Memphis Tours

Sonntag, 23. Juli 2023

Seychellen - „Life is better barefoot“

Die Seychellen bestehen aus circa 115 Inseln. Um möglichst viele Facetten der Inner Islands – die wichtigste Inselgruppe der Seychellen – zu sehen, entschieden wir uns, die Inselwelt an Bord eines Katamarans zu erkunden. 

Der Flug mit Qatar Airways war komfortabel und die Bordunterhaltung sehr abwechslungsreich, sodass die Zeit wortwörtlich wie im Flug verging. Da wir am Morgen unserer Ankunft noch recht viel Zeit hatten, machten wir noch letzte Besorgungen auf der künstlich angelegten Insel Eden Island. Hier gab es neben Cafés und Restaurants, auch kleine Souvenir - und Klamottenläden sowie einen großen Supermarkt.

Mit dem Katamaran durch die traumhafte Inselwelt 

Die Einschiffung erfolgte gegen 13:00 Uhr, ab jetzt wurde nur noch barfuß gelaufen, da auf dem Katamaran keine Schuhe erlaubt waren. Bei sommerlichen Temperaturen – Freiheit pur! Nach der Einführung der freundlichen Crew und erstem Plausch mit den Mitreisenden wurden die Kabinen bezogen. Allzu viel Platz gibt es hier nicht, trotzdem sind die Kabinen recht komfortabel. Kurze Zeit später wurde der Anker gelichtet. Schnell wurde klar, was uns die nächsten sieben Tage erwarten wird: Paradiesische Sandstrände, türkisfarbene See, einsame Buchten, unbewohnte Inseln, die in einem saftigen Grün erstrahlen, und natürlich gigantische Granitfelsen. Über Nacht ankerten wir vor den Toren der Hauptstadt, dem St. Anne Marine Nationalpark. Am Abend servierte unser Koch ein leckeres Abendessen. Bei einem Glas Wein ließen wir den gemütlichen Abend langsam ausklingen.

Coco Island – Félicité Island

Die erste Nacht an Bord der „Costa Rica“ war noch sehr ungewohnt. An das sanfte Schaukeln musste sich Kopf und Magen erst einmal gewöhnen. Pünktlich um 8:00 Uhr wurde gefrühstückt. Es gab Toast, Eier, Wurst, Käse, Marmelade, Joghurt, Müsli, Obst sowie Saft und Kaffee zur Auswahl. Heute stand eine knapp dreistündige Fahrt in Richtung La Digue auf dem Plan. Bevor wir unseren Ankerplatz verließen, nahm ich eine Reisetablette ein – dies sollte unbedingt geschehen, bevor einem übel wird! Die Überfahrt in Richtung La Digue war ein Erlebnis – ohne Zwischenfälle. Die See war rau und die Gischt benebelte unseren Katamaran, hier wurde richtig gesegelt! Bei Coco Island legten wir einen kurzen Schnorchel - Stopp ein. Die Insel ist winzig, ewig verweilen kann man hier nicht, zum Schnorcheln ist es aber sehr schön. Wer an Land möchte, sollte sich Schwimmschuhe einpacken, denn hier warten jede Menge Seeigel.

Wenig später machten wir einen weiteren Stopp bei Félicité. Da ich mir nicht zutraute, bis zum Strand zu schwimmen, war der Skipper so nett und brachte mich mit dem Beiboot zum Strand. Der Strand erfüllte alle Klischees – wirklich traumhaft. Auch die Unterwasserwelt hatte einiges zu bieten. Viele bunte Meeresbewohner fanden hier ein Zuhause. Ein Riffhai und Wasserschildkröten gehörten zu den Sichtungen des Tages. Vor dem Abendessen erreichten wir unsere Tagesziel La Digue.

