Memphis Tours

Freitag, 10. November 2023

Siem Reap Sehenswürdigkeiten - 7 Tipps jenseits von Angkor

Siem Reap ist in erster Linie als das Tor zu Angkor Wat und den übrigen Angkor - Ruinen bekannt, die zum UNESCO - Weltkulturerbe gehören. Die UNESCO - Stätte umfasst nicht nur die Tempel, sondern auch hydraulische Systeme, Kanäle und Reservoirs. Die Gesamtanlage ist beinahe 400 km² groß und damit wohl eine der wichtigsten archäologischen Stätten und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Südostasien.

Dank der Ausdehnung der Angkor - Ruinen und ihrer Bedeutung für das ehemalige Khmer - Reich hat sich Siem Reap zu einem Touristenmagneten entwickelt – mit vielen Jugendherbergen und kleinen Hotels, Touren zu allen Tages- und Nachtzeiten und Bars, aus denen einem laute Musik entgegenschallt. Aber abgesehen davon, dass sie die atemberaubenden Ruinen besichtigen, reisen viele Menschen aus Siem Reap ab, ohne sich anzusehen, was die kleine Stadt zu bieten hat. Das sind meine Tipps, mit welchen Siem Reap Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten du die Tempelbesichtigungen in der Region abrunden kannst:

1. Nimm an einer Food - Tour teil

Lina und Steven sind zwei Auswanderer, die schon seit einigen Jahren in Kambodscha leben. Als Koch und Autorin zu Essensthemen haben die beiden die besten Voraussetzungen, um dich durch die Stadt zu führen und dafür zu sorgen, dass du dir den Bauch mit leckerem Essen vollschlägst. Kambodschas Küche ist zwar nicht so bekannt wie die thailändische oder vietnamesische, aber Kambodscha hat eine ganz eigene kulinarische Tradition und Geschichte. Wie könnte man sie besser erleben als bei einer Morgen - oder Abendtour, auf der man drei oder vier Stunden lang Gerichte probiert?

2. Besichtige das Landmine Museum

Das Cambodian Landmine Museum and Relief Facility wurde in den späten 1990er - Jahren von dem ehemaligen Kindersoldaten Aki Ra gegründet, der nach jahrelangen Kämpfen in die Dörfer zurückkehrte, in denen er Landminen verlegt hatte, und begann, sie von Hand zu entschärfen. Daraufhin wurde eine offizielle NGO ins Leben gerufen, um Landminen in ganz Kambodscha zu räumen. Das Museum sammelt Geld für die Minenräumung sowie für eine neue Schule und Schlafsäle für amputierte Kinder.

3. Besuche Honigbienen

Bees Unlimited zeigt die aussterbende Tradition der sogenannten Rafter - Haltung der Riesenhonigbiene, Apis dorsata, die nur noch von wenigen Imkern in der Nähe von Siem Reap praktiziert wird, und die Bemühungen einiger Imker, die Ernte nachhaltig zu machen. Bees Unlimited bietet sowohl Rafter - Bienenhaltungstouren eine Stunde von Siem Reap entfernt an als auch Bienentouren in der Stadt selbst. Diese Touren sind ganz anders als ein Tag mit Tempelbesichtigungen und eine interessante Möglichkeit, die Umgebung zu erkunden und etwas Neues zu lernen.

4. Mache mit Osmose einen Tag lang eine Ecotour über den Tonle Sap zu einem schwimmenden Dorf

Der Tonle Sap ist der größte Süßwassersee Südostasiens. In der Trockenzeit hat er eine Oberfläche von 2.500 km², aber während des jährlichen Hochwassers schwillt er auf 12.000 km² an. Die Ecotour zeigt dir diese einzigartige Gegend, Osmoses Naturschutzprojekt, die überschwemmten Wälder und ein schwimmendes Dorf.

5. Mache einen Kochkurs

Bist du noch satt von den kambodschanischen Gerichten der Food - Tour? Lerne, sie selbst zuzubereiten. In dieser Stadt, in die so viele Touristen kommen, sind Kochschulen wie Pilze aus dem Boden gewachsen. Eine Option mit angemessenen Preisen und guten Bewertungen ist Le Tigre du Papier.

