalten Deutschland so gesehnt haben. Der Ausflug endet am Nachmittag an einer malerischen, von Felsen umgebenen Bucht, in der wir uns in einer Bar ein kühles Bierchen schmecken lassen. Bei Preisen fernab des Massentourismus‘ mundet das allen auch besonders gut. Ein gelungener Abschluss des ersten Tages ist ein ausgewogenes Sonnenbad, ein Sprung ins Meer und ein erstes gemeinsames Abendessen in einem landestypischen Fischlokal.

3. Tag – Die Bergdörfer oberhalb von Valle Gran Rey

Heute führt uns der Weg von Arure über Las Hayas und El Cercado nach Chipude.

Ein Bus bringt uns bis oberhalb von Arure, von wo aus unsere Wanderung startet. Über Nacht hatte uns der „Calima“, ein Wüstenwind mit Sand aus der Sahara etwas die Sicht getrübt. Im Laufe des Tages legt sich das Meiste aber wieder und unterwegs bietet sich uns ein imposanter Blick in das steil abfallende Valle Gran Rey. Agaven, Kakteen und Palmen säumen den Weg. Spuren des verheerenden Waldbrands im Sommer 2012 sind jedoch nicht zu übersehen. Verbrannte Landschaften und das saftige Grün der noch erhaltenen Teile des berühmten Lorbeerwaldes ergeben einen beeindruckenden Kontrast. Eine schöne Wanderung bei der man hinter jedem Hügel mit tollen Aussichten belohnt wird. Die Gemütlichkeit der Bergdörfer über dem Valle Gran Rey lassen uns den in der Heimat oft hektischen Alltag schnell vergessen. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“, lässt einer der Teilnehmer laut verkünden. Nach einem weiteren Anstieg auf den nächsten grünen Hügel können wir dann unser Ziel Chipude bereits erkennen. Ein voll gedeckter Tisch erwartet uns dort in einem kleinen Lokal. In den Bergen gibt es neben Fisch auch noch andere Spezialitäten. Dieses Mal gibt es Ziege und einer Art Rindergulasch. Dazu isst man „Mojo“ (ein würzig grüner oder roter Dip) und natürlich kanarische Salzkartoffeln.

Mit vollen Mägen steigen wir wieder in den Bus, der uns vor dem Restaurant schon erwartet. Der Rest des Tages wird zum Flanieren genutzt und der ein oder Andere landet in einem der vielen kleine Cafés mit Meerblick, in dem man sich meist schon wieder mit der Wahl des Lokals zur abendlichen Nahrungsaufnahme beschäftigt.

4. Tag – Vom Weiler Epina bis Vallehermoso

Nun kommen wir zu meiner persönlichen Lieblingswanderung.

Per Bus gelangen wir zum Weiler Epina und erreichen nach einem kurzen Abstieg eine sagenumwobene Quelle, bei der uns José Luis etwas über das Leben der Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen, erzählt. Weiter bergab geht es immer mit Blick auf die geheimnisvollen Buchten der Nordküste, vorbei an kleinen versteckten Siedlungen, in denen laut unserem Reiseleiter noch heute Wunderheiler und Kräuterhexen beherbergt sein sollen. Die Nordküste La Gomera’s ähnelt sehr einer Hügellandschaft, wie man Sie auf manchen Inseln der Karibik finden kann. Dieser besondere Zauber gepaart mit mystischen Hexen- und Schamanengeschichten hinterlässt einen ganz besonderen Eindruck. Man muss hier einfach immer wieder kurz stehenbleiben, um die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Deshalb erreichen wir nach weiteren Abstiegen nun einen Picknickplatz bei der Kapelle Santa Klara mit Sonne und guter Aussicht auf die Nordwestküste. Eine halbe Stunde stärken wir uns oder liegen in der Sonne, bis der große Abstieg nach Vallehermoso beginnt. In der Nachmittagssonne bietet sich uns ein paradiesisches Panorama über das Bergdorf mit karibischem Flair, welches im Schatten des majestätischen „Roque Cano“ liegt.

Nach dem Durchstreifen der bunten Gassen lassen wir uns von der Kochkunst der Bewohner in einem weiteren landestypischen Lokal begeistern. Dort essen wir das beste Mojo unserer Reise zusammen mit Hähnchenkeulen und Schweinesteaks.

