Schon seit meiner Kindheit war es immer ein Traum von mir, einige Zeit in den USA zu leben. Nach dem Abitur ging dieser Traum endlich in Erfüllung und ich verbrachte knapp zwei Jahre als Au Pair in einer Gastfamilie in New Jersey, in einem Vorort von New York City. Da mich nur eine halbe Stunde Busfahrt von der Stadt trennte, konnte ich New York ganz entspannt und ausgiebig erkunden.
Hier möchte ich meine persönlichen touristischen Highlights mit allen New York Interessierten teilen.
Roosevelt Island
Auf Platz 1 meiner Lieblingsorte in New York steht ganz klar Roosevelt Island. Egal, wie oft ich dort schon war, es ist jedes Mal wieder beeindruckend. Es handelt sich hierbei um eine schmale Insel im East River. Schon die Fahrt auf die Insel ist etwas Besonderes: man fährt mit einer kleinen Seilbahn, der Roosevelt Island Tram, in Manhattan (Ecke 2nd Avenue / 60th St.) los, zuerst durch Manhattans Häuserschluchten und dann über den Fluss, bis man ein paar Minuten später auf Roosevelt Island ankommt.
Da es sich bei der Seilbahn um ein normales öffentliches Verkehrsmittel für die Bewohner der Insel handelt, bezahlt man hierfür lediglich den Preis für eine Subway - Fahrt, und das ganz bequem mit der MetroCard. Wenn man mit der U - Bahn aus Richtung Süden kommt und direkt in die Seilbahn umsteigt, muss man sogar nicht noch einmal bezahlen, da es sich hierbei quasi um eine Fahrt handelt.
Auf der Insel angekommen, sind es nur wenige Schritte in Richtung Fluss. Hier befindet sich ein von Bäumen gesäumter Weg, auf dem man an der Skyline von Midtown entlang Richtung Süden zum „Franklin D. Roosevelt Four Freedoms Park“ gelangen. Der Ausblick, vor allem vom Park aus, ist gigantisch, da man die gesamte Skyline Midtowns auf einen Blick sehen kann. So eine Aussicht findet man direkt in Manhattan an keinem anderen Ort.
Brooklyn Heights
Wenn man eher an der Skyline Downtowns mit dem One World Trade Center interessiert ist, empfehle ich, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Subway über die Brooklyn Bridge zu gehen bzw. fahren und entlang der Brooklyn Heights Promenade zu spazieren. Hier kann man eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt genießen.
High Line
Was auch immer ein schöner Ausflug ist, ist ein Besuch der High Line. Hierbei handelt es sich um eine stillgelegte Bahntrasse in Manhattans West Side. Hier kann man im gut 2,3 Kilometer langen Park über New York Citys Straßen spazieren und viele verschiedene Aussichten in verschiedene Stadtteile Manhattans genießen.
Die High Line ist gut mit der Subway zu erreichen und bietet viele verschiedene Eingänge zum Park. Wenn man ganz im Süden beginnen möchte, startet man am besten an der Ecke Washington St. / Gansevoort St., dann kann man bis zur 34th St. nach Norden spazieren.
Spaziergang durch die Stadt - eine der schönsten Routen
New York ist eine wenigen Großstädte dieser Welt, in der man fast alles (zumindest innerhalb Manhattans) zu Fuß erkunden kann. Auf diese Weise kann man die Stadt einfach am besten kennenlernen. Daher empfehle ich auch jedem, so viel wie möglich zu Fuß zu machen.
Ein besonders toller Spaziergang durch die Stadt, den ich gerne empfehle, führt an vielen Highlights vorbei:
Von der Süd - Ost - Ecke des Central Parks geht man die berühmte 5th Avenue mit all ihren Läden vorbei am Rockefeller Center und der St. Patrick’s Cathedral, dem Bryant Park und der New York Public Library. Mit einem kleinen Umweg kann man sogar am Grand Central Terminal, dem Empire State Building und dem berühmten Macy‘s Department Store, das einen kompletten Häuserblock auf mehreren Etagen einnimmt, bis zum Madison Square Park gehen. Dort befindet sich das bekannte „Flatiron Building“, das, wie der Name schon sagt, die Form eines Bügeleisens hat und nach vorne spitz zuläuft. Nicht zu vergessen: Ab und zu auch einfach mal umdrehen, denn man kann immer wieder auf dem Weg einen super Blick auf das Empire State Building erhaschen. Von dort aus würde ich empfehlen, den Broadway weiter in Richtung Süden zu gehen. So kommt man am Union Square Park vorbei und in direkter Linie nach Süden landet man am Washington Square Park. Dort findet man immer Straßenkünstler und - musiker und es ist immer viel los.
Anschließend lohnt es sich, durch SoHo, vorbei an Dominique Ansel’s Bakery und Lower Manhattan bis zum One World Trade Center, 9/11 Memorial und 9/11 Museum gehen. Alle sind definitiv einen Besuch wert.
1WTC, 9/11 Memorial & 9/11 Museum
Von der Aussichtsplattform des One World Trade Center genießt man einen gigantischen Blick, vor allem auf den südlichen Teil der Stadt. In Richtung Norden lässt sich auch das Empire State Building erspähen, allerdings sieht es aus dieser Entfernung winzig klein aus. Das 1WTC, auch „Freedom Tower“ genannt, ist mit seinen 546 Metern das höchste Gebäude Nordamerikas. Allein die Aufzugfahrten auf den Turm sind ein Erlebnis. Die Aufzüge sind rundum mit Bildschirmen ausgekleidet und auf dem Weg nach oben können Sie die Entwicklung des gesamten Areals nachvollziehen. Wenn Sie wieder nach unten fahren, „fliegen“ Sie mit dem Aufzug über die Stadt.
Das 9/11 Memorial besteht aus zwei riesigen Pools in den „Fußabdrücken“ des ehemaligen World Trade Centers auf dessen Ränder die Namen aller Opfer des Terroranschlags von 2011 eingraviert sind. Ein bedrückender und gleichzeitig beeindruckender und wunderschöner Ort.
Für das 9/11 Museum sollte man genügend Zeit einplanen, da es sehr umfangreich ist. Das Museum ist grob in zwei Teile geteilt. Zuerst werden Sie durch die Geschehnisse des 11. September auf geschichtlicher Ebene geführt. Der zweite Teil ist den Opfer und Rettungskräften gewidmet. Ein sehr bewegendes und gleichzeitig spannendes Museum.
Staten Island Ferry
Vom 9/11 Museum kann man an die Südspitze Manhattans spazieren und dort mit der kostenlose Staten Island Ferry fahren. Die Fähre fährt im 30 - Minuten - Takt von Manhattan nach Staten Island, einem weiteren Stadtteil New York Citys. Während der etwa 20 - minütigen Fahrt kann man einen super Blick auf die Downtown Skyline und die Freiheitsstatue genießen.
Aussichtsplattformen in New York City
Was zu jedem New York - Besuch dazugehören sollte, ist ein Besuch einer Aussichtsplattform auf einem der Hochhäuser. Drei verschiedene Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
Top of the Rock ist die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers. Es ist zwar nicht das höchste oder das schönste Gebäude in New York, aber es bietet aufgrund seiner Lage zwischen dem Central Park und dem Empire State Building eine gigantische Sicht auf beides. Auch wenn der Blick auf die beleuchteten Hochhäuser in der Nacht wunderschön ist, würde ich empfehlen, vor der Dämmerung nach oben zu fahren. Dann kann man die Aussicht bei Tageslicht genießen (der Central Park ist nachts nur sehr schlecht beleuchtet und im Dunkeln sehen Sie so nur ein „schwarzes Loch“), den Sonnenuntergang beobachten und nach Sonnenuntergang die Stadt beleuchtet im Dunkeln bestaunen. Das Empire State Building wird jede Nacht beleuchtet. Je nach Anlass oder Feiertagen ändert sich die Farbe des Lichts und vom Top of the Rock hat man die perfekte Sicht.
Möglichkeit Nummer zwei ist natürlich das Empire State Building selbst. Das bekannteste Gebäude New Yorks und wahrscheinlich eines der bekanntesten Gebäuden weltweit. Nach seiner Fertigstellung war es sogar eine Zeit lang das höchste Gebäude der Welt. Vom Empire State Building genießt man einen besseren Blick auf Downtown Manhattan mit dem One World Trade Center, da es ein Stückchen weiter südlich liegt. Hier stehen zwei Optionen zur Auswahl: Die Hauptaussichtsplattform auf dem 86. Stock oder, gegen Aufpreis, das Top Deck im 102. Stock.
Die dritte Möglichkeit ist das bereits oben erwähnte One World Trade Center.
Restaurant - Tipp: Ellen’s Stardust Diner
Ein sehr unterhaltsamer Ort für eine Mahlzeit ist Ellen’s Stardust Diner, ein paar Schritte nördlich des Times Squares, an der Ecke Broadway/51st St. Dort wird das klassische amerikanische Diner Essen aufgetischt. Es gibt Frühstück, Mittagessen und auch Abendessen. Serviert werden zum Beispiel Burger, Chicken Wings, Salate, Waffeln, French Toast, Milkshakes und vieles mehr. Die Preise sind zwar nicht ganz günstig und der Andrang ist oft so groß, dass Sie sogar vor dem Diner Schlange stehen müssen, aber ich finde, das Erlebnis lohnt sich allemal.
Das Besondere am Stardust Diner ist, dass die Bedienungen während ihrer Arbeit alle abwechselnd singen. Es kann also sein, dass Ihre Kellnerin bei Ihnen kassiert und gleichzeitig einen Song zum Besten gibt. Wie die Damen und Herren sich gleichzeitig auf das Singen und auf die Kellner - Tätigkeiten konzentrieren können, ist mir ein Rätsel. Gesungen wird alles von Popsongs bis Broadway- und Musicalnummer. So bekommt man Essen und Unterhaltung in einem.
Strände in New York
Wenn man nach dem ganzen Trubel der Stadt eine kleine Auszeit braucht, lohnt sich es sich, auch für einen Tag oder Nachmittag an den Strand zu fahren.
Die erste Möglichkeit dafür ist zum Beispiel der Rockaway Beach in Queens, der längste städtische Strand der USA. Dorthin gelangt man mit der Subway. In Midtown Manhattan einfach in die Blaue A - Linie einsteigen und am Strand in Queens wieder aussteigen. Die Fahrt dauert eine gute Stunde.
Eine weitere Möglichkeit ist Coney Island. Wobei hier in der Regel deutlich mehr los ist. Coney Island befindet sich an der südlichsten Spitze Brooklyns. Auch dorthin fährt man gut eine Stunde mit der Subway aus Midtown. Hier bietet sich allerdings der Vorteil, dass es nicht „nur“ einen Strand gibt, sondern ein ganzes Vergnügungsviertel mit Fahrgeschäften, Essensständen und Entertainment zur Verfügung steht. Das Ganze lässt sich wie eine Art Jahrmarkt am Strand vorstellen.
Mein Fazit: Was auch immer Sie in New York machen, ich bin mir sicher, Sie werden eine tolle Zeit haben, da die Stadt so viel Sehenswertes zu bieten hat, wie kaum eine andere.
Ein Reisebericht von Franziska Teply