6. Gehe zu einem Beatocello - Konzert

Samstags um 19:15 spielt Dr. Beat Richner, ein Schweizer Auswanderer, der liebevoll „Beatocello“ genannt wird, im Krankenhaus Jayavarman VII solo Cello. Bei diesen Konzerten werden Spenden für Krankenhäuser in Siem Reap sowie für die Kantha Bopha Foundation und damit verbundene Kinderhilfsprojekte gesammelt. Zwischen den Liedern wird auch viel erzählt, sodass das Konzert eine tolle Möglichkeit ist, einen guten Zweck zu unterstützen und etwas über die Versuche zu erfahren, die Versorgung der Kinder in Kambodscha zu verbessern.

7. Mache einen Yogakurs

Im Peace Café finden schon seit langer Zeit Yogakurse statt. Jeden Tag wird dort Ashtanga - Yoga angeboten. Außerdem stehen Meditation, Gespräche mit Mönchen und vegetarische Kochkurse auf dem Programm. Auch wenn man natürlich nicht nur in Kambodscha Yoga machen kann, ist das Café ein schöner Ort, um andere Reisende und Auswanderer kennenzulernen und dabei auch noch Sport zu treiben.

Ein Reisebericht von Jodi Ettenberg

Donnerstag, 9. November 2023

Glück im Königreich Bhutan

Bhutan kann man sich als eine Art Antarktis vorstellen, was kulturellen Austausch betrifft. Es ist zwar nicht unmöglich, in das Land zu gelangen, aber es ist auch nicht leicht: Es gibt in Bhutan lediglich einen einzigen internationalen Flughafen, Paro, der nur von zwei Fluglinien angeflogen wird und für den schwierigen Anflug berüchtigt ist. Und dann ist da noch der Mindestpreispreis, den Touristen bezahlen müssen – 250 USD am Tag, für die man freilich auch Mahlzeiten und Unterbringung bekommt. Und zu guter Letzt umgibt Bhutan eine Aura des Geheimnisvollen. Es ist gefühlt einer der letzten wirklich fremdartigen Orte auf der Welt – nicht zuletzt, weil Glück hier hochoffiziell eine Bedeutung ist.

Ja, so etwas gibt es wirklich — Am glücklichsten sind die Menschen zwar nicht hier, sondern in der Schweiz und in Island, aber Bhutan hat als erstes Land das Konzept eingeführt, das Nationalglück zu messen (GNH, für Gross National Happiness, also Bruttonationalglück). Dass der Tourismus in Bhutan so streng reglementiert ist, hat auch mit der Steigerung des Bruttonationalglücks zu tun.

Bhutans Glückspolitik zielt nicht auf das Glück der Touristen ab, auch wenn der Tourismus nach der Stromerzeugung aus Wasserkraft der zweitwichtigste Wirtschaftszweig des Landes ist. Vielmehr geht es darum, Tourismus so zu managen, dass seine Auswirkungen auf die Gesellschaft des Landes minimiert werden. Das Ergebnis: Eine herzliche und gastfreundliche Bevölkerung und jede Menge Gelegenheiten für Besucher, die begehrten authentischen Erfahrungen beim Reisen zu machen. Studien zeigen auch, dass Natur ebenfalls glücklich macht. Bei Bhutans Einsatz für seine Umwelt – fast 70 Prozent des Landes ist bewaldet – geht es auch darum, natürliche Ressourcen so zu managen, dass die wunderschöne Natur des Landes geschützt wird. Glück ist in Bhutan eine ernste Angelegenheit. Der Multimediakünstler Jonathan Harris wollte die Sache ein wenig auflockern. Er drückte in seinem Kunstprojekt [Balloons of Bhutan] den Menschen bunte Ballons in die Hand und fragte sie, was sie sich für ihr Land wünschen, was sie glücklich gemacht hat und was sie sich für die Zukunft wünschen.

Das ist alles sehr ähnlich der „Humans of New York“ - Serie, aber die Stimmen der Bhutaner zu hören, hat etwas zutiefst Persönliches. Es ist – beabsichtigterweise – ein wenig albern, aber es bringt uns das Königreich Bhutan näher und macht seine Bewohner für uns greifbarer: Väter, die ihr Land einmal ihren Kindern vererben möchten. Schülerinnen, die sich gerne schicke Klamotten anziehen. Jungs aus der Stadt, die Autofahren lernen möchten. Die Fotos, auf denen einige der Fotografierten ziemlich herumalbern, helfen auch dabei, den geheimnisvollen Nimbus des Landes ein wenig zu entkräften und uns begreiflich zu machen, dass diese „kulturelle Antarktis“ gar nicht so anders ist, sondern von Menschen wie du und ich bewohnt wird.