Wie immer steht der Bus schon bereit und wir lassen den Abend im Valle Gran Rey bei einem Wein und leckerem Fisch zusammen mit der Gruppe ausklingen.

5. Tag – Zur freien Verfügung

Entweder man macht eine schwierigere Wanderung mit José Luis, legt einen Relax-Tag ein am Strand oder unternimmt einen Bootsauflug mit Delphin- und Walbeobachtung. Ich habe mich für Letzteres entschieden, was sich auch als voller Erfolg herausstellt. Wir können ungefähr 15 Große Tümmler beim Zusammentreiben von Fischschwärmen beobachten. Ein sehr beeindruckendes Spektakel.

6. Tag – Von La Meseta nach Arure

Die Wanderung mit dem härtesten Anstieg erwartet uns natürlich direkt nach unserem freien Tag. Fast den ganzen Tag wandern wir nun durch die endlos erscheinenden Nebelwälder, welche wie José Luis bildlich beschreibt, die Passatwolken vom Atlantik regelrecht „melken“. Dadurch bleibt La Gomera trotz vieler Sonnenstunden dennoch eine der grünsten Inseln der Kanaren. Wir gelangen an einen Picknickplatz mitten im Wald, an dem wir nun die Seele etwas baumeln lassen nach etwa 400 Höhenmetern bergauf. Jedoch bleiben wir nicht allzu lange, da der kalte Wind auf 1000 Meter Höhe im Februar doch nicht so sehr zum Verweilen einlädt. Wir verlassen letztendlich den Wald und erreichen Arure. In einer Kneipe im Dorf lässt es sich letztendlich doch besser ruhen und wir haben Gelegenheit, Köstlichkeiten wie Kaninchen oder gegrillten Ziegenkäse auszuprobieren. Am Abend lauscht man gemeinsam den Trommeln, welche das Untergehen der Sonne im Valle Gran Rey begleiten. Nicht der einzige Brauch der dort ansässigen „Hippies“, welche dem Tal seinen einzigartigen Touch verleihen.

7. Tag – Im Zauberwald

Jetzt wird das Wetter etwas ruppiger. Von starkem Wind, Nebel und Feuchtigkeit gepeitscht, sind wir wieder im Zauberwald unterwegs. Riesige Bäume findet man dort, welche man eigentlich nicht auf einer kleinen Insel im Atlantik erwarten würde. Wieder landen wir an einer kleinen Kapelle, welche sich dieses Mal mitten im Wald befindet. Nasskalte Witterung lässt uns schnell wieder aufbrechen. Dieses Mal freut sich jeder über den kurzen Aufstieg auf eine Hügelkette, so kommen wir schnell wieder auf Betriebstemperatur. Auf der anderen Seite können wir nun das beschauliche Örtchen „Hermigua“ entdecken, welches auch wieder von einem imposanten Felsen überragt wird. Auf dieser Wanderung ist es eigentlich auch möglich den Teide auf Teneriffa zu sehen. Das Wetter spielt leider nicht mit und wir wärmen uns in einer Kneipe bei Kaminfeuer und warmer Kresse Suppe auf. Im Hintergrund läuft eine Art Après-Ski – Musik. Eine gute Vorbereitung auf das winterliche Deutschland, das uns bald wieder haben wird.

Zurück im Valle Gran Rey essen wir nochmal im besten Fischlokal, welches uns schon am ersten Tag ein spitzenklassiges Menü servierte.Ein letztes Mal die Trommelklänge zum Sonnenuntergang, ein Absacker in einer der vielen kleinen „Hippie-Kneipen“, dann muss auch schon gepackt werden.

8. Tag – Abreise

Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Mit den Trommelklängen noch im Ohr geht es per Bus zurück nach San Sebastian zum Fährhafen. Wenn man den Teide bisher noch nicht gesehen hatte, war es spätestens im Flugzeug (solange man auf der richtigen Seite saß) jedenfalls möglich.

Die Kanaren-Insel La Gomera kann ich als Trekking-Ziel nur empfehlen. Die Vielfalt der Landschaft und die tollen Möglichkeiten zur Nutzung freier Tage sprechen für sich. Und wann reist du nach La Gomera?

