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Samstag, 21. Januar 2023

Rumänien – Berge, Meer, Delta

Seien wir ehrlich – Rumänien hat in Deutschland nicht immer das beste Image. Die politischen Turbulenzen der Nach - Ceauşescu - Zeit sind nicht spurlos an unserem Rumänienbild vorübergegangen und lassen vielfach die Skepsis über die Neugierde siegen. Zu Unrecht. Denn neugierig darf man auf Rumänien durchaus sein. Wie in vielen Ländern Südosteuropas hat die jahrhundertelange Suche nach dem eigenen Ich, gepaart mit einer verwunschenen und vielfältigen Landschaft, etwas ganz Neues geschaffen – ein verborgenes Paradies. Entdecken wir es bei einer Rundreise durch Rumänien.

Bukarest – die Narben heilen

Bukarest gibt uns zu Beginn unserer Rundreise einen Vorgeschmack auf das, was man in Rumänien an Kontrasten erwarten darf. Die Hauptstadt hat mehr Gesichter, als man in einigen Tagen entdecken kann. Hier bröckelnde Betonbauten, Plattenbaumonster und Zeugnisse spätsozialistischer Gigantonomie, dort Stuckfassaden, Jugendstildächer, Parks, Bio - Märkte und versteckte Museums - Synagogen. Die Narben scheinen zu heilen in Bukarest und alter Glanz gesellt sich zu neuem Reichtum. Im ehemaligen Händlerviertel Lipscani kommt man dem alten Bukarest noch am nächsten, die reich geschmückten Hauseingänge, die Nationalbank und vor allem die restaurierte Stavropoleos - Kirche lassen uns erahnen, wie pulsierend die Stadt vor dem zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit gewesen sein muss. Übrigens: Wer etwas Zeit hat, sollte sich auf die Spuren des jüdischen Bukarest machen. 100.000 Juden lebten vor dem Holocaust in der Stadt, einige der ehemals 104 Synagogen erstrahlen heute als Museum wieder in neuem Glanz.


Walachei – Lust auf Mehr

Bukarest macht zu Anfang einer Rundreise Lust auf mehr Rumänien und diese Lust stillen wir außerhalb der Hauptstadt im Südosten des Landes. Rundreise Rumänien Karpaten Landwirtschaft Rumäniens große Erzählstränge, das sind die landschaftliche Vielfalt der Trias Karpaten, Hochland und Donaudelta, das sind Jahrhunderte von Eroberung und Freiheitskampf, das sind die Geschichte Siebenbürgens und natürlich die Legende von Vlad Tepeş, dem Pfähler, der uns eher als Dracula bekannt ist. Aber fangen wir am Anfang an und lassen wir uns vom Schicksal in die Walachei schicken. Gut meint es das Schicksal mit uns! Denn wir erleben ein unentdecktes landschaftliches Juwel sondergleichen. Am Rande der Hochkarpaten gelegen, an die Donau grenzend und in die rumänische Tiefebene auslaufend, wirkt die historische Landschaft bei unserer Rundreise wie Rumänien en miniature. Und in Curtea de Argeş, dem alten Fürstenstädtchen und der Grablege der rumänischen Könige, können wir uns in der Klosterkirche gleich einem der wichtigen Themen der Geschichte des Landes widmen: der Auseinandersetzung mit dem Islam und den Osmanen. Was vielfach in Krieg und Konfrontation mündete, zeigt sich in der Kirche des frühen 16. Jahrhunderts als verspielte und überbordende Ornamentik mit klarer orientalischer Note. Ungewöhnlich in einer Zeit, in der Europa unter dem Ansturm der Osmanen nach der Schlacht von Mohács 1526 drohte, zusammenzubrechen. Predeal und Sinaia zeigen uns während unserer Rundreise die spektakuläre natürliche Seite Rumäniens und der Karpaten. Wälder, Berge, Luftkurorte der k.- u.- k.- Monarchie. Hier lässt es sich aushalten. Vielleicht auch gerade weil die Region obendrein für ihre Population an Braunbären bekannt ist. Rund 6.000 gibt es im ganzen Land.