Das Projekt von Jonathan Harris gibt uns die Chance, unsere eigenen Erwartungen an eine Reise in das Königreich Bhutan zu überdenken, und unsere vorgefassten Meinungen über einen Ort infrage zu stellen, ist immer eine gute Idee. Angesichts der zahlreichen Mythen rund um Bhutans Politik des Bruttonationalglücks tut es ganz gut, einfach mal einen jungen Typen in einem zerrissenen T - Shirt zu sehen, der sagt, dass es ihn glücklich macht, mit seinen Freunden zu tanzen. Er ist nicht ganz gleich wie wir, aber wir verstehen ihn. Die Universalität von kleinen Freuden ist einer der Wege, wie das Reisen uns mit anderen verbinden kann. Und das ist es oft, was uns glücklich macht.

Ein Reisebericht von Pam Mandel

Mittwoch, 1. November 2023

Ab in die Wildnis - Tiere beobachten in Nepals Chitwan - Nationalpark

Unser Bootsfahrer paddelt langsam auf sie zu, um sie sich näher anzusehen. Sie starren uns an und rühren sich nicht von der Stelle. Das regungslose Wesen ist nur wenige Meter von uns entfernt, und wir können es in seiner Gänze betrachten – seine murmelartigen braunen Augen, die kantigen, langgestreckten Kiefer, die wulstige Schnauze und den schuppigen olivfarbenen Rücken.

Von unserem hölzernen Einbaum aus beobachten wir schweigend, wie der Gharial langsam durch das Wasser gleitet – direkt auf uns zu. Jeder in der Gruppe zieht die mit Smartphones und Kameras bewaffneten Hände zurück ins sichere Kanu. Mein Herz schlägt immer schneller, aber bevor ich in Panik ausbrechen kann, gibt unser einheimischer Guide Siddhartha dem Fahrer das Signal, weiterzupaddeln. Wir lassen den Gharial in Ruhe, und er lässt uns glücklicherweise noch einmal davonkommen.

Die Wasserwelt

Beim Morgengrauen treiben wir auf dem Östlichen Rapti in Chitwan, der Tiefebene Terai im südlichen Nepal. Wie vor Sonnenaufgang üblich ist am Himmel ein sanftes Leuchten zu sehen: goldorange am Horizont, saphirblau, wo die Sonne noch nicht hingelangt. Leichter Nebel hängt tief über der spiegelglatten Wasseroberfläche, Vögel gleiten über unsere Köpfe.

Dieser Teil von Nepal ist eine ganz andere Welt als der Himalaya und die belebten Straßen von Kathmandu. Die Region wird als Terai (feuchtes Land) bezeichnet, und die Landschaft in Chitwan am Fuße des Himalaya ist ein Band aus sumpfigen Wiesen, Savannen und Wäldern. Es ist heiß und schwül; die Temperaturen und die entspannte Stimmung lassen eher an Indien denken als an Nepal.

Die Heimat des engsten Verwandten der Dinosaurier

Hier ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo der Gharial noch lebt. Dieses Tier (auch als „Gavial“ bekannt) gehört zu den Krokodilen, und man erkennt es an den extrem langen, dünnen Kiefern mit messerscharfen Zähnen und der wulstigen Schnauze.

Der Gharial ist auch der engste noch lebende Verwandte der Dinosaurier, aber leider gilt die Art wegen des Verlusts ihrer natürlichen Lebensräume als stark bedroht. Glücklicherweise hat sie sich ein wenig erholt, und die Hoffnung ruht nun auf den Arterhaltungs - und Schutzprogrammen, die ins Leben gerufen wurden. Derzeit wird die Gesamtpopulation (wild und in Gefangenschaft lebend) auf weniger als 1000 Tiere geschätzt.