Ein Reisebericht von Dominik Laule

Freitag, 13. Dezember 2024

Mystisches Torrent de Pareis bei Nacht

Mein Kumpel Ingo und ich haben zusammen unseren Freund Nico auf Mallorca besucht. Nico lebt auf Mallorca und arbeitet als Moderator für Radio Palma. In seiner Freizeit ist er oft in der Wildnis unterwegs und hat somit profunde Inselkenntnisse. Er kennt Ecken, die kein anderer kennt. Wir haben einige Wanderungen im Tramuntana-Gebirge unternommen  und ich wollte in diesem Bericht besonders den Torrent de Pareis erwähnen, weil diese Schlucht für uns ein besonderes Erlebnis war.

Geographisch liegt der Torrent de Pareis an der Nordwestküste der Insel in den Bergen der Serra de Tramuntana  und mündet in der Bucht von Sa Calobra ins Mittelmeer. Wanderführer bezeichnen diese Tour als die anspruchsvollste und gefährlichste Tour auf Mallorca. Wir sind morgens von Palma de Mallorca mit dem Bus zur Ortschaft Escorca auf der Landstraße Ma-10 bei Kilometer 25,2 gefahren. Dies ist der Ausgangspunkt für die Durchquerung der Schlucht. Nachmittags haben wir dann unser erstes Etappenziel, das Herz der Schlucht, erreicht und unser Nachtlager aufgeschlagen.

Wir haben Holz für unser Lagerfeuer gesammelt und anschließend leckeres Risotto mit Wildpilzen auf dem Feuer gekocht und mit mallorquinischem Rotwein den Abend begrüßt.

Nachts wurde es dann richtig mystisch, ein unvergessliches Erlebnis! Bei Vollmond und klarem Himmel sah man Gesichtsmuster in den Felswänden: einige waren melancholisch, andere bösartig wie richtige Fratzen! Die Betrachtung dieser Visagen hat uns bereits ein wenig in Angst versetzt, dazu noch ein ständiges Kreischen von einem Mönchsgeier: dies war der krönender Abschluss für die Nacht! Unvergesslich bleibt dieser Moment für uns drei und manchmal kriege ich noch heute Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke.

Morgens haben wir uns dann über die Steine tanzend hinab zur Bucht begeben. Die Belohnung war ein herrlicher Strand mit glasklarem Wasser, wo wir unsere müden Glieder entspannen konnten. Wir hatten unglaubliches Glück, denn während unserer 2-tägigen Wanderung sind wir nur im letzten Abschnitt auf einige Touristen gestoßen. Somit hatten wir die ganze Schlucht für uns allein. Ein unvergessliches Erlebnis, was ich jederzeit wiederholen würde. Vielen Dank an Nico, der uns die Möglichkeit gegeben hat, in die Regionen einzutauchen, wo sonst kein „Normalsterblicher“ hinkommt.

Ein Reisebericht von Behzad Marvie

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Klassische Bilderbuchlandschaft in Tirol – das Stubaital

Das Tiroler Stubaital in 5 verschiedenen Wanderungen kennenlernen und dabei durch idyllische Wälder und satte Wiesen streifen. Eine Berglandschaft wie aus dem Bilderbuch. Das versprach die Reisebeschreibung meiner ersten 2 Stiefel Tour nach Tirol. Gespannt auf ein uriges und trotzdem komfortables Almhotel und idyllische Ausblicke, brach ich auf nach Österreich.

Da war sie nun also – meine erste 2 Stiefeltour in die Alpen.

Voller Neugier und Vorfreude ging es per Pkw nach Fulpmes.

Das Hotel sah schon mal sehr vielsprechend aus – ein typisches Alpenhotel mit Balkonen und Geranien. In der Reisebeschreibung wurde das Essen gelobt und das können wir alle in der Gruppe nur bestätigen. Abends gab es ein Fünf-Gang-Wahlmenü – immer sehr abwechslungsreich und lecker. Die Wirtin Gerti Schweiger und Ihre Tochter Isabel haben das Hotel sehr liebevoll eingerichtet und man fühlt sich sofort wohl. Die fünf Wanderungen sind sehr unterschiedlich und werden von Tag zu Tag anspruchsvoller.