Von Sachsen und Dracula

Unsere Rundreise führt uns ins Herz Rumäniens. Je nachdem, ob das Herz eher für Schauergeschichten oder für das historische Erbe schlägt, sind wir in Transsilvanien oder Siebenbürgen. Ein Landstrich, der lieblicher und wilder, wehrhafter und blutrünstiger nicht sein kann und doch vor allem eines ist: wunderschön grün. Dem wehrhaften Siebenbürgen kann man sich beim Besuch der Kirchenburgen nähern, den trutzigen Zeugnissen des Kampfes der Religionen: In der Kirchenburg von Axente Sever/Frauendorf sehen wir den imposanten dreigeschossigen Glockenturm, in der Kirchenburg Biertan/Bierthälm mit ihren drei Wehrmauern und sechs Türmen das mächtigste Befestigungswerk. Beide wurden Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut, als die Türken drohten, dass Land zu überrollen. Beide überlebten nicht zuletzt, weil Siebenbürgen 1542 für mehr als 150 Jahre Vasall der Hohen Pforte wurde. Für die blutrünstige Seite Siebenbürgens steht Vlad Tepeş Pate, der als Dracula in die Literaturgeschichte einging. Vieles was wir heute zu wissen glauben, entstammt der Feder des Iren Bram Stoker, der selbst nie in Rumänien war. Karl May lässt grüßen. Was wir aber wissen, ist das: Vlad Tepeş lebte als Kind als Geisel am osmanischen Hof und kehrte als knallharter Kämpfer gegen die Türken in seine Heimat zurück. Weil er angeblich 20.000 türkische Soldaten aufspießen ließ, erhielt er den Beinamen „Pfähler“. Soviel ist sicher, alles andere viktorianische Phantasie. Sprechen wir schließlich von den Sachsen, die eigentlich, als sie im 12. Jahrhundert in das Land gelockt wurden, auch Rheinländer, Westerwälder und Niedersachsen waren. Sie machten aus Transsilvanien Siebenbürgen, machten die Region reich und fruchtbar und wurden dafür mit den weitreichendsten Freiheiten seiner Zeit ausgestattet – win - win im Mittelalter. Wenn uns unsere Rundreise durch Rumänien nach Brasov/Kronstadt, Agnita/Agnetheln oder Sibiu/Hermannstadt bringt, lernen wir auch die liebliche Seite Siebenbürgens kennen und entdecken ein Stück rumänisch-deutscher Geschichte. Übrigens: Wussten Sie, dass der aktuelle Präsident Rumäniens, Klaus Johannis, Siebenbürger Sachse ist?

Von Moldau an die Donau

Beenden wir unsere Rundreise durch die Landschaften Rumäniens mit einem Schlenker durch den Osten des Landes von Nord nach Süd. Moldau im Nordosten des Landes ist das Zentrum der rumänischen Orthodoxie. Rund 86 Prozent der Bevölkerung sind heute Orthodoxe. Und nicht nur sie bewundern die spektakulären und filigranen Fresken der Klöster Voronet, Neamt, Agapia und Varatec. Im Kloster Moldovitca fragen wir bei den Nonnen nach: „Wie lebt es sich in einem Kloster?“ Denn auch das ist Rumänien. Der Süden Moldaus, mit seinen sanften Landschaften und üppigen Weingärten, stimmt uns auf die letzte Etappe der Rundreise durch Rumänien ein: Wir erreichen die Donau und das Donaudelta, das größte Europas. Hier endet also die Reise des mehr als 2.850 Kilometer langen Flusses auf seinem Weg von Donaueschingen ans Schwarze Meer. Ein Meer von Pflanzen, kleinen Inseln und Wasserarmen, beherrscht von Schwärmen von Pelikanen – hätten wir uns Rumänien so vorgestellt? Sicher nicht!

Freitag, 20. Januar 2023

Schweden – die Weite der Natur

Wenn wir an Schweden denken, träumen wir von endlosen Fjorden, von bunten Blumenwiesen, idyllischen Gehöften und skandinavischer Gastfreundschaft. Ob Skåne und Småland im Süden, die Städte Stockholm und Göteborg oder die ungezähmte Natur im Norden des Landes: Eine Schweden Rundreise kommt einem Besuch im Paradies schon sehr nahe. Packen wir also unsere Lieblingsbücher ein – wahlweise Henning Mankell, Astrid Lindgren oder Camilla Läckberg – und machen wir uns auf, dieses wunderbare Land selbst zu erkunden.

