Das Schwarz - Weiß - Wandbild eines Silberrückens lugt hinter brummenden Espressomaschinen im Gorilla Conservation Cafe in Entebbe, Uganda, hervor – ein angesagter Treffpunkt in der Innenstadt, der genauso gut nach New York oder London passen könnte.
Das gleiche faszinierende Gesicht ziert Packungen mit gerösteten Arabica - Bohnen, die sich in Regalen stapeln – die Früchte eines sozialen Unternehmens, das sowohl Gorillas als auch ihren menschlichen Nachbarn zugutekommt.
„Kanyongi“ – der Name des betreffenden Gorillas – „war einer meiner Lieblings - Berggorillas“, erklärt Gladys Kalema - Zikusoka, eine ugandische Tierärztin und moderne Dian Fossey, die das Projekt „Gorilla Conservation Coffee“ als Ableger ihrer Nichtregierungsorganisation „Conservation Through Public Health“ ins Leben gerufen hat.
Kanyongis Herde „Mubare“ (bzw. „M - Gruppe“) war die erste an Menschen gewöhnte Gorillagruppe, die vor 30 Jahren in die Tourismusbranche eingeführt wurde.
„Ich kannte Kanyongi seit seiner Geburt vor 25 Jahren“, sagt Gladys liebevoll und betrachtet das Bild, das auch auf T - Shirts gedruckt ist, die zum Kauf angeboten werden. „Er war ein verspielter Silberrücken, der immer gerne mit Touristen interagiert hat.“
Passenderweise entschied das Team, seine erste Sorte nach dem Silberrücken zu benennen, um seinen Geist in einem Projekt weiterleben zu lassen, das wahrscheinlich zahlreiche Leben verändern wird.
Du hast die Wildtiere gesehen? Dann geh jetzt auf Gorilla - Safari.
Sam, der über Generationen in seiner Familie brachliegendes Ackerland wieder urbar gemacht hat, ist einer von den mehr als 70 Bauern, die derzeit vom „Gorilla Conservation Coffee“ profitieren. Er klettert steile, matschige Hänge in den Hügeln außerhalb der Stadt hinunter, zeigt mir aufgeregt einige seiner Pflanzen und fordert mich auf, die reifen roten Kirschen zu pflücken.
Sam, der Vorsitzender der „Bwindi Coffee Farmers‘ Co - operative“ ist, hat kürzlich in Zusammenarbeit mit CTPH eine einstündige Kaffee - Safari gestartet, auf der Touristen herausfinden können, wie genau der Prozess von der Bohne bis zum Kaffee in der Tasse abläuft.
„Ich lerne bessere Methoden und erziele bei jeder Ernte einen höheren Ertrag“, erzählt er mir, während wir uns anschauen, wie frische Kirschen mithilfe eines einfachen Wassersystems (die schlechten schwimmen oben) verlesen werden, bevor wir dabei zusehen, wie eine vergorene Mischung eingestampft und getrocknet wird. Die ganze Arbeit hier wird von Hand verrichtet.
Jeder – egal, wie klein das jeweilige Stück Land auch sein mag – ist jetzt an der Kaffeeproduktion interessiert. „Meine Frau Juliet hat ihr eigenes Stück Ackerland“, sagt Sam und gibt zu: „Es ist viel besser als meins.“
And what about the gorillas?
„Sie kommen zwar,“, lacht Sam, „aber nicht sehr oft. Wenn sie kommen, lassen wir sie von einem Mitglied von HUGO (eine andere Initiative von CTPH) verjagen.“
Mehr als alles andere ist Sam stolz darauf, seinen eigenen Kaffee auf seinem eigenen Ackerboden zu trinken – eine Erfahrung, zu der er mich einlädt, sie mit ihm zu teilen. „Ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit habe“, sagt er, während er die dicke schwarze Flüssigkeit schlürft, die auf einem Herd erwärmt wurde. „Es ist etwas ganz Besonderes.“
Ich muss zustimmen. Und der Kaffee ist auch ziemlich gut.
Ein Reisebericht von Sarah Marshall