Wandern in Tirol

Bei der Einstiegstour am ersten Tag regnete es und so hatten wir eine kurze Wanderung von 3 Stunden. Die nächste Wanderung führte uns durch einen idyllischen Wald ins Kloster Maria Waldrast auf 1.640 Meter Höhe. Bergab konnten wir entweder per Seilbahn oder mit der Sommerrodelbahn fahren. Natürlich nutzen die meisten die Gelegenheit und fuhren mit der Sommerrodelbahn.

Unser nächstes Ziel war der Elfer. Bergauf ging es den Besinnungsweg mit 250 Stufen. Mittags haben wir Rast auf der gemütlichen Issenanger Alm gemacht. Dann begann der schwierige Teil zum Elfer-Agrar auf 1.812 Meter Höhe, wo wir schwindelfrei und trittsicher sein mussten.Am vorletzten Wandertag fuhren wir mit der Seilbahn zum Kreuzjoch. Dort genossen wir den phantastischen Ausblick. Wir wanderten weiter zur Starkenburger Hütte. Hier konnten wir uns stärken und wieder die grandiose Aussicht genießen.

Zurück zur Seilbahn ging ein ganzes Stück einen kleinen schmalen Pfad steil bergauf. Oben angekommen, war die Freude über ein eiskaltes Getränk sehr groß.Bei unserer vorletzten Wanderung hieß unser Ziel der Gletscher „Top of Tyrol“ auf 3.200 Meter Höhe. Hier hatten wir gigantischen Blick auf das Ötztal, auf die Dolomiten und auf die Silvretta. Zurück im Tal wanderten wir zum Grawa-Wasserfall.

Mein Fazit der Reise

Meine Bedenken zur Stiefelkategorie 2 waren unbegründet. Die Wanderungen sind so abwechslungsreich und schön, dass man sowieso immer weiter wollte. Der Ausblick auf das tolle Bergpanorama hat alles entschädigt. Die Reise und die Gruppe waren, um es mit den Worten eines Mitreisenden zu sagen: Weltklasse!

Ein Reisebericht von Mareen Pritzkow

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Die schönste Küste von Kroatien

Für eine Woche wollte ich meinen Urlaub in Kroatien verbringen. Abwechslungsreiche, sportliche Wanderungen und viel Entspannung dank des komfortablen Hotels direkt an der kroatischen Küste versprach das Programm. Die Makarska-Riviera gilt als einer der schönsten Küstenabschnitte Kroatiens. Das klang vielversprechend. Lest hier, was ich während der abwechslungsreichen Reise „An Kroatiens schönster Küste“ alles erlebte…

Tag 1-2: Die schönste Küste von Kroatien, die Makarska-Riviera, angekommen empfing uns unser Reiseleiter Michael Feldkötter im kleinen familiengeführten Hotel Villa Marija direkt zu Füßen des Biokovo-Gebirges und nur 50m vom langgezogenen weißen Kieselstrand und der Promenade entfernt. Unsere ersten Wanderungen führten uns in die nähere Umgebung unseres Standortes Tucepi. Durch schattige Pinienwälder ging es entlang der Küste u.a. nach Makarska. Hier warteten eine wunderschöne kleine Altstadt und ein langgezogener Strand unter Pinien. Bei bestem Wetter hatten wir Zeit beides ausgiebig zu nutzen.

Wanderparadies Kroatien

Tag 3-4: Jede Wanderung führte uns an einem urigen Biergarten vorbei, der, genau wie der erfrischende Sprung ins Meer, schnell zum Abschlussritual eines jeden Wandertages wurde. Nach unserer Erkundung des bergigen Küstenhinterlandes, die mit einer Bootsfahrt durch die in verschiedenen Grüntönen leuchtende Cetina-Schlucht endete, freuten wir uns alle diesen schönen Tag am Strand oder bei einem Cocktail entspannt ausklingen zu lassen.