Stimmen wir uns auf unsere Schweden Rundreise ein und werfen wir einen Blick auf das „Konungariket Sverige“: Das Königreich Schweden liegt zwischen Norwegen und Finnland mit der Westküste zum Kattegat und der Süd - und Ostküste zur Ostsee. In Europa hatten die Schweden in der Vergangenheit immer wieder ihre Finger im Spiel – Stichwort Dreißigjähriger Krieg –, auch wenn sie sich heute vornehm zurückhalten und Mitglied der EU, jedoch nicht der NATO sind. Eines ist jedoch sicher: Im Land der vielen Seen, wo die Mädchen und Frauen zu „Midsommar“ kunstvolle Blumenkränze im Haar tragen, fühlen sich Naturliebhaber ebenso wohl wie Städtereisende und Freunde des guten Geschmacks.

Skåne und Småland – Schweden zum Kennenlernen

Wer von Deutschland aus nach Schweden reist, kommt in der Regel im Süden an – entweder mit dem Schiff im Hafen von Trelleborg oder mit dem Auto über die Öresundbrücke in Malmö. Und tatsächlich entpuppt sich der südliche Teil des Königreichs als perfekter Ausgangspunkt für eine Schweden Rundreise. In Skåne, Schonen auf Deutsch, erhalten wir einen Vorgeschmack auf die schwedische Lebensart. Die Landschaft wirkt wie gemalt, sanfte Hügel und sattgrüne Wiesen prägen das Bild. Von hier, genauer gesagt aus Ystad, stammt außerdem der berühmte Kommissar Wallander, eine fiktive Romanfigur des Autors Henning Mankell. Übrigens leitet sich der Begriff „Skandinavien“ von eben dieser Region Skåne ab, die heute in Südschweden liegt, früher jedoch einmal zu Dänemark gehörte. Hätten Sie’s gewusst?

Weiter nördlich auf unserer Schweden Rundreise erreichen wir Småland. Das berühmte Småland also, das wir schon so gut kennen, selbst wenn wir vielleicht noch nie dort waren. Uns kommen die zauberhaften Blumenwiesen genauso bekannt vor wie die erfrischenden Seen und die ochsenblutroten oder gelben Höfe, die mit ihren Holzhäusern, Schotterauffahrten und Weiden aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Die Landschaft aus den Astrid - Lindgren - Verfilmungen zaubert uns unmittelbar ein Lächeln ins Gesicht, ist sie doch der Traum all derer, die sich seit jeher nach Bullerbü und Lönneberga sehnen. Ob Blaubeeren im Wald pflücken, vom Steg ins kühle Nass eines Sees springen oder über Stock und Stein durch die scheinbar endlosen Wälder wandern: Der Natur kommen wir in Småland besonders nah. Außerdem besuchen wir die großen Geweihträger – in einem Elchpark sehen wir die imposanten Tiere garantiert, was in freier Wildbahn gewöhnlich nur mit viel Zeit und Geduld gelingt. Übrigens stammt eine der für uns Deutsche wichtigsten Errungenschaften aus dieser idyllischen Region. Mitten in Småland, in dem kleinen Städtchen Älmhult, eröffnete 1958 das erste IKEA - Möbelhaus. Auf dem Weg nach Stockholm sind Jönköping und Linköping beliebte Ziele, denn die beiden Städte vermitteln das schwedische Lebensgefühl auf ganz entspannte Weise – und stimmen so ideal auf die Hauptstadt ein.