Der Rapti schlängelt sich durch den Chitwan - Nationalpark und bildet eine natürliche Grenze zwischen den Dörfern zu seiner Rechten und dem Schutzgebiet zu seiner Linken. Nur der Fluss trennt die Dorfbewohner von den Tieren, die in dem Park leben. Unser Guide Siddhartha erzählt uns, dass die Menschen weiterhin am Fluss leben wollen, weil sie sich dort mit Wasser versorgen können – dafür gehen sie das Risiko ein, von Tieren angefallen zu werden.

Paradiesvögel finden

Zurück auf dem Fluss wird die Ruhe von Entenquaken und Vogelzwitschern durchbrochen. Siddhartha zeigt auf zwei Enten mit braunen Federn am Flussufer. „Das sind sibirische Enten.“ Sie fliegen weg, bevor ich ein gutes Foto von ihnen machen kann. Dank jahrelanger Erfahrung in der Vogelbeobachtung hat Siddhartha Adleraugen, ihm entgeht keine Bewegung. Bevor ich ihm eine Frage stellen kann, dreht er sich schnell um und sagt: „Seht mal! Da ist der Braunliest. Hier gibt es sieben verschiedene Arten von Eisvögeln.“

Alle möglichen Vogelarten sind in dieser Gegend beheimatet, darunter Reiher und Kormorane. Als wir uns dem Ende unserer Reise auf dem Fluss nähern, beobachten wir einen Schwarm schwarzer Kormorane im Fressrausch – sie fangen einen Fisch nach dem anderen.

Das schwer zu entdeckende Nashorn aufspüren

An diesem Abend lassen wir die Wasserwelt hinter uns und dringen auf der Suche nach dem gefährdeten Panzernashorn weiter in den Chitwan - Nationalpark vor.

Weil Jagen und Wildern weit verbreitet war, schrumpfte die Nashornpopulation am Ende der 1960er - Jahre von tausenden auf erschütternde 95 Tiere zusammen. Um die Art vor der Ausrottung zu bewahren, richtete die nepalesische Regierung 1973 den Chitwan - Nationalpark ein. Die gemeinsamen Bemühungen der nepalesischen Regierung und des World Wide Fund for Nature (WWF) zur Erhaltung der gefährdeten Art waren erfolgreich. Derzeit sollen etwa 500 Panzernashörner im Chitwan - Nationalpark leben.

Nun, da die letzten Sonnenstrahlen in der Ferne schwächer werden, läuft uns langsam die Zeit davon. Stundenlang haben wir uns in einem rostigen Jeep mit offenem Dach einen Weg durch den dichten Dschungel gebahnt. Siddhartha hat wieder die Führung übernommen. Weil er hier im Terai - Tal aufgewachsen ist, kennt er die Wälder wie seine Westentasche. Heute bringt er uns zu Orten, an denen die Nashörner gerne grasen.

„Keine Sorge, sie werden schon kommen“, versichert er mir. „Sie kommen immer.“

Wir sehen ihnen beeindruckt zu, aber nach ein paar Minuten ist das Frühstück vorbei, und hunderte von ihnen erheben sich als ein Schwarm in die Luft. Der Anblick ist atemberaubend.

Wir drehen einige Runden durch den Wald und entdecken Affen, Schlangen und Eidechsen, aber kein Nashorn ist in Sicht. Als wir gerade aufgeben wollen, knackt Siddharthas Walkie - Talkie. Er ruft dem Fahrer auf Nepalesisch ein Kommando zu, und sofort rasen wir blitzschnell den Dschungelweg entlang und wirbeln dabei eine Staubwolke auf.

Nach nur fünf Minuten halten wir quietschend neben einem Gewirr aus Ranken, Zweigen und Büschen. Hinter dem Blattwerk bekomme ich endlich das schwer zu entdeckende Tier zu Gesicht. Ich sehe mir seinen massigen grauen Körper an, die kräftigen dicken Beine und das spitze hakenförmige Horn – alles nur wenige Meter von mir entfernt.

Das Nashorn steht ganz still da und bläht die Nüstern, um uns zu erschnüffeln. Mit seinem Panzer auf der rauen, faltigen Haut erinnert es an ein urgeschichtliches Tier. In stiller Ehrfurcht beobachtet unsere begeisterte Reisegruppe jede seiner Bewegungen. Vorerst sind die Nashörner im Schutz des Chitwan - Nationalpark sicher – aber über ihrer Zukunft schwebt weiterhin ein Fragezeichen.

Ein Reisebericht von Nellie Huang

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