Tag 5-6: Die letzten Wanderungen gingen hoch hinaus. Nun konnten wir von oben (800m -1000m) sehen, wo wir die letzten Tage schon überall gewesen sind. Atemberaubende Ausblicke auf die vorgelagerte Inselwelt inklusive. Besonders schön ist es, hier sowohl die Atmosphäre der Berge, als auch die adriatische Inselwelt im Wechsel genießen und erkunden zu können. Am vorletzten Tag erwartete uns ca. 300m hoch über Tucepi ein wahres Highlight: die Familie unseres Hotels lagert dort in ihrem Landsitz selbstgekelterten Wein. Uns empfing eine festlich gedeckte Tafel kroatischer Spezialitäten und natürlich der eigene Hauswein soviel wir trinken wollten. Die Aussicht auf die Berge hinter und die Inselwelt vor uns waren der perfekte Rahmen für diesen traumhaften Tagesausklang. Nach dem Essen konnten wir beim Boule-Spielen erste Kalorien loswerden. Weitere Kalorien purzelten beim anschließenden Tanzen auf der Sonnenterrasse. Nach diesem 3 stündigen feucht-fröhlichen Event torkelten wir glücklich und zufrieden wieder hinab in unser Dorf.

Gipfelbesteigung Vosac

Tag 7: Am 7. Tag stand noch ein letztes Highlight auf dem Programm: unsere Gipfelbesteigung auf den Vosac (1425m), den 2.höchen Berg des Biokovo-Gebirges. Wolkenloser Himmel und klare Luft begleiteten uns hinauf. Nach knapp 4,5 Stunden erreichten wir den Gipfel und trafen 200m davor auf ein paar unserer Wanderkollegen, die sich entschlossen haben nur die letzten Meter mitzuwandern und den größten Teil mit dem Bus hochzufahren. Einige haben dafür den kompletten Abstieg ohne Bus zu Fuß bewältigt. Wir hatten viele Möglichkeiten diese Wanderung anzugehen. So war für alle Fitness-Typen etwas dabei, Hauptsache jeder gelangt irgendwie auf den Gipfel, denn dieser Ausblick übertraf alle, die wir bisher schon genießen durften. Wir sahen NOCH mehr Inseln und NOCH weiter bis zum Horizont, wo man Italien in der einen Richtung zumindest schon erahnen und einige schneebedeckte Gipfel Bosniens auf der anderen Seite sehen konnte. Mit diesem Höhepunkt neigte sich unsere Reise nun leider ihrem Ende zu. Aber zuvor genossen wir noch ein letztes Mal eine Erfrischung in unserem Biergarten und im glasklaren Adriawasser vor unserer Hoteltür.

Wen die mediterranen Wanderpfade Kroatiens reizen und wer auf komfortable Unterkünfte auch im Aktivurlaub nicht verzichten möchte, für den ist die Reise etwas ganz Besonderes. Wann werdet ihr aufbrechen?

Ein Reisebericht von Beate Goj

Dienstag, 10. Dezember 2024

Der Zauber Vietnams

Gooooood mooooorning, Vietnam! Aufbruch in das Land des Drachen: Zwischen Kommunismus, Buddhismus, traumhaften Landschaften und der berühmten Küche Vietnams erleben wir zwei Wochen voller bewegender Eindrücke!

Meltingpot Saigon

Ankunft in Saigon, heute Ho-Chi-Minh-Stadt – es ist schwül, warm, laut und voll. Eine asiatische Millionenstadt wie aus dem Bilderbuch. Hoch-moderne Wolkenkratzer stehen neben alten, buddhistischen Tempeln. Vietnamesinnen in traditionellen Ao Dais fahren auf E-Rollern zur Arbeit. Ein Schmelztiegel nicht nur der Kulturen, sondern auch der Zeit.

Nach einer Nacht in der Hauptstadt des Südens fahren wir weiter in das Mekong-Delta. Das drittgrößte Flussdelta der Welt ist ein Labyrinth aus Flüssen, Kanälen und Inseln voll von kleinen Ein-Ruder-Booten bis zu großen Frachtkähnen. Unsere idyllische Mekong-Lodge ist der ideale Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung in dieser grandiosen Landschaft. Wir wandern durch Obstplantagen, vorbei an blühenden Bäumen und Büschen und genießen die Ruhe abseits der Großstadt. Zum Abendessen gibt es vietnamesische Küche vom Feinsten – einfach lecker! Und das Wichtigste für mich, gar nicht scharf 😉

Vietnams Perlen – Hoi An & Hue

Wir reisen mit dem Flugzeug weiter nach Zentralvietnam, zu zwei der sehenswürdigsten Städte Vietnams. Hoi An, die Stadt der Lampions, wurde nie zerstört und verfügt daher heute über eine der best-erhaltenen Altstädte Vietnams. Kleine, verwinkelte Gassen und bunte Lampions schmücken die Altstadt und erwecken das Gefühl eines lebendigen Freilichtmuseums. Überall sind kleine Cafés und Boutiquen – einfach schön zum Schlendern. Am Nachmittag begeben wir uns aufs Rad – ab ins Grüne, genauer in die Reisfelder. Wir radeln vorbei an Flüsschen und Dörfern, beobachten Reispflanzer auf Ihren Feldern und gönnen uns einen erfrischenden Kokos-Kaffee. Besser kann es nicht sein.

Hue, die alte Kaiserstadt, lockt mit zahlreichen UNESCO-geschützen Bauwerken. Die am Parfümfluss gelegene Stadt war lange Zeit Sitz der kaiserlichen Familie und die bedeutendste Stadt in Zentralvietnam. Wir begeben uns auf historische Pfade und besichtigen die Highlights, die Hue zu bieten hat. Per Rikscha lernen wir die Altstadt kennen und genießen den Fahrtwind, ohne selbst in die Pedale treten zu müssen. Ein einmaliges Vergnügen! Dafür legen wir beim Abendessen selbst Hand an und lernen bei einem Kochkurs die Besonderheiten der vietnamesischen Küche kennen. Als Vorspeise drehen wir uns selbst Frühlingsrollen, zum Hauptgericht gibt es vietnamesische Omeletts und einen gebratenen Feigensalat. Mit Teamwork zum Ziel und einem schmackhaften Dinner – ein echt spaßig-gelungener Abend.

Nachtzug nach Hanoi

Per Nachtzug reisen wir von Hue weiter in den Norden – Endstation Hanoi. Für einige aus unserer Gruppe war die Zugfahrt ein echtes Abenteuer und Highlight der Tour. In unseren 4er-Schlafabteilen machen wir es uns gemütlich, mit Proviant an Snacks, Obst, Bier und Wein und los geht´s. Ein bisschen fühlen wir uns wie auf Klassenfahrt. Es wird Kartengespielt, gequatscht und erzählt und vor allem eines – sehr viel gelacht! An Schlaf ist nicht viel zu denken – aber gut gedöst ist halb erholt und so kommen wir relativ munter morgens in Hanoi an.

Nach einer erfrischenden Dusche und einem kurzen Frühstück machen wir uns auf, Hanoi zu erkunden. Ein Besuch des Mausoleums von Onkel Ho ist für jeden Vietnam-Reisenden Pflicht, ebenso der Literaturtempel und der Hoan-Kiem-See. Kulturell wird es bei einer Aufführung im Wasserpuppentheater mit Live-Musik und traditionellen Liedern. Bereits seit dem 11 Jh. gibt es diese Kunstform in Nordvietnam. Traditionell wurden diese bei bedeutenden Festen in der Region aufgeführt, heutzutage finden die meisten Aufführungen für Touristen statt. Dadurch bleibt die Kunstform erhalten und wird vom Aussterben bewahrt. Eine schöne Form von nachhaltigem Tourismus.

Üppig grünes Nordvietnam

Von Hanoi aus begeben wir uns in die Berglandschaft des Nordens. Das Tal von Mai Chau mit saftig grünen Reisfeldern, üppigen Bambuswäldern und sprudelnden Bächen ist ein Paradies für Aktivurlaub. Auf zwei Wanderungen lernen wir das echte, ländliche Leben zwischen Reisanbau und Wasserbüffeln kennen. Jetzt, im März, flattern dutzende von bunten Schmetterlingen durch die Luft. Ein wahrhaftes Naturidyll – kein Wunder, dass Mai Chau als Urlaubsort auch bei vietnamesischen Städtern sehr beliebt ist.

Wir nähern uns wieder der Küste und besuchen die „trockene Halong-Bucht“ in der Provinz Ninh Binh. Fast schon mystisch erheben sich die schroffen Karstfelsen aus der lieblichen Fluss- und Feldlandschaft. Auf einer Paddeltour im Schutzgebiet begeben wir uns auf Bootssafari um mit etwas Glück Affen zu sichten. Was soll ich sagen – wenn Engel reisen 😉 Eine ganze Familie Schwarzlanguren futtert genüsslich auf einem Baum direkt vor unserer Nase – der perfekte Moment!