Urbanes Skandinavien in Stockholm und Göteborg

Was macht Stockholm so besonders? Diese Frage lässt sich kaum in einem Satz beantworten, doch versuchen wir es trotzdem: Die Stadt ist ein Mekka für Liebhaber der Kunst, des Designs und der Architektur, verbindet kulturelle Highlights mit Naturerlebnissen und gibt sich dabei sehr gelassen. Erbaut auf 14 Felsinseln, liegt die schwedische Hauptstadt direkt am Meer, umringt von den so typischen Schären, die allen, die sich von der Ostsee aus nähern, eine spektakuläre Einfahrt bieten. Auf unserer Schweden Rundreise schauen wir uns einige Sehenswürdigkeiten genauer an. Das Königliche Schloss ist der größte Anziehungspunkt der Gamla Stan, der Altstadt mit den schmalen Gassen, und beeindruckt mit seiner Schatzkammer und den prächtigen Gemächern. Wer die Altstadt Richtung Norden verlässt, kommt nach Östermalm, in das noble Stadtviertel mit den traumhaften Gründerzeithäusern. Südlich von Gamla Stan offenbart das moderne Södermalm statt vieler Attraktionen eine authentische Atmosphäre, die wir bei einem Bummel hautnah erleben. Ob Vasamuseum, ABBA - Museum oder das Nordische Museum – die Stadt zeigt sich auch auf der Insel Djurgården von ihrer aufregendsten Seite. Wo der König einst sein Jagdrevier hatte, tummeln sich heute an lauen Sommerabenden die Stockholmer ungezwungen in den kleinen Lokalen. Allein deshalb gilt: Stockholm muss man einfach sehen, ob während einer Städtereise oder einer Schweden Rundreise.

Machen wir uns auf den Weg von der Ostküste Schwedens an die Westküste, in die zweitgrößte Stadt des Landes: Göteborg. Auf dem Weg locken Schloss Gripsholm, dem Kurt Tucholsky ein literarisches Denkmal setzte, sowie Örebro mit seinem Wasserturm und dem Freilichtmuseum Wadköping. Schließlich Göteborg, die alte Handelsmetropole, die König Gustav II. Adolf 1619 gründete, und in der wir uns direkt wohlfühlen. Neben dem Hafen, dem ehemaligen Marktplatz Gustav Adolfs Torg und diversen Museen staunen wir besonders über Liseberg, den größten schwedischen Vergnügungspark, der mitten in der Stadt mit einer gelungenen Mischung aus modernen Attraktionen und Rummelplatz Ambiente aufwartet. Beschaulicher als die Großstadt sind die kleinen Orte, die sich nördlich von Göteborg an der Küste aufreihen wie Perlen auf einer Schnur. Wer Zeit mitbringt, dem sei ein Abstecher nach Fjällbacka empfohlen. Zwischen den niedlichen, bunten Häusern und den kleinen Cafés spielen die düsteren Kriminalromane der berühmten schwedischen Autorin Camilla Läckberg – die perfekte Urlaubslektüre für Krimifans.


Im Herzen der Natur: Schwedens wilder Norden

Zugegeben: Wer den Süden auf einer Schweden Rundreise bereist hat, hat schon viel gesehen und Bekanntschaft mit einigen Mücken gemacht. Doch wer es noch ruhiger, noch abgeschiedener und noch ursprünglicher liebt, für den ist das nördliche Schweden absolut empfehlenswert. Nördlich von Stockholm beginnt ein Reich, das die Natur selbst beherrscht. In Lappland ist es im Winter klirrend kalt, worauf Dalarna schon einen Vorgeschmack gibt. Aber gerade im Sommer, wenn die Sonne kaum untergeht und die Grenze zwischen Tag und Nacht verschwimmt, macht sich eine tiefe Zufriedenheit breit, bei Wanderungen durch Hälsingland, durch das „Land der blauen Berge“, das weiche Moos unter den Füßen und den Duft der grünen Bäume in der Nase. Bären, Luchse und Elche sind hier zu Hause, und wir gehen behutsam mit ihrer Heimat um. Trotzdem ein wenig Kultur gefällig? Auch im Norden gibt es sehenswerte Orte, wie beispielsweise Hudiksvall, eine der ältesten Städte der Region oder Uppsala, die moderne Universitätsstadt, in der sich schon die Wikinger wohlfühlten. Ob Norden oder Süden, Stadt oder Land, See oder Meer: Schweden ist ein Traum für alle, die sich nicht entscheiden wollen. Und für echte Romantiker!

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