La Digue

Am nächsten Tag stand eine Entdeckungstour von La Digue auf dem Plan. Mit unserem liebevoll zubereiteten Lunchpaket mit Sandwiches und frischem Obst machten wir uns auf den Weg. Da La Digue – bis auf wenige Ausnahmen – autofrei ist, empfehle ich, die Insel per Rad zu erkunden. Im Hafen werden Fahrräder für kleines Geld vermietet. Die beschauliche Insel erinnerte ein bisschen an die Karibik: bunte Häuser, Musik und gut gelaunte Einheimische tummelten sich auf den Straßen – nur die Strände hier sind viel schöner! Durch den Park L’Union Estate (Eintritt kostet ein paar Euro) gelangt man an den weltberühmten Strand Anse Source D'Argent. An diesem Ort, zu schön um wahr zu sein, machten wir Halt, um zu schwimmen und Sonne zu tanken. Ein netter Seychellois suchte das Gespräch und spendierte mir eine Kokosnuss…

Wer sich früh aufmacht, kann den Strand fast alleine beanspruchen. Es fiel uns nicht leicht, diesen Strand zu verlassen. Unsere Neugier, den Rest der Insel zu entdecken, ließ uns jedoch weiterziehen. 

Im weiteren Tagesverlauf entdeckten wir nette Gästehäuser, kleine Cafés, tropische Gärten und weitere tolle Strände. An einigen ist das Baden aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, also unbedingt Hinweisschilder beachten!
Am Straßenrand trafen wir unsere erste freilebende Riesenschildkröte. Im Müll wühlend, war sie offensichtlich auf der Suche nach etwas Essbarem. Somit hatte das Obst aus unserem Lunchpaket einen dankbaren Abnehmer gefunden. Nach diversen Selfies und erfolglosen Dressurversuchen verabschiedeten wir uns von der Schildkröte und fuhren zurück in Richtung Hafen. An einer abgelegenen Bucht vor La Digue erwartete uns ein wild romantischer Sonnenuntergang.

Grande Soeur – Curieuse Island

Ein weiteres Highlight der Tour war der Stopp auf Grande Soeur, circa sechs Kilometer nordwestlich von La Digue, wo ein schmackhaftes Barbecue vorbereitet wurde. Die einsame Privatinsel bietete neben zwei paradiesischen Stränden auch Riesenschildkröten, viele Kokosnusspalmen und ein tolles Schnorchelrevier. Grande Soeur war sicherlich kein Geheimtipp, aber zu Recht eine der schönsten Inseln der Seychellen, vielleicht sogar der Welt. Am Abend bereitete unser Koch ein köstliches Fächerfisch - Carpaccio zu. Die zwei Fächerfische hatten wir – besser gesagt die Crew – in Schwerstarbeit auf dem Weg von La Digue nach Anse Petite Cour gefangen… Die Szenen erinnerten ein bisschen an Hemmingways „Der alte Mann und das Meer“.

Auch die Begegnung mit Aldabra Schildkröten auf der Mangroveninsel Curieuse zählte zu meinen Höhepunkten des Segeltörns. Die Insel wurde 1979 zum Nationalpark ernannt. Bei einer geführten Tour erfuhren wir mehr über die Herkunft der Schildkröten und deren Bedeutung für die Seychellen. Die freundlichen Wesen waren sehr zutraulich. Die älteren Schildkröten liebten es, den Kopf und Hals gekrault zu bekommen. Die Jüngeren waren noch etwas scheu und fauchten, sobald man sich näherte. Neben der Hauptattraktion – die Schildkröten – gab es kurze Wanderwege, die auch mit Flip Flops bewältigt werden konnten, durch die Mangroven. Auf der anderen Seite der Insel findet man eine ehemalige Quarantänestation für Leprakranke. Das Museum in den Überresten des Arzthauses erinnert an die Zeit zwischen 1829 und 1965.

Aufenthalt auf Mahé

Nach einer erlebnisreichen Woche auf See freuten wir uns auf vier weitere Nächte auf Mahé. Hier empfing uns das Hilton Seychelles Northolme Resort & Spa*****+, ein traumhaftes Refugium am nördlichen Ende der Beau Vallon Bucht. Solange unser Zimmer bezugsfertig gemacht wurde, servierte man uns Champagner. Außerdem durften wir im Restaurant kostenfrei frühstücken. Genau so sollte ein Urlaubstag starten: Kaffee, Tee, frische Säfte, Schaumwein, Muffins, Waffeln, Pancakes, französisches Brot, Lachs und Eier. Der fantastische Ausblick auf die Bucht umrahmte den perfekten Morgen.

Nach dem Frühstück und einer kurzen Besichtigungstour der Anlage brachte uns ein Hotelmitarbeiter auf unser Zimmer. Die King Hillside Villen (Einstiegskategorie) sind in zwei Wohneinheiten unterteilt, trotzdem hat man viel Privatsphäre, von den umliegenden Nachbarn bekamen wir nichts mit. Die riesigen 90 Quadratmeter Zimmer ließen keine Wünsche offen. Das farbenfrohe und hochwertige Interieur traf unseren Geschmack. Das riesige Badezimmer und die möblierte Terrasse zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht. Auch von hier mussten wir nicht auf einen grandiosen Meerblick verzichten.

Die kleine Bucht bot beste Schnorchel - Voraussetzungen, das passende Equipment und weitere Wassersportgeräte, wie Kajaks, wurden vom Hotel gestellt.

Am Abend erwarteten uns im Restaurant wieder kulinarische Gaumenfreunden.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem öffentlichen Bus – kostete circa 30 Cent – nach Victoria. Der Bus hält direkt vor dem Hotel und fährt etwa alle 30 Minuten über die Beau Vallon Bucht in die Hauptstadt. Empfehlenswert ist ein Besuch auf dem Sir Selwyn Selwyn - Clarke Market, wo Gewürze, Obst, Gemüse, Fisch und Souvenirs verkauft werden. Besonders samstags herrscht dort ein reges Treiben. Das bekannteste Wahrzeichen der kleinen Hauptstadt mit gerade einmal 25.000 Einwohnern ist der Clock Tower. Eine circa 100 Jahre alte Nachbildung, deren Original Ende des 19. Jahrhunderts nahe der Londoner Victoria Station errichtet wurde.

Auch am darauffolgenden Tag wollten wir weitere Teile der Insel auf eigene Faust erkunden. An der Rezeption bestellte man uns ein kleines Auto, das wie abgesprochen, eine Stunde später geliefert wurde. Der Linksverkehr kombiniert mit engen, kurvenreichen Straßen erforderte zunächst etwas Übung und Konzentration. Neben tollen Stränden und schönen Panoramastraßen waren auch viele namhafte Hotels auf Mahé zu finden. Ich nutzte die Gelegenheit und sah mir einige davon an.

Nachdem wir den ganzen Tag über die Insel gekurvt waren und verschiedene Landschaften durchstreift haben, gönnten wir uns bei dezenter Livemusik einen Cocktail an der Hotelbar. Auch den Spa - Bereich ist empfehlenswert. Bei einer professionellen Massage kann man toll entspannen und schnell den Alltag hinter sich lassen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass dieser Urlaub einem Traumurlaub schon sehr nahe kommt. Auf der Katamarantour mit Dream Yacht Charter erhält man in kurzer Zeit einen tiefen Einblick in das Inselgeschehen. Die Kabinen sind zwar einfach (3*), das Essen jedoch ausgesprochen gut, die Crew sehr herzlich und fast rund um die Uhr ansprechbar. Der Aufenthalt in einem luxuriösen Resort bietet das perfekte Kontrastprogramm und rundete unseren Urlaub ab. Mit schönen Erinnerungen im Gepäck verließen wir dieses schöne Fleckchen Erde.

Ein Reisebericht von Christina

Samstag, 22. Juli 2023

La Réunion – ein europäisches Paradies

La Réunion, das Départment 974 Frankreichs, ist ein kleines europäisches (Aktiv - )Paradies im Indischen Ozean. 11,5 Flugstunden von Paris entfernt, bestehen direkte Verbindungen mit Air Austral ab Charles de Gaulle oder mit der Air France ab dem nationalen Flughafen Orly. Für den Wechsel des Flughafens sollte man nach einem Zubringerflug ab Deutschland mindestens 3,5 Stunden Umsteigezeit einplanen. Zur Einreise reicht der Personalausweis, das Zahlungsmittel ist der Euro. Die Nebenkosten liegen etwas höher als auf dem französischen Festland, was aber ja bei Inselstaaten aufgrund der Versorgungslage normal ist.

Wir haben uns dafür entschieden, unsere Hochzeitsreise nach La Réunion zu machen. Die Kombination aus ein paar Tagen Aktivurlaub und anschließendem Relaxen im Strandhotel war genau das, was wir uns gewünscht haben. Viele Badehotels auf La Réunion bieten ähnliche Angebote für Honeymooner wie die Hotels auf Mauritius oder den Malediven.

Geflogen sind wir mit der Air Austral ohne Wechsel des Flughafens in Paris. Die Economy Class hat einen komfortablen Sitzabstand von 83 cm sowie sogenanntem „In Seat Entertainment“. Nach der Landung am Flughafen Roland Garros in St. Denis, wurden wir freundlich von unserer Agentur begrüßt und erhielten ein umfangreiches Informationspaket mit Kartenmaterial (hier waren alle Stationen unserer Rundreise eingezeichnet), Anreisebeschreibungen zu den einzelnen Unterkünften sowie ein kleines Handout, ähnlich einem Reiseführer mit Ausflugstipps. Danach übernahmen wir den Mietwagen und fuhren zu unserem ersten Ziel, Hell - Bourg im Cirque de Salazie, dem grünsten der drei Talkessel. Da es auf La Réunion nur eine „Autobahn“ als Ringstraße gibt, fährt man halt entweder links Richtung Ste. Suzanne / Salazie oder rechts Richtung St. Denis / St. Gilles.

Dort angekommen konnten wir leider nicht sofort im Hotel Le Relais de Cimes einchecken, da wir doch sehr früh dort eintrudelten (Ankunft um 08:30 Uhr am Flughafen, die Begrüßung und Mietwagenübernahme dauert in der Regel kaum eine Stunde und die Fahrzeit ab St. Denis betrug auch nur etwas mehr als 60 Minuten). Es gab aber die Möglichkeit, das Gepäck abzustellen und so machten wir uns auf einen ersten Erkundungsgang durch das beschauliche Bergdörfchen. 

Umgeben von einer imposanten Kulisse ist Hell - Bourg ein idealer Ausgangspunkt für diverse Wanderungen, z. B. nach Foret de Bélouve oder La Source Manouilh. Wir hatten leider nur eine Übernachtung an diesem schönen Ort, so dass wir hier keine Wanderung unternommen, sondern nur das Panorama genossen und viele Fotos gemacht haben.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück machten wir uns dann auf den Weg nach Cilaos. Zuerst fuhren wir ein kleines Stück zurück Richtung St. Denis bis nach Ste. Suzanne, dort versprach uns der Reiseführer einen tollen Aussichtspunkt mit Leuchtturm. Nun ja, es war ein nettes Fleckchen Erde, aber nicht so spektakulär wie im Reiseführer beschrieben. Danach machten wir im Hinterland noch einen Stopp auf einer Vanilleplantage. Die Vanille von La Réunion ist wirklich gut und ein tolles Mitbringsel. Weiter ging die Fahrt südlich entlang der Küste. Unser nächster Stopp war dann die Anse de Cascades, eine kleine Bucht mit Bootsrampe, eingerahmt von zahlreichen wirklich spektakulären Wasserfällen. Es gab hier einen kleinen Kiosk mit Kaffee, frischen Säften und Snacks, ein idealer Mittagsstopp also.

Weiter ging es entlang des Lavafeldes bis nach St. Pierre und von dort wieder ins Landesinnere nach Cilaos. Die Strecke von St. Pierre bis Cilaos hat es mit über 400 Serpentinen ganz schön in sich. Da die Ringstraße irgendwann keine Autobahn mehr ist, sondern sich normal einspurig durch die Ortschaften schlängelt (die Autobahn geht nur von St. Pierre im Süden über den Westen bis nach St. Benoit im Osten, ca. 90 km im Osten sind nicht „ausgebaut“) benötigt man für die Fahrt schon einige Stunden. Oben angekommen, checkten wir als erstes im Hotel Le Cilaos ein und erkundeten danach auch dieses Dorf. Mittelpunkt des Ortes ist ein künstlicher See, auf dem man z. B. auch Tretboot fahren kann. Abends genossen wir, wie auch schon in Hell - Bourg, die sehr gute Küche mit kreolischen Einflüssen. Hier waren zwei Nächte geplant, so dass wir am nächsten Tag die Wanderschuhe schnüren konnten. Vor allem in und um Cilaos gibt es zahlreiche Wanderwege, z. B. die Rundwanderung "Le Bras Rouge" (man kann auch nur ca. 45 Minuten bis zum Wasserfall wandern und dann auf gleichem Weg wieder zurück) oder auch von Cilaos zum tiefergelegenen Dorf Le Palmiste Rouge. Für den Rückweg gibt es dann eine Busverbindung.

Nach diesen aktiven Tagen, die ich im Nachhinein gerne noch etwas für Wanderungen verlängert hätte, mit z. B. einer Nacht mehr in Hell - Bourg und einer Nacht mehr in Cilaos, ging es dann für acht Tage an die Küste nach St. - Gilles - les - Bains. Unsere Unterkunft war das Hotel Le Recif, nur durch eine fast unbefahrene Sandpiste vom Strand getrennt. Das Mittelklassehotel ist sauber und empfehlenswert, wenn man wie wir den Mietwagen weiterhin nutzt und auch den Rest der Insel wie St. Denis, St. Paul sowie das Vulkangebiet um den Piton de la Fournaise per Tagesausflug erkundet. Für einen reinen Badeurlaub würde ich etwas Hochwertigeres wie z. B. das LUX*St. Gilles, welches wir an einem Tag besuchen durften, empfehlen.

Als absoluter Tipp sei hier noch der Ausflug zum aktiven Vulkan Piton de la Fournaise empfohlen. Von St. - Gilles – les – Bains fährt man zuerst wieder auf der Autobahn bis nach St. Pierre, um von dort dann über Le Tampon und Bourg - Murat über die Route du Volcan (ca. 25 km sehr kurvig und zum Schluss auch nur noch eine Schotterpiste, die Fahrt dauert ca. 1 Stunde pro Weg) zum Parkplatz am Besucherzentrum / Kiosk zu gelangen. Auch hier gibt es wieder diverse Wandermöglichkeiten. Wir hatten uns jedoch dafür entschieden, nur den Ausblick zu genießen und auf dem Rückweg noch einen Stopp im Vulkanmuseum in Bourg - Murat einzulegen. Dies ist interaktiv und daher auch für Familien geeignet.

Auch der Ausflug nach St. Paul an einem Samstag, wenn dort Markttag ist, war ein buntes Erlebnis. Was mich nicht so überzeugt hat ist die Hauptstadt St. Denis. Hier sind wir nach 1,5 Stunden wieder weggefahren. Auch der Verkehr in St. Denis ist ein absoluter Alptraum, da sich die „Autobahn“ durch die Stadt schlängelt. Gerade zur Rushhour sollte man mindestens eine Stunde zusätzlich einplanen.

Fazit: La Réunion hat mich/uns nicht zum letzten Mal gesehen. Aufgrund der Nebenkosten jedoch nur noch mit vorgebuchter Halbpension (in den Bergdörfern war es ein á la Carte Menü, im Hotel Le Recif oder auch im LUX*St. Gilles ein abwechslungsreiches Buffet). Neben Wandern kann man z. B. auch gut River - Rafting, Mountainbike - Touren oder Hubschrauberflüge machen. Die meisten Wanderwege sind in der einschlägigen Literatur als rote Strecken, also mit mittlerem Anforderungsprofil, gekennzeichnet.

Ein Reisebericht von Silke

Freitag, 21. Juli 2023

Malediven - Katamaran Segeltörn

Nachdem wir bei unserer ersten Malediven Reise 14 Tage in dem fabelhaften Resort "LUX* South Ari Atoll" verbracht hatten und dort einen Bilderbuchurlaub genießen durften, haben wir uns dieses Mal für eine andere Art die Malediven zu bereisen entschieden. Dieses Mal wollten wir etwas mehr von den 1.196 Inseln entdecken und haben uns für die Reise mit dem Katamaran „Eleuthera 60“ entschieden.

Am frühen Morgen beginnt unser Landeanflug auf Male. Unter uns glitzern, die wie an einer Perlenkette aneinander liegenden Atolle. Sie wirken wie unzählige grüne Kleckse im türkisfarbenen, kristallklaren Meer. Lagunen, weiße Sandbänke und Palmen  - was für ein Anblick! Wir wollten am liebsten sofort landen. Acht Uhr morgens – die Sonne schien und es ist bereits jetzt schon ziemlich warm. Die Einreiseformalitäten waren schnell und recht unkompliziert erledigt und nachdem wir unsere Koffer erhalten hatten, fanden wir auch gleich unseren „Abholer“ der örtlichen Agentur. Unser Katamaran war für uns erst ab 14 Uhr einzugsbereit – es musste noch klar Schiff an Bord gemacht werden. Wir hatten also noch etwas Zeit. Diese durften wir am Pool des Hulhule Island Hotels verbringen. Wir bekamen Handtücher, einen WLAN - Zugang, einen Gutschein für Getränke sowie eine halbstündige Massage. Erst ein bisschen schwimmen, dann ein kleiner Spaziergang zum Strand des Hotels und danach eine schöne Fußmassage - so ging die Zeit angenehm dahin. Trotzdem freuten wir uns sehr, als es dann am frühen Nachmittag per Bootstransfer zu unserem Zuhause für die nächsten zehn Tage ging. Auf dem Katamaran warteten dann schon unser Skipper, der Koch und unser „Mann für alle Gästebelange“.

Schnell wurden die acht Gäste auf die vier verfügbaren Kabinen verteilt. Unsere Koffer warteten dort schon auf uns. Die Kabinen des Katamarans sind wirklich nicht sehr groß, haben aber überraschend viel Stauraum. Trotzdem ist es sinnvoll keine sperrigen Koffer, sondern eher leicht verstaubare Taschen mitzunehmen. Insgesamt ist der verfügbare Platz doch eingeschränkt. Wir hatten ein ausreichend großes, bequemes Bett und eine Nasszelle mit WC. Tanzen konnten wir in der Kabine nicht - wollten wir ja aber auch nicht. Wir wollten vielmehr an Deck und unsere Mitreisenden kennenlernen.

Es ging los! Während wir bei Kaffee und Kuchen den quirligen Hafen von Hulhule Island verließen, gab es eine kleine Vorstellungsrunde. Alle machten einen sehr netten Eindruck! Das konnte nur ein schöner Urlaub werden. Kurze Zeit später ankerten wir ganz allein vor der Kuda Wataru Sandbank. Leider regnete es leicht. Aber der Regen war warm und wir wollten nach einer langen Anreise endlich schwimmen und am Strand nach Muscheln und Krebsen Ausschau halten. An Bord zurück, duftete es schon herrlich und wir waren begeistert, als wir sahen, was unser kleiner Koch in seiner winzigen Küche für uns gezaubert hatte. Wir hatten einen wunderbaren, geselligen Abend und freuten uns auf den nächsten Tag.

Die Malediven bestehen aus insgesamt 26 Atollen, die sich über 868 Kilometer von Norden nach Süden erstrecken. Unser Segelgebiet lag in den beiden Atollen Baa & Raa. Die geologische Formation der Malediven ähnelt einem Strang einer langen Perlenkette. Um vom östlich gelegenen Male Atoll zu den beiden westlich gelegenen Atollen Baa & Raa zu gelangen, segelten wir jeweils einmal auf Hin - und Rückreise durch den großen Kanal, der diese Kette aus Atollen trennt. Da wir an unserem ersten Abend mit einem Gewitter empfangen wurden, war am Vormittag etwas unruhiger Wellengang zu erwarten. So warteten wir ab, suchten uns eine nahe gelegene andere Insel und schnorchelten dort. Relativ schnell beruhigte sich der Seegang und der Skipper warf den Motor an, um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen.

Im schönen Nachmittagslicht erreichten wir die unbewohnte Insel Innafushi. Alles funkelte und das Meer hatte eine wunderbare türkisende Farbe. Mit dem Schlauchboot setzten wir über. Schon bei der Überfahrt sahen wir sechs Mantas. Auf der Insel suchte sich jeder sein eigenes, schönes Fleckchen oder erkundete die Insel. Wir beobachteten tropische Vögel, Flughunde, Reiher und eine Seeschlange in der Lagune. Natürlich würden sich auch die nächsten Inseln ähneln, alle haben schöne, einsame Strände, an denen sich Palmen sanft im Wind wiegen. Aber die erste Insel blieb uns in Erinnerung – einfach nur traumhaft schön!

Bevor die Sonne unterging waren wir alle wieder an Bord und lagen gemütlich auf unseren Sonnenliegen und genossen die Ruhe. Ab und zu erklang ein Vogelruf von der Insel und dann folgte ein fantastischer Sonnenuntergang in allen Farben von Rosa, über Orange bis Lila. Was für eine Pracht! Die nächsten Tage fuhren wir von einer kleinen Bilderbuchinsel zur Nächsten. Jeder Anblick war für eine Foto - Tapete geeignet. Die Tage an Bord waren ganz leicht und zugleich wunderbar.

Es gab keinen festen Tagesablauf, aber so sah ein Tag auf dem Katamaran in etwa aus. Wenn der Koch etwas aktiver in der Küche wurde und es lecker nach Kaffee und Frühstück roch, fanden sich alle an Deck ein und frühstückten. Danach ging es für ca. 1 - 1,5 Stunden zum Schnorcheln. Sobald wir wieder alle an Bord waren, wurde der Anker gehoben und wir glitten sanft durch die türkis schimmernden Wellen zu unserem nächsten Traumstrand. Meist entspannten wir ein wenig im Schatten unseres weißen Segels.  Ab und zu begleiteten uns Delfine für eine Weile.

Die Angel hatten wir auch immer draußen. Manchmal hatten wir Glück und fischten uns einen Teil unseres Dinners selber. Auf jeden Fall zauberte unser Koch jeden Tag abwechslungsreiches, gesundes und sehr wohlschmeckendes Essen auf den Tisch. Wir saßen alle gemütlich beisammen, hatten Zeit, lachten viel und genossen das Leben. So einfach kann Urlaub sein! Nach dem Mittagessen ging es wieder los. Wir wollten mehr von der Unterwasserwelt entdecken. Jeder dieser Korallengärten ist anders und wir konnten uns gar nicht satt sehen an der Vielfalt der farbenprächtigen Unterwasserwelt. Nur bei den wunderschönen Oktopussen mussten wir aufpassen. Die hätte unser Koch gerne in seiner Küche gehabt, wir wollten sie aber lieber in Ruhe beobachten. Wir blieben also nicht allzu lang bei ihnen, damit wir die Oktopusse nicht verrieten. Die ebenso wunderschönen Langusten traf ein anderes Schicksal und sie bereicherten dann unser Abendessen.

Irgendwann duftete es nach Kaffee und Kuchen und wir schwammen zurück an Bord. Egal ob frisch gebackener Kuchen, Waffeln oder Kokosnüsse, lecker war es auf jeden Fall. Meist wurde es nach dem Nachmittagssnack ganz ruhig auf dem Schiff. Jeder entspannte auf seine Art. Fischen, lesen oder ein Schläfchen auf der Kabine.

Wenn die Sonne etwas sanfter wurde und das Licht besonders schön war, waren wir dann meist bereit für eine weitere Erkundung. Manchmal schnorchelten wir noch einmal und an anderen Tagen besuchten wir auch verschiedene Fischerdörfer. Die kleinen Dörfer sind sehr schön bunt. Jedes Häuschen hat eine andere Farbe und es macht Spaß durch die Gassen zu schlendern. Die Menschen sind streng muslimisch und etwas verhalten, aber dann doch auch neugierig und aufgeschlossen. Wir achteten auf unsere Bekleidung, hielten Arme und Beine bedeckt und warteten mal ab - dann kam es auch zu schönen Begegnungen. Irgendwann stürmten die Kinder auf uns zu und dann folgten ihnen ihre Mütter. Irgendwann hatten wir alle gemeinsam Spaß.

Auch die von uns besuchten Atolle wurden von dem Tsunami 2004 stark getroffen. Wir besuchten eine Tsunami Insel, die auch heute noch nicht wieder bewohnt ist. Es war erschreckend und faszinierend zu sehen, wie eine funktionierende Stadt innerhalb von Sekunden zerstört wurde und damit auch den Schock dieses Tages gleichzeitig wie eingefroren wiedergibt. Es sieht dort so aus, als wären die Menschen nur mal kurz weg. Es wirkt so friedlich, aber da liegt ein Puppe und dort ein Kinderschuh. Man fragt sich, wie es den Menschen heute geht, die damals ihre Heimat verloren haben. Durch diesen Tsunami wurden viele Inseln aufgegeben und die Gebiete werden seither weniger befischt. Das hat für die Unterwasserwelt auch positive Folgen: Auf den der großen Welle abgewandten Seite der Inseln sind die Unterwassergärten noch einmal schöner, vielfältiger und bunter. Die Tage hier sind so wunderbar.

Wir waren im Paradies! Aber irgendwie hat jedes Paradies seinen kleinen Haken – man muss das Paradies auch irgendwann wieder verlassen. Um uns den Abschied etwas leichter zu machen, wurden wir erstmal allein an Bord zurück gelassen. Unsere drei Jungs vom Katamaran sausten aufgeregt zwischen Schiff und Sandbank Cuculu hin und her. Und sie zauberten uns einen wunderbaren Abschiedsabend auf der Insel. Überall brannten Fackeln und Kerzen. Der Grill wurde ausgepackt und im weichen Sand standen festlich eingedeckte Tische. Ein wirklich romantischer und magischer Abend!

Dann noch einmal den großen Kanal kreuzen und noch ein letztes Mal kurz vor Male schnorcheln. Das wurde aber nochmal richtig eindrucksvoll. Hier lagen hunderte von riesigen Muränen und nochmal doppelt so viele Manta Rochen und ließen es sich von Fischabfällen einer Fischfabrik gut gehen. Dann mussten wir aus dem Wasser. In einer Stunde erreichten wir Hulhumale. Dann fing es auch noch an zu regnen – alle Tage schien die Sonne, so dass wir ein wenig traurig waren. Aber dann kam die Sonne plötzlich wieder raus und mit ihr erschienen ein großer Regenbogen sowie Dutzende Delfine, die um uns herum sprangen. Wie schön ist das denn?! Dann noch einen letzten schönen Abend im Hafen mit Vollmond, Kofferpacken und Schlafen. Am Morgen ging es nach Hause. Das war ein wunderschöner Urlaub!

Ein Reisebericht von Kathrin Dorra

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