Highlight Halong-Bucht

Von der trockenen Halong-Bucht ist es nicht mehr weit zur Halong-Bucht im Golf von Tonkin. Für viele das absolute Highlight der Reise und das Ziel in Vietnam schlechthin. Zu Recht, wie ich sagen kann! Das türkisblaue Wasser, die phantastischen Felsformationen, die fast schon mystischen Nebel- und Wolkenformationen (an bis zu 150 Tagen im Jahr liegt die Bucht im Nebel) – es ist wirklich ein Ort, den man gesehen haben muss. Aber man darf nicht verheimlichen, dass dies auch viele andere Touristen wissen. Bis zu 600 Schiffe legen täglich in Richtung Halong-Bucht ab, die sich zum Glück zwischen den einzelnen Inseln und Felsen gut verteilen. Für mich war die Nacht in der Halong-Bucht auf jeden Fall mit eines der Highlights der Reise.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, Vietnam hat mich verzaubert!

Die freundlichen und hilfsbereiten Menschen überall berühren das Herz. Die kulturelle Vielfalt zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich in der Architektur, der Kleidung aber auch im Alltag der Vietnamesen. Das unglaublich schmackhafte und frische Essen, ohne Schärfe, war für mich ein Erlebnis. Dazu wirklich gut ausgewählte Unterkünfte und unser umsichtiger Reiseleiter Thang, der wirklich versuchte jeden Wunsch zu erfüllen, haben diese Reise zu einem rundum gelungenen Urlaub gemacht.

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Samstag, 7. Dezember 2024

Radreise Jordanien - Von antiken Städten über Wüstenlandschaft zum Roten Meer

Ein Abenteuer beginnt

Als ich mich auf die Radreise 3122R „Durch das Nabatäerreich vom Toten zum Roten Meer“ vorbereitete, wusste ich, dass mich eine unvergessliche Erfahrung erwartete. Jordanien, ein Land reich an Geschichte und natürlicher Schönheit, stand schon lange auf meiner Liste. Was ich jedoch erleben sollte, übertraf meine Erwartungen.

Die Reiseleitung: Ein Fenster in die Vergangenheit

Unser Reiseleiter Adnan, ein erfahrener Kenner der jordanischen Geschichte, führte uns souverän durch sein Heimatland. Seine Führungen in Jerash und Petra waren nicht nur informativ, sondern auch lebendig und fesselnd. Keine Frage blieb unbeantwortet. Seine Unterstützung zusammen mit unserem sympathischen Busfahrer und dem kompetenten Radteam, bestehend aus einem Radguide und einem Radmechaniker, war unschätzbar.

Radreise Jordanien: Ein sportliches und kulturelles Gleichgewicht

Unsere Radtouren durch Jordanien waren ein echtes Abenteuer. Besonders die Tour an Tag 7, die uns durch spektakuläre Landschaften führte, bleibt unvergessen. Die Aussichten waren atemberaubend, und die hügelige bis bergige Beschaffenheit des Geländes stellte unsere Kondition gelegentlich auf die Probe. Nicht nur wir waren fasziniert von der grandiosen Landschaft, auch die Kamele am Wegesrand betrachteten uns neugierig aus sicherer Entfernung. In den Pausen bei den Radtouren versorgte uns das Radteam fürsorglich mit kalten Getränken, Nüssen und Trockenfrüchten. 

Die Reise begann mit einem beeindruckenden Besuch in Jerash, der besterhaltenen römischen Stadt im Nahen Osten. Die Größe und Pracht der Ruinen waren überwältigend, und unser Reiseleiter Adnan vermittelte uns mit seiner lebendigen Erzählweise ein tiefes Verständnis für die Geschichte des Ortes. 

Radreise Jordanien: Vom Toten Meer zum Mount Nebo

Sehr genossen habe ich das Baden im Toten Meer an unserem Hotel, wo wir sogar einen eigenen Strandzugang hatten. Das entspannende Bad war ein wunderbarer Kontrast und die perfekte Vorbereitung auf die Fahrradtour des nächsten Tages. 

Der Besuch des Mount Nebo, von wo aus Moses das Heilige Land erblickte, war eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit. Die Aussicht von dort oben in das Jordantal bis nach Israel war einfach atemberaubend.

Radreise Jordanien: Petra, Wadi Rum und Rotes Meer

Die Besichtigung der berühmten Felsenstadt Petra, eines der “neuen sieben Weltwunder”, war das absolute Highlight unserer Reise. Die Führung durch Adnan war hervorragend, und die zu dem Zeitpunkt fast menschenleere Ausgrabungsstätte gab uns das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Von unserem Hotel aus konnten wir die Ausgrabungsstätte zu Fuß erkunden und die Atmosphäre in vollen Zügen genießen.

Ein einzigartiges Erlebnis unserer Reise war die Radtour durch die atemberaubende Wüstenlandschaft im Wadi Rum. Wir übernachteten in einem Beduinen-Wüstencamp, umgeben von der Stille und Weite der Wüste und dem weiten Sternenhimmel über uns. 

Den Abschluss unserer Reise bildete ein entspannter Strandtag am Roten Meer. Die Möglichkeit, im klaren Wasser zu schnorcheln und die Sonne am Privatstrand zu genießen, war der perfekte Abschluss einer ereignisreichen Woche.

Die Verpflegung: Ein kulinarisches Abenteuer

Die jordanische Küche war eine Entdeckung für sich. Als Vegetarierin fand ich immer etwas Leckeres zu essen. Warmes Fladenbrot mit Hummus und Falafel – einfach lecker! Die organisierten Picknicks während der Radtouren boten eine willkommene Abwechslung und die Möglichkeit, lokale Spezialitäten zu probieren. Besonders der frisch gepresste Granatapfelsaft oder der erfrischende Zitronensaft mit Minze wurden schnell zum Gruppenfavoriten.

Fazit: Eine Reise voller Kontraste und Abenteuer

Diese Radreise durch Jordanien war eine perfekte Mischung aus kulturellen Erlebnissen und sportlichen Radtouren. Die Vielfalt der Landschaften, die reiche Geschichte des Landes und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen machten diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Jordanien ist ein Land der Kontraste und Wunder, und ich bin dankbar, dass ich diese Reise erleben durfte.

Ein Reisebericht von Raphaela Fritsch

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Trekking im Iran

Salaam zusammen! „Was? Du willst zum Trekking in den Iran reisen!? Ist das nicht gefährlich?“ – so klang es von vielen Seiten, als ich von meinen Reiseplänen erzählt habe.

Ja – in den Iran – dieses Land steht schon lange auf meiner Wunschliste! Viele schlechte Nachrichten kommen aus den Medien, viele positive Stimmen hingegen von Leuten, welche dieses mysteriöse Land bereist haben.

So durften wir während dieser 2-wöchigen Reise nebst wunderschöner orientalischer Kultur auch sehr unterschiedliche Berg- und Wüstenlandschaften erleben.

Nebst der Vielfalt des Landes haben uns aber vor allem die Menschen tief im Herzen berührt. Die Bevölkerung leidet unter der auferzwungenen islamischen Prägung, welche der allergrösste Teil der Menschen überhaupt nicht will. Im Kleinen ist die stille Auflehnung und Revolution dagegen überall spürbar: allzu lose sitzendes Kopftuch, Alkohol, Satellitenschüssel, Musik und Tanz im Verborgenen. . .

Dazu kommen nun noch die harten Sanktionen – der Alltag ist für viele Iraner und Iranerinnen noch schwieriger geworden, viele haben wegen der Inflation  einen grossen Teil ihres Ersparten verloren.

Trotz all dieser widrigen Umstände: die Herzlichkeit, die unglaubliche Gastfreundschaft und die Fähigkeit der Menschen, trotz allem eine positive Grundhaltung zu bewahren – dies alles hat mich tief beeindruckt.

Den ersten Tag in Teheran verbringen wir mit Farinaz – sie ermöglicht uns erste Einblicke in den Alltag und zeigt uns ein paar Sehenswürdigkeiten.

Später treffen die weiteren Teilnehmer ein und wir fahren Richtung Berge am Kaspischen Meer.

In Fuman sind die leckeren Nuss-Zimt-Kardamon-Küchlein besonders bekannt und beliebt.

Diese Reise ist eine grosse Bereicherung für mich. Ein wunderbares Erlebnis, die Menschen im Iran persönlich kennenzulernen!

Ich denke nicht, dass es meine letzte Reise in diese Gegend war und hoffe, es warte eine bessere Zukunft auf Land und Leute.

Ein Reisebericht von Barbara